C++-Bibliothekskonventionen

Die C++-Bibliothek erfüllt ähnliche Konventionen wie die C-Standardbibliothek und noch einige weitere, die nachfolgend beschrieben werden.

Eine Implementierung verfügt über einen gewissen Spielraum, wenn es um die Deklarierung von Typen und Funktionen in der C++-Standardbibliothek geht:

  • Namen von Funktionen in der Standard-C-Bibliothek können entweder externe "C++" oder externe "C"-Verknüpfungen aufweisen. Fügen Sie den entsprechenden Standard-C-Header ein anstatt eine Inline-Bibliotheksentität zu deklarieren.

  • Ein Memberfunktionsname in einer Bibliotheksklasse hat möglicherweise weitere Funktionssignaturen zusätzlich zu denen, die in diesem Dokument aufgeführt werden. Sie können davon ausgehen, dass sich ein an dieser Stelle beschriebener Funktionsaufruf wie erwartet verhält. Die Adresse einer Bibliotheksmemberfunktion kann jedoch nicht zuverlässig entgegengenommen werden. (Der Typ entspricht möglicherweise nicht Ihren Erwartungen.)

  • Eine Bibliotheksklasse hat möglicherweise nicht dokumentierte (nicht virtuelle) Basisklassen. Eine von einer anderen Klasse als abgeleitet dokumentierte Klasse kann durchaus über andere nicht dokumentierte Klassen von dieser Klasse abgeleitet werden.

  • Ein Typ, der als Synonym für einen ganzzahligen Typ definiert ist, kann einem von mehreren unterschiedlichen Integertypen entsprechen.

  • Ein Bitmaskentyp kann entweder als ganzzahliger Typ oder als Enumeration implementiert werden. In beiden Fällen können Sie bitweise Operationen (z.B. AND und OR) auf Werte desselben Bitmaskentyps ausführen. Die Elemente A und B eines Bitmaskentyps sind nonzero-Werte, so dass A & B ist Null.

  • Eine Bibliotheksfunktion ohne Angabe von Ausnahmen kann eine zufällige Ausnahme auslösen, sofern ihre Definition eine solche Möglichkeit nicht eindeutig einschränkt.

Andererseits bestehen durchaus einige Einschränkungen:

  • Die C-Standardbibliothek verwendet keine Maskierungsmakros. Nur bestimmte Funktionssignaturen sind reserviert, jedoch nicht die Namen der Funktionen selbst.

  • Der Name einer Bibliotheksfunktion außerhalb einer Klasse verfügt nicht über zusätzliche, nicht dokumentierte Funktionssignaturen. Sie können seine Adresse sicher entgegennehmen.

  • Als virtuell beschriebene Basisklassen und Memberfunktionen sind nachweislich virtuell. Die als nicht virtuell beschriebenen sind ebenso nachweislich nicht virtuell.

  • Zwei durch die C++-Bibliothek definierte Typen sind stets unterschiedlich, sofern nicht ausdrücklich anders in diesem Dokument dargestellt.

  • Von der Bibliothek bereitgestellte Funktionen, einschließlich Standardversionen ersetzbarer Funktionen, können bestenfalls jene Ausnahmen auslösen, die in einer Ausnahmespezifikation aufgeführt sind. Von der Bibliothek bereitgestellte Destruktoren können keine Ausnahmen auslösen. Funktionen in der C-Standardbibliothek können möglicherweise eine Ausnahme weitergeben, wenn qsort eine Vergleichsfunktion aufruft, die eine Ausnahme auslöst. Anderenfalls lösen sie keine Ausnahmen aus.

Siehe auch

Übersicht über die C++-Standardbibliothek
Threadsicherheit in der C++-Standardbibliothek