Entwicklung von Client/Server-Lösungen

Artikel
04/01/2008

Mit Hilfe von Visual FoxPro als Front-End können Sie stabile Client-Server-Anwendungen entwickeln. Visual FoxPro kombiniert die Unterstützung von aktualisierbaren Sichten (Ansichten) von Serverdaten auf höherer Ebene mit dem direkten Zugriff auf die systemeigene Serversyntax mit SQL-Pass-Through-Abfragen. Auf diese Weise erhalten Sie eine solide Grundlage für das Erstellen vielseitiger Client-Server-Lösungen. Eine mit umfangreicher Funktionalität ausgestattete Datensammlungsdatei (Data Dictionary), lokale und Remotesichten, NULL-Unterstützung, Transaktionen, Unterstützung für das Erstellen von international vertriebsfähigen Anwendungen sowie Zugriff auf jede beliebige ODBC-Datenquelle, all dies sind Leistungsmerkmale, die zur erfolgreichen Entwicklung von Client-Server-Anwendungen beitragen.

Verbessern des Client-Server-Leistungsverhaltens

Sie können die Leistungsfähigkeit Ihrer Client-Server-Anwendungen steigern, indem Sie die Eigenschaften und ODBC-Treiber verwenden, die zum Lieferumfang von Visual FoxPro gehören.

Steuern der Leistung mit Eigenschaften

Sie können die Leistung steigern, indem Sie die folgenden Eigenschaften für Cursor- und Remoteansichten nutzen:

CompareMemo
FetchAsNeeded
Prepared

Sie können diese Eigenschaften mit Hilfe der DBGETPROP( )-Funktion und der CURSORGETPROP( )-Funktion anzeigen und mit der DBSETPROP( )-Funktion und der CURSORSETPROP( )-Funktion festlegen.

Einbeziehen oder Ausschließen von Memofeldern bei der Aktualisierungsprüfung Sie können die CompareMemo-Eigenschaft verwenden, um zu steuern, wann Memofelder zum Ermitteln von Konflikten bei der Aktualisierung herangezogen werden. Diese Sichten- und Cursor-Eigenschaft legt fest, ob Memofelder (Typ M oder G) in die WHERE-Klausel der Aktualisierung einbezogen werden. In der Standardeinstellung .T. (Wahr) werden Memofelder in die WHERE-Klausel aufgenommen. Setzen Sie diese Eigenschaft auf .F. (Falsch), werden Memofelder nicht in die WHERE-Klausel der Aktualisierung aufgenommen, und zwar unabhängig von der Einstellungen von UpdateType.

Die optimistische Konfliktermittlung in Memofeldern ist deaktiviert, wenn die CompareMemo-Eigenschaft auf .F. (Falsch) gesetzt ist. Soll die Konfliktermittlung bei Memowerten aktiviert sein, muss CompareMemo auf .T. (Wahr) gesetzt sein.

Genauere Angaben zum Datensatzabruf Verwenden Sie die FetchAsNeeded-Eigenschaft , um anzugeben, ob alle Zeilen regelmäßig abgerufen werden sollen oder nur die, die von der FetchSize-Eigenschaft festgelegt werden. Wenn Sie alle Zeilen in der Ergebnismenge mit Hilfe der Visual FoxPro-Leerlaufschleife abrufen möchten, verwenden Sie die Standardeinstellung .F. (Falsch). Wenn nur dann abgerufen werden soll, wenn der Benutzer über den durch die FetchSize-Eigenschaft festgelegten Bereich hinaus blättert, setzen Sie FetchAsNeeded auf .T. (Wahr), um die nächste Zeilengruppe abzurufen.

Beschleunigen von erneuten Abfrageoperationen von parameterisierten Sichten Mit Hilfe der Prepared-Eigenschaft können Sie festlegen, ob die Abfrage für die Sicht (Ansicht) vor dem Ausführen vorbereitet wird. Wenn Sie diese Eigenschaft auf .T. (Wahr) setzen, sendet Visual FoxPro eine Anforderung an den ODBC-Treiber, um die SQL-Abfrage vorzubereiten bzw. zu kompilieren, durch die die Sicht definiert wird. Falls der ODBC-Treiber für Ihre Back-End-Datenquelle das Verwenden vorbereiteter Anweisungen unterstützt, werden nachfolgende erneute Abfragen einer offenen Sicht schneller ausgeführt.

Verwenden von ODBC für einen schnellen Zugriff auf Visual FoxPro-Daten

Der ODBC-Treiber von Visual FoxPro ermöglicht einen schnellen Zugriff auf Visual FoxPro-Daten. Endanwender ebenso wie die Entwickler auf einer Vielzahl von Plattformen einschließlich Microsoft Access, Microsoft Excel, Visual C++ und Visual Basic können diesen Treiber für das Abrufen, Bearbeiten und Aktualisieren von Visual FoxPro-Daten verwenden. Weitere Informationen über den Visual FoxPro-ODBC-Treiber finden Sie in der Datei Drvvfp.hlp.

Definieren von Regeln mit Hilfe der Datensammlungsdatei (Data Dictionary)

Für Visual FoxPro-Datenbanken (DBC-Dateien) gibt es eine Datensammlungsdatei, mit deren Hilfe Sie jeder Tabelle in einer Datenbank Regeln, Sichten, Trigger, dauerhafte Beziehungen und Verbindungen hinzufügen können.

In einer Datenbank können Sie Folgendes definieren:

Gültigkeitsregeln auf Feld- oder Datensatzebene, die Visual FoxPro immer überprüft, wenn die Tabelle in einer Anwendung verwendet wird
Primäre und potentielle Indexschlüssel
Lokale und Remotesichten
Trigger
Dauerhafte Beziehungen zwischen Datenbanktabellen
Verbindungen zu Remotedatenquellen
Gespeicherte Prozeduren
Standardwerte für Felder
Lange Tabellen- und Feldnamen

Außerdem können Sie für jede dauerhafte Beziehung referenzielle Integrität erzwingen, indem Sie mit Hilfe des Assistenten für referenzielle Integrität Regeln für Einfügungen, Aktualisierungen und Löschungen definieren.

Visual FoxPro unterstützt auch NULL-Werte in Tabellen, wodurch die Kompatibilität mit und der Zugriff auf andere Datenquellen, wie z. B. Microsoft Access, Visual Basic und SQL-Server, erheblich verbessert werden. Einzelheiten zu NULL-Werten finden Sie unter "NULL" und "NULL-Werte".

Ein Benutzer kann jede Visual FoxPro-Datenbank über Spracherweiterungen und die visuellen Designer beliebig erweitern. Weitere Informationen zu Datenbanken und Datensammlungsdateien finden Sie unter Erstellen von Datenbanken.

Anzeigen von lokalen, Remote- und Offline-Daten Sie können eine Client/Server-Anwendung auf Ihrem lokalen Computer entwerfen und testen und dafür Daten aus Remote- und lokalen Sichten (Ansichten) oder heterogenen Mehrtabellensichten verwenden. Lokale Sichten verwenden Tabellen auf dem lokalen Computer an Stelle von Tabellen auf einem Remoteserver, während Mehrtabellensichten verknüpfte Daten aus separaten Tabellen verwenden. Sie können Sichten mit Parametern erstellen, um die Datenmenge klein zu halten, die Sie vom Server herunterladen müssen, die Daten im Bedarfsfall mitnehmen oder Remotedaten in Ihrer Visual FoxPro-Anwendung aktualisieren. Weitere Informationen zu Sichten finden Sie unter Erstellen von Ansichten.

Verwalten von gemeinsamem Zugriff mit Transaktionen Sie können Ihre Anwendung so auslegen, dass sie den gemeinsamen Zugriff auf Daten ermöglicht. Gemeinsamer Zugriff bedeutet, dass Daten von Benutzern gemeinsam genutzt werden und dass der Zugriff gegebenenfalls eingeschränkt wird. Transaktionen und Zwischenspeicherung (pessimistisch oder optimistisch, auf Datensatz- oder Tabellenebene) bedeuten weniger Programmieraufwand für Sie. Integrierte Batchverarbeitung und weitgehende Kontrolle über die Behandlung von Aktualisierungskonflikten vereinfachen die Aktualisierung von Daten in einer Mehrbenutzerumgebung. Weitere Informationen zum Entwerfen von Anwendungen für den gemeinsamen Zugriff finden Sie unter Programmieren für gemeinsamen Zugriff.

Entwickeln von international vertriebsfähigen Anwendungen Visual FoxPro bietet in mehreren Bereichen Unterstützung für das Entwickeln internationaler Anwendungen. So unterstützt Visual FoxPro beispielsweise verschiedene Codeseiten. Die Codeseiten für Griechisch und Russisch werden auf den Plattformen MS-DOS, Microsoft Windows und Macintosh unterstützt. Visual FoxPro unterstützt jedoch auch Zwei-Byte-Zeichensätze für Sprachen wie beispielsweise Japanisch, Koreanisch, traditionelles Chinesisch und vereinfachtes Chinesisch. Darüber hinaus unterstützt Visual FoxPro Sortierreihenfolgen für Sprachen wie Japanisch, Deutsch, traditionelles Chinesisch und Isländisch. Weitere Informationen zu internationalen Anwendungen finden Sie unter Entwickeln internationaler Anwendungen

Implementieren einer Client/Server-Anwendung Zusätzlich zur Verwendung von Sichten für die Client/Server-Entwicklung können Sie mit Hilfe der Visual FoxPro SQL-Pass-Through-Funktionen jede beliebige systemeigene Serversyntax direkt an einen Server senden. Diese Funktionen bieten effizienteren Serverzugriff und mehr Steuerungsmöglichkeiten als Sichten. Weitere Informationen zur SQL Pass-Through-Technologie finden Sie unter Implementieren einer Client/Server-Anwendung.

Wenn Sie Ihre Anwendung lokal entworfen haben, können Sie das Upsizing durchführen und sie für eine Back-End-Datenquelle implementieren. Upsizing macht die Client/Server-Architektur für die lokale Anwendung nutzbar, und Sie können mit ihrer Hilfe eine Remoteserver-Datenbank mit derselben Tabellenstruktur und denselben Daten wie die ursprünglichen Visual FoxPro-Tabellen erstellen. Beim Upsizing wählen Sie aus, welche Tabellen auf den Remoteserver verschoben und welche lokal gespeichert werden, um einen schnelleren Zugriff zu haben. Weitere Informationen zum Upsizing finden Sie unter Upsizing von Visual FoxPro-Datenbanken.

Siehe auch

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