Gameplay unter dem Aspekt der Barrierefreiheit
Sie sind Mitglied eines Teams, das barrierefreie Spiele entwickeln möchte, aber nicht weiß, wo es beginnen soll.
Das Team entwickelt beruflich Spiele, sodass davon auszugehen ist, dass es weiß, wie diese gespielt werden. Im Hinblick auf Barrierefreiheit muss Ihr Team diesen Prozess jedoch auf ein breiteres Spektrum von Spieler*innen ausweiten.
Beginnen Sie mit einer Bewertung:
- Wie liefern Spiele Informationen an Spieler*innen?
- Wie interpretieren Spieler*innen diese Informationen?
- Wie nutzen Spieler*innen diese Informationen für ein erfolgreiches Gameplay?
In dieser Lerneinheit erhalten Sie eine Einführung in die grundlegenden Konzepte des Gamings für Menschen mit Behinderungen. Sie erfahren auch, wie Sie das Gameplay im Kontext der Barrierefreiheit beurteilen können. Dadurch wird Ihr Verständnis dafür geschärft, wie bestimmte Spielelemente oder -mechaniken zu einer nicht barrierefreien Erfahrung für Spieler*innen führen können.
Wie werden Spiele gespielt?
Im folgenden Video werden grundlegende Konzepte zum Gaming für Menschen mit Behinderungen vorgestellt. Es werden Wege aufgezeigt, wie die Frage „Wie werden Spiele gespielt?“ im Kontext der Barrierefreiheit beantwortet werden kann. Wenn Sie diesen Ansatz richtig verstanden haben, können Sie den Grundstein für die Barrierefreiheit Ihres Spiels legen.
Problem für eine Person lösen, auf viele ausdehnen
Bevor auf Barrierefreiheitskonzepte im visuellen, auditiven, kognitiven und eingabebezogenen Bereich des Gamings eingegangen wird, sollten Sie sich mit dem inklusiven Entwurfsprinzip „Lösung für einen, Vorteil für viele“ vertraut machen.
Das Prinzip „Lösung für einen, Vorteil für viele“ bedeutet, dass bewusster gestalterischer Aufwand zur Schaffung von Barrierefreiheit für Menschen mit Behinderungen oft zu generell vorteilhaften Features und Einstellungen für alle führen. Zum Beispiel werden barrierefreie automatische Türen für den Zugang von Rollstuhlfahrern häufig auch von folgenden Personen genutzt:
- Personen, die die Hände nicht frei haben und die Tür nicht öffnen können
- Personen, die aus hygienischen Gründen das Berühren von Türgriffen vermeiden möchten
Die Barrierefreiheitsoptionen oder -features, die für eine bestimmte Spielergruppe gedacht sind, bieten oft allen Spieler*innen ein besseres Erlebnis.
So sollen beispielsweise Beschriftungen und Untertitel gehörlosen oder hörgeschädigten Spieler*innen Barrierefreiheit verschaffen. Sie können auch Spieler*innen helfen, die sich leicht ablenken lassen und akustische Hinweise überhören. Auch Spieler*innen in lauten Umgebungen können von diesen Features profitieren.
Während Sie in diesem Modul die Konzepte der visuellen, auditiven, kognitiven und eingabebezogenen Barrierefreiheit kennenlernen, sollten Sie auch die weiterreichenden Auswirkungen Ihrer künftigen Bemühungen im Auge behalten.