Hohe DPI-Werte
Dieses Thema erläutert wichtige Konzepte der DPI- und Anzeigeskalierung.
In diesem Thema:
Wichtige Konzepte
Was ist DPI
DPI (Dots Per Inch, Punkte pro Zoll) bezieht sich auf die physische Anzahl von Pixeln einer ein Zoll langen Linie einer Anzeige. DPI ist eine Funktion von Auflösung und Größe der Anzeige. Eine höhere Auflösung oder eine kleinere Größe ergibt einen höheren DPI-Wert, eine niedrigere Auflösung oder eine größere Größe ergibt niedrigere DPI-Werte. Wenn eine Anzeige einen höheren DPI-Wert aufweist, sind Pixel kleiner und näher zusammen, sodass die Benutzeroberfläche (User Interface, UI) und andere angezeigte Inhalte kleiner als beabsichtigt angezeigt werden.
Was sind Windows-Skalierungsfaktoren
Windows gewährleistet, dass alles auf dem Bildschirm in einer verwendbaren und konsistenten Größe angezeigt wird, indem Anwendungen (einschließlich der Windows-Desktop-Shell) angewiesen werden, die Größe ihrer Inhalte einem Skalierungsfaktor entsprechend zu ändern. Diese Zahl hängt vom DPI-Wert der Anzeige sowie anderen Faktoren ab, die sich auf die Wahrnehmung der Anzeige auswirken. Fast alle Desktopanzeigen und die meisten aktuellen Laptop-Displays befinden sich im Bereich von 95–110 DPI. Für diese Geräte ist keine Skalierung erforderlich, und Windows legt einen Skalierungsfaktor von 100 % fest. Es gibt jedoch eine Reihe neuer Geräte, insbesondere bei Premium-Laptops und -Tablets, die Displays mit über 200 DPI haben. Für diese Geräte legt Windows höhere Skalierungsfaktoren fest, um sicherzustellen, dass die Benutzeroberfläche bequem sichtbar bleibt.
Warum dies für Benutzer wichtig ist
Benutzer verbringen in der Regel Stunden damit, auf Windows-Geräten zu lesen und zu arbeiten. Daher ist es wichtig, dass das Anzeigegerät optimalen Komfort bietet. Somit muss Windows den Inhalt möglichst lesbar präsentieren können, um die Ermüdung der Augen zu verringern und die Produktivität nicht zu beeinträchtigen. Angesichts stetig besser werdender Anzeigetechnologie sorgt die Kombination von Anzeigen mit höheren DPI-Werten und einer besseren Skalierung in Windows dafür, das dies stets der Fall ist. Windows 8 bietet Funktionen, die die Standardskalierung automatisch an neuere Anzeigen mit höheren DPI-Werten anpassen.
Warum dies für Unternehmen wichtig ist
Angesichts stetig besser werdender Windows-Geräte werden auch Anzeigen mit hohen DPI-Werten in Unternehmensumgebungen immer häufiger. Unternehmen setzen zudem immer stärker auf mobile Mitarbeiter, die Laptops in Besprechungen für Präsentationen verwenden und Docking-Lösungen nutzen, wenn sie am Schreibtisch sind. Für optimale Produktivität sollten Unternehmensbenutzer bei Präsentationen oder bei der Nutzung von Docking-Lösungen am eigenen Schreibtisch nicht manuell die Bildschirmeinstellungen verwalten müssen. Windows erledigt dies für die meisten Benutzer automatisch. Es gibt jedoch einige Fälle, in denen IT-Experten in Unternehmensumgebungen möglicherweise nachhelfen müssen. In diesem Thema wird beschrieben, wie Windows in den meisten Fällen automatisch die richtigen Schritte ausführt und wann Benutzer möglicherweise auf Hilfe von IT-Experten angewiesen sind.
Neuigkeiten zu DPI
Veränderungen im Bereich der Anzeigehardware
Wenn Anzeigen mit höheren DPI-Werten erscheinen, kommt es oft vor, dass Windows-Geräte viel höhere DPI-Werte aufweisen als zuvor erhältliche Geräte. Statt einer Auflösung von herkömmlich 1366x768 kommen Laptops mit 13-Zoll-Anzeigen heute auf Bildschirmauflösungen bis zu 3200x1800. Damit diese Laptops nutzbar bleiben, muss die Windows-Skalierung von 100 % (13,3 Zoll 1366x768) auf 125 % (13,3 Zoll 1600x900), 150 % (10,6 Zoll 1920x1080) oder 200 % (13,3 Zoll 2560x1440) geändert werden. Vor Windows 8 wurden nur 100 %, 125 % und 150 % automatisch für eine Anzeige festgelegt. Windows 8 unterstützte erstmals 200 %.
Änderungen in Windows 8.1
Windows 8 bietet eine Reihe von Funktionsänderungen für hohe DPI-Werte, wie in Tabelle 1: DPI-Änderungen in Windows 8.1 gezeigt:
Tabelle 1: DPI-Änderungen in Windows 8.1
| Funktion | Windows 8 | Windows 8.1 |
|---|---|---|
Unterstützung für die Skalierung auf 200 % |
Nein |
Ja |
DPI pro Monitor |
Nein |
Ja |
Skalierung vorhandener DPI-fähiger Anwendungen |
Nein |
Ja |
Monitorspezifische Anpassung DPI-fähiger Anwendungen |
Nein |
Ja |
Betrachtungsabstand als Bestandteil der Standard-DPI-Berechnung |
Nein |
Ja |
DPI-Änderungen ohne Abmeldung |
Nein |
Ja |
Monitorspezifische angepasster DPI-fähiger Internet Explorer |
Nein |
Ja |
Automatische DPI-Konfiguration von Remotedesktops |
Nein |
Ja |
Die ersten beiden oben genannten Funktionen haben die größten Auswirkungen auf die Benutzerfreundlichkeit in Windows 8. Ausführliche Informationen:
Verbesserte Unterstützung für die Skalierung auf 200 %: Windows 8.1 erkennt Geräte mit hohen DPI-Werten dynamisch und unterstützt nativ Skalierungsfaktoren bis zu 200 %. Windows 8 erkennt Anzeigen mit hohen DPI-Werden nur beim ersten Start und unterstützt ohne benutzerseitige Anpassungen nur eine Skalierung bis auf 150 %. Diese Funktion gewährleistet, dass Benutzer von Premium-Laptops mit hohen DPI-Werten automatisch die erforderliche 200 %-Skalierung verwenden, durch die Inhalte leichter erkennbar sind.
Monitorspezifische DPI-Werte: Windows 8.1 kann unterschiedliche Skalierungsfaktoren für unterschiedliche Anzeigen festlegen und Inhalte entsprechend skalieren. Windows 8 legt nur einen einzelnen Skalierungsfaktor fest, der für alle Anzeigen verwendet wird. Diese Funktion gewährleistet, dass Inhalte für Benutzer von Geräten mit hohen DPI-Werten (d. h. Laptops mit Skalierung auf 150 % und 200 %) bei Präsentationen oder beim Docking mit Geräten mit konventionellen Projektoren oder Monitoren mit 100 %-Skalierung in der richtigen Größe angezeigt werden.
Auswirkungen dieser Änderungen auf Unternehmensbenutzer
Für Benutzer von Laptops mit einer Skalierung von 100 % haben die Funktionsänderungen von Windows 8.1 keine Auswirkungen. Für Benutzer, die neue Geräte mit hohen DPI-Werten erwerben, bietet Windows 8.1 einen erheblichen Vorteil.
Manche Benutzer erwerben möglicherweise Geräte, die dazwischen fallen und eine Windows-Skalierung von 125 % nutzen. Eventuell müssen Benutzer oder IT-Experten diese Geräte richtig konfigurieren oder Anwendungen aktualisieren/optimieren, um die Benutzerfreundlichkeit zu verbessern. Der Abschnitt zur Problembehandlung in diesem Thema kann IT-Experten dabei helfen, entsprechende Systeme und Anwendungen zu identifizieren und die richtigen Gegenmaßnahmen zu ergreifen.