Generalisieren einer Windows-Installation (Systemvorbereitung)

Bevor Sie ein Windows-Image auf neuen PCs bereitstellen können, müssen Sie das Image zunächst generalisieren. Beim Generalisieren des Images werden computerspezifische Informationen wie installierte Treiber und die Computersicherheits-ID (SID) entfernt. Sie können entweder Sysprep allein oder Sysprep mit einer Unattend-Antwortdatei verwenden, um das Image zu generalisieren und für die Bereitstellung vorzubereiten.

Generalisieren einer Windows-Installation

Bei einem generalisierten Windows-Image verarbeitet Windows Setup Einstellungen im Konfigurationsdurchlauf generalize.

Wichtig

Selbst wenn Sie ein Image erfassen, das auf einem PC mit ähnlicher Hardware bereitgestellt wird, müssen Sie die Windows-Installation generalisieren, um eindeutige PC-spezifische Informationen aus einer Windows-Installation zu entfernen, sodass Sie das Image problemlos wiederverwenden können.

Beim Generalisieren eines Images ersetzt Windows die Computer-SID nur auf dem Betriebssystemvolume, auf dem Sie Sysprep ausgeführt haben. Wenn auf einem Computer mehrere Betriebssysteme vorhanden sind, müssen Sie Sysprep für jedes Betriebssystem einzeln ausführen.

Verhindern, dass Sysprep installierte Geräte entfernt

Wenn Sie einen Windows-PC einrichten, konfiguriert Windows Setup alle erkannten Geräte. Beim Generalisieren einer Windows-Installation werden diese konfigurierten Geräte deinstalliert, die Gerätetreiber werden jedoch nicht vom PC entfernt.

Wenn Sie ein Image auf Computern bereitstellen, deren Hardware und Geräte identisch mit denen des ursprünglichen PCs sind, können Sie auf dem Computer installierte Geräte während der Systemgeneralisierung mithilfe einer Datei für die unbeaufsichtigte Installation auf dem Computer beibehalten. „Microsoft-Windows-PnpSysprep | PersistAllDeviceInstalls“ muss dabei auf true festgelegt sein. Weitere Informationen zu Sysprep-bezogenen Unattend-Komponenten von Windows finden Sie in der Referenz für das unbeaufsichtigte Windows Setup für Microsoft-Windows-PnpSysprep.

Einschränkungen hinsichtlich der Ausführungshäufigkeit von Sysprep

Sie können den Befehl Sysprep bis zu 1001 Mal für ein bestimmtes Windows-Image ausführen. Nachdem Sie Sysprep 1001 Mal ausgeführt haben, müssen Sie das Windows-Image neu erstellen. Beachten Sie hierzu die folgende Tabelle:

Version des Betriebssystems Max. Anzahl von Sysprep-Ausführungen
Windows 8.1 und Windows Server 2012 oder höher 1001
Windows 7 und Windows Server 2008 R2 3
Windows Server 2008 3

In früheren Versionen von Windows konnten Sie beim Ausführen von Sysprep die Einstellung für die SkipRearm-Antwortdatei zum Zurücksetzen der Windows-Produktaktivierungszeit verwenden. Wenn Sie einen Volumenlizenzierungsschlüssel oder einen Verkaufsversionsschlüssel angeben, müssen Sie SkipRearm nicht verwenden, da Windows automatisch aktiviert wird.

Microsoft Store-Apps

Wenn Sie neue Microsoft Store-Apps installieren oder Ihre vorhandenen Microsoft Store-Apps aktualisieren, bevor Sie ein Windows-Image generalisieren, tritt beim Ausführen von Sysprep ein Fehler auf. Sysprep /generalize erfordert, dass alle Apps für sämtliche Benutzer bereitgestellt werden. Wenn Sie jedoch eine App aus dem Microsoft Store aktualisieren, wird die betreffende App an das angemeldete Benutzerkonto gebunden. Der folgende Fehler wird in den Sysprep-Protokolldateien (unter %WINDIR%\System32\Sysprep\Panther) angezeigt:

<package name> was installed for a user, but not provisioned for all users. This package will not function properly in the sysprep image.

Anstatt Ihre Apps über den Microsoft Store zu aktualisieren, sollten Sie Updates in Ihre branchenspezifischen Apps querladen, offline lizenzierte Microsoft Store für Unternehmen-Apps für alle Benutzer bereitstellen oder Endbenutzer ihre Apps über den Microsoft Store auf ihren Ziel-PCs aktualisieren lassen. Wenn der Microsoft Store-Zugriff in einer verwalteten Umgebung durch einen IT-Administrator deaktiviert wurde, können Endbenutzer die Microsoft Store-Apps nicht aktualisieren.

Weitere Informationen zum Querladen von branchenspezifischen Microsoft Store-Apps finden Sie unter Querladen von Apps mit DISM und Anpassen des Startbildschirms.

Generalisieren eines Images

Generalisieren aus dem Überwachungsmodus

Zum Generalisieren eines Images müssen Sie zuerst im Überwachungsmodus starten. Sie können den Überwachungsmodus mit einer Datei für die unbeaufsichtigte Installation oder im OOBE-Bildschirm (Out-Of-Box Experience) starten. Informationen zu den verschiedenen Möglichkeiten zum Starten des Überwachungsmodus finden Sie unter Starten von Windows im Überwachungsmodus oder OOBE.

  1. Starten Sie einen PC im Überwachungsmodus. Beim Starten von Windows im Überwachungsmodus wird das Systemvorbereitungstool auf dem Desktop angezeigt. Sie können das Fenster Systemvorbereitungstool entweder schließen oder es geöffnet lassen.

  2. Passen Sie Windows an, indem Sie Treiber hinzufügen, Einstellungen ändern und Programme installieren. Installieren Sie keine Microsoft Store-Apps über den Microsoft Store.

  3. Sysprep ausführen.

    • Wenn das Fenster Systemvorbereitungstool noch geöffnet ist, klicken Sie auf Verallgemeinern, auf Herunterfahren und dann auf OK, um das Image zu generalisieren und den PC herunterzufahren.

      - oder -

    • Führen Sie Sysprep über die Eingabeaufforderung aus. Führen Sie %WINDIR%\system32\sysprep\sysprep.exe aus, um das Systemvorbereitungsfenster zu öffnen. Sie können auch den Befehl Sysprep zusammen mit den Optionen /generalize, /shutdown und /oobe verwenden. Verfügbare Optionen sind unter Befehlszeilenoptionen für die Systemvorbereitung aufgeführt.

      %WINDIR%\system32\sysprep\sysprep.exe /generalize /shutdown /oobe
      

      Hinweis

      Wenn Sie eine VHD generalisieren, die als VHD auf demselben virtuellen Computer oder Hypervisor bereitgestellt wird, verwenden Sie die Option /mode:vm zusammen mit der Sysprep-Befehlszeile.

      Der Computer generalisiert das Image und wird heruntergefahren.

  4. Nach dem Herunterfahren des Computers erfassen Sie das Image mit DISM.

  5. Stellen Sie dieses Image auf einem Referenzcomputer bereit. Beim Starten des Referenzcomputers wird der OOBE-Bildschirm angezeigt.

Generalisieren mithilfe von „Unattend“

Wenn Sie während der Computerbereitstellung mehrere Dateien für die unbeaufsichtigte Installation verwenden, können Sie jeder der Dateien die folgenden Einstellungen hinzufügen, sodass Windows Setup den PC nach dem Verarbeiten der Datei für die unbeaufsichtigte Installation generalisiert.

  • Verwenden Sie zum automatischen Generalisieren des Images und Herunterfahren die Einstellung Microsoft-Windows-Deployment | Generalize. Legen Sie Mode auf OOBE oder Audit fest, und legen Sie ForceShutdownNow auf true fest.

- oder -

  • Um das System zu generalisieren und im Überwachungsmodus zu starten, verwenden Sie die Einstellung [Microsoft-Windows-Deployment | Reseal(/windows-hardware/customize/desktop/unattend/microsoft-windows-deployment-reseal) im Konfigurationsdurchlauf oobeSystem. Legen Sie Mode auf Audit fest.

Übersicht über den Systemvorbereitungsprozess

Befehlszeilenoptionen für die Systemvorbereitung

Systemvorbereitungsunterstützung für Serverrollen

Arbeiten mit Produktschlüsseln und der Produktaktivierung