@ Control
Definiert für das Benutzersteuerelement (ASCX-Datei) spezifische Attribute, die vom Parser und vom Compiler für ASP.NET-Seiten verwendet werden. Diese Direktive kann nur zusammen mit ASP.NET-Benutzersteuerelemente verwendet werden (deren Quellcode in ASCX-Dateien enthalten ist).
<%@ Control attribute="value" [attribute="value" ... ] %>
Attribute
- AutoEventWireup
Gibt an, ob die Ereignisse des Steuerelements automatisch verknüpft werden. Das Attribut hat den Wert true, wenn die automatische Ereignisverknüpfung aktiviert ist, andernfalls false. Der Standardwert ist true. Weitere Informationen finden Sie unter Ereignismodell für ASP.NET-Webserversteuerelemente.
ClassName
Eine Zeichenfolge, die den Namen der Klasse für das Steuerelement angibt, die bei Anforderung des Steuerelements dynamisch kompiliert wird. Dieser Wert kann jeder gültige Klassenname sein und den vollständigen Namespace einer Klasse enthalten (ein vollqualifizierter Klassenname). Wenn für dieses Attribut kein Wert angegeben ist, entspricht der Klassenname für das kompilierte Steuerelement dem Dateinamen des Steuerelements.Eine andere Seite oder ein anderes Steuerelement kann mithilfe der @ Reference-Direktive auf den Klassennamen verweisen, der dem Steuerelement zugewiesen wurde.
CodeBehind
Gibt den Namen der kompilierten Datei an, in der die dem Steuerelement zugeordnete Klasse enthalten ist. Dieses Attribut wird zur Laufzeit nicht verwendet.Hinweis
Dieses Attribut dient der Kompatibilität mit früheren Versionen von ASP.NET. Damit wird das Code-Behind-Feature implementiert. In ASP.NET, Version 2.0, sollte stattdessen das CodeFile-Attribut zur Angabe des Namens der Quelldatei gemeinsam mit dem Inherits-Attribut zur Angabe des vollqualifizierten Klassennamens verwendet werden.
- CodeFile
Gibt einen Pfad zur Code-Behind-Datei für das Steuerelement an, auf die verwiesen wird. Dieses Attribut wird zusammen mit dem Inherits-Attribut verwendet, um einem Benutzersteuerelement eine Code-Behind-Quelldatei zuzuordnen. Das Attribut ist nur für kompilierte Steuerelemente gültig.
- CodeFileBaseClass
Gibt einen Pfad zu einer Basisklasse eines Steuerelements und die ihm zugeordnete Code-Behind-Klasse an. Dieses Attribut ist optional. Wenn es verwendet wird, muss jedoch auch das CodeFile-Attribut angegeben werden. Verwenden Sie dieses Attribut, wenn Sie ein Freigabeszenario implementieren möchten, in dem Sie gemeinsam genutzte Felder (und optional zugeordnete Ereignisse) in einer Basisklasse definieren, um auf die in einem Benutzersteuerelement deklarierten Steuerelemente zu verweisen. Wenn Sie die Felder in einer Basisklasse ohne dieses Attribut definieren, werden aufgrund des ASP.NET-Codegenerierungsmodells zum Zeitpunkt der Kompilierung neue Memberdefinitionen für die im Benutzersteuerelement deklarierten Steuerelemente generiert (innerhalb einer separaten partiellen Stubklasse), und das gewünschte Szenario würde nicht funktionieren. Wenn Sie hingegen zum Zuordnen der Basisklasse zu dem Benutzersteuerelement das CodeFileBaseClass-Attribut verwenden und die partielle Klasse (deren Name dem Inherits-Attribut zugewiesen ist und auf deren Quelldatei das CodeFile-Attribut verweist) von der Basisklasse erben lassen, können die Felder in der Basisklasse nach der Codegenerierung auf die Steuerelemente in dem Benutzersteuerelement verweisen.
- CompilationMode
Legt mithilfe einer Zeichenfolge fest, ob das Steuerelement kompiliert werden soll. Die Zeichenfolge gibt dabei eine von mehreren aufgelisteten Optionen an. Der Standardwert ist Always. ASPX-Steuerelemente werden also standardmäßig kompiliert. Ausführliche Informationen finden Sie in den Ausführungen zur CompilationMode-Auflistung.
- CompilerOptions
Eine Zeichenfolge mit Compileroptionen, die zum Kompilieren des Steuerelements verwendet werden. In C# und Visual Basic ist dies eine Sequenz von Compiler-Befehlszeilenschaltern. Weitere Informationen zu Compileroptionen finden Sie unter C#-Compileroptionen und Visual Basic-Compiler.
- Debug
Gibt an, ob das Steuerelement mit Debugsymbolen kompiliert werden soll. true, wenn das Steuerelement mit Debugsymbolen kompiliert werden soll, andernfalls false. Da diese Einstellung die Leistung beeinflusst, sollten Sie das Attribut nur während der Entwicklung auf true festlegen.
- Description
Enthält eine Textbeschreibung des Steuerelements. Dieser Wert wird vom ASP.NET-Parser ignoriert.
- EnableTheming
Gibt an, ob bei dem Steuerelement Designs verwendet werden. true, wenn Designs verwendet werden, andernfalls false. Der Standardwert ist true.
- EnableViewState
Gibt an, ob der Ansichtszustand über Steuerelementanforderungen hinweg erhalten bleibt. true, wenn der Ansichtszustand beibehalten wird, andernfalls false. Der Standardwert ist true.
Explicit
Bestimmt, ob das Steuerelement mithilfe des Option Explicit-Modus von Visual Basic kompiliert wird. true gibt an, dass die explizite Kompilierungsoption von Visual Basic aktiviert ist und alle Variablen mithilfe der Dim-Anweisung, der Private-Anweisung, der Public-Anweisung oder der ReDim-Anweisung deklariert werden müssen, andernfalls false. Der Standardwert ist false.Hinweis
Dieses Attribut wird von allen Sprachen außer Visual Basic ignoriert. Des Weiteren ist diese Option in der Konfigurationsdatei Machine.config auf true festgelegt. Weitere Informationen finden Sie unter Computerkonfigurationsdateien.
- Inherits
Definiert eine Code-Behind-Klasse, von der das Steuerelement erbt. Dies kann jede von der UserControl-Klasse abgeleitete Klasse sein. Wird mit dem CodeFile-Attribut verwendet, das den Pfad zur Quelldatei der Code-Behind-Klasse enthält. Weitere Informationen zu Code-Behind-Klassen finden Sie unter Codemodell für ASP.NET-Webseiten.
- Language
Gibt die Sprache an, die zum Kompilieren aller Inlinewiedergaben (<% %> und <%= %>) und Codedeklarationsblöcke innerhalb des Steuerelements verwendet wird. Der Wert kann jede von .NET Framework unterstützte Sprache enthalten, darunter Visual Basic, C# und JScript. Pro Steuerelement kann nur eine Sprache verwendet und angegeben werden.
- LinePragmas
Gibt an, ob die Laufzeit Zeilenpragmas im Quellcode erstellen soll. Dabei handelt es sich um Compileroptionen, die häufig von Debugtools zur Kennzeichnung bestimmter Positionen in einer Quelldatei verwendet werden. true, wenn Zeilenpragmas generiert werden sollen, andernfalls false.
Src
Gibt einen Pfad zu einer Quelldatei an, die mit dem Steuerelement verknüpften Code enthält. In der verknüpften Quelldatei können Sie auswählen, ob sich die Programmlogik des Steuerelements entweder in einer Klasse oder in Codedeklarationsblöcken befinden soll.Mithilfe des Src-Attributs können Sie Buildanbieter mit dem Steuerelement verknüpfen. Weitere Informationen finden Sie in den Ausführungen zur BuildProvider-Klasse. In ASP.NET-Versionen vor ASP.NET 2.0 diente das Src-Attribut zusätzlich als alternative Möglichkeit zum Verknüpfen einer Code-Behind-Datei mit einem Steuerelement. In ASP.NET 2.0 besteht der bevorzugte Ansatz zum Verknüpfen einer Code-Behind-Quelldatei mit einem Steuerelement in der Verwendung des Inherits-Attributs zur Angabe der Klasse zusammen mit dem CodeFile-Attribut zur Angabe des Pfads zur Quelldatei der Klasse.
Strict
Gibt an, dass das Steuerelement mit dem Option Strict-Modus von Visual Basic kompiliert werden soll. true, wenn Option Strict aktiviert ist, andernfalls false. Der Standardwert ist false.Hinweis
Dieses Attribut wird von allen Sprachen außer Visual Basic ignoriert.
- TargetSchema
Gibt den Namen eines Schemas an, das den Inhalt des Steuerelements überprüft. Dies dient ausschließlich einem beschreibenden Zweck, denn eine tatsächliche Validierung findet nicht statt, und das Attribut wird vom Parser ignoriert.
- WarningLevel
Gibt die Warnstufe an, ab der der Compiler Warnungen als Fehler behandeln und die Kompilierung des Steuerelements abbrechen soll. Mögliche Warnstufen sind 0 bis 4. Weitere Informationen finden Sie unter der WarningLevel-Eigenschaft.
Hinweise
Diese Direktive kann nur bei Benutzersteuerelementen verwendet werden. Benutzersteuerelemente werden in Dateien mit der Erweiterung ASCX definiert. Pro ASPX-Datei kann nur eine @ Control-Direktive verwendet werden. Außerdem können Sie nur ein Language-Attribut pro @ Control-Direktive definieren, da für jedes Steuerelement nur eine Sprache verwendet werden darf.
Hinweis
Die @ Control-Direktive hat eine Reihe von Attributen mit anderen Direktiven gemeinsam, die sich auf eine gesamte Quelldatei beziehen, wie die @ Page-Direktive (die in ASPX-Dateien für Webseiten verwendet wird) und die @ Master-Direktive (die in MASTER-Dateien für Masterseiten verwendet wird).
Wenn Sie mehrere Attribute für die @ Control-Direktive definieren möchten, trennen Sie die einzelnen Attribut-Wert-Paare durch ein Leerzeichen. Fügen Sie dabei weder vor noch nach dem Gleichheitszeichen (=) zwischen einem Attribut und dem ihm zugewiesenen Wert ein Leerzeichen ein. Ein Beispiel finden Sie im Beispielabschnitt dieses Themas.
Beispiel
Das folgende Codebeispiel weist den ASP.NET-Seitencompiler an, Visual Basic als Sprache für den Inlinecode zu verwenden, und deaktiviert mithilfe des EnableViewState-Attributs das Speichern des Ansichtszustands zwischen mehreren HTTP-Anforderungen.
<%@ Control Language="VB" EnableViewState="false" %>