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Konfigurieren der Überwachung

In diesem Abschnitt werden die Tools, Cmdlets und Einstellungen beschrieben, die Sie zum Konfigurieren der Überwachung für WCF- und WF-Dienste in Windows Server AppFabric verwenden können.

Konfigurationseinstellungen

Bevor Sie WCF- und WF-Dienste überwachen können, müssen Sie die Überwachung zuerst konfigurieren und aktivieren. Die Konfiguration kann so einfach wie das Initialisieren einer Datenbank und das anschließende Aktivieren der Systemüberwachungs-Standardkonfiguration sein, oder Sie können die Überwachung an Ihre besonderen Anforderungen anpassen. Es sind mehrere vordefinierte Konfigurationen zur Unterstützung allgemeiner Überwachungsszenarien verfügbar.

Zu den konfigurierbaren WCF- und WF-Dienstüberwachungseinstellungen für AppFabric zählen die folgenden Einstellungen:

Konfigurationselement Beschreibung

Verbindungszeichenfolge

Gibt den Server und die Datenbank an, die zum Speichern von überwachten Ereignissen verwendet werden. Sie müssen eine Überwachungsdatenbank erstellen und initialisieren, bevor Sie die Überwachung für WCF- und WF-Dienste aktivieren können.

Warnung

Der standardmäßige ADO.NET-Timeoutwert für eine Verbindungszeichenfolge ist 15 Sekunden. Wenn eine Dashboard-Anfrage längere Zeit beansprucht, tritt ein Timeout der Abfrage ein, und es werden keine Daten zurückgegeben. Die vom AppFabric-Konfigurations-Assistenten bereitgestellte Verbindungszeichenfolge schließt keine Timeouteinstellung ein. Wenn Ihre Dashboard-Abfrage länger als den standardmäßigen ADO.NET-Timeoutwert dauert, müssen Sie der Konfigurationsdatei manuell einen entsprechenden Timeoutwert hinzufügen. Weitere Informationen finden Sie bei der Eigenschaft SqlCommand. CommandTimeout.

Überwachungsstufe

Diese Option konfiguriert Ereignisauflistungsdienst und das Nachverfolgungsprofil für die Erfassung einer vordefinierten Sammlung von Ereignissen für eine bestimmte Überwachungssituation. Die Überwachung muss aktiviert sein, und die Stufe muss mindestens Systemüberwachung für das Dashboard sein, damit der WCF-Aufrufverlauf und WF-Instanzverlaufmetrik angezeigt werden.

Hinweis

Damit WF-Instanzmetrik (persistente Dienstinstanzen) für das Dashboard angezeigt werden, muss außerdem Workflowpersistenz aktiviert werden. Weitere Informationen finden Sie unter Konfigurieren von Workflowpersistenz.

Nachverfolgungsprofil

Legt fest, welche Workflowereignisse ausgegeben und dann in einer Überwachungsdatenbank gespeichert werden. Die Standardstufe ist das Systemüberwachungsprofil. Dabei handelt es sich außerdem um die mindestens erforderlich Stufe, um die im Dashboard angezeigte Metrik mit Daten aufzufüllen. Das Nachverfolgungsprofil kann nur auf der Dienstbereichstufe bearbeitet oder angepasst werden.

Diagnoseablaufverfolgung und Nachrichtenprotokollierung

Aktiviert die Speicherung der Diagnoseablaufverfolgung und Nachrichtenprotokollierung für WCF- und WF-Dienste in einer Datei. Die Unterstützung für Diagnoseablaufverfolgung und Nachrichtenprotokollierung hilft Ihnen beim Isolieren von Problemen in WCF- und WF-Diensten. Sie ist nicht dafür ausgelegt, für routinemäßige Systemüberwachung verwendet zu werden.

Ereignisauflistungsdienst-Einstellungen

Legt bestimmte grundlegende Verhaltensweisen und Einstellungen für eine Instanz des Ereignisauflistungsdienst fest. Dabei handelt es sich um erweiterte Einstellungen. Die meisten Benutzer müssen die Standardwerte nicht ändern.

Sie können die Überwachung für WCF- und WF-Dienste auf mehreren Stufen konfigurieren, und die Konfiguration kann von der nächsthöheren Stufe geerbt werden. Die Überwachungsstandardkonfiguration für WCF- und WF-Dienste, die auf einem bestimmten Server ausgeführt werden, wird durch die Einstellungen bestimmt, die in der Datei Web.config im Stammverzeichnis des Servers gespeichert sind. Sie können die Servereinstellungen durch Konfigurieren der Überwachung auf Site-, Anwendungs- oder Dienstebene außer Kraft setzen. Die gesamte Überwachungskonfiguration wird in Web.config-Dateien in der IIS 7.0-Konfigurationshierarchie gespeichert. Eine detaillierte Erörterung der Verwendung von Web.config-Dateien in AppFabric finden Sie unter Konfigurationsvorgang in Windows Server AppFabric und Allgemeine Konfiguration.

Konfigurationstools

AppFabric stellt verschiedene Konfigurationstools für das Setup und die Konfigurationsunterstützung zur Verfügung. IIS-Manager-Erweiterungen in AppFabric stellt ein Dialogfeld zum Aktivieren der Überwachung, Konfigurieren der Überwachungsstufe, Auswählen eines Nachverfolgungsprofils und Konfigurieren der System.Diagnostics-Nachrichtenprotokollierungs- und -Nachverfolgungsfeatures zur Verfügung. Alle diese Tools rufen AppFabric-Cmdlets auf, um Änderungen an den Konfigurationsdateien vorzunehmen. Auf diese Weise können Sie die Überwachungskonfiguration automatisieren oder die gesamte Überwachungskonfiguration über die Windows PowerShell-Konsole (Befehlszeile) verwalten. Außerhalb von IIS-Manager stehen weitere Tools zur Verfügung, die Sie beim Einrichten und der Konfiguration von AppFabric unterstützen. Weitere Informationen finden Sie unter Windows Server AppFabric-Setup-Assistent (Benutzeroberflächenreferenz) und Windows Server AppFabric-Konfigurations-Assistent (Benutzeroberflächenreferenz).

Zum Konfigurieren der meisten Überwachungseinstellungen müssen Sie mit einem Konto angemeldet sein, das Mitglied der Gruppe AS_Administrators ist. Dieses Konto muss berechtigt sein, die Web.config-Dateien auf der Ebene (Bereich) zu ändern, in der Sie die Überwachungskonfiguration verwalten. Sie können den Zugriff auf die Web.config-Datei einschränken, damit Benutzer nur die Überwachungskonfiguration auf einer bestimmten Ebene oder für eine bestimmte Webanwendung ändern können.

Prüfliste zum Konfigurieren der Überwachung

Wenn keine Überwachungsdaten im AppFabric-Dashboard angezeigt werden, führen Sie die folgenden Schritte aus:

  • Vergewissern Sie sich, dass der Ereignisauflistungsdienst ausgeführt wird und der Dienst berechtigt ist, die Web.config-Dateien der überwachten Anwendungen zu lesen. Dies ist der AppFabric-Ereignisauflistungsdienst in der Windows-Dienstekonsole.

  • Wenn Sie eine andere Edition von SQL Server als SQL Server Express für die Überwachungsdatenbank verwenden, versuchen Sie, den SQL Server-Agent-Dienst neu zu starten. Stellen Sie sicher, dass der Dienst nach dem Neustart ausgeführt wird.

  • Klicken Sie im Konfigurationsdialogfeld für WCF und WF auf Server-, Site-, Anwendungs- und Dienstebene auf die Registerkarte Überwachung. Stellen Sie sicher, dass die folgenden Elemente konfiguriert sind.

    • Das Kontrollkästchen Ereignisse in die Datenbank schreiben im Abschnitt Anwendungsüberwachung (datenbankbasiert) ist aktiviert. Auf Dienstebene können Sie dieses Kontrollkästchen nicht aktivieren, es wird jedoch angezeigt, wenn Datenbankereignisauflistung aktiviert ist.

    • Überwachungsstufe ist auf eine andere Einstellung als Aus festgelegt.

    • Es ist eine gültige Verbindungszeichenfolge vorhanden, die auf eine gültige Überwachungsdatenbank verweist.

  • Wenn die oben aufgeführten Aktionen nicht erfolgreich sind, führen Sie die weitere Diagnose mithilfe der Ereignisanzeige (eventvwr.exe) aus. In der Ereignisanzeige können Sie die Protokolle Event Viewer examine Applications and Service Logs -> Microsoft ->Windows -> Application Server-System Services\Admin und Applications and Service Logs -> Microsoft ->Windows -> Application Server-System Services\Debug untersuchen. Stellen Sie sicher, dass diese Protokolle während der Problembehandlung aktiviert sind.

Wenn diese schnell zu überprüfenden Elemente nicht dazu führen, dass Überwachungsdaten im AppFabric-Dashboard angezeigt werden, müssen Sie sich die Überwachungsdatenbank im Detail ansehen. Wenn für die Überwachungsdatenbank SQL Server verwendet wird, können Ihnen die folgenden Vorschläge helfen herauszufinden, warum Daten nicht angezeigt werden:

  • Überprüfen Sie die Tabelle ASStagingTable und die Sicht ASWcfEvents in der Datenbank. Wenn in der Tabelle ASStagingTable Zeilen angezeigt werden, nicht jedoch in der Sicht ASWcfEvents, kann dass folgende Problem vorliegen. Wenn das System ordnungsgemäß funktioniert, werden WCF-Ereignisse aus der Tabelle ASStagingTable in die Sicht ASWcfEvents verschoben. Für SQL Express geschieht dies mithilfe von SQL Broker. Stellen Sie sicher, dass die Brokeranwendung aktiviert ist. In anderen SQL Server-Produkten ist der SQL-Agent für das Verschieben der Ereignisse verantwortlich. Stellen Sie daher sicher, dass der SQL-Agent ausgeführt wird.

  • Überprüfen Sie, ob die Tabelle ASStagingTable mehrere Ereignisse enthält, die nicht verarbeitet wurden. Ist dies der Fall, führen Sie die gespeicherte Prozedur ASImportEvents manuell aus, um die Ereignisse im AppFabric-Dashboard mit Daten aufzufüllen. In SQL Express wird ein Dienstbrokerauftrag zum regelmäßigen Ausführen dieser gespeicherten Prozedur verwendet. Im nächsten Schritt stellen Sie fest, ob für diesen Fehler aufgetreten sind.

  • Öffnen Sie Microsoft SQL Server Management Studio. Suchen Sie die Überwachungsdatenbank, klicken Sie mit der rechten Maustaste auf Eigenschaften, wählen Sie Optionen aus, und stellen Sie dann sicher, dass Service Broker aktiviert ist. Ist dies der Fall, ist Broker aktiviert auf True festgelegt. Ist dies nicht der Fall, aktivieren Sie diese Option.

  • Überprüfen Sie in der Überwachungsdatenbank in der Tabelle ASJobsTable, ob die letzte Ausführung des Auftrags ASImportEvents erfolgreich war. Ggf. erhalten Sie auf diese Weise Informationen, warum sich die Ereignisse noch in der Tabelle ASStagingTable befinden. Wenn die letzten Ausführungen nicht erfolgreich waren, liegt dies meistens an einem Berechtigungsproblem beim Initialisieren der Datenbank. Dieses Szenario ergibt sich normalerweise, wenn die Überwachungsdatenbank und das Schema an der Domäne angemeldet erstellt werden und dann versucht wird, den Auftrag zum Verschieben der Daten aus der Stagingtabelle auszuführen, wenn keine Verbindung mit der Domäne besteht. Die Service Broker-Aufträge werden als die Identität des Benutzers ausgeführt, der beim Initialisieren der Datenbanken angemeldet war. Wenn in Ihren Szenarien Verbindungs- und Trennvorgänge der Domäne erforderlich sind, wird empfohlen, die Datenbank als ein lokaler Administrator zu initialisieren.

Inhalt dieses Abschnitts

Siehe auch

Konzepte

Überwachen von Webanwendungen
Allgemeine Konfiguration

  2011-12-05