Freigeben über


Übersicht über XML-Webdienste

Ein XML-Webdienst ist programmierbar und stellt ein bestimmtes Funktionselement, z. B. Anwendungslogik, zur Verfügung. Er ist einer beliebigen Anzahl von potenziell verschiedenen Systemen zugänglich, die allgemeine Internetstandards wie XML und HTTP verwenden. Dank der breiten Akzeptanz von XML und anderen Internetstandards kann mit XML-Webdiensten eine Infrastruktur erstellt werden, die die Interoperabilität von Anwendungen soweit unterstützt, dass viele der Probleme gelöst werden können, an denen derartige Versuche bisher gescheitert waren.

Ein XML-Webdienst kann intern von einer Einzelanwendung verwendet werden oder extern über das Internet von einer beliebigen Anzahl von Anwendungen. Ein XML-Webdienst wird über eine Standardschnittstelle angesprochen und ermöglicht auf diese Weise die Interaktion heterogener Systeme zur Bildung eines zusammenhängenden Computernetzwerks.

Anstatt den generischen Möglichkeiten der Codeportabilität nachzugehen, bieten XML-Webdienste funktionsfähige Lösungen für die Daten- und Systeminteroperabilität. XML-Webdienste verwenden XML-basiertes Messaging als Grundlage für die Datenkommunikation, um Systemunterschiede auf Grund inkongruenter Module, Betriebssysteme und Programmiersprachen auszugleichen. Entwickler können Anwendungen erstellen, die XML-Webdienste mit einer Vielzahl von Quellen so verbinden, wie sonst Komponenten während des Erstellens verteilter Anwendungen verbunden werden.

Eines der Hauptmerkmale eines XML-Webdienstes ist der hohe Abstraktionsgrad zwischen Implementierung und Anwendung des Dienstes. Durch Verwendung von XML-basiertem Messaging als Mechanismus für das Erstellen und Abrufen des Dienstes sind XML-Webdienstclient und XML-Webdienstprovider bis auf Eingaben, Ausgaben und den Speicherort völlig unabhängig voneinander.

XML-Webdienste begründen eine neue Phase in der Entwicklung verteilter Anwendungen. Konkurrierende Objektmodelle oder Programmiersprachen sind damit nicht mehr relevant. Eine enge Verknüpfung von Systemen auf der Basis der jeweiligen Herstellerinfrastruktur geht meist auf Kosten der Interoperabilität von Anwendungen. XML-Webdienste ermöglichen Interoperabilität auf einer ganz anderen Grundlage, bei der solche kontraproduktiven, konkurrenzbedingten Inkompatibilitäten entfallen. XML-Webdienste werden den nächsten umwälzenden Schritt in der Entwicklung des Internets ausmachen, indem sie die grundlegende Struktur bilden, auf der alle Computer miteinander verbunden werden können.

Siehe auch

Szenarien zu XML-Webdiensten | Infrastruktur von XML-Webdiensten