Freigeben über


Arbeiten mit Reliable Collections

Service Fabric bietet .NET-Entwicklern über Reliable Collections ein zustandsbehaftetes Programmiermodell. Service Fabric umfasst z. B. Reliable Dictionary- und Reliable Queue-Klassen. Wenn Sie diese Klassen verwenden, wird Ihr Zustand partitioniert (für Skalierbarkeit), repliziert (für Verfügbarkeit) und innerhalb einer Partition durchgeführt (für ACID-Semantik). Sehen wir uns nun die typische Nutzung eines Objekts für ein zuverlässiges Wörterbuch an.

try
{
   // Create a new Transaction object for this partition
   using (ITransaction tx = base.StateManager.CreateTransaction())
   {
      // AddAsync takes key's write lock; if >4 secs, TimeoutException
      // Key & value put in temp dictionary (read your own writes),
      // serialized, redo/undo record is logged & sent to secondary replicas
      await m_dic.AddAsync(tx, key, value, cancellationToken);

      // CommitAsync sends Commit record to log & secondary replicas
      // After quorum responds, all locks released
      await tx.CommitAsync();
   }
   // If CommitAsync isn't called, Dispose sends Abort
   // record to log & all locks released
}
catch (TimeoutException)
{
   // choose how to handle the situation where you couldn't get a lock on the file because it was 
   // already in use. You might delay and retry the operation
   await Task.Delay(100);
}

Für alle Vorgänge für Objekte zuverlässiger Wörterbücher (mit Ausnahme von ClearAsync, das nicht annullierbar ist), ist ein ITransaction-Objekt erforderlich. Diesem Objekt sind sämtliche Änderungen zugeordnet, die Sie an Objekten für ein zuverlässiges Wörterbuch und/oder eine zuverlässige Warteschlange innerhalb einer einzelnen Partition vornehmen möchten. Sie erhalten ein ITransaction-Objekt, indem Sie die CreateTransaction-Methode des Zustands-Managers der Partition aufrufen.

Im obigen Code wird das ITransaction-Objekt an eine AddAsync-Methode eines zuverlässigen Wörterbuchs übergeben. Dictionary-Methoden, die einen Schlüssel akzeptieren, wenden intern eine dem Schlüssel zugeordnete Lese-/Schreibsperre an. Wenn die Methode den Wert des Schlüssels ändert, nimmt die Methode eine Schreibsperre für den Schlüssel vor. Wenn die Methode nur aus dem Wert des Schlüssels liest, wird eine Lesesperre für den Schlüssel vorgenommen. Da AddAsync den Wert des Schlüssels in den neuen, übergebenen Wert ändert, wird die Schreibsperre des Schlüssels aktiviert. Wenn also 2 (oder mehr) Threads gleichzeitig versuchen, Werte mit demselben Schlüssel hinzuzufügen, aktiviert ein Thread die Schreibsperre und blockiert die anderen Threads. In der Standardeinstellung blockieren Methoden bis zu 4 Sekunden zum Aktivieren der Sperre. Nach 4 Sekunden lösen die Methoden eine TimeoutException aus. Methodenüberladungen ermöglichen Ihnen, auf Wunsch einen expliziten Timeoutwert festzulegen.

In der Regel schreiben Sie Ihren Code, um auf eine TimeoutException zu reagieren, indem Sie diese abfangen und den gesamten Vorgang wiederholen (wie im obigen Code gezeigt). In diesem einfachen Code rufen wir nur Task.Delay alle 100 Millisekunden auf. In der Praxis ist jedoch eine exponentielle Backoffverzögerung eher zu empfehlen.

Sobald die Sperre abgerufen wurde, fügt AddAsync die Schlüssel- und Wertobjektverweise einem internen, temporären Dictionary hinzu, das dem ITransaction-Objekt zugeordnet ist. Dies geschieht, um Sie Ihnen eine Semantik zum Lesen eigener Schreibvorgänge bereitzustellen. Nach dem Aufrufen von AddAsync wird durch Aufrufen von TryGetValueAsync mit dem gleichen ITransaction-Objekt der Wert zurückgegeben, auch wenn Sie noch keinen Commit für die Transaktion ausgeführt haben.

Hinweis

Wenn TryGetValueAsync mit einer neuen Transaktion aufgerufen wird, wird ein Verweis auf den zuletzt committeten Wert zurückgegeben. Ändern Sie diesen Verweis nicht direkt, da dadurch der Mechanismus zum Beibehalten und Replizieren der Änderungen umgangen wird. Es wird empfohlen, die Werte als schreibgeschützt festlegen, damit die einzige Möglichkeit zum Ändern des Werts für einen Schlüssel zuverlässige Wörterbuch-APIs sind.

Als Nächstes serialisiert AddAsync Ihre Schlüssel- und Wertobjekte zu Bytearrays und wendet diese Bytearrays auf eine Protokolldatei auf dem lokalen Knoten an. Schließlich sendet AddAsync Bytearrays an alle sekundären Replikate, sodass diese die gleichen Schlüssel-/Wertinformationen aufweisen. Obwohl die Schlüssel-/Wertinformationen in eine Protokolldatei geschrieben wurden, werden die Informationen erst als Teil des Dictionarys erachtet, wenn ein Commit für die ihnen zugeordnete Transaktion ausgeführt wurde.

Im obigen Code wird durch den Aufruf von CommitAsync ein Commit für alle Vorgänge der Transaktion ausgeführt. Dabei werden Commit-Informationen an die Protokolldatei auf dem lokalen Knoten angehängt und der Commit-Datensatz außerdem an alle sekundären Replikate gesendet. Nachdem ein Quorum (Mehrheit) der Replikate geantwortet hat, werden alle Datenänderungen als dauerhaft erachtet, und alle Sperren, die mit über das ITransaction-Objekt bearbeiteten Schlüsseln verknüpft sind, werden aufgehoben. So können andere Threads/Transaktionen dieselben Schlüssel und deren Werte bearbeiten.

Wird CommitAsync (in der Regel aufgrund einer ausgelösten Ausnahme) nicht aufgerufen, wird das ITransaction-Objekt verworfen. Wenn ein ITransaction-Objekt ohne ausgeführten Commit verworfen wird, fügt Service Fabric der Protokolldatei des lokalen Knotens Informationen zum Abbruch hinzu. Es müssen keine Informationen an die sekundären Replikate gesendet werden. Dann werden alle Sperren aufgehoben, die mit über die Transaktion bearbeiteten Schlüsseln verknüpft sind.

Flüchtige zuverlässige Sammlungen

Bei einigen Workloads (z. B. bei einem replizierten Cache) ist ein gelegentlicher Datenverlust tolerierbar. Wenn bei den auf einem Datenträger gespeicherten Daten auf Persistenz verzichtet wird, lassen sich die Latenz- und Durchsatzwerte beim Schreiben in zuverlässige Wörterbücher verbessern. Der Nachteil bei nicht vorhandener Persistenz ist, dass es bei einem Quorumverlust zu einem vollständigen Datenverlust kommt. Da ein Quorumverlust jedoch selten auftritt, kann der Vorteil einer höheren Leistung das geringe Risiko von Datenverlust bei diesen Workloads rechtfertigen.

Derzeit werden flüchtige Sammlungen nur für zuverlässige Wörterbücher und zuverlässige Warteschlangen, jedoch nicht für ReliableConcurrentQueues unterstützt. Ziehen Sie bei der Entscheidung für oder gegen flüchtige Sammlungen die Liste der Einschränkungen zurate.

Um flüchtige Sammlungen in Ihrem Dienst zu aktivieren, setzen Sie das Flag HasPersistedState in der Diensttypdeklaration auf false. Beispiel:

<StatefulServiceType ServiceTypeName="MyServiceType" HasPersistedState="false" />

Hinweis

Das Umwandeln vorhandener persistenter Dienste in flüchtige Dienste (und umgekehrt) ist nicht möglich. Wenn Sie vorhandene Dienste umwandeln möchten, müssen Sie den vorhandenen Dienst löschen und mit dem aktualisierten Flag neu bereitstellen. Sie müssen also einen vollständigen Datenverlust in Kauf nehmen, wenn Sie das Flag HasPersistedState ändern möchten.

Häufige Probleme und deren Vermeidung

Nachdem Sie nun wissen, wie zuverlässige Sammlungen intern funktionieren, sehen wir uns einige Fälle einer falschen Verwendung an. Sehen Sie den folgenden Code an:

using (ITransaction tx = StateManager.CreateTransaction())
{
   // AddAsync serializes the name/user, logs the bytes,
   // & sends the bytes to the secondary replicas.
   await m_dic.AddAsync(tx, name, user);

   // The line below updates the property's value in memory only; the
   // new value is NOT serialized, logged, & sent to secondary replicas.
   user.LastLogin = DateTime.UtcNow;  // Corruption!

   await tx.CommitAsync();
}

Bei der Arbeit mit einem regulären .NET-Dictionary können Sie dem Dictionary einen Schlüssel/Wert hinzufügen und dann den Wert einer Eigenschaft ändern (z. B. LastLogin). Dieser Code funktioniert jedoch mit einem Reliable Dictionary nicht ordnungsgemäß . Wir erinnern uns: Der Aufruf von AddAsync serialisiert die Schlüssel-/Wertobjekte in Bytearrays, speichert dann die Arrays in einer lokalen Datei und sendet diese an die sekundären Replikate. Wenn Sie später eine Eigenschaft ändern, wird der Wert der Eigenschaft nur im Speicher geändert. Die Änderung wirkt sich nicht auf die lokale Datei oder die an die Replikate gesendeten Daten aus. Wenn der Prozess abstürzt, wird alles im Speicher verworfen. Wenn ein neuer Prozess gestartet oder ein anderes Replikat zum primären Element wird, ist der alte Wert der Eigenschaft verfügbar.

Der oben gezeigte Fehler kann Benutzern wirklich unglaublich schnell unterlaufen. Noch dazu bemerken Sie den Fehler erst dann, wenn bzw. falls der Prozess ausfällt. Die richtige Vorgehensweise zum Schreiben des Codes besteht darin, die beiden Zeilen umzukehren:

using (ITransaction tx = StateManager.CreateTransaction())
{
   user.LastLogin = DateTime.UtcNow;  // Do this BEFORE calling AddAsync
   await m_dic.AddAsync(tx, name, user);
   await tx.CommitAsync();
}

Hier sehen Sie ein weiteres Beispiel für einen häufigen Fehler:

using (ITransaction tx = StateManager.CreateTransaction())
{
   // Use the user's name to look up their data
   ConditionalValue<User> user = await m_dic.TryGetValueAsync(tx, name);

   // The user exists in the dictionary, update one of their properties.
   if (user.HasValue)
   {
      // The line below updates the property's value in memory only; the
      // new value is NOT serialized, logged, & sent to secondary replicas.
      user.Value.LastLogin = DateTime.UtcNow; // Corruption!
      await tx.CommitAsync();
   }
}

Auch hier funktioniert der Code mit regulären .NET-Dictionarys und entspricht einem gängigen Muster: Der Entwickler verwendet einen Schlüssel, um einen Wert zu suchen. Wenn der Wert vorhanden ist, ändert der Entwickler den Wert einer Eigenschaft. In Reliable Collections weist der Code jedoch dasselbe Problem auf wie zuvor beschrieben: Sie dürfen ein Objekt in einer Reliable Collection NICHT ändern.

Um einen Wert in einer Reliable Collection ordnungsgemäß zu aktualisieren, rufen Sie einen Verweis auf den vorhandenen Wert ab und betrachten das Objekt als unveränderlich. Anschließend erstellen Sie ein neues Objekt, das eine exakte Kopie des ursprünglichen Objekts ist. Nun können Sie den Status des neuen Objekts ändern und das neue Objekt in die Auflistung schreiben, damit es in Bytearrays serialisiert, an die lokale Datei angefügt und an die Replikate gesendet wird. Nach dem Commit der Änderung(en) weisen die Objekte im Arbeitsspeicher, in der lokalen Datei und in allen Replikaten genau denselben Zustand auf. Alles in Ordnung!

Der folgende Code zeigt die richtige Methode, um einen Wert in einer Reliable Collection zu aktualisieren:

using (ITransaction tx = StateManager.CreateTransaction())
{
   // Use the user's name to look up their data
   ConditionalValue<User> currentUser = await m_dic.TryGetValueAsync(tx, name);

   // The user exists in the dictionary, update one of their properties.
   if (currentUser.HasValue)
   {
      // Create new user object with the same state as the current user object.
      // NOTE: This must be a deep copy; not a shallow copy. Specifically, only
      // immutable state can be shared by currentUser & updatedUser object graphs.
      User updatedUser = new User(currentUser);

      // In the new object, modify any properties you desire
      updatedUser.LastLogin = DateTime.UtcNow;

      // Update the key's value to the updateUser info
      await m_dic.SetValue(tx, name, updatedUser);
      await tx.CommitAsync();
   }
}

Definieren von unveränderlichen Datentypen, um Programmierfehler zu verhindern

Im Idealfall sollte der Compiler Fehler melden, wenn Sie versehentlich Code generieren, der den Zustand eines Objekts ändert, das nicht geändert werden darf. Leider ist dies mit dem C#-Compiler nicht möglich. Um potenzielle Programmierfehler zu vermeiden, raten wir Ihnen dringend dazu, die mit Reliable Collections verwendeten Typen als unveränderliche Typen zu definieren. Dazu halten Sie sich an Hauptwerttypen (z. B. Zahlen [Int32, UInt64 usw.], DateTime, Guid, TimeSpan und ähnliche Werte). Sie können auch „String“ verwenden. Es empfiehlt sich, Sammlungseigenschaften zu vermeiden, da deren Serialisierung und Deserialisierung die Leistung beeinträchtigen kann. Wenn Sie jedoch Sammlungseigenschaften verwenden möchten, raten wir dringend dazu, die .NET-Bibliothek mit unveränderlichen Sammlungen (System.Collections.Immutable) zu verwenden. Diese Bibliothek können Sie unter https://nuget.org herunterladen. Zudem empfehlen wir nach Möglichkeit, Klassen zu versiegeln und schreibgeschützte Felder zu verwenden.

Der folgende UserInfo-Typ veranschaulicht die Definition eines unveränderlichen Typs mithilfe der oben genannten Empfehlungen.

[DataContract]
// If you don't seal, you must ensure that any derived classes are also immutable
public sealed class UserInfo
{
   private static readonly IEnumerable<ItemId> NoBids = ImmutableList<ItemId>.Empty;

   public UserInfo(String email, IEnumerable<ItemId> itemsBidding = null) 
   {
      Email = email;
      ItemsBidding = (itemsBidding == null) ? NoBids : itemsBidding.ToImmutableList();
   }

   [OnDeserialized]
   private void OnDeserialized(StreamingContext context)
   {
      // Convert the deserialized collection to an immutable collection
      ItemsBidding = ItemsBidding.ToImmutableList();
   }

   [DataMember]
   public readonly String Email;

   // Ideally, this would be a readonly field but it can't be because OnDeserialized
   // has to set it. So instead, the getter is public and the setter is private.
   [DataMember]
   public IEnumerable<ItemId> ItemsBidding { get; private set; }

   // Since each UserInfo object is immutable, we add a new ItemId to the ItemsBidding
   // collection by creating a new immutable UserInfo object with the added ItemId.
   public UserInfo AddItemBidding(ItemId itemId)
   {
      return new UserInfo(Email, ((ImmutableList<ItemId>)ItemsBidding).Add(itemId));
   }
}

Der ItemID-Typ ist ebenfalls ein unveränderlicher Typ, wie hier gezeigt:

[DataContract]
public struct ItemId
{
   [DataMember] public readonly String Seller;
   [DataMember] public readonly String ItemName;
   public ItemId(String seller, String itemName)
   {
      Seller = seller;
      ItemName = itemName;
   }
}

Schema-Versionsverwaltung (Upgrades)

Intern serialisieren zuverlässige Sammlungen Ihre Objekte mit dem .NET DataContractSerializer. Die serialisierten Objekte werden persistent auf den lokalen Datenträger des primären Replikats geschrieben und auch an die sekundären Replikate übermittelt. Im Zuge der Entwicklung Ihres Diensts möchten Sie möglicherweise die Art der von Ihrem Dienst benötigten Daten (das Schema) ändern. Lassen Sie bei der Versionsverwaltung Ihrer Daten große Vorsicht walten. Höchste Priorität hat, dass Sie stets in der Lage sein müssen, alte Daten zu deserialisieren. Ihr Deserialisierungscode muss daher unendlich abwärtskompatibel sein: Version 333 Ihres Dienstcodes muss mit Daten arbeiten können, die vor 5 Jahren mit der Version 1 Ihres Dienstcodes zu einer zuverlässigen Sammlung hinzugefügt wurden.

Zudem wird der Dienstcode auf jeder Upgradedomäne einzeln aktualisiert. Während der Aktualisierung müssen also zwei verschiedene Versionen Ihres Dienstcodes gleichzeitig ausgeführt werden. Sie müssen vermeiden, dass die neue Version Ihres Dienstcodes das neue Schema wie alte Versionen Ihres Dienstcodes verwendet, da dieser das neue Schema möglicherweise nicht verarbeiten kann. Nach Möglichkeit sollten Sie jede Version des Diensts um eine Version aufwärtskompatibel entwickeln. Insbesondere bedeutet dies, dass es in V1 des Dienstcodes möglich sein sollte, alle Elemente des Schemas zu ignorieren, die in der Version nicht explizit verarbeitet werden. Allerdings müssen alle Daten, die nicht explizit bekannt sind, gespeichert und zurückgeschrieben werden können, wenn ein Wörterbuchschlüssel oder -wert aktualisiert wird.

Warnung

Sie können das Schema eines Schlüssels zwar ändern, müssen aber sicherstellen, dass die Gleichheits- und Vergleichsalgorithmen des Schlüssel stabil bleiben. Das Verhalten zuverlässiger Sammlungen nach einer Änderung in einem dieser Algorithmen ist nicht definiert und kann zu Datenbeschädigung, Datenverlust und Dienstabstürzen führen. Eine .NET Zeichenfolge kann als Schlüssel verwendet werden, aber Sie müssen die Zeichenfolge selbst als Schlüssel verwenden – verwenden Sie nicht das Ergebnis von „String.GetHashCode“ als Schlüssel.

Alternativ dazu können Sie ein Upgrade mit mehreren Schritten ausführen.

  1. Führen Sie ein Upgrade des Diensts auf eine neue Version aus, bei dem Folgendes gilt:
    • Im Dienstcodepaket sind sowohl die ursprüngliche V1- als auch die neue V2-Version der Datenverträge enthalten.
    • Bei Bedarf werden benutzerdefinierte V2-Zustandsserialisierer registriert.
    • Alle Vorgänge werden unter Verwendung der V1-Datenverträge in der ursprünglichen V1-Sammlung ausgeführt.
  2. Führen Sie ein Upgrade des Diensts auf eine neue Version aus, bei dem Folgendes gilt:
    • Es wird eine neue V2-Sammlung erstellt.
    • Jeder Hinzufügungs-, Aktualisierungs- und Löschvorgang wird in einer einzigen Transaktion erst für V1-, dann für V2-Sammlungen ausgeführt.
    • Lesevorgänge werden nur in der V1-Sammlung ausgeführt.
  3. Kopieren Sie alle Daten aus der V1-Sammlung in die V2-Sammlung.
    • Dies kann in einem Hintergrundprozess durch die in Schritt 2 bereitgestellte Dienstversion erfolgen.
    • Rufen Sie alle Schlüssel aus der V1-Sammlung ab. Die Enumerierung erfolgt standardmäßig mit IsolationLevel.Snapshot, um zu verhindern, dass die Sammlung während des Vorgangs gesperrt wird.
    • Verwenden Sie für jeden Schlüssel eine separate Transaktion für Folgendes:
      • TryGetValueAsync: Versuch, den Wert aus der V1-Sammlung abzurufen.
      • Wenn der Wert nach Beginn des Kopiervorgangs bereits aus der V1-Sammlung entfernt wurde, sollte der Schlüssel übersprungen und nicht in der V2-Sammlung wiederverwendet werden.
      • TryAddAsync: Versuch, den Wert zur V2-Sammlung hinzuzufügen.
      • Wenn der Wert nach Beginn des Kopiervorgangs der V2-Sammlung bereits hinzugefügt wurde, sollte der Schlüssel übersprungen werden.
      • Die Transaktion sollte nur committet werden, wenn TryAddAsync den Wert true zurückgibt.
      • APIs für den Zugriff auf Werte verwenden standardmäßig IsolationLevel.ReadRepeatable und nutzen Sperren, um zu garantieren, dass die Werte nicht durch einen anderen Aufruf geändert werden, bis die Transaktion committet oder abgebrochen wurde.
  4. Führen Sie ein Upgrade des Diensts auf eine neue Version aus, bei dem Folgendes gilt:
    • Lesevorgänge werden nur in der V2-Sammlung ausgeführt.
    • Jeder Hinzufügungs-, Aktualisierungs- und Löschvorgang wird weiterhin erst für V1-, dann für V2-Sammlungen ausgeführt, damit die Möglichkeit eines Rollbacks zu V1 besteht.
  5. Testen Sie den Dienst umfassend, und vergewissern Sie sich, dass er wie erwartet funktioniert.
    • Wenn einer der Wertzugriffsvorgänge nicht so aktualisiert wurde, dass er sowohl für die V1- als auch für die V2-Sammlung funktioniert, stellen Sie möglicherweise fest, dass Daten fehlen.
    • Wenn Daten fehlen, führen Sie ein Rollback zu Schritt 1 durch, entfernen Sie die V2-Sammlung, und wiederholen Sie den Vorgang.
  6. Führen Sie ein Upgrade des Diensts auf eine neue Version aus, bei dem Folgendes gilt:
    • Alle Vorgänge werden nur für die V2-Sammlung ausgeführt.
    • Eine Rückkehr zu V1 ist mit einem Dienstrollback nicht mehr möglich und erfordert ein Rollforward mit den Schritten 2-4 in umgekehrter Reihenfolge.
  7. Führen Sie ein Upgrade des Diensts auf eine neue Version durch, für die Folgendes gilt:
  8. Warten Sie, bis das Protokoll abgeschnitten wird.
    • Standardmäßig erfolgt dies immer dann, wenn Schreibvorgänge im Umfang von 50 MB in zuverlässigen Sammlungen geschrieben wurden (durch Hinzufügen, Aktualisieren, Entfernen).
  9. Führen Sie ein Upgrade des Diensts auf eine neue Version aus, bei dem Folgendes gilt:
    • Die V1-Datenverträge sind nicht mehr im Dienstcodepaket enthalten.

Nächste Schritte

Informationen zum Erstellen von aufwärtskompatiblen Datenverträgen finden Sie unter Aufwärtskompatible Datenverträge.

Bewährte Methoden zur Versionsverwaltung von Datenverträgen finden Sie unter Datenvertragsversionsverwaltung.

Informationen zum Implementieren von versionstoleranten Datenverträgen finden Sie unter Versionstolerante Serialisierungsrückrufe.

Weitere Informationen zum Erstellen einer Datenstruktur für die Interaktion zwischen mehreren Versionen finden Sie unter IExtensibleDataObject.

Informationen zum Konfigurieren von zuverlässigen Sammlungen finden Sie unter Replicator-Konfiguration