Remotedomänen
Gilt für: Exchange Server 2013
Sie können Remotedomäneneinträge erstellen, um die Einstellungen für die Nachrichtenübermittlung zwischen der Microsoft Exchange Server 2013-Organisation und Domänen außerhalb Ihrer Exchange-Organisation zu definieren. Durch das Erstellen eines Remotedomäneneintrags steuern Sie die Nachrichtentypen, die an diese Domäne gesendet werden. Sie können zudem auch Nachrichtenformatrichtlinien anwenden und zulässige Zeichensätze für Nachrichten angeben, die von Benutzer Ihrer Organisation an die Remotedomäne gesendet werden. Bei den Einstellungen für Remotedomänen handelt es sich um globale Konfigurationseinstellungen für die Exchange-Organisation.
Die Remotedomäneneinstellungen werden während der Kategorisierung im Transportdienst auf Postfachservern auf die Nachrichten angewendet. Bei der Empfängerauflösung wird die Empfängerdomäne mit den konfigurierten Remotedomänen verglichen. Wenn durch die Konfiguration einer Remotedomäne verhindert wird, dass ein bestimmter Nachrichtentyp an Empfänger in dieser Domäne gesendet werden kann, wird die Nachricht gelöscht. Wenn Sie für die Remotedomäne ein bestimmtes Nachrichtenformat festlegen, werden Nachrichtenkopfzeile und -inhalt geändert. Die Einstellungen gelten für alle Nachrichten, die von der Exchange-Organisation verarbeitet werden.
Hinweis
Wenn Sie Nachrichteneinstellungen auf Benutzerbasis konfigurieren, wird die Organisationskonfiguration durch diese Einstellungen außer Kraft gesetzt.
Standardmäßig gibt es nur einen einzigen Remotedomäneneintrag. Der Domänenadressraum ist als Sternchen (*) konfiguriert. Das Sternchen steht für alle Remotedomänen. Wenn Sie keine weiteren Remotedomäneneinträge erstellen, gelten für alle Nachrichten, die an alle Empfänger in allen Remotedomänen gesendet werden, die gleichen Einstellungen.
Wenn Sie Remotedomänen konfigurieren, können Sie verhindern, dass bestimmte Nachrichtentypen an diese Domäne gesendet werden. Zu diesen Nachrichtentypen gehören Abwesenheitsnachrichten, Automatische Antwortnachrichten, Unzustellbarkeitsberichte (Non-Delivery Reports, NDRs) und Besprechungsweiterleitungsbenachrichtigungen. Wenn Sie über eine Umgebung mit mehreren Gesamtstrukturen verfügen, sollten Sie das Senden dieser Nachrichtentypen an diese Domänen zulassen. Wenn Sie jedoch eine Domäne identifiziert haben, von der Spam stammt, sollten Sie das Senden dieser Arten von Nachrichten an diese Remotedomänen blockieren.
Nachrichtenformat
Sie können das Nachrichtenformat und den Zeichensatz angeben, die für E-Mail-Nachrichten verwendet werden sollen, die an Remotedomänen gesendet werden. Diese Einstellungen können nützlich sein, um sicherzustellen, dass E-Mails, die von Absendern in Ihrer Domäne an die Remotedomäne gesendet werden, mit dem empfangenden E-Mail-System kompatibel sind. Wenn Sie beispielsweise wissen, dass das Messagingsystem der Remotedomäne Exchange ist, können Sie angeben, dass immer das Exchange-Rich-Text-Format (RTF) verwendet wird. Weitere Informationen finden Sie unter Inhaltskonvertierung.
Einstellungen für automatische Antworten
In Exchange 2013 können Benutzer unterschiedliche automatische Antworten für interne und externe Empfänger angeben. Darüber hinaus sind die in der Organisation verfügbaren Typen von automatischen Antworten auch von der verwendeten Microsoft Outlook-Version abhängig.
In Exchange 2013 stehen zwei Typen von automatischen Antworten zur Verfügung:
- Extern: Wird von Exchange 2013 und Exchange 2010 unterstützt. Kann nur von Outlook 2010 oder Office Outlook 2007 oder mit Outlook Web App festgelegt werden.
- Intern: Unterstützt von Exchange 2013 und Exchange 2010. Kann nur von Outlook 2010 oder Outlook 2007 oder mithilfe von Outlook Web App festgelegt werden.
In der folgenden Tabelle werden die verschiedenen Kombinationen aus Clients und Servern sowie die Typen von automatischen Antworten aufgeführt, die in den einzelnen Szenarien verwendet werden können.
Clientversion | Exchange-Version | Unterstützte automatische Antworten |
---|---|---|
Outlook 2010 oder Outlook 2007 | Exchange 2013 Exchange 2010 Exchange 2007 | Intern, Extern |
Outlook Web App | Exchange 2013 Exchange 2010 Exchange 2007 | Intern, Extern |
Steuern von Unzustellbarkeitsinformationen
Wie schon zu Beginn dieses Themas erwähnt, können Sie verhindern, dass Unzustellbarkeitsberichte an eine Remotedomäne gesendet werden. Durch das Blockieren von Unzustellbarkeitsberichten für eine Remotedomäne verhindern Sie, dass die im Unzustellbarkeitsbericht enthaltenen Daten Ihre Organisation verlassen, und schränken dadurch die Informationen ein, die ein böswilliger Benutzer über Ihre Organisation erhalten kann. Dadurch erhalten aber auch berechtigte Absender keine Unzustellbarkeitsberichte, was zu Verwirrung und Produktivitätseinbußen führen kann.
Mit Exchange 2013 können Sie im Detail steuern, welche Inhalte eines Unzustellbarkeitsberichts für eine Remotedomäne bestimmt sind. Mit Exchange 2013 können Sie Unzustellbarkeitsberichte für eine Remotedomäne zulassen und gleichzeitig alle Diagnoseinformationen entfernen. Auf diese Weise verhindern Sie, dass Informationen zur Exchange-Bereitstellung Ihre Organisation verlassen, und stellen gleichzeitig externen Absendern Unzustellbarkeitsbenachrichtigungen zur Verfügung.
Dieses Feature wird mit dem Parameter NDRDiagnosticInfoEnabled im Cmdlet Set-RemoteDomain gesteuert. Da diese Einstellung für jede Remotedomäne konfigurierbar ist, können Sie je nach Ihren Anforderungen unterschiedliche Einstellungen verwenden. Beispielsweise können Sie die NDR-Diagnoseinformationen für die Standard-Remotedomäne entfernen, aber vollständige NDR-Diagnoseinformationen für die Remotedomänen zulassen, die Ihre Partner darstellen.
Weitere Informationen zu dieser neuen Einstellung finden Sie unter Set-RemoteDomain.