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Speicheroptionen für die Clusterkonfiguration (Windows Server AppFabric-Cache)

Windows Server AppFabric bietet die Option, Cachecluster-Konfigurationseinstellungen in einem freigegebenen Ordner, in einer SQL Server-Datenbank oder in einem benutzerdefinierten Konfigurationsspeicher zu speichern. In diesem Thema werden die Vor- und Nachteile beider Optionen erörtert.

Wenn Sie die Option zum Speichern der Clusterkonfiguration in einem freigegebenen Ordner auswählen, müssen Sie einen freigegebenen Netzwerkordner bereitstellen, in dem die Konfigurationsdaten gespeichert werden können. Wenn Sie die auf SQL Server basierende Option auswählen, müssen Sie eine SQL Server-Datenbank bereitstellen. Die Option eines benutzerdefinierten Konfigurationsspeichers steht nur zur Verfügung, wenn Sie einen benutzerdefinierten Anbieter auf dem Server installiert haben, der diese Option unterstützt.

Hinweis

Der Speicherort für die Clusterkonfiguration sollte sich nicht auf einem der Cacheserver befinden. Es sollte ein Computer in der gleichen Domäne wie die Cacheserver, der primäre Datenquellenserver und die Cacheclients gewählt werden, die sich alle innerhalb des Umkreisnetzwerks der Firewall befinden.

Bearbeiten der Konfigurationseinstellungen

Die Auswahlmöglichkeiten für das Bearbeiten der Clusterkonfigurationseinstellungen sind nicht davon abhängig, wie Sie die Konfigurationseinstellungen speichern. Konfigurationseinstellungen können mithilfe von Windows PowerShell oder mit den Windows PowerShell-Befehlen Export-CacheClusterConfig und Import-CacheClusterConfig bearbeitet werden, wenn die Konfigurationseinstellungen direkt mit XML bearbeitet werden sollen. Weitere Informationen finden Sie unter Konfigurieren des Cacheclusters (Windows Server AppFabric-Cache).

Auswählen von Optionen für das Speichern der Konfiguration

Bei der Entscheidung, welche Speicheroption für die Clusterkonfigurationseinstellungen verwendet werden soll, gilt es, drei primäre Faktoren zu berücksichtigen:

  • Clusterverwaltungsoptionen. Möchten Sie, dass SQL Server oder führende Hosts die Clusterverwaltungsrolle übernehmen?

  • Hochverfügbare Ressourcen. Welche hochverfügbaren Ressourcen stehen zur Verfügung? Verfügt Ihre Organisation beispielsweise schon über eine "geclusterte" SQL Server-Ressource, die das verteilte Cachesystem verwenden kann?

  • Clustergröße. Möchten Sie einen großen Cluster erstellen? Bei großen Clustern treten möglicherweise Konkurrenzprobleme auf, wenn freigegebene Netzwerkordner als Hosts für die Konfigurationseinstellungen verwendet werden. Einige Betriebssysteme unterstützen nur eine begrenzte Anzahl paralleler Verbindungen.

Clusterverwaltungsoptionen

Je nachdem, wie Sie Ihr verteiltes Cachesystem bereitstellen, bestehen verschiedene Optionen für die Durchführung der Clusterverwaltungsrolle. Weitere Informationen finden Sie unter Führende Hosts und Clusterverwaltung (Windows Server AppFabric-Cache).

Wenn Sie die Clusterkonfigurationseinstellungen in einer SQL Server-Datenbank speichern, kann diese SQL Server-Instanz auch die Clusterverwaltungsrolle übernehmen. Wenn Sie sich für das Speichern der Clusterkonfigurationseinstellungen in einem freigegebenen Ordner entscheiden, wird die Clusterverwaltungsrolle immer von speziellen Cachehosts übernommen, die als führende Hosts bezeichnet werden. Dies wird in der folgenden Tabelle veranschaulicht:

Speichertyp für Clusterkonfiguration Speicherort für Clusterkonfiguration Clusterverwaltung

XML-Datei

Freigegebener Netzwerkordner

Führende Hosts

SQL Server-Datenbank

SQL Server

SQL Server (Standardeinstellung) oder führende Hosts

Benutzerdefiniert

Benutzerdefinierter Speicher

Benutzerdefinierter Anbieter

Hochverfügbare Ressourcen

Der Speicherort für die Clusterkonfiguration kann eine einzelne Fehlerquelle für Ihr verteiltes Cachesystem darstellen. Aus diesem Grund empfiehlt es sich, wenn möglich, Windows Server 2008-Failoverclustering (https://go.microsoft.com/fwlink/?LinkId=130692) zu verwenden, um die Verfügbarkeit der Clusterkonfigurationsdaten zu optimieren. Überlegen Sie, welche "geclusterten" Ressourcen für Ihre Anwendung (in Ihrer Umgebung) zur Verfügung stehen, und stellen Sie dies dem Grad der Verfügbarkeit gegenüber, der für Ihr verteiltes Cachesystem erforderlich ist, um zu entscheiden, welche Speicheroption für Sie am besten geeignet ist.

Möglicherweise gibt es in Ihrer Infrastruktur bereits eine "geclusterte" SQL Server-Datenbank, in der Sie Ihre Konfigurationseinstellungen speichern können. Alternativ könnte auch schon ein "geclusterter" Ordner zu Verfügung stehen, über den Sie eine auf einem freigegebenen Ordner basierende Clusterkonfiguration bereitstellen können.

Clustergröße

Wenn Sie für das Speichern der Clusterkonfigurationseinstellungen einen freigegebenen Ordner verwenden, begrenzt das Betriebssystem, unter dem sich der Speicherort der Cachekonfiguration befindet, möglicherweise die Anzahl der parallelen Verbindungen zu dem freigegebenen Ordner. In solchen Fällen darf die Anzahl der Cachehosts im Cluster diesen Grenzwert nicht überschreiten.

Hinweis

Unter Windows XP, Windows Server 2003 und der 32-Bit-Version von Windows Vista sind maximal zehn parallele Verbindungen zu einem freigegebenen Netzwerkordner zulässig. Daher ist es nicht ratsam, diese Betriebssysteme zum Speichern der Cachekonfigurationseinstellungen für große Cluster zu verwenden.

Wenn Sie eine SQL Server-Datenbank zum Speichern der Clusterkonfigurationseinstellungen verwenden, ist kein freigegebener Netzwerkordner erforderlich. In Verbindung mit SQL Server gelten nicht die gleichen Beschränkungen für parallele Verbindungen wie für freigegebene Ordner. Stattdessen kann die maximale Anzahl paralleler Verbindungen zu der Instanz von SQL Server vom Datenbankadministrator festgelegt werden. Bei SQL Server wird die maximale Anzahl paralleler Verbindungen auf Serverebene konfiguriert. Der Server kann so konfiguriert werden, dass es keine Beschränkungen im Hinblick auf die Anzahl paralleler Verbindungen gibt, oder der Datenbankadministrator kann diese Einstellung aus administrativen oder anderen Gründen sehr niedrig halten.

Wenn Sie eine SQL Server-Datenbank zum Speichern der Clusterkonfigurationsdaten verwenden, müssen Sie sicherstellen, dass die Instanz von SQL Server weitere Verbindungen akzeptieren kann, bevor Sie dem Cachecluster Cachehosts hinzufügen.

Inhalt dieses Abschnitts

Siehe auch

Konzepte

Clusterkonfigurationseinstellungen (Windows Server AppFabric-Cache)
Führende Hosts und Clusterverwaltung (Windows Server AppFabric-Cache)
Konfigurieren des Cacheclusters (Windows Server AppFabric-Cache)

  2011-12-05