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Reparaturinstallation / Inplace-Upgrade (Windows 7/8)

Anonym
2013-08-26T08:25:17+00:00

Was passiert bei der Reparaturinstallation?

Kurz zusammengefasst sichert Windows bei der Reparaturinstallation das momentane Betriebssystem mit allen Einstellungen und Programmen ab. Danach werden die Windowskomponenten noch einmal von einem Windows-Datenträger neu installiert. Programme und Einstellungen bleiben jedoch bei dem Vorgang erhalten. Wenn während der Durchführung Fehler auftreten wird die anfangs erstellte Sicherung wiederhergestellt.

Während der Reparaturinstallation kann theoretisch nicht viel schief gehen, der Prozess sollte jedoch auf keinen Fall unterbrochen werden und es wird in grundsätzlich empfohlen die persönlichen Daten vorher zu sichern.

Im Anschluss an die Reparaturinstallation sollten die Windows-Updates durchgeführt werden, denn das System ist wieder auf dem Stand des entsprechenden Installationsdatenträgers. Bei Windows 7 ist es ratsam gleich das Service Pack 1 ([32-Bit]/ [64-Bit]) zu installieren, wenn dieses noch nicht im Installationsdatenträger enthalten war.

Anschließend werden dann Updates angeboten, bis das System wieder auf dem neuesten Stand ist, das können mitunter auch weit über 100 Updates sein. Da die Updates aufeinander aufbauen werden auch in der Folgezeit wahrscheinlich noch einige Updates installiert.

Wann ist die Reparaturinstallation eine Option?

Grundsätzlich ist die Reparaturinstallation ein drastischer Eingriff in das laufende System. Daher sollten vorher andere Möglichkeiten zur Problembehebung ausgeschöpft werden. Zum Beispiel der "sfc /scannow" zum prüfen der Systemdateien, die "chkdsk" Befehle zur Überprüfung der Festplatte oder einfach eine Systemwiederherstellung.

Wenn der nächste Schritt eine Neuinstallation des Betriebssystems oder ein Zurücksetzen auf Werkseinstellungen wäre, kann die Reparaturinstallation eine Möglichkeit sein das System doch noch in der aktuellen Konfiguration zu reparieren.

Behoben werden können dabei zum Beispiel Updatefehler, eingeschränkte Funktionen wegen nicht mehr ausgeführte Systemdienste oder Schäden die diverse Bereinigungs- oder Tuningprogramme angerichtet haben.

Die Reparaturinstallation kann nur aus dem laufenden Betrieb gestartet werden. Das Betriebssystem muss also noch so weit intakt sein, das es sich noch normal starten lässt. Aus dem abgesicherten Modus und beim Booten von DVD steht der Punkt zwar zur Auswahl, es erscheint jedoch unmittelbar danach die Aufforderung den PC normal zu starten.

Was wird für eine Reparaturinstallation benötigt?

Benötigt wird lediglich ein Windows Datenträger. Also im Idealfall eine einzeln gekaufte Windows-Version mit einem Originaldatenträger. Außerdem natürlich ein gültiger Windows Produktschlüssel.

Oft ist Windows jedoch bereits auf einem Rechner vorinstalliert. In einigen Fällen liefern die Hersteller noch Recovery-Datenträger mit, mit viel Glück klappt damit auch eine Reparaturinstallation.

Eine weitere Möglichkeit an einen Windows 7 Datenträger zu gelangen sind die von Microsoft zur Verfügung gestellten [ISO-Dateien].

Bei Windows 8 gibt es keine ISO-Dateien, aber den [Webinstaller]mit dem die benötigte ISO-Datei heruntergeladen werden kann. Beim Webinstaller den Produktschlüssel eingeben, „Später installieren“ auswählen, Installationsmedium erstellen und die ISO-Datei speichern.

Die ISO-Datei wird dann entweder auf eine DVD gebrannt (ist dann vergleichbar mit einer Original Windows-DVD) oder direkt auf der Festplatte entpackt. Dazu bieten sich Programme wie [7-Zip]oder [Winrar]an. Windows 8 bekommt die ISO-Datei auch direkt entpackt.

Vorinstallierte Windows 8 Versionen erhalten auf diese Weise keinen Datenträger. In der Regel wird der Produktschlüssel dem Käufer nicht mitgeteilt und ist direkt im System hinterlegt. Wird der Schlüssel über dubiose Drittanbieterprogramme ausgelesen erscheint im Webinstaller einfach die Meldung, dass OEM-Versionen keinen Datenträger herunterladen können.

Durchführung der Reparaturinstallation

ISO-Datei entpackt oder gebrannt und den Produktschlüssel zur Hand? Dann kann es losgehen.

1.      Den Windows-Datenträger einlegen.

2.      In den Unterordner „Sources“ wechseln.

3.      Die Datei „Setup.exe“ ausführen.

4.      „Jetzt Installieren“ auswählen.

5.      Lizenzbestimmungen akzeptieren.

6.      Die Updates nicht mit installieren.

7.      Installationsart „Upgrade“ auswählen.

8.      Kompatibilitätsprüfung abwarten, gegebenenfalls inkompatible Programme deinstallieren.

9.      Es erscheint die Meldung „Windows wird installiert…“

10.  Neustarts und Konfiguration des PCs abwarten, der Vorgang kann mehrere Stunden dauern.

11.  Über die Systemsteuerung nach Updates suchen und die Updates installieren.

Eine bebilderte Anleitung gibt es zum Beispiel auf [DrWindows].

Mögliche Fehlermeldungen

Die folgenden Meldungen sind am weitesten verbreitet. Sie erscheinen am Ende der Kompatibilitätsprüfung (Schritt 8) und vor dem Übersichtsbildschirm mit der Installationsmeldung (Schritt 9).

Bei einem roten Dreieck mit weißem Kreuz muss der Fehler behoben und das Upgrade noch einmal gestartet werden.

Ein gelbes Dreieck mit Ausrufezeichen zeigt in der Regel inkompatible Programme an, unterbricht aber nicht automatisch den Ablauf. Die aufgeführten Programme müssen nach der Reparaturinstallation unter Umständen noch einmal neu installiert werden.

Problem: Ausstehender Neustart

Es erscheint eine Meldung, dass der PC neu gestartet werden muss, bevor das Upgrade durchgeführt werden kann. Meist liegt die Ursache in noch ausstehenden Updates. Wenn die Updates ohnehin nicht installiert werden können erscheint die Meldung auch nach dem Neustart und die Endlosschleife ist fertig.


Lösung: Automatisch Updates deaktivieren

Zuerst den Rechner neu starten und noch einmal probieren. Hilft das nicht am besten die Windows Updates komplett deaktivieren. Dazu in der Systemsteuerung die Update-Einstellungen öffnen und auswählen, dass niemals Updates installiert werden. Den Rechner wieder neu starten und noch einmal die Schritte der Reparaturinstallation starten.

Bei Windows 7 sollte darf dem Start der Reparaturinstallation kein gelbes Ausrufezeichen neben dem Herunterfahren-Button stehen.

Bei Windows 8 muss im Herunterfahren-Menü die Funktion „Neu starten“  verfügbar sein. Bei „Aktualisieren und neu starten“ steht auch wieder ein Neustart aus.

Problem: Aktuelle Windows-Version ist neuer…

Es erscheint die Meldung, dass die aktuelle Windows-Version neuer ist, als die Version, auf die das Upgrade durchgeführt werden soll. Die Meldung erscheint zum Beispiel unter Windows 7, wenn das Service Pack 1 auf dem Rechner installiert ist, der Datenträger jedoch noch kein Service Pack 1 beinhaltet.


Lösung: Deinstallation des Service Pack 1 oder Datenträger mit Service Pack 1

In der Systemsteuerung die bisher installierten Updates anzeigen lassen. In der Liste nach dem Service Pack suchen (KB976932) und dieses über das Rechtsklickmenü deinstallieren.

Wenn das nicht möglich ist bleibt nur noch die Option einen Datenträger mit integriertem Service Pack 1 herunterzuladen und damit die Installation zu starten.

Problem: Upgrade auf diese Version nicht möglich (Windows 8 Media Center)

Eine solche Meldung erscheint, wenn installierte Windows-Version und der Datenträger nicht zusammen passen. Also zum Beispiel Reparaturinstallation eines Windows 7 Home Premium mit einem Windows 7 Professional Datenträger.

Als neue Windows Version zählt dabei auch ein Windows 8 Pro mit Media Center im Vergleich zur Windows 8 Pro Version ohne Mediacenter. Es gibt keinen Datenträger für Windows 8 mit Media Center, repariert werden kann nur Windows 8 ohne Media Center.


Lösung: Richtigen Datenträger verwenden, Windows 8 Media Center entfernen

Prüfen ob der Datenträger mit der installierten Windows-Version übereinstimmt.

Um aus Windows 8 Pro mit Media Center wieder in die ursprüngliche Windows 8 Pro Version umzuwandeln gibt es nur den [Weg über die Registrierungsdatenbank]. Eine Deinstallation des Media Centers allein reicht nicht aus. Nach der Reparaturinstallation kann das Media Center dann aber einfach wieder über die Features hinzugefügt werden.

Update (6.1.2015):

Inzwischen ist einige Zeit verstrichen, der obige Text gilt aber immer noch. Bei Windows 7 ist alles identisch geblieben. Bei Windows 8.1 ist Microsoft den Anwendern ein großes Stück entgegen gekommen.

So können sich sämtliche Windows 8.1 Iso-Dateien mit dem folgenden Tool heruntergeladen werden:

[http://go.microsoft.com/fwlink/p/?LinkId=510815]

Einzige Hürde bleibt der Produktschlüssel. Teilweise wird bei der Installation von der ISO-Datei explizit ein Windows 8.1 Schlüssel verlangt, obwohl später für die Aktivierung wieder der Windows 8 Schlüssel verwendet werden kann.

Starten lässt sich der ganze Vorgang dann mit den Windows 8.1 Testschlüsseln.

Windows 8.1:

334NH-RXG76-64THK-C7CKG-D3VPT

Windows 8.1 Pro:

XHQ8N-C3MCJ-RQXB6-WCHYG-C9WKB

(!) Achtung Windows 8/8.1 OEM Nutzer, dieser Schritt "überschreibt" den im System hinterlegten Produktschlüssel.

Für die Aktivierung muss dann später wieder der ursprüngliche Windows 8 Schlüssel im System hinterlegt werden (Windowstaste + R > "SLUI 3" > Schlüssel eingeben). Bei vorinstallierten Windows 8/8.1 Rechnern ist der Produktschlüssel auf legalem Weg meist nicht zu sehen und üblicherweise auch auf keinem Aufkleber mehr aufgedruckt. In dem Fall bleibt nur Zurücksetzen auf Werkseinstellungen, um wieder an den gültigen Produktschlüssel zu gelangen.

Oder abgekürzt > ohne gültigen 25-stelligen Produktschlüssel ist eine Reparaturinstallation inzwischen zwar einfach zu starten, das System lässt sich jedoch nicht aktivieren.

Vor der Reparaturinstallation ein neues lokales Administratorkonto anlegen

Zum Schluss noch eine allgemeine Empfehlung von Günter Born, die mir auch einiges an Ärger erspart hätte. Unter Windows 8/8.1 ist es ratsam zusätzlich zum Microsoft-Konto (Anmeldung mit Mailadresse) noch ein lokales Konto (Anmeldung mit Benutzername und wahlweise Passwort) mit Administratorberechtigungen zu erstellen. Über die PC-Einstellungen ist dieser Schritt schnell gemacht, es muss sich noch nicht mal mit dem Konto angemeldet werden, es sollte nur da sein.

In meinem Fall war nach der Reparaturinstallation nämlich plötzlich kein Zugriff mehr auf das Microsoft-Konto möglich. Auch Zurücksetzen des Passworts über einen anderen Rechner und sämtliche andere Schritte halfen nicht weiter. Mit dem lokalen Konto wäre trotzdem ein problemloser Zugriff auf die Dateien und Dokumente möglich gewesen.

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  2. Anonym
    2014-08-25T08:03:01+00:00

    Es ist eine sehr gute Reparaturanweisung.

    Ergänzungen aus meiner praktischen Anwendung:

    1. Es ist nicht für jede Installation eine passende ISO-Datei verfügbar. Für diesen Fall müsste man eine andere ISO herunterladen und mit einem Tool bearbeiten.
    2. Die ISO-Datei kann zwar auf meinem System WIN 7 64 Bit sofort gebrannt aber dann nicht von der CD geöffnet werden. Deshalb musste ich die ISO zunächst in einen Ordner speichern, dort entpacken und erst danach brennen.

    Gruß Dieter

    24 Personen fanden diese Antwort hilfreich.
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  3. Anonym
    2014-09-18T07:33:58+00:00

    "Problem: Ausstehender Neustart

    Es erscheint eine Meldung, dass der PC neu gestartet werden muss, bevor das Upgrade durchgeführt werden kann. Meist liegt die Ursache in noch ausstehenden Updates. Wenn die Updates ohnehin nicht installiert werden können erscheint die Meldung auch nach dem "Neustart" und die Endlosschleife ist fertig.

    Lösung: Automatisch Updates deaktivieren

    Zuerst den Rechner neu starten und noch einmal probieren."

    Könnte mir bitte jemand erklären wie ich diese "Problemlösung" durchzuführen habe wenn der PC in der beschriebenen Endlosschleife festhängt?

    Wie soll ich den Rechner neu starten um mein problem zu lösen wenn mein einziges problem darin besteht, dass mein rechner nicht startet?

    Vielen Dank

    M_Preggi

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  4. Anonym
    2014-09-21T10:10:30+00:00

    Hallo Peggi,

    ich habe mir vorher alles sorgfältig durchgelesen und  -wie beschrieben-  vorher "Automatische Updates deaktiviert".

    Ich kann nur sagen, was ich in Deinem Fall weiter machen würde, nämlich einen  "Kaltstart"  durchführen.

    (1. CD aus dem Laufwerk entnehmen. 2. Rechner hart  "Ein-Ausschalter länger gedrückt halten" ausschalten. 3. Ca. 30 Sekunden warten. 4. Rechner normal einschalten und den Anweisungen folgen.)

    Gruß Dieter

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