Entwurfsziele für ADO.NET
Die Anwendungsentwicklung wurde im Laufe der Zeit immer weiter verbessert, und neue Anwendungen sind basierend auf dem Webanwendungsmodell lose miteinander verknüpft worden. Immer mehr der heute gängigen Anwendungen verwenden XML, um Daten zu codieren, die über Netzwerkverbindungen übergeben werden. Webanwendungen verwenden HTTP für die Kommunikation zwischen Ebenen und müssen daher die Statusbeibehaltung zwischen Anforderungen explizit behandeln. Dieses neue Modell unterscheidet sich wesentlich von der verbundenen, eng verknüpften Programmierung, die charakteristisch für die Client/Server-Ära war. Dabei wurde eine Verbindung während der gesamten Lebensdauer des Programms offen gehalten, und eine spezielle Statusbehandlung war nicht erforderlich.
Beim Entwerfen von Tools und Technologien, die den steigenden Anforderungen von Entwicklern gerecht werden, erkannte Microsoft, dass ein ganz neues Programmiermodell für den Datenzugriff notwendig war, und zwar eines, das auf .NET Framework aufsetzt. .NET Framework als Basis stellt eine einheitliche Datenzugriffstechnologie sicher: Komponenten nutzen ein gemeinsames Typensystem, gemeinsame Entwurfsmuster und gemeinsame Benennungskonventionen.
ADO.NET wurde entworfen, um den Anforderungen dieses neuen Programmiermodells gerecht zu werden: nicht verbundene Datenarchitektur, enge Integration mit XML, gemeinsame Datendarstellung mit der Möglichkeit, Daten aus mehreren unterschiedlichen Datenquellen zu kombinieren, und optimierte Funktionen für die Interaktion mit einer Datenbank. Diese Funktionen sind alle in .NET Framework integriert.
Mit der Erstellung von ADO.NET wurden folgende Entwurfsziele von Microsoft umgesetzt.
Nutzung des aktuellen ADO-Wissens
Der ADO.NET-Entwurf erfüllt viele Anforderungen des heutigen Modells der Anwendungsentwicklung. Gleichzeitig wurde jedoch darauf geachtet, dass sich dieses Programmiermodell so wenig wie möglich von ADO unterscheidet. Entwickler, die derzeit mit ADO arbeiten, brauchen also nicht zu befürchten, dass sie eine komplett neue Datenzugriffstechnologie von Anfang an neu erlernen müssen. ADO.NET ist in .NET Framework integriert und wirkt nicht vollkommen fremd auf den ADO-Programmierer.
ADO.NET existiert neben ADO. Obwohl die meisten neuen .NET-basierten Anwendungen mit ADO.NET geschrieben werden, steht ADO dem .NET-Programmierer weiterhin über die .NET-COM-Interoperabilitätsdienste zur Verfügung.
Eine Beschreibung der Unterschiede zwischen ADO und ADO.NET finden Sie in "ADO.NET for the ADO Programmer" (nur auf Englisch verfügbar) unter https://msdn.microsoft.com/library/en-us/dndotnet/html/ADONETProg.asp.
Unterstützung des N-Tier-Programmentwicklungsmodells
ADO.NET umfasst optimale Unterstützung für die nicht verbundene N-Tier-Programmentwicklung, für die viele neue Anwendungen geschrieben werden. Das Konzept einer nicht verbundenen Gruppe von Daten wurde zum Mittelpunkt des Programmiermodells. Die ADO.NET-Lösung für die N-Tier-Programmierung heißt DataSet.
Integrieren der XML-Unterstützung
XML und Datenzugriff sind eng miteinander verbunden. XML betrifft das Codieren von Daten, und Datenzugriff betrifft mehr und mehr XML. .NET Framework unterstützt nicht nur Webstandards, sondern baut vollständig auf diesen auf.
XML-Unterstützung ist in ADO.NET auf einer grundlegenden Ebene integriert. Die XML-Klassen in .NET Framework und ADO.NET sind Teil derselben Architektur: Sie sind auf vielen verschiedenen Ebenen integriert. Es ist nicht mehr erforderlich, zwischen dem Datenzugriffssatz von Diensten und den entsprechenden XML-Gegenstücken auszuwählen. Die Möglichkeit, von einem zum anderen zu wechseln, ist im Entwurf von beiden integriert.
Siehe auch
Übersicht über ADO.NET | Zugreifen auf Daten mit ADO.NET | DataSet-Klasse