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Packen und Bereitstellen von Ressourcen in .NET-Apps

Anwendungen sind davon abhängig, dass der .NET Framework-Ressourcen-Manager, der von der Klasse ResourceManager dargestellt wird, lokalisierte Ressourcen abruft. Der Ressourcen-Manager geht davon aus, dass ein Speichenarchitektur-Modell (Hub-and-Spoke) verwendet wird, um Ressourcen zu verpacken und bereitzustellen. Der Hub ist die Hauptassembly, die den nicht lokalisierbaren, ausführbaren Code und die Ressourcen für eine einzelne Kultur enthält, die als neutrale oder Standardkultur bezeichnet wird. Die Standardkultur ist die Ausweichkultur der Anwendung. Dabei handelt es sich um die Kultur, deren Ressourcen verwendet werden, wenn keine lokalisierten Ressourcen gefunden werden können. Jede Speiche ist mit einer Satellitenassembly verbunden, die die Ressourcen für eine einzelne Kultur aber keinen Code enthält.

Dieses Modell hat mehrere Vorzüge:

  • Sie können Ressourcen für neue Kulturen inkrementell hinzufügen, nachdem Sie eine Anwendung bereitgestellt haben. Da die aufeinanderfolgende Entwicklung von kulturspezifischen Ressourcen viel Zeit in Anspruch nehmen kann, können Sie so zunächst Ihre Hauptanwendung veröffentlichen und kulturspezifische Ressourcen zu einem späteren Zeitpunkt nachreichen.
  • Sie können die Satellitenassembly einer Anwendung aktualisieren oder ändern, ohne die Anwendung erneut kompilieren zu müssen.
  • Eine Anwendung muss nur die Satellitenassemblys laden, die die für eine bestimmte Kultur benötigten Ressourcen enthalten. Dadurch kann die Auslastung von Systemressourcen deutlich verringert werden.

Dennoch hat dieses Modell auch Nachteile:

  • Sie müssen mehrere Ressourcensätze gleichzeitig verwalten.
  • Der anfängliche Kostenaufwand für das Testen einer Anwendung steigt, da Sie mehrere Konfigurationen überprüfen müssen. Beachten Sie, dass es auf lange Sicht einfacher und kostengünstiger wird, eine Kernanwendung mit mehreren Satelliten zu testen, als mehrere internationale Versionen gleichzeitig zu testen und zu verwalten.

Konventionen für Ressourcennamen

Wenn Sie die Ressourcen Ihrer Anwendung verpacken, müssen Sie diese gemäß den Namenskonventionen für Ressourcen benennen, die von der Common Language Runtime (CLR) erwartet werden. Die Runtime identifiziert eine Ressource anhand deren Kulturnamen. Jede Kultur erhält einen eindeutigen Namen, für gewöhnlich eine Kombination aus zwei Kleinbuchstaben, die für eine Kultur und die damit verbundene Sprache steht, und, falls erforderlich, zwei Großbuchstaben, die für eine Subkultur und das damit verbundene Land bzw. die Region stehen. Der Name der Subkultur steht hinter dem Namen der Kultur, getrennt durch einen Bindestrich (-). Dies kann z.B. ja-JP für das in Japan gesprochene Japanisch sein, en-US für das amerikanische Englisch, de-DE für das in Deutschland gesprochene Deutsch oder de-AT für Österreichisch. Siehe die Spalte Sprach-Tag in der Liste der von Windows unterstützten Sprach- und Regionsnamen. Kulturnamen befolgen den von BCP 47 definierten Standard.

Hinweis

Es gibt einige Ausnahmen für die Kulturnamen mit zwei Buchstaben, z. B. zh-Hans für Chinesisch (vereinfacht).

Weitere Informationen finden Sie unter Erstellen von Ressourcendateien und Erstellen von Satellitenassemblys.

Der Ressourcenfallbackprozess

Das Speichenarchitektur-Modell (Hub-and-Spoke) zum Verpacken und Bereitstellen von Ressourcen setzt einen Fallbackprozess ein, um die passenden Ressourcen zu finden. Wenn eine Anwendung eine lokalisierte Ressource anfordert, die nicht verfügbar ist, sucht die Common Language Runtime in der Hierarchie der Kulturen nach einer geeigneten Ausweichressource, die der Anforderung der Benutzeranwendung am ehesten entspricht, und löst nur als letzte Möglichkeit eine Ausnahme aus. Wenn eine passende Ressource auf einer der Ebenen der Hierarchie gefunden wird, verwendet die Runtime diese. Wenn keine Ressource gefunden wird, wird die Suche auf der nächsten Ebene fortgesetzt.

Um die Suchleistung zu verbessern, wenden Sie das Attribut NeutralResourcesLanguageAttribute auf Ihre Hauptassembly an, und übergeben Sie diesem den Namen der neutralen Sprache, die mit Ihrer Hauptassembly funktioniert.

.NET Framework-Ressourcenfallback-Prozess

Der .NET Framework-Ressourcenfallbackprozess besteht aus folgenden Schritten:

Tipp

Möglicherweise können Sie auch den Fallbackprozess von Ressourcen und den Suchprozess der Runtime nach Ressourcenassemblys mit dem Konfigurationselement <relativeBindForResources> verbessern. Weitere Informationen finden Sie unter Verbessern des Ressourcenfallbackprozesses.

  1. Zunächst prüft die Runtime den globalen Assemblycache auf eine Assembly, die der angeforderten Kultur für Ihre Anwendung entspricht.

    Der globale Assemblycache kann Ressourcenassemblys speichern, die in vielen Anwendungen eingesetzt werden. So müssen Sie keine bestimmten Ressourcensätze in die Verzeichnisstruktur von jeder Anwendung, die sie erstellen, einbeziehen. Wenn die Runtime einen Verweis auf die Assembly findet, durchsucht sie die Assembly nach der angeforderten Ressource. Wenn sie den Eintrag in der Assembly findet, verwendet sie die angeforderte Ressource. Wenn sie den Eintrag nicht findet, fährt sie mit der Suche fort.

  2. Als Nächstes prüft die Runtime das Verzeichnis der aktuell ausgeführten Assembly auf ein Unterverzeichnis, das der angeforderten Kultur entspricht. Wenn sie das Unterverzeichnis findet, durchsucht sie es nach einer gültigen Satellitenassembly für die angeforderte Kultur. Dann durchsucht die Runtime die Satellitenassembly nach der angeforderten Ressource. Wenn sie die Ressource in der Assembly findet, verwendet sie diese. Wenn sie die Ressource nicht findet, fährt sie mit der Suche fort.

  3. Anschließend fragt die Runtime den Windows Installer ab, um zu bestimmten, ob die Satellitenassembly bei Bedarf installiert werden soll. Wenn dies der Fall ist, kümmert sie sich um die Installation, lädt die Assembly und durchsucht diese nach der angeforderten Ressource. Wenn sie die Ressource in der Assembly findet, verwendet sie diese. Wenn sie die Ressource nicht findet, fährt sie mit der Suche fort.

  4. Die Runtime löst das Ereignis AppDomain.AssemblyResolve aus, um anzugeben, dass die Satellitenassembly nicht gefunden werden kann. Wenn Sie das Ereignis behandeln möchten, kann Ihr Ereignishandler einen Verweis auf die Satellitenassembly zurückgeben, deren Ressourcen bei der Suche verwendet werden. Andernfalls gibt der Ereignishandler null zurück und die Suche wird fortgesetzt.

  5. Als Nächstes durchsucht die Runtime erneut den globalen Assemblycache, aber dieses Mal sucht sie nach der übergeordneten Assembly der angeforderten Kultur. Wenn die übergeordnete Assembly im globalen Assemblycache vorhanden ist, durchsucht die Runtime die Assembly nach der angeforderten Ressource.

    Die übergeordnete Kultur ist als zulässige Fallbackkultur definiert. Übergeordnete Elemente könne als Fallback genutzt werden, da da Bereitstellen einer Ressource dem Auslösen einer Ausnahme vorzuziehen ist. Durch diesen Prozess könne Sie auch Ressourcen wiederverwenden. Sie sollten auf der Ebene des übergeordneten Elements nur dann eine bestimmte Ressource verwenden, wenn die untergeordnete Kultur die angeforderte Ressource nicht lokalisieren muss. Wenn Sie z.B. eine Satellitenassembly für en (neutrales Englisch), en-GB (britisches Englisch) und en-US (amerikanisches Englisch) bereitstellen, enthält der en-Satellit das gemeinsame Vokabular, und die Satelliten für en-GB und en-US enthalten nur Überschreibungen für Begriffe, die sich in den beiden Kulturen unterscheiden.

  6. Als Nächstes prüft die Runtime das Verzeichnis der aktuell ausgeführten Assembly auf übergeordnete Verzeichnisse. Wenn ein übergeordnetes Verzeichnis vorhanden ist, durchsucht die Runtime das Verzeichnis nach einer gültigen Satellitenassembly für die übergeordnete Kultur. Wenn sie die Assembly findet, durchsucht die Runtime die Assembly nach der angeforderten Ressource. Wenn sie die Ressource findet, verwendet sie diese. Wenn sie die Ressource nicht findet, fährt sie mit der Suche fort.

  7. Anschließend fragt die Runtime den Windows Installer ab, um zu bestimmten, ob die übergeordnete Satellitenassembly bei Bedarf installiert werden soll. Wenn dies der Fall ist, kümmert sie sich um die Installation, lädt die Assembly und durchsucht diese nach der angeforderten Ressource. Wenn sie die Ressource in der Assembly findet, verwendet sie diese. Wenn sie die Ressource nicht findet, fährt sie mit der Suche fort.

  8. Die Runtime löst das Ereignis AppDomain.AssemblyResolve aus, um anzugeben, dass die entsprechende Fallbackressource nicht gefunden werden kann. Wenn Sie das Ereignis behandeln möchten, kann Ihr Ereignishandler einen Verweis auf die Satellitenassembly zurückgeben, deren Ressourcen bei der Suche verwendet werden. Andernfalls gibt der Ereignishandler null zurück und die Suche wird fortgesetzt.

  9. Als Nächstes durchsucht die Runtime die übergeordnete Assembly genauso wie in den drei vorherigen Schritten auf vielen möglichen Ebenen. Jede Kultur hat nur ein übergeordnetes Element, das durch die CultureInfo.Parent-Eigenschaft definiert wird. Ein übergeordnetes Element kann jedoch wieder sein eigenes übergeordnetes Element haben. Die Suche nach übergeordneten Kulturen ist beendet, wenn die Parent-Eigenschaft einer Kultur CultureInfo.InvariantCulture zurückgibt. Beim Ressourcenfallback wird die invariante Kultur nicht als übergeordnete Kultur oder als Kultur angesehen, die Ressourcen haben kann.

  10. Wenn die ursprünglich angegebene Kultur und alle übergeordneten Elemente durchsucht wurden, und die Ressource immer noch nicht gefunden werden kann, wir die Ressource für die Standardkultur (Fallback) verwendet. Für gewöhnlich werden die Ressourcen der Standardkultur in die Hauptassembly der Anwendung integriert. Sie könne aber einen Wert von Satellite für die Location-Eigenschaft des NeutralResourcesLanguageAttribute-Attributs angeben, um festzulegen, dass der endgültige Fallbackort für Ressourcen eine Satellitenassembly ist und nicht die Hauptassembly.

    Hinweis

    Die Standardressource ist die einzige Ressource, die mit der Hauptassembly kompiliert werden kann. Wenn Sie nicht mit dem NeutralResourcesLanguageAttribute-Attribut eine Satellitenassembly angegeben haben, ist sie der endgültige Fallback (letztes übergeordnetes Element). Deshalb wird empfohlen, dass Sie immer ein Standardset an Ressourcen in Ihre Hauptassembly integrieren. So werden Ausnahmen verhindert. Durch das Integrieren einer Standardressourcendatei stellen Sie einen Fallback für alle Ressourcen zur Verfügung und stellen sicher, dass immer mindestens eine Ressource für den Benutzer verfügbar ist, auch wenn diese nicht kulturspezifisch ist.

  11. Wenn die Runtime keine Ressource für eine Standard(fallback)kultur findet, wird die Ausnahme MissingManifestResourceException oder MissingSatelliteAssemblyException ausgelöst, um anzugeben, dass die Ressource nicht gefunden werden konnte.

Nehmen Sie z.B. an, dass die Anwendung eine lokalisierte Ressource für Spanisch (Mexiko) anfordert (die Kultur es-MX). Zunächst durchsucht die Runtime den globalen Assemblycache nach der Assembly, die es-MX entspricht. Diese kann jedoch nicht gefunden werden. Dann durchsucht die Runtime das Verzeichnis der aktuell ausgeführten Assembly nach dem Verzeichnis es-MX. Da auch dies zu keinem Ergebnis führt, durchsucht die Runtime erneut den globalen Assemblycache nach einer übergeordneten Kultur, die der entsprechenden Fallbackkultur entspricht – in diesem Fall es (Spanisch). Wenn die übergeordnete Assembly nicht gefunden werden kann, durchsucht die Runtime alle potenziellen Ebenen von übergeordneten Assemblys nach der Kultur es-MX, bis sie eine passende Ressource findet. Wenn keine Ressource gefunden werden kann, verwendet die Runtime die Ressource der Standardkultur.

Optimieren des .NET Framework-Ressourcenfallbackprozesses

Unter folgenden Bedingungen können Sie den Prozess optimieren, mit dem die Runtime nach Ressourcen in den Satellitenassemblys sucht:

  • Satellitenassemblys werden am gleichen Ort wie die Codeassembly bereitgestellt. Wenn die Codeassembly im globalen Assemblycache installiert wird, werden gleichzeitig Satellitenassemblys im globalen Assemblycache installiert. Wenn die Codeassembly in einem Verzeichnis installiert wird, werden Satellitenassemblys in kulturspezifischen Ordnern in diesem Verzeichnisses installiert.

  • Satellitenassemblys werden nicht bei Bedarf installiert.

  • Der Anwendungscode behandelt nicht das Ereignis AppDomain.AssemblyResolve.

Sie können die Überprüfung auf Satellitenassemblys durch das Integrieren des Elements <relativeBindForResources> optimieren, und indem Sie dessen enabled-Attribut in der Anwendungskonfigurationsdatei auf true festlegen, wie in folgendem Beispiel veranschaulicht.

<configuration>
   <runtime>
      <relativeBindForResources enabled="true" />
   </runtime>
</configuration>

Die optimierte Überprüfung auf Satellitenassemblys ist ein Opt-In-Feature. Das heißt, dass die Runtime die Schritte in Der Ressourcenfallback-Prozess durchführt, es sei denn, das Element <relativeBindForResources> befindet sich in der Anwendungskonfigurationsdatei, während dessen enabled-Attribut auf true festgelegt ist. Wenn dies der Fall ist, wird der Suchprozess nach einer Satellitenassembly wie folgt angepasst:

  • Die Runtime verwendet den Speicherort der übergeordneten Codeassembly, um nach der Satellitenassembly zu suchen. Wenn die übergeordnete Assembly im globalen Assemblycache installiert ist, durchsucht die Runtime den Cache, aber nicht das Anwendungsverzeichnis. Wenn die übergeordnete Assembly im Anwendungsverzeichnis installiert ist, durchsucht die Runtime das Anwendungsverzeichnis, aber nicht den globalen Assemblycache.

  • Die Runtime fragt den Windows Installer nicht nach der On-Demand-Installation von Satellitenassemblys.

  • Wenn die Suche nach einer bestimmten Ressourcenassembly fehlschlägt, löst die Runtime nicht das Ereignis AppDomain.AssemblyResolve aus.

.NET Core-Ressourcenfallback-Prozess

Der .NET Core-Ressourcenfallbackprozess besteht aus folgenden Schritten:

  1. Die Runtime versucht, eine Satellitenassembly für die angeforderte Kultur zu laden.

    • Die Runtime prüft das Verzeichnis der aktuell ausgeführten Assembly auf ein Unterverzeichnis, das der angeforderten Kultur entspricht. Wenn sie das Unterverzeichnis findet, durchsucht sie es nach einer gültigen Satellitenassembly für die angeforderte Kultur und lädt sie.

      Hinweis

      Bei Betriebssystemen mit Groß-/Kleinschreibung berücksichtigenden Dateisystemen (d.h. Linux und macOS) wird bei der Suche nach dem Kulturnamen-Unterverzeichnis die Groß-/Kleinschreibung beachtet. Der Name des Unterverzeichnisses muss der Groß-/Kleinschreibung von CultureInfo.Name genau entsprechen (z. B. es oder es-MX).

      Hinweis

      Wenn der Programmierer einen benutzerdefinierten Assemblyladekontext aus AssemblyLoadContext abgeleitet hat, ist die Situation kompliziert. Wenn die ausführende Assembly in den benutzerdefinierten Kontext geladen wurde, lädt die Runtime die Satellitenassembly in den benutzerdefinierten Kontext. Die Details sind nicht Gegenstand dieses Dokuments. Siehe AssemblyLoadContext.

    • Wenn keine Satellitenassembly gefunden wurde, löst AssemblyLoadContext das Ereignis AssemblyLoadContext.Resolving aus, um anzugeben, dass die Satellitenassembly nicht gefunden werden kann. Wenn Sie das Ereignis behandeln möchten, kann Ihr Ereignishandler einen Verweis auf die Satellitenassembly laden und zurückgeben.

    • Wenn immer noch keine Satellitenassembly gefunden wurde, bewirkt AssemblyLoadContext, dass die AppDomain ein AppDomain.AssemblyResolve-Ereignis auslöst, um anzugeben, dass die Satellitenassembly nicht gefunden werden kann. Wenn Sie das Ereignis behandeln möchten, kann Ihr Ereignishandler einen Verweis auf die Satellitenassembly laden und zurückgeben.

  2. Wenn eine Satellitenassembly gefunden wurde, durchsucht die Runtime die Satellitenassembly nach der angeforderten Ressource. Wenn sie die Ressource in der Assembly findet, verwendet sie diese. Wenn sie die Ressource nicht findet, fährt sie mit der Suche fort.

    Hinweis

    Um eine Ressource in der Satellitenassembly zu finden, sucht die Runtime nach der Ressourcendatei, die vom ResourceManager für den aktuellen CultureInfo.Name angefordert wird. In der Ressourcendatei sucht sie nach dem angeforderten Ressourcennamen. Wenn keins von beiden gefunden wird, wird die Ressource als nicht gefunden behandelt.

  3. Als Nächstes sucht die Runtime die Assemblys der übergeordneten Kultur über viele mögliche Ebenen hinweg, wobei jedes Mal die Schritte 1 und 2 wiederholt werden.

    Die übergeordnete Kultur ist als zulässige Fallbackkultur definiert. Übergeordnete Elemente könne als Fallback genutzt werden, da da Bereitstellen einer Ressource dem Auslösen einer Ausnahme vorzuziehen ist. Durch diesen Prozess könne Sie auch Ressourcen wiederverwenden. Sie sollten auf der Ebene des übergeordneten Elements nur dann eine bestimmte Ressource verwenden, wenn die untergeordnete Kultur die angeforderte Ressource nicht lokalisieren muss. Wenn Sie z.B. eine Satellitenassembly für en (neutrales Englisch), en-GB (britisches Englisch) und en-US (amerikanisches Englisch) bereitstellen, enthält der en-Satellit das gemeinsame Vokabular, und die Satelliten für en-GB und en-US enthalten nur Überschreibungen für Begriffe, die sich in den beiden Kulturen unterscheiden.

    Jede Kultur hat nur ein übergeordnetes Element, das durch die CultureInfo.Parent-Eigenschaft definiert wird. Ein übergeordnetes Element kann jedoch wieder sein eigenes übergeordnetes Element haben. Die Suche nach übergeordneten Kulturen ist beendet, wenn die Parent-Eigenschaft einer Kultur CultureInfo.InvariantCulture zurückgibt. Beim Ressourcenfallback wird die invariante Kultur nicht als übergeordnete Kultur oder als Kultur angesehen, die Ressourcen haben kann.

  4. Wenn die ursprünglich angegebene Kultur und alle übergeordneten Elemente durchsucht wurden, und die Ressource immer noch nicht gefunden werden kann, wir die Ressource für die Standardkultur (Fallback) verwendet. Für gewöhnlich werden die Ressourcen der Standardkultur in die Hauptassembly der Anwendung integriert. Sie könne aber einen Wert von Satellite für die Location-Eigenschaft angeben, um festzulegen, dass der endgültige Fallbackort für Ressourcen eine Satellitenassembly ist und nicht die Hauptassembly.

    Hinweis

    Die Standardressource ist die einzige Ressource, die mit der Hauptassembly kompiliert werden kann. Wenn Sie nicht mit dem NeutralResourcesLanguageAttribute-Attribut eine Satellitenassembly angegeben haben, ist sie der endgültige Fallback (letztes übergeordnetes Element). Deshalb wird empfohlen, dass Sie immer ein Standardset an Ressourcen in Ihre Hauptassembly integrieren. So werden Ausnahmen verhindert. Durch das Integrieren einer Standardressourcendatei stellen Sie einen Fallback für alle Ressourcen zur Verfügung und stellen sicher, dass immer mindestens eine Ressource für den Benutzer verfügbar ist, auch wenn diese nicht kulturspezifisch ist.

  5. Wenn die Runtime keine Ressourcendatei für eine Standardkultur (Fallback) findet, wird die Ausnahme MissingManifestResourceException oder MissingSatelliteAssemblyException ausgelöst, um anzugeben, dass die Ressource nicht gefunden werden konnte. Wenn die Ressourcendatei gefunden wird, aber die angeforderte Ressource nicht vorhanden ist, gibt die Anforderung null zurück.

Endgültiger Fallback auf Satellitenassembly

Sie können optional Ressourcen aus der Hauptassembly entfernen und angeben, dass die Runtime die endgültige Fallbackressource aus einer Satellitenassembly für eine bestimmte Kultur laden soll. Um den Fallbackprozess zu steuern, können Sie den NeutralResourcesLanguageAttribute(String, UltimateResourceFallbackLocation)-Konstruktor verwenden und einen Wert für den Parameter UltimateResourceFallbackLocation angeben, der bestimmt, ob der Ressourcen-Manager die Fallbackressource aus der Hauptassembly oder aus einer Satellitenassembly extrahieren soll.

Im folgenden .NET Framework-Beispiel wird das Attribut NeutralResourcesLanguageAttribute dazu verwendet, die Fallbackressource einer Anwendung in einer Satellitenassembly für Französisch (fr) zu speichern. Im Beispiel werden zwei textbasierte Ressourcendateien verwendet, die eine einzelne Zeichenfolgenressource mit dem Namen Greeting definieren. Die erste Datei, „resources.fr.txt“, enthält eine französische Sprachressource.

Greeting=Bon jour!

Die zweite Datei, „resources.ru.txt“, enthält eine russische Sprachressource.

Greeting=Добрый день

Diese beiden Dateien werden zu RESOURCES-Dateien kompiliert, indem Sie das Resource File Generator-Tool (resgen.exe) in der Befehlszeile ausführen. Der Befehl für die französische Sprachressource lautet:

resgen.exe resources.fr.txt

Der Befehl für die russische Sprachressource lautet:

resgen.exe resources.ru.txt

Die RESOURCES-Dateien werden in DLLs (Dynamic Link Libraries) eingebettet, indem Sie den Assemblylinker (al.exe) in der Befehlszeile für die französische Sprachressource wie folgt ausführen:

al /t:lib /embed:resources.fr.resources /culture:fr /out:fr\Example1.resources.dll

und für die russische Sprachressource:

al /t:lib /embed:resources.ru.resources /culture:ru /out:ru\Example1.resources.dll

Der Quellcode der Anwendung befindet sich in einer Datei mit dem Namen „example1.cs“ oder „example1.vb“. Er beinhaltet das Attribut NeutralResourcesLanguageAttribute, um anzugeben, dass sich die Standardanwendungsressource im Unterverzeichnis „fr“ befindet. Er instantiiert den Ressourcen-Manager, ruft den Wert der Greeting-Ressource ab und zeigt ihn in der Konsole an.

using System;
using System.Reflection;
using System.Resources;

[assembly:NeutralResourcesLanguage("fr", UltimateResourceFallbackLocation.Satellite)]

public class Example
{
   public static void Main()
   {
      ResourceManager rm = new ResourceManager("resources",
                                               typeof(Example).Assembly);
      string greeting = rm.GetString("Greeting");
      Console.WriteLine(greeting);
   }
}
Imports System.Reflection
Imports System.Resources

<Assembly: NeutralResourcesLanguage("fr", UltimateResourceFallbackLocation.Satellite)>
Module Example
    Public Sub Main()
        Dim rm As New ResourceManager("resources", GetType(Example).Assembly)
        Dim greeting As String = rm.GetString("Greeting")
        Console.WriteLine(greeting)
    End Sub
End Module

Dann können Sie den C#-Quellcode aus der Befehlszeile wie folgt kompilieren:

csc Example1.cs

Der Befehl für den Visual Basic-Compiler ist sehr ähnlich:

vbc Example1.vb

Da keine Ressourcen in der Hauptassembly eingebettet sind, müssen Sie nicht mit dem /resource-Switch kompilieren.

Wenn Sie das Beispiel in einem System durchführen, dessen Sprachen nicht Russisch ist, wird die folgende Ausgabe angezeigt:

Bon jour!

Empfohlene Paketalternative

Möglicherweise können Sie aus Zeit- oder Kostengründen keinen Satz an Ressourcen für jede Subkultur erstellen, die von Ihrer Anwendung unterstützt wird. Stattdessen können Sie eine einzelne Satellitenassembly für eine übergeordnete Kultur erstellen, die von allen verknüpften Subkulturen verwendet werden kann. Sie können z.B eine einzelne englische Satellitenassembly (en) bereitstellen, die von Benutzern abgerufen wird, die regionsspezifische englische Ressourcen angefordert haben, und eine einzelne deutsche Satellitenassembly (de) für Benutzer, die regionsspezifische deutsche Ressourcen angefordert haben. Für Anforderungen von z.B. Deutsch, wie es in Deutschland (de-DE), in Österreich (de-AT) oder der Schweiz (de-CH) gesprochen wird, wird auf die deutsche Satellitenassembly (de) ausgewichen. Die Standardressourcen sind die endgültigen Fallbacks und sollten deshalb die Ressourcen sein, die von der Mehrheit der Benutzer Ihrer Anwendung angefordert werden. Achten Sie also darauf, welche Ressourcen Sie dafür auswählen. Bei dieser Vorgehensweise werden Ressourcen bereitgestellt, die weniger kulturspezifisch sind, aber die Lokalisierungskosten Ihrer Anwendung deutlich verringern können.

Siehe auch