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Dynamic Host Configuration-Protokoll (DHCP)

In diesem Thema erhalten Sie eine kurze Übersicht über DHCP in Windows Server 2016.

Hinweis

Zusätzlich zu diesem Thema sind folgende Dokumentationsmaterialien zu DHCP verfügbar.

Das Dynamic Host Configuration-Protokoll (DHCP) ist ein Client/Server-Protokoll, das einem Internetprotokollhost (IP) automatisch seine IP-Adresse und andere zugehörige Konfigurationsinformationen zur Verfügung stellt, z. B. die Subnetzmaske und das Standardgateway. RFC 2131 und RFC 2132 definieren DHCP als IETF-Standard (Internet Engineering Task Force), der auf dem Bootstrap Protocol (BOOTP) basiert, einem Protokoll, mit dem DHCP viele Implementierungsdetails gemeinsam hat. DHCP ermöglicht Hosts das Abrufen der erforderlichen TCP/IP-Konfigurationsinformationen von einem DHCP-Server.

Windows Server 2016 enthält DHCP-Server, eine optionale Netzwerkserverrolle, die Sie in Ihrem Netzwerk bereitstellen können, um IP-Adressen und andere Informationen an DHCP-Clients zu leasen. Alle Windows-basierten Clientbetriebssysteme enthalten den DHCP-Client als Teil von TCP/IP, und der DHCP-Client ist standardmäßig aktiviert.

Was spricht für die Verwendung von DHCP?

Jedes Gerät in einem TCP/IP-basierten Netzwerk muss über eine eindeutige Unicast-IP-Adresse verfügen, um auf das Netzwerk und die darin enthaltenen Ressourcen zugreifen zu können. Ohne DHCP müssen IP-Adressen für neue Computer oder Computer, die von einem Subnetz in ein anderes verschoben werden, manuell konfiguriert werden. IP-Adressen für Computer, die aus dem Netzwerk entfernt werden, müssen manuell zurückgefordert werden.

Mit DHCP wird dieser gesamte Prozess automatisiert und zentral verwaltet. Der DHCP-Server verwaltet einen Pool von IP-Adressen und least eine Adresse an jeden DHCP-fähigen Client, wenn dieser im Netzwerk gestartet wird. Da die IP-Adressen dynamisch (geleast) und nicht statisch (dauerhaft zugewiesen) sind, werden Adressen, die nicht mehr verwendet werden, automatisch an den Pool zurückgegeben und können neu zugewiesen werden.

Der Netzwerkadministrator richtet DHCP-Server ein, die TCP/IP-Konfigurationsinformationen verwalten und die Adresskonfiguration für DHCP-fähige Clients in Form eines Leaseangebots bereitstellen. Der DHCP-Server speichert folgende Konfigurationsinformationen in einer Datenbank:

  • Gültige TCP/IP-Konfigurationsparameter für alle Clients im Netzwerk.

  • Gültige IP-Adressen, die zur Zuweisung zu Clients in einem Pool verwaltet werden, sowie ausgeschlossene Adressen.

  • Reservierte IP-Adressen, die bestimmten DHCP-Clients zugeordnet sind. Dies ermöglicht eine konsistente Zuweisung einer einzelnen IP-Adresse zu einem einzelnen DHCP-Client.

  • Die Leasedauer, also der Zeitraum, in dem eine IP-Adresse verwendet werden kann, bevor eine Leaseverlängerung erforderlich ist.

Ein DHCP-fähiger Client empfängt nach dem Akzeptieren eines Leaseangebots Folgendes:

  • Eine gültige IP-Adresse für das Subnetz, mit dem eine Verbindung hergestellt wird.

  • Angeforderte DHCP-Optionen – dies sind zusätzliche Parameter, die auf einem DHCP-Server für die Zuweisung zu Clients konfiguriert sind. Beispiele für DHCP-Optionen sind Router (Standardgateway), DNS-Server und DNS-Domänenname.

Vorteile des DHCP

DHCP bietet folgende Vorteile.

  • Zuverlässige IP-Adresskonfiguration. DHCP minimiert Konfigurationsfehler, die durch die manuelle Konfiguration von IP-Adressen entstehen können, z. B. Tippfehler oder Adresskonflikte, die durch die gleichzeitige Zuweisung einer IP-Adresse zu mehreren Computer verursacht werden.

  • Geringerer Aufwand für die Netzwerkverwaltung. DHCP bietet die folgenden Features, mit denen sich der Aufwand für die Netzwerkverwaltung senken lässt:

    • Zentrale und automatisierte TCP/IP-Konfiguration.

    • Die Möglichkeit, TCP/IP-Konfigurationen von einem zentralen Ort aus zu definieren.

    • Die Möglichkeit, mithilfe von DHCP-Optionen einen vollständigen Bereich zusätzlicher TCP/IP-Konfigurationswerte zuzuweisen.

    • Die effiziente Verarbeitung von IP-Adressänderungen für Clients, die häufig aktualisiert werden müssen – z. B. für tragbare Geräte, die in einem Funknetzwerk zwischen verschiedenen Standorten wechseln.

    • Die Weiterleitung anfänglicher DHCP-Nachrichten mithilfe eines DHCP-Relay-Agents, wodurch die Notwendigkeit eines DHCP-Servers in jedem Subnetz entfällt.