Power BI-FAQ zur Hochverfügbarkeit und Notfallwiederherstellung sowie zu Failovers

Power BI ist ein vollständig verwalteter SaaS-Dienst (Software-as-a-Service). Power BI ist widerstandsfähig gegenüber Infrastrukturausfällen, so dass die Benutzer jederzeit auf ihre Berichte zugreifen können. Informationen zu SLAs finden Sie unter Lizenzierungsressourcen und Dokumente.

Power BI verwendet Azure-Verfügbarkeitszonen, um Power BI-Berichte, Anwendungen und Daten vor Rechenzentrumsausfällen zu schützen. Verfügbarkeitszonen werden automatisch angewendet und für Power BI verwendet. Verfügbarkeitszonen sind fehlerisolierte Standorte innerhalb einer Azure-Region. Es werden mindestens drei getrennte und eindeutige Standorte innerhalb einer Azure-Region bereitgestellt, die über redundante Komponenten für Stromversorgung, Kühlung und Netzwerkfunktionen verfügen. Mit Verfügbarkeitszonen können Power BI-Kunden unternehmenskritische Anwendungen mit höherer Verfügbarkeit und Fehlertoleranz in Bezug auf Rechenzentrumsausfälle ausführen. Verfügbarkeitszonen bieten Kunden die Möglichkeit, Rechenzentrumsfehlern standzuhalten, ohne ein Power BI-Failover auszulösen.

Weitere Informationen finden Sie unter Was sind Azure-Regionen und Verfügbarkeitszonen?.

Power BI verwaltet mehrere Instanzen jeder einzelnen Komponente in Azure-Rechenzentren (auch bekannt als „Regionen“), um die Geschäftskontinuität zu garantieren. Wenn es zu Ausfällen oder zu einem Problem kommt und nicht auf Power BI zugegriffen werden kann oder der Dienst für eine bestimmte Region nicht mehr funktionsfähig ist, führt Power BI für alle seine Komponenten in der betreffenden Region ein Failover auf eine Sicherheitsinstanz durch. Das Failover stellt die Verfügbarkeit und Betriebsfähigkeit der Power BI-Service-Instanz in einer neuen Region wieder her, die sich in der Regel am selben geografischen Standort befindet. Weitere Informationen finden Sie im Microsoft Trust Center.

Bei einem Failover unterstützt die Power BI-Dienstinstanz nur Lesevorgänge. D. h., die folgenden Vorgänge werden nicht unterstützt: Aktualisierungen, Vorgänge zum Veröffentlichen von Berichten, Änderungen am Dashboard oder in Berichten sowie andere Vorgänge, bei denen Power BI-Metadaten geändert werden müssen (z. B. das Einfügen eines Kommentars in einen Bericht). Lesevorgänge wie das Anzeigen von Dashboards und Berichten (die nicht auf DirectQuery- oder Live Connect-Vorgängen auf lokalen Datenquellen basieren) funktionieren normal.

Alle Power BI-Dienstkomponenten synchronisieren ihre Sicherungsinstanzen regelmäßig. Ziel ist es, alle 15 Minuten eine Point-in-Time-Synchronisierung für jeglichen in Power BI hochgeladenen oder geänderten Inhalt durchzuführen. Wenn es zu einem Failover kommen sollte, verwendet Power BI die georedundante Replikation für Azure Storage und die georedundante Replikation für Azure SQL, um zu garantieren, dass Sicherungsinstanzen in anderen Regionen vorhanden sind und im Falle eines Failovers verwendet werden können.

Die Sicherungsinstanzen befinden sich an dem geografischen Standort (geografischer Raum), den Sie bei der Anmeldung Ihrer Organisation für Power BI ausgewählt haben, es sei denn, im Microsoft Trust Center werden andere Angaben gemacht. Ein geografischer Raum kann mehrere Regionen umfassen, und Microsoft kann in jeder dieser Regionen innerhalb eines bestimmten geografischen Raums Daten replizieren, um die Datenresilienz zu garantieren. Microsoft repliziert keine Kundendaten außerhalb dieses geografischen Raums und verschiebt sie auch nicht. Eine Karte mit den für Power BI zur Verfügung stehenden geografischen Räumen und den jeweiligen Regionen finden Sie im Microsoft Trust Center.

Möglicherweise ist ein Failover erforderlich, wenn:

• bei unseren internen und externen Überwachungstests Probleme mit der Verfügbarkeit oder der Funktionsfähigkeit gefunden werden. Diese Probleme können aufgrund von Ausfällen entstehen, die bei Power BI-Komponenten oder mindestens einem Dienst in einer Region ermittelt werden, von dem Power BI abhängig ist.
• Das zentrale Betriebsteam von Microsoft Azure berichtet über kritische Ausfälle in einer Region.

In beiden Fällen entscheiden sich die Mitglieder des Power BI-Führungsteams für ein Failover. Die Entscheidung wird nicht automatisiert. Nachdem die Entscheidung getroffen wurde, erfolgt das Failover automatisch.

Dann wird eine Benachrichtigung auf der Supportseite von Power BI veröffentlicht. Diese enthält Informationen zu den wichtigsten Vorgängen, die nicht verfügbar sind, z. B. das Veröffentlichen, Aktualisieren, Erstellen und Duplizieren von Dashboards sowie das Ändern von Berechtigungen.

Bei einem Zonen-Failover kann Power BI den Failover-Prozess in ca. 30 Sekunden abschließen und ohne Einschränkungen weiter funktionieren. Bei einem regionalen Failover benötigt Power BI etwa 15 Minuten, um wieder betriebsbereit zu sein, nachdem festgestellt wurde, dass ein Failover erforderlich ist. Wie lange es dauert, bis die Notwendigkeit eines Failovers erkannt wird, hängt von dem jeweiligen Szenario ab, das den Failover verursacht hat.

Power BI verwendet die Georeplikation für Azure Storage, um das Failover durchzuführen. Solche Replikationen haben in der Regel einen Wiederkehrzeitpunkt von 15 Minuten, Power BI kann jedoch keinen Zeitrahmen garantieren. Weitere Informationen finden Sie unter Azure Storage-Redundanz.

Wenn eine Premium-Kapazität nicht mehr verfügbar ist, bleiben die Arbeitsbereiche und Berichte weiterhin zugänglich und für alle sichtbar.

Power BI-Dienstinstanzen werden wieder in der ursprünglichen Region ausgeführt, wenn das Problem gelöst wurde, das das Failover ausgelöst hat. Besuchen Sie die Supportseite für Power BI: Wenn das Problem behoben wurde, entfernt das Power BI-Team die Failoverbenachrichtigung. Dann sollten alle Vorgänge wieder normal ausgeführt werden können.

Wenn die in Ihrer Organisation verwendete Power BI-Lösung eins der folgenden Elemente umfasst, müssen Sie Maßnahmen ergreifen, um die Hochverfügbarkeit der Lösung zu gewährleisten:

• Wenn Ihre Organisation Power BI Premium verwendet, müssen Sie sicherstellen, dass die Premium-Kapazität an den Ladungsbedarf Ihrer Bereitstellung angepasst ist. Informationen zur Planung und Erfüllung dieser Anforderung finden Sie im Whitepaper Power BI Premium Planung und Bereitstellung. Zur Unterstützung der Überwachung werden dem Verwaltungsportal in Power BI und der Power BI Premium Capacity Metrics-App regelmäßig neue Features hinzugefügt.
• Wenn Ihre Organisation mithilfe des lokalen Datengateways auf lokale Datenquellen zugreift, müssen Sie das Gateway so einrichten, dass es Hochverfügbarkeit unterstützt. Weitere Informationen finden Sie unter Verwalten lokaler Datengateway-Hochverfügbarkeitscluster und Lastenausgleich. Egal, ob Sie Berichte im Importmodus aktualisieren oder über DirectQuery oder Live Connect auf Daten(modelle) zugreifen: Beachten Sie die in diesem Artikel aufgeführten Anweisungen.

Nein. Daten, die von lokalen Datenquellen benötigt werden (alle Berichte und Dashboards, die auf DirectQuery und Live Connect basieren), funktionieren während eines Failovers nicht. Die Gatewaykonfiguration ändert sich allerdings nicht. Wenn die Power BI-Instanz wieder in ihren ursprünglichen Zustand zurückkehrt, funktionieren die Gateways wieder normal.

Wenn es in einer primären Region zu einer extremen Katastrophe kommt, die verhindert, dass Sie ein Gateway für einen längeren Zeitraum wiederherstellen können, ermöglicht die primäre Region beim Failover Lese- und Schreibvorgänge, sodass Sie ein Gateway für die neue Region erneut bereitstellen und konfigurieren können.

Kunden können sich dazu entschließen, ein neues Gateway auf einem anderen Computer zu installieren oder auch ihr vorhandenes Gateway übernehmen. Ein Übernehmen des vorhandenen Gateways sollte einfacher sein, da alle mit dem alten Gateway verknüpften Datenquellen für das neue übernommen werden.