Erstellen von MAPI-Anwendungen für 32- und 64-Bit-Plattformen

Gilt für: Outlook 2013 | Outlook 2016

In diesem Thema werden die Aktionen beschrieben, die MAPI-Entwickler zum �ndern und Neuerstellen von 32-Bit-MAPI-Anwendungen f�r die Ausf�hrung auf 64-Bit-Plattformen und von 64-Bit-Anwendungen f�r die Ausf�hrung auf 32-Bit-Plattformen durchf�hren m�ssen. In diesem Thema stellt die 64-Bit-Plattform ein Computer mit der 64-Bit-Version von Microsoft Outlook und Windows dar, und die 32-Bit-Plattform ein Computer mit der 32-Bit-Version von Outlook und der 32-Bit- oder 64-Bit-Version von Windows dar.

Betriebssystem- und Office-Unterstützung für 64-Bit-Versionen von Outlook

Hinweis

[!HINWEIS] Der Begriff Bitanzahl bezieht sich auf die Unterscheidung zwischen 32-Bit- und 64-Bit-Prozessorarchitekturen und der zugeh�rigen Kompatibilit�t von Anwendungen. In diesem Thema wird Bitanzahl zum Angeben der Version von Windows, Microsoft Office, Outlook, oder einer MAPI-Anwendung, die entsprechend den Anforderungen einer 32-Bit- oder 64-Bit Prozessorarchitektur eines Computers und m�glicherweise anderer Programme, die auf diesem Computer ausgef�hrt werden, entwickelt wurde.

Beginnend mit Microsoft Office 2010 steht Outlook als 32-Bit- und 64-Bit-Anwendung zur Verf�gung. Die Bitanzahl von Outlook auf einem bestimmten Computer h�ngt von der Bitanzahl des Windows-Betriebssystems (x86 oder x64) sowie, falls Office auf dem Computer installiert ist, von der Bitanzahl von Microsoft Office ab. Nachstehend finden Sie einige der Faktoren, von denen es abh�ngt, ob Sie eine 32-Bit- oder 64-Bit-Version von Outlook installieren k�nnen:

  • 32-Bit-Versionen von Office (und 32-Bit-Versionen von Outlook) k�nnen unter einer 32-Bit- oder 64-Bit-Version des Windows-Betriebssystems installiert werden. 64-Bit-Versionen von Office (und 64-Bit-Versionen von Outlook) k�nnen nur unter einem 64-Bit-Betriebssystem installiert werden.

  • Die Standardinstallation von Office unter einer 64-Bit-Version des Windows-Betriebssystems ist eine 32-Bit-Version von Office.

  • Die Bitanzahl einer installierten Version von Outlook entspricht immer der Bitanzahl von Office, wenn Office auf dem gleichen Computer installiert ist. Mit anderen Worten, eine 32-Bit-Version von Outlook kann nicht auf einem Computer installiert werden, auf dem bereits 64-Bit-Versionen anderer Office-Anwendungen (beispielsweise eine 64-Bit-Version von Microsoft Word oder von Microsoft�Excel) installiert sind. Analog kann eine 64-Bit-Version von Outlook nicht auf einem Computer installiert werden, auf dem bereits 32-Bit-Versionen anderer Office-Anwendungen installiert sind.

Vorbereiten von MAPI-Anwendungen für 32- und 64-Bit-Plattformen

Zu den MAPI-Anwendungen geh�ren eigenst�ndige Anwendungen wie beispielsweise Microsoft�Communicator und MFCMAPI sowie Dienstanbieter wie beispielsweise Adressbuch-, Speicher- und Transportanbieter. Damit MAPI-Methoden und -Funktionsaufrufe in einer MAPI-Anwendung verwendet werden k�nnen (mit Ausnahme der einfachen MAPI-Funktion MAPISendMail), muss die Bitanzahl der MAPI-Anwendung der Bitanzahl des MAPI-Subsystems auf dem Computer entsprechen, auf dem die Anwendung ausgef�hrt werden soll. Die Bitanzahl des MAPI-Subsystems wiederum wird durch die Bitanzahl der installierten Version von Outlook bestimmt und muss dieser immer entsprechen. In der folgenden Tabelle werden die erforderlichen Aktionen zur Vorbereitung von MAPI-Anwendungen für die Ausführung auf Zielcomputern mit Office- und Windows-Versionen mit unterschiedlicher Bitanzahl aufgeführt.

Bitanzahl der MAPI-Anwendung Bitanzahl der Outlook-Version auf dem Zielcomputer Bitanzahl der Windows-Version auf dem Zielcomputer Erforderlichen Aktion, damit die Anwendung auf dem Zielcomputer ausgeführt werden kann
32-Bit
32-Bit
32-Bit- oder 64-bit
Es sind keine weiteren Aktionen erforderlich.
32-Bit
64-Bit
64-Bit
Erstellen Sie die Anwendung als 64-Bit-Anwendung neu. Andernfalls tritt beim Ausf�hren aller MAPI-Methoden und -Funktionsaufrufen (mit Ausnahme von MAPISendMail) ein Fehler auf.
64-Bit
64-Bit
64-Bit
Es sind keine weiteren Aktionen erforderlich.
64-Bit
32-Bit
32-Bit- oder 64-bit
Erstellen Sie die Anwendung als 32-Bit-Anwendung neu. Andernfalls tritt beim Ausf�hren aller MAPI-Methoden und -Funktionsaufrufen (mit Ausnahme von MAPISendMail) ein Fehler auf.

In den folgenden Abschnitten werden die einzelnen Szenarien genauer erläutert. Weitere Informationen zu Verweisen auf und Aufrufen von MAPI-Funktionen in Szenarien, für die eine Neuerstellung der MAPI-Anwendung erforderlich ist, finden Sie unter Verweisen auf MAPI-Funktionen.

32-Bit-MAPI-Anwendung und 32-Bit-Version von Outlook

MAPI-Anwendungen, die f�r ein 32-Bit-MAPI-Subsystem kompiliert wurden, das in 32-Bit-Versionen von Outlook, einschlie�lich der Versionen vor Microsoft Outlook 2013 verf�gbar ist, werden weiterhin auf Computern mit der 32-Bit-Version von Outlook und einer 32-Bit- oder 64-Bit-Version von Windows unterst�tzt. Anwendungsentwickler m�ssen keine weiteren Aktionen durchf�hren.

32-Bit-MAPI-Anwendung und 64-Bit-Version von Outlook

32-Bit-MAPI-Anwendungen werden nicht für die Ausführung auf einem Computer unterstützt, der mit 64-Bit-Outlook und 64-Bit-Windows installiert ist. Der Anwendungsentwickler muss die Anwendung als 64-Bit-Anwendung für die 64-Bit-Plattform aktualisieren und neu erstellen. Dies liegt daran, dass eine 32-Bit-Anwendung keine 64-Bit-Msmapi32.dll-Datei laden kann. Es gibt eine kleine Anzahl von API-Änderungen, die Anwendungsentwickler integrieren müssen, um ihren Code für eine 64-Bit-Umgebung erfolgreich zu erstellen. MAPI-Headerdateien wurden mit diesen Änderungen aktualisiert, um die 64-Bit-Plattform zu unterstützen. Sie können diese Headerdateien unter Outlook 2010: MAPI-Headerdateien herunterladen. Entwickler k�nnen denselben Satz von MAPI-Headerdateien zum Erstellen von 32-Bit- und 64-Bit-MAPI-Anwendungen verwenden.

64-Bit-MAPI-Anwendung und 64-Bit-Version von Outlook

64-Bit-MAPI-Anwendungen werden auf Computern mit der 64-Bit-Version von Outlook und der 64-Bit-Version von Windows unterst�tzt. Anwendungsentwickler m�ssen keine weiteren Aktionen durchf�hren.

64-Bit-MAPI-Anwendung und 32-Bit-Version von Outlook

64-Bit-MAPI-Anwendungen werden nicht auf einem Computer mit der 32-Bit-Version von Outlook und der 32-Bit- oder 64-Bit-Version von Windows unterst�tzt. Anwendungsentwickler m�ssen die Anwendung als 32-Bit-Anwendung f�r die Verwendung mit der 32-Bit-Version von Outlook neu erstellen. Verwenden Sie die aktualisierten MAPI-Headerdateien, die unter Outlook 2010: MAPI-Headerdateien heruntergeladen werden k�nnen. Entwickler k�nnen denselben Satz von MAPI-Headerdateien zum Erstellen von 32-Bit- und 64-Bit-MAPI-Anwendungen verwenden.

Ausnahme: MAPISendMail

Im Allgemeinen darf eine 32-Bit-MAPI-Anwendung nicht auf einer 64-Bit-Plattform (64-Bit-Outlook unter 64-Bit-Windows) ausgeführt werden, ohne zuerst als 64-Bit-Anwendung neu erstellt zu werden. Eine 64-Bit-MAPI-Anwendung darf nicht auf einem Computer ausgeführt werden, der mit 32-Bit-Outlook und 32-Bit- oder 64-Bit-Windows installiert ist, ohne zuvor als 32-Bit-Anwendung neu erstellt zu werden. Abbildung 1 zeigt ein Warnungsdialogfeld, das angezeigt wird, wenn eines dieser Szenarien auftritt.

Abbildung 1: Fehlermeldung für die meisten bitanzahlübergreifenden MAPI-Aufrufe.

Fehlermeldung für die meisten BIT-übergreifenden MAPI-Aufrufe

Ein Funktionsaufruf zwischen allen Simple MAPI- und MAPI-Elementen, MAPISendMail, wird jedoch erfolgreich in einem WOW64-Szenario (Windows-32-bit-on-Windows-64-bit) oder WOW32-Szenario (Windows-64-bit-on-Windows-32-bit) erfolgreich ausgef�hrt und gibt nicht die oben dargestellte Warnmeldung zur�ck. Dieses WOW64-Szenario gilt nur für Windows 7.

In Abbildung�2 wird ein WOW64-Szenario dargestellt, in dem eine 32-Bit-MAPI-Anwendung MAPISendMail auf einem Computer mit der 64-Bit-Version von Windows 7 aufruft. In diesem Szenario führt die MAPI-Bibliothek einen COM-Aufruf durch, um eine 64-Bit-Fixmapi-Anwendung zu starten. Die Fixmapi-Anwendung verweist implizit auf die MAPI-Bibliothek, die den Funktionsaufruf an den Windows-MAPI-Stub weiterleitet, wodurch wiederum der Aufruf an den Outlook-MAPI-Stub weitergeleitet wird und so der MAPISendMailFunktionsaufruf erfolgreich ausgeführt werden kann.

Abbildung 2: Verarbeiten von MAPISendMail in einem WOW64-Szenario.

Verarbeiten von MAPISendMail in einem WOW64-Szenario

Siehe auch