Installieren eines Softwareupdates (SharePoint Server 2010)

 

Gilt für: SharePoint Foundation 2010, SharePoint Server 2010

Letztes Änderungsdatum des Themas: 2016-11-30

In diesem Artikel wird beschrieben, wie Sie ein Softwareupdate auf Servern in einer Microsoft SharePoint Server 2010-Farm installieren. Darüber hinaus werden drei Beispielszenarien besprochen, zu denen jeweils das Updateverfahren erklärt wird.

Inhalt dieses Artikels

  • Überprüfen der Updatestrategie

  • Überwachen des Installationsfortschritts

  • Behandeln von Fehlern beim Update

  • Abwägen der Updateszenarien

  • Verwenden des direkten Upgrades ohne Abwärtskompatibilität

  • Verwenden des direkten Upgrades mit Abwärtskompatibilität

  • Verwenden des Upgrades durch Datenbankanfügungen, um hohe Verfügbarkeit der vorhandenen Inhalte sicherzustellen

  • Überprüfen des Updates auf vollständigen und fehlerlosen Abschluss

Überprüfen der Updatestrategie

Bevor Sie mit der Bereitstellung des Softwareupdates beginnen, sollten Sie sich vergewissern, dass die vorgesehene Updatestrategie für Ihre Microsoft SharePoint Server-Umgebung die optimale Strategie ist. Welche Strategie für die Bereitstellung eines Softwareupdates am besten geeignet ist, hängt von verschiedenen Kriterien ab, beispielsweise der damit verbundenen Downtime, der Kosteneffizienz und der Komplexität des Vorgangs. Orientieren Sie sich bei der Auswahl der Updatestrategie (direktes Upgrade, Upgrade durch Datenbankanfügungen oder hybrides Upgrade) an dem Flussdiagramm im Abschnitt "Bestimmen der Updatestrategie" im Artikel Vorbereiten der Bereitstellung von Softwareupdates (SharePoint Server 2010).

Überwachen des Installationsfortschritts

Überwachen Sie den Prozess der Bereitstellung des Updates kontinuierlich, um sicherzustellen, dass das Update wie geplant vor sich geht. Eventuell auftretende Probleme können dazu führen, dass das Update blockiert wird oder die geupdatete Farm Elemente enthält, die nicht wie erwartet funktionieren. Beobachten Sie die Datenbanksynchronisierung und Anpassungen besonders aufmerksam.

Es wird empfohlen, die Ansicht Upgrade und Migration in der Zentraladministration als primäres Tool für die Anzeige des Installationsstatus für Produkte und Patches, des Datenstatus und des Upgradestatus in Echtzeit zu verwenden.

Nach der Ausführung des Setups können Sie auch die Protokolldateien anzeigen und mithilfe von Windows PowerShell die aktuellen Ergebnisse des Installationsfortschritts abrufen.

Behandeln von Fehlern beim Update

SharePoint Server 2010 bietet verbesserte Möglichkeiten zur Behandlung von Upgradefehlern nach Abschluss der Patchingphase. Wenn beim einem Update Fehler auftreten und Sie im Abwärtskompatibilitätsmodus arbeiten, können Sie die SharePoint Server-Datenbank wiederherstellen und den Vorgang weiterhin im Abwärtskompatibilitätsmodus ausführen. Nachdem das Updateproblem für die Website behoben worden ist, können Sie das Upgrade wieder aufnehmen. Aufgaben, die bereits abgeschlossen waren, werden nicht erneut ausgeführt. Weitere Informationen finden Sie unter Testen und Problembehandlung des Upgrades (SharePoint Server 2010).

Wenn in einer Umgebung mit einer früheren Version von SharePoint-Produkten und -Technologien Fehler bei einem Update auftraten, mussten Sie in der Regel das Produkt deinstallieren, die ältere Version installieren und dann eine Wiederherstellung von einer Sicherung durchführen.

Abwägen der Updateszenarien

Die folgenden Szenarien für Softwareupdates werden in diesem Artikel erläutert:

  • Direktes Update ohne Abwärtskompatibilität – Das Update wird auf allen Farmservern gleichzeitig installiert, und der Inhalt wird ohne Abwärtskompatibilität geupgradet.

  • Direktes Update mit Abwärtskompatibilität, um die Downtime zu verkürzen – Das Update wird gestaffelt installiert, wobei ein verzögertes Upgrade mit Abwärtskompatibilität angewendet wird, um die Downtime zu verkürzen.

  • Update mit Datenbankanfügungen, um hohe Verfügbarkeit für Inhalte zu gewährleisten – Bei diesem Update werden zwei Farmen verwendet, um eine hohe Verfügbarkeit für vorhandene Inhalte sicherzustellen.

Weitere Informationen zur Funktionsweise des direkten Upgrades und des Upgrades mit Datenbankanfügungen finden Sie in den Diagrammen im folgenden Artikel: Upgradeprozess (Übersicht) (SharePoint Server 2010). Beachten Sie, dass in diesem Artikel beschrieben wird, wie Sie ein Upgrade zwischen Softwareversionen durchführen, und nicht, wie Sie Softwareupdates installieren. Der allgemeine Prozess ist aber für beide Situationen sehr ähnlich.

Die folgende Abbildung zeigt die Farmtopologie, die als Beispiel für jedes in diesem Artikel beschriebene Patchingszenario verwendet wird.

Beispielfarm für das Installieren eines Softwareupdates

Ausgangszustand und erforderliche Bedingungen

Die vorstehende Abbildung zeigt den Ausgangszustand der Farm vor Installation des Updates. Stellen Sie sicher, dass die folgenden Bedingungen zutreffen:

  • Für alle Front-End-Webserver gemeinsam wird Lastenausgleich ausgeführt, und alle Front-End-Webserver sind im Lastenausgleichsmodul in die Rotation einbezogen.

  • Alle Farmserver funktionieren ordnungsgemäß.

  • Alle Datenbanken sind aktiv und funktionieren ordnungsgemäß.

Starten Sie die Software nicht, wenn eine der vorstehenden Bedingungen nicht erfüllt ist. Beheben Sie alle Probleme, bevor Sie fortfahren.

Verwenden des direkten Upgrades ohne Abwärtskompatibilität

In diesem Szenario wird die vollständige Farm heruntergefahren, indem eingehende Anforderungen an die Front-End-Webserver deaktiviert werden und dann das Update auf allen Farmservern installiert wird. Bei dieser Strategie werden die Update- und Upgradephase kombiniert, die im Abschnitt "Softwareupdateprozess" im Artikel Softwareupdates (Übersicht) (SharePoint Server 2010) beschrieben werden.

Die folgende Abbildung zeigt die Abfolge der Schritte, die Sie beim Installieren des Updates in der Farm einhalten müssen.

Direktes Update ohne Abwärtskompatibilität

Nutzen Sie die obige Abbildung als Leitfaden für die Durchführung der empfohlenen Schritte im folgenden Verfahren.

So installieren Sie ein Update ohne Abwärtskompatibilität

  1. Nehmen Sie die Webserver (WEB-1 bis WEB-4) aus der Rotation im Lastenausgleichsmodul heraus. Oder halten Sie das Lastenausgleichsmodul an, um eingehende Anforderungen an die Server zu stoppen.

  2. Führen Sie die ausführbare Datei aus, um das Update auf dem Anwendungsserver zu installieren, der die Zentraladministration hostet (APP-1).

  3. Führen Sie die ausführbare Datei aus, um das Update auf dem Anwendungsserver zu installieren, der die Suchabfragekomponente hostet (APP-2).

  4. Stellen Sie sicher, dass alle Server ordnungsgemäß aktualisiert wurden.

  5. Melden Sie sich beim ersten Webserver an (WEB-1).

  6. Führen Sie die ausführbare Datei aus, um das Update auf dem Webserver zu installieren.

  7. Führen Sie die ausführbare Datei aus, um das Update auf den verbleibenden Webservern (WEB-2, WEB-3 und WEB-4) zu installieren.

  8. Stellen Sie sicher, dass alle Server ordnungsgemäß aktualisiert wurden.

  9. Führen Sie den Konfigurations-Assistent für SharePoint-Produkte auf dem Server mit der Zentraladministration (APP-1) aus, um die Konfigurationsdatenbanken zu upgraden und die einzelnen Inhaltsdatenbanken seriell zu upgraden.

  10. Führen Sie den Konfigurations-Assistent für SharePoint-Produkte auf dem Anwendungsserver aus, der die Suchabfragekomponente hostet (APP-2).

  11. Führen Sie den Konfigurations-Assistent für SharePoint-Produkte auf dem ersten Webserver (WEB-1) aus.

    Hinweis

    Führen Sie den Konfigurations-Assistenten aus, um sicherzustellen, dass ein etwaiger Updatefehler auf einem einzelnen Server sich nicht auf die anderen Webserver ausbreitet. Beispielsweise könnte ein Fehler bei einem Upgrade für einen bestimmten Server zur Folge haben, dass Fehler beim Upgrade einer oder mehrerer Websitesammlungen auftreten.

  12. Wiederholen Sie den vorherigen Schritt für jeden verbleibenden Webserver.

  13. Vergewissern Sie sich, dass das Update vollständig und fehlerfrei abgeschlossen wurde. Weitere Informationen finden Sie unter Überprüfen des Updates auf vollständigen und fehlerlosen Abschluss.

  14. Fügen Sie die Webserver (WEB-1 bis WEB-4) der Rotation im Lastenausgleichsmodul hinzu. Oder starten Sie das Lastenausgleichsmodul, um eingehende Anforderungen an die Server zu ermöglichen.

Verwenden des direkten Upgrades mit Abwärtskompatibilität

Bei diesem Szenario wird mithilfe der Abwärtskompatibilität von SharePoint Server 2010 und des Features für verzögertes Upgrade die Downtime verkürzt, die zum Bereitstellen eines Softwareupdates benötigt wird. Die Downtime kann jedoch nicht vollständig ausgeräumt werden. Websites und Dienste sind während des Upgrades der Inhalte nicht verfügbar.

In diesem Updateszenario wird das Update in den folgenden zwei Phasen auf den Farmservern installiert:

  • Update zum Installieren des Updates auf den Farmservern.

  • Upgrade zum Abschließen des Patchingprozesses.

Während der Updatephase kann die Farm bei minimaler Downtime bzw. ganz ohne Downtime weiterhin im Produktionsbetrieb genutzt werden. Während der Upgradephase ist die Farm allerdings nicht verfügbar. Wenn Sie während des Upgrades der Farm versuchen, auf Inhalte zuzugreifen, kann dies zu Fehlern beim Upgrade oder zu einer enormen Verlangsamung des Upgradeprozesses durch Ressourcenkonflikte und -sperren führen. Diese Vorgehensweise wird nicht unterstützt und wurde nicht getestet.

Weitere Informationen zum Softwareupdateprozess finden Sie im Abschnitt "Softwareupdateprozess" im Artikel Softwareupdates (Übersicht) (SharePoint Server 2010).

Updatephase

Die folgende Abbildung zeigt die Abfolge der Schritte, die Sie beim Installieren des Updates in der Farm durchführen müssen.

Direktes Update mit Abwärtskompatibilität

Nutzen Sie die obige Abbildung als Leitfaden für die Durchführung der empfohlenen Schritte im folgenden Verfahren.

So installieren Sie das Update auf Farmservern

  1. Nehmen Sie die Hälfte der Webserver (WEB-1 und WEB-2) aus der Rotation im Lastenausgleichsmodul heraus. Oder halten Sie das Lastenausgleichsmodul an, um eingehende Anforderungen an die Server zu stoppen.

  2. Führen Sie die ausführbare Datei aus, um das Update auf jedem Webserver zu installieren, der von der Rotation im Lastenausgleichsmodul ausgenommen ist (WEB-1 und WEB-2). Führen Sie auf keinem dieser Server den Konfigurations-Assistent für SharePoint-Produkte aus. Vergewissern Sie sich, dass beide Webserver ordnungsgemäß geupdatet wurden.

  3. Nehmen Sie die verbleibenden Webserver (WEB-3 und WEB-4) aus der Rotation im Lastenausgleichsmodul heraus. Oder halten Sie das Lastenausgleichsmodul an, um eingehende Anforderungen an die Server zu stoppen. An diesem Punkt empfängt keiner der Front-End-Webserver Anforderungen für die Farm.

  4. Fügen Sie die geupdateten Webserver (WEB-1 und WEB-2) wieder der Rotation im Lastenausgleichsmodul hinzu.

  5. Führen Sie die ausführbare Datei aus, um das Update auf jedem Webserver zu installieren, der noch von der Rotation im Lastenausgleichsmodul ausgenommen ist. Führen Sie auf keinem dieser Server den Konfigurations-Assistent für SharePoint-Produkte aus. Vergewissern Sie sich, dass beide Webserver ordnungsgemäß geupdatet wurden.

  6. Fügen Sie die geupdateten Webserver (WEB-3 und WEB-4) wieder der Rotation im Lastenausgleichsmodul hinzu.

  7. Führen Sie die ausführbare Datei aus, um das Update auf dem Anwendungsserver zu installieren, der die Suchabfragekomponente hostet (APP-2). Führen Sie auf diesem Server nicht den Konfigurations-Assistent für SharePoint-Produkte aus.

  8. Führen Sie die ausführbare Datei aus, um das Update auf dem Server mit der Zentraladministration (APP-1) zu installieren. Führen Sie auf diesem Server nicht den Konfigurations-Assistent für SharePoint-Produkte aus.

  9. Vergewissern Sie sich, dass beide Anwendungsserver (APP-1 und APP-2) ordnungsgemäß geupdatet wurden.

  10. Vergewissern Sie sich, dass das Update vollständig und fehlerfrei abgeschlossen wurde. Weitere Informationen finden Sie unter Überprüfen des Updates auf vollständigen und fehlerlosen Abschluss.

An diesem Punkt müssen immer noch die Datenbanken und andere Komponenten, z. B. Einstellungen, Features und Daten auf Websiteebene, geupgradet werden, da der Konfigurations-Assistent für SharePoint-Produkte auf keinem der Farmserver ausgeführt wurde. Allerdings sollte die Farm im Abwärtskompatibilitätsmodus betrieben werden können.

Upgradephase

Die folgende Abbildung zeigt die Abfolge der Schritte, die Sie zum Abschließen des Patchingprozesses durch Upgraden der Farmserver durchführen müssen. Während dieses Vorgangs stehen die Websites, die geupgradet werden, den Benutzern nicht zur Verfügung.

Upgradephase eines direkten Softwareupdates

Nutzen Sie die obige Abbildung als Leitfaden für die Durchführung der empfohlenen Schritte im folgenden Verfahren.

Wichtig

Überwachen Sie den Status des Upgrades auf jedem Server, bevor Sie den jeweils nächsten Server in der Reihenfolge upgraden. Es wird dringend empfohlen, vor Beginn des Upgrades eine Sicherung der Farm zu erstellen.

Im folgenden Verfahren werden alle Schritte zum Upgraden der Farm gezeigt. Sie können alle Komponenten in einem einzigen Ausfallzeitfenster upgraden, oder Sie verwenden kürzere Ausfallzeitfenster und upgraden separate Teile der Farm zu unterschiedlichen Zeiten. Wenn Sie die Upgradephase aufteilen möchten, können Sie die folgenden Komponenten in getrennten Ausfallzeitfenstern upgraden:

  • Dienste

    Wenn das Softwareupdate Updates für Dienste enthält, die angewendet werden müssen, können Sie einen Dienst upgraden und dann jeweils den Betrieb der Farm wieder aufnehmen (Schritte 7 und 8 im einschlägigen Verfahren), bis es möglich ist, eine längere Ausfallzeit in Anspruch zu nehmen, um das Upgrade für Inhalte und die Farm abzuschließen.

  • Inhaltsdatenbanken

    Sie können eine kurze Ausfallzeit für die Farm in Anspruch nehmen, um jedes Mal nur einige Inhaltsdatenbanken zu upgraden (Schritte 1 bis 3 in dem Verfahren), und dann den Farmbetrieb wieder aufnehmen (Schritte 7 und 8). Sie können diesen Prozess über mehrere aufeinander folgende Ausfallzeitfenster wiederholen, bis sämtliche Inhalte geupgradet sind und die Farmserver für das Upgrade bereit sind.

    Sie können auch einzelne Inhaltsdatenbanken parallel upgraden, allerdings funktioniert das nur für wenige Inhaltsdatenbanken gleichzeitig. Versuchen Sie nicht, zu viele Inhaltsdatenbanken parallel zu upgraden, da dies den gesamten Upgradeprozess verlangsamt und längere Ausfallzeiten zur Folge hat. Wir empfehlen, nicht mehr als zwei Inhaltsdatenbanken auf dem gleichen Microsoft SQL Server-Volume gleichzeitig zu upgraden und den Startzeitpunkt des parallelen Upgrades für jede Inhaltsdatenbank um einige Minuten zu versetzen, um Ressourcenkonflikte beim Beginn des Upgradeprozesses zu verhindern. Außerdem sollten Sie die Anzahl der Inhaltsdatenbanken, die auf einem einzigen Web- oder Anwendungsserver geupgradet werden, begrenzen, da jeder zusätzliche Upgradeprozess eine relativ hohe Menge an Ressourcen beansprucht. Typischerweise können pro Web- oder Anwendungsserver vier Inhaltsdatenbanken geupgradet werden. Achten Sie aber darauf, dass die Anzahl der Datenbanken, die pro SQL Server-Volume geupgradet werden können, keinesfalls überschritten wird, unabhängig davon, auf welchem Web- oder Anwendungsserver das Upgrade seinen Ursprung hat.

So upgraden Sie die Farm

  1. Nehmen Sie die Webserver (WEB-1 bis WEB-4) aus der Rotation im Lastenausgleichsmodul heraus. Oder halten Sie das Lastenausgleichsmodul an, um eingehende Anforderungen an die Server zu stoppen.

    Wichtig

    Die Websites und Dienste sind erst dann wieder verfügbar, wenn das Upgrade abgeschlossen ist und der Lastenausgleich für die Server wieder aktiv ist.

  2. Upgraden Sie einzelne Dienste je nach Bedarf.

    Bei manchen Updates müssen Sie u. U. zusätzliche Windows PowerShell-Cmdlets ausführen, um bestimmte Dienstanwendungen zu upgraden. Wird in der Dokumentation zum Softwareupdate angegeben, dass ein bestimmter Dienst geupgradet werden muss, damit er nach dem Patching weiterhin ausgeführt werden kann – etwa, wenn ein Dienst nicht im Abwärtskompatibilitätsmodus betrieben werden kann –, können Sie eine kurze Ausfallzeit für die Farm in Anspruch nehmen, um den Dienst zu upgraden, ohne dass Sie die gesamte Farm upgraden müssen. Wenn dies erforderlich ist, sollten die zusätzlichen Windows PowerShell-Cmdlets zum Upgraden spezieller Dienstanwendungen in den Hinweisen zum Update angegeben sein.

  3. Verwenden Sie das Windows PowerShell-Cmdlet Upgrade-SPContentDatabase, um jede Inhaltsdatenbank zu upgraden.

    Dieser Schritt ist optional. Sie stellen damit jedoch sicher, dass zuerst alle Inhaltsdatenbanken geupgradet werden. Außerdem können dabei einige Vorgänge parallel ausgeführt werden, was wiederum die Ausfallzeit verkürzt. Wenn Sie diesen Schritt auslassen, werden alle verbleibenden noch nicht geupgradeten Inhaltsdatenbanken seriell geupgradet, wenn Sie den Konfigurations-Assistent für SharePoint-Produkte zum Upgraden der Farmserver ausführen.

    Wichtig

    Führen Sie das Upgrade-SPContentDatabase-Cmdlet für jede Datenbank aus. Sie können dieses Cmdlet auf einem beliebigen geupgradeten Web- oder Anwendungsserver ausführen. Beachten Sie, dass die Inhalte der einzelnen Datenbanken nicht verfügbar sind, während dieser Prozess für die jeweiligen Datenbanken ausgeführt wird.

  4. Führen Sie den Konfigurations-Assistent für SharePoint-Produkte auf dem Server mit der Zentraladministration (APP-1) aus.

    Wichtig

    Vom Konfigurations-Assistent für SharePoint-Produkte wird ebenfalls ein sofortiges Upgrade der Konfigurationsdatenbank und aller anderen Datenbanken gestartet, die noch nicht geupgradet sind. Da die Inhaltsdatenbanken wahrscheinlich die einzigen Datenbanken sind, die bereits geupgradet sind, wie im vorherigen Schritt beschrieben, werden in diesem Schritt auch alle Dienstanwendungsdatenbanken geupgradet. Während der Ausführung dieses Prozesses sind Ihre Websites nicht verfügbar.

  5. Führen Sie den Konfigurations-Assistent für SharePoint-Produkte auf dem verbleibenden Anwendungsserver (APP-2) aus.

  6. Führen Sie den Konfigurations-Assistent für SharePoint-Produkte auf den Webservern (WEB-1 bis WEB-4) aus.

  7. Vergewissern Sie sich, dass das Update vollständig und fehlerfrei abgeschlossen wurde. Weitere Informationen finden Sie unter Überprüfen des Updates auf vollständigen und fehlerlosen Abschluss.

  8. Fügen Sie die geupgradeten Webserver (WEB-1 bis WEB-4) wieder der Rotation im Lastenausgleichsmodul hinzu.

Verwenden des Upgrades durch Datenbankanfügungen, um hohe Verfügbarkeit der vorhandenen Inhalte sicherzustellen

Damit für die vorhandenen Inhalte eine hohe Verfügbarkeit gewährleistet ist, werden in diesem Szenario schreibgeschützte Datenbanken in der bestehenden Farm verwendet. Das Update wird in einer neuen Farm installiert, und der Datenverkehr der Benutzer wird auf diese Farm umgeleitet.

Die folgende Abbildung zeigt die Abfolge der Schritte, die Sie beim Installieren des Updates in einer neuen Farm mithilfe der Methode mit Datenbankanfügungen einhalten müssen. Weitere Informationen finden Sie unter Anfügen von Datenbanken und Durchführen eines Upgrades auf SharePoint Server 2010.

Installieren eines Softwareupdates mithilfe von Datenbankanfügung

Nutzen Sie die obige Abbildung als Leitfaden für die Durchführung der empfohlenen Schritte im folgenden Verfahren.

So installieren Sie das Update mithilfe von Datenbankanfügungen

  1. Erstellen Sie eine neue Farm, in der das Softwareupdate installiert werden soll. Für diese Farm werden keine Front-End-Webserver benötigt. Weitere Informationen finden Sie unter Vorbereiten der neuen SharePoint Server 2010-Umgebung für ein Upgrade mit Anfügen von Datenbanken.

    Hinweis

    Wenn in der ursprünglichen Farm Datenbankspiegelung verwendet wird, müssen Sie nach Abschluss der Bereitstellung des Softwareupdates in der neuen Farm die Spiegelung konfigurieren.

  2. Konfigurieren Sie die Datenbanken in der bestehenden Farm so, dass sie schreibgeschützt sind.

    Hinweis

    Falls die bestehende Farm gespiegelt wird, müssen Sie die Spiegelung anhalten, bevor Sie die Datenbanken auf schreibgeschützt festlegen.

    Weitere Informationen zum Konfigurieren von schreibgeschützten Datenbanken finden Sie im Abschnitt "Festlegen des Schreibschutzes für die frühere Version von Datenbanken (Datenbankanfügung mit schreibgeschützten Datenbanken" in Anfügen von Datenbanken und Durchführen eines Upgrades auf SharePoint Server 2010 und Ausführen einer Farm mit schreibgeschützten Datenbanken (SharePoint Server 2010).

  3. Konfigurieren Sie die Dienstanwendungsdatenbanken in der bestehenden Farm so, dass sie schreibgeschützt sind. Dadurch werden unerwartete Änderungen an Dienstanwendungen verhindert.

  4. Wenn Sie die Dienstanwendungsdatenbank des Benutzerprofildiensts patchen, müssen Sie den Verschlüsselungsschlüssel des Benutzerprofil-Synchronisierungsdiensts aus der alten Datenbank exportieren und dann in die neue Datenbank importieren. Dieser Schlüssel wird auch als MIIS-Schlüssel (Microsoft Identity Integration Server), Verschlüsselungsschlüssel des Synchronisierungsdiensts und FIM 2010-Schlüssel (Forefront Identity Manager 2010) bezeichnet. Wenn Sie den Schlüssel nicht korrekt exportieren und dann importieren, kann der Synchronisierungsdienst nicht gestartet werden. Führen Sie die folgenden Schritte aus, um den Verschlüsselungsschlüssel zu exportieren:

    1. Melden Sie sich mit den Anmeldeinformationen eines Farmadministrators bei dem Computer an, der die alte Dienstanwendungsdatenbank des Benutzerprofildiensts enthält.

    2. Öffnen Sie das Eingabeaufforderungsfenster, und wechseln Sie zu folgendem Ordner:

      %Programme%\Microsoft Office Servers\14.0\Synchronization Service\Bin\

    3. Geben Sie den folgenden Befehl ein, und drücken Sie dann die EINGABETASTE:

      miiskmu.exe /e <Pfad>

      Hierbei ist <Pfad> der vollständige Pfad der Datei, in die Sie den Schlüssel exportieren möchten, und der Benutzername und das Kennwort sind die Anmeldeinformationen für den Farmadministrator.

  5. Sichern Sie die Inhaltsdatenbanken in der vorhandenen Farm. Weitere Informationen finden Sie unter Sicherung und Wiederherstellung (SharePoint Server 2010).

  6. Führen Sie die folgenden Schritte aus, um den Verschlüsselungsschlüssel zu importieren:

    1. Melden Sie sich mit den Anmeldeinformationen eines Farmadministrators bei dem Computer an, der die neue Dienstanwendungsdatenbank des Benutzerprofildiensts enthält.

    2. Versuchen Sie, den Benutzerprofil-Synchronisierungsdienst zu starten. Da Sie den Verschlüsselungsschlüssel noch nicht importiert haben, wird der Dienst nicht gestartet. Bestätigen Sie, dass der Dienst nicht gestartet wurde, indem Sie das ULS-Protokoll verwenden oder sich vergewissern, dass der Status des Diensts Beendet lautet.

    3. Öffnen Sie das Eingabeaufforderungsfenster, und wechseln Sie zu folgendem Ordner:

      %Programme%\Microsoft Office Servers\14.0\Synchronization Service\Bin\

    4. Geben Sie den folgenden Befehl ein, und drücken Sie dann die EINGABETASTE:

      miiskmu.exe /i <Pfad> {0E19E162-827E-4077-82D4-E6ABD531636E}

      Hierbei ist <Pfad> der vollständige Pfad der Datei, in die Sie den Schlüssel exportiert haben.

    5. (Optional) Wenn Sie überprüfen wollen, ob der Verschlüsselungsschlüssel korrekt importiert wurde, geben Sie an der Eingabeaufforderung den folgenden Befehl ein, und drücken Sie dann die EINGABETASTE:

      miiskmu.exe /c {0E19E162-827E-4077-82D4-E6ABD531636E}

  7. Stellen Sie die Inhaltsdatenbanken auf dem neuen Datenbankserver wieder her.

  8. Erstellen Sie für jede vorhandene Dienstanwendung in der alten Farm Dienstanwendungen in der neuen Farm.

    Duplizieren Sie alle Einstellungen aus der bestehenden Farm.

  9. Verwenden Sie ein Upgrade mit Datenbankanfügungen, um die Datenbanken in der neuen Farm zu erstellen. Weitere Informationen finden Sie unter Ausführen eines Upgrades durch Datenbankanfügungen auf SharePoint Server 2010 und Anfügen und Wiederherstellen einer schreibgeschützten Inhaltsdatenbank (SharePoint Server 2010).

  10. Vergewissern Sie sich, dass keine Probleme bei der neuen Farm bestehen.

  11. Aktivieren Sie die neue Farm als Produktionsfarm, indem Sie DNS so konfigurieren, dass auf die neue Farm verwiesen wird, oder sicherstellen, dass für die neue Farm Lastenausgleich ausgeführt wird. Stellen Sie sicher, dass die Benutzer auf die neue Farm zugreifen können.

  12. Räumen Sie den Benutzern genügend Zeit ein, um vom zwischengespeicherten DNS umzusteigen, und nehmen Sie dann die alte Farm außer Betrieb.

  13. Vergewissern Sie sich, dass das Update vollständig und fehlerfrei abgeschlossen wurde. Weitere Informationen finden Sie unter Überprüfen des Updates auf vollständigen und fehlerlosen Abschluss.

Überprüfen des Updates auf vollständigen und fehlerlosen Abschluss

Unabhängig davon, welche Updatestrategie Sie ausgewählt haben und wie Sie die Vorgänge während des Softwareupdates überwacht haben, müssen Sie überprüfen, ob das Update vollständig und fehlerfrei ausgeführt wurde. Weitere Informationen finden Sie unter Überprüfen des Upgrades und aktualisierter Websites (SharePoint Server 2010).