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Bereitstellen von IBM DB2 pureScale in Azure

In diesem Artikel wird beschrieben, wie Sie eine Beispielarchitektur bereitstellen, mit der ein Unternehmenskunde vor Kurzem von seiner IBM DB2-Umgebung unter z/OS zu IBM DB2 pureScale in Azure migriert ist.

Informationen zu den Schritten für die Migration finden Sie in den Installationsskripts im DB2onAzure-Repository auf GitHub. Diese Skripts basieren auf der Architektur für eine typische OLTP-Workload (Onlinetransaktionsverarbeitung) mittlerer Größe.

Erste Schritte

Zum Bereitstellen dieser Architektur laden Sie das Skript „deploy.sh“ herunter und führen es aus. Sie finden dieses Skript im DB2onAzure-Repository auf GitHub.

Das Repository enthält auch Skripts zum Einrichten eines Grafana-Dashboards. Sie können mit dem Dashboard Prometheus abfragen, das in DB2 enthaltene Open-Source-Überwachungs- und -Warnsystem.

Hinweis

Das Skript „deploy.sh“ auf dem Client erstellt private SSH-Schlüssel und übergibt diese per HTTPS an die Bereitstellungsvorlage. Aus Sicherheitsgründen wird empfohlen, Azure Key Vault zum Speichern von Geheimnissen, Schlüsseln und Kennwörtern zu verwenden.

Funktionsweise des Bereitstellungsskripts

Das Skript „deploy.sh“ erstellt und konfiguriert die Azure-Ressourcen für diese Architektur. Das Skript fordert Sie auf, das Azure-Abonnement und virtuelle Computer anzugeben, die in der Zielumgebung verwendet werden, und führt dann die folgenden Vorgänge aus:

  • Einrichten der Ressourcengruppe, des virtuellen Netzwerks und der Subnetze in Azure für die Installation
  • Einrichten der Netzwerksicherheitsgruppen und von SSH für die Umgebung
  • Einrichten mehrerer NICs auf den virtuellen Computern für den freigegebenen Speicher und auf den virtuellen DB2 pureScale-Computern
  • Erstellen der virtuellen Computer für den freigegebenen Speicher Wenn Sie direkte Speicherplätze oder eine andere Speicherlösung verwenden, finden Sie weitere Informationen unter Direkte Speicherplätze – Übersicht.
  • Erstellen des virtuellen Jumpbox-Computers
  • Erstellen der virtuellen DB2 pureScale-Computer
  • Erstellen des virtuellen Zeugencomputers, den DB2 pureScale pingt Überspringen Sie diesen Teil der Bereitstellung, wenn Ihre Version von DB2 pureScale keinen Zeugen erfordert.
  • Erstellen eines virtuellen Windows-Computers zu Testzwecken, jedoch ohne jegliche Installation auf diesem Computer

Als Nächstes richten die Bereitstellungsskripts ein virtuelles Storage Area Network (vSAN) mit iSCSI für den freigegebenen Speicher in Azure ein. In diesem Beispiel stellt iSCSI eine Verbindung zum Cluster mit freigegebenem Speicher her. In der ursprünglichen Kundenlösung wurde GlusterFS verwendet. Diese Vorgehensweise wird von IBM jedoch nicht mehr unterstützt. Um die Unterstützung von IBM aufrecht zu erhalten, müssen Sie ein unterstütztes iSCSI-kompatibles Dateisystem verwenden. Microsoft bietet direkte Speicherplätze (S2D) als Option an.

Diese Lösung bietet Ihnen auch die Möglichkeit, die iSCSI-Ziele als einzelnen Windows-Knoten zu installieren. iSCSI stellt eine freigegebene Blockspeicherschnittstelle über TCP/IP bereit, die es dem DB2 pureScale-Setupvorgang ermöglicht, eine Geräteschnittstelle zum Herstellen einer Verbindung mit dem freigegebenen Speicher zu verwenden.

Die Bereitstellungsskripts führen die folgenden allgemeinen Schritte aus:

  1. Einrichten eines Clusters mit freigegebenem Speicher in Azure. Dieser Schritt umfasst mindestens zwei Linux-Knoten.
  2. Einrichten einer iSCSI Direct-Schnittstelle auf Linux-Zielservern für den Cluster mit freigegebenem Speicher.
  3. Einrichten des iSCSI-Initiators auf den virtuellen Linux-Computern. Der Initiator greift über ein iSCSI-Ziel auf den Cluster mit freigegebenen Speicher zu. Ausführliche Informationen zum Setup finden Sie unter How To Configure An iSCSI Target And Initiator In Linux (Konfigurieren von iSCSI-Ziel und -Initiator unter Linux) in der RootUsers-Dokumentation.
  4. Installieren der freigegebenen Speicherebene für die iSCSI-Schnittstelle.

Nach dem Erstellen des iSCSI-Geräts durch die Skripts wird im letzten Schritt DB2 pureScale installiert. Im Rahmen des DB2 pureScale-Setups wird IBM Spectrum Scale (ehemals GPFS) kompiliert und auf dem GlusterFS-Cluster installiert. Dieses gruppierte Dateisystem ermöglicht DB2 pureScale das Freigeben von Daten zwischen virtuellen Computern, auf denen die DB2 pureScale-Engine ausgeführt wird. Weitere Informationen finden Sie in der Dokumentation zu IBM Spectrum Scale auf der IBM-Website.

DB2 pureScale-Antwortdatei

Das GitHub-Repository enthält „DB2server.rsp“, eine Antwortdatei (RSP), mit der Sie ein automatisiertes Skript für die Installation von DB2 pureScale generieren können. In der folgenden Tabelle sind die DB2 pureScale-Optionen aufgeführt, die von der Antwortdatei für das Setup verwendet werden. Sie können die Antwortdatei entsprechend den Anforderungen Ihrer Umgebung anpassen.

Hinweis

Eine Beispielantwortdatei („DB2server.rsp“) befindet sich im DB2onAzure-Repository auf GitHub. Wenn Sie diese Datei verwenden, müssen Sie sie bearbeiten, bevor sie in Ihrer Umgebung funktionieren kann.

Anzeigename Feld Wert
Willkommen Neue Installation
Produkt auswählen DB2 Version 11.1.3.3. Server-Editionen mit DB2 pureScale
Konfiguration Verzeichnis /data1/opt/ibm/db2/V11.1
Installationstyp auswählen Typisch
Ich akzeptiere die IBM Bedingungen Überprüft
Instanzeigner Vorhandener Benutzer für Instanz, Benutzername DB2sdin1
Abgeschirmter Benutzer Vorhandener Benutzer, Benutzername DB2sdfe1
Clusterdateisystem Einheitenpfad gemeinsam genutzter Plattenpartition /dev/dm-2
Mountpunkt /DB2sd_1804a
Gemeinsam genutzte Platte für Daten /dev/dm-1
Mountpunkt (Daten) /DB2fs/datafs1
Gemeinsam genutzte Platte für Protokoll /dev/dm-0
Mountpunkt (Protokoll) /DB2fs/logfs1
DB2-Clusterdienste-Tiebreaker. Einheitenpfad /dev/dm-3
Hostliste d1 [eth1], d2 [eth1], cf1 [eth1], cf2[eth1]
Bevorzugte primäre CF cf1
Bevorzugte sekundäre CF cf2
Antwortdatei und Zusammenfassung erste Option Installieren von DB2 Server Edition mit dem IBM DB2 pureScale-Feature und Speichern der Einstellungen in einer Antwortdatei
Antwortdateiname /root/DB2server.rsp

Anmerkungen zu dieser Bereitstellung

  • Die Werte für /dev-dm0, /dev-dm1, /dev-dm2 und /dev-dm3 können sich nach einem Neustart auf dem virtuellen Computer, auf dem das Setup ausgeführt wird (d0 im automatisierten Skript), ändern. Um die richtigen Werte zu finden, können Sie den folgenden Befehl ausgeben, bevor Sie die Antwortdatei auf dem Server, auf dem das Setup ausgeführt wird, fertigstellen:

    sudo ls -als /dev/mapper
    
    total 0
    0 drwxr-xr-x 2 root root 140 May 30 11:07 .
    0 drwxr-xr-x 19 root root 4060 May 30 11:31 ..
    0 crw------- 1 root root 10, 236 May 30 11:04 control
    0 lrwxrwxrwx 1 root root 7 May 30 11:07 db2data1 -\> ../dm-1
    0 lrwxrwxrwx 1 root root 7 May 30 11:07 db2log1 -\> ../dm-0
    0 lrwxrwxrwx 1 root root 7 May 30 11:26 db2shared -\> ../dm-2
    0 lrwxrwxrwx 1 root root 7 May 30 11:08 db2tieb -\> ../dm-3
    
  • Die Setupskripts verwenden Aliase für die iSCSI-Datenträger, sodass die tatsächlichen Namen leicht gefunden werden können.

  • Wenn das Setupskript auf d0 ausgeführt wird, können die Werte für /dev/dm-\* auf d1, cf0 und cf1 unterschiedlich sein. Der Unterschied bei den Werten hat keine Auswirkung auf das DB2 pureScale-Setup.

Problembehandlung und bekannte Probleme

Das GitHub-Repository enthält eine Wissensdatenbank, die von den Autoren verwaltet wird. Dort sind mögliche Probleme aufgeführt sowie Lösungen, die Sie ausprobieren können. Beispielsweise können unter den folgenden Umständen bekannte Probleme auftreten:

  • Versuch, die Gateway-IP-Adresse zu erreichen
  • Kompilieren der General Public License (GPL)
  • Fehler beim Sicherheitshandshake zwischen Hosts
  • Erkennen eines vorhandenen Dateisystems durch das DB2-Installationsprogramm
  • Manuelles Installieren von IBM Spectrum Scale
  • Installieren von DB2 pureScale bei bereits erstelltem IBM Spectrum Scale
  • Entfernen von DB2 pureScale und IBM Spectrum Scale

Weitere Informationen zu diesen und anderen bekannten Problemen finden Sie in der Datei „kb.md“ im DB2onAzure-Repository.

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