Modellieren von Geschäftsprozessflüssen
Veröffentlicht: November 2016
Gilt für: Dynamics CRM 2015
Ein Geschäftsprozessfluss ermöglicht es Ihnen, effizientere und optimierte Vertriebs-, Service- und andere Geschäftsprozesse zu erstellen. Leistungsstarke Prozesse helfen Ihnen, Ihre Gewinnraten zu erhöhen, die Kundenzufriedenheit zu verbessern und Ihren Umsatz zu steigern.
Ein Geschäftsprozessfluss erstellt eine Visualisierung des Geschäftsprozesses, indem spezielle Steuerelemente oben in den Entitätsformularen platziert werden. Benutzer werden durch verschiedene Phasen der Vertriebs-, Marketing- oder Serviceprozesse bis zum Abschluss geführt. Jeder Prozess unterstützt mehrere Phasen und Schritte. Sie können Schritte hinzufügen oder entfernen, um die Reihenfolge von Phasen zu ändern oder dem Geschäftsprozessfluss neue Entitäten hinzuzufügen.
Video: Geschäftsprozess in Microsoft Dynamics CRM 2015
In diesem Thema
Wie ein Geschäftsprozessfluss funktioniert und wie Sie davon profitieren können
Beispiel für einen Geschäftsprozessfluss mit mehreren Phasen und Entitäten
Implementieren von Geschäftsprozessflüssen in Code
Maximale Anzahl der Prozesse, Phasen und Schritte
Verwenden von clientseitigem Skript, um die Interaktion mit Geschäftsprozessflüssen zu automatisieren
Wie ein Geschäftsprozessfluss funktioniert und wie Sie davon profitieren können
Ein Geschäftsprozessfluss führt Sie durch die verschiedenen Phasen des Geschäftsprozesses, vom Anfang bis zum Ende. Jede Phase enthält vordefinierte, logisch verbundene Schritte. Das Paradigma ändert sich von formularorientiert in prozessorientiert. Sie müssen sich nicht mehr an alle Formulare erinnern, die Sie verwenden müssen, und in welcher Reihenfolge. Der Prozessfluss informiert Sie darüber, wo im Prozess Sie sich befinden, über Ihren Ausgangspunkt und über den nächsten auszuführenden Schritt. Sie können Ihren eigenen Fortschritt kontinuierlich überwachen.
Der Prozessfluss gewährleistet Genauigkeit und Effizienz. Er bewirkt, dass Sie zielgerichtet bleiben und nicht von Ihrer Aufgabe abweichen. Die Schritte in einer Phase müssen nicht in einer bestimmten Reihenfolge ausgeführt werden, Sie müssen jedoch alle erforderlichen Schritte in einer Phase ausführen, damit Sie mit der nächsten Phase fortfahren können.
Hinweis
Nicht alle Schritte in der Phase sind als erforderlich gekennzeichnet. Die Schritte, die nicht erforderlich sind, können übersprungen werden. Es gibt keine programmgesteuerte Möglichkeit, einen Schritt als erforderlich zu markieren. Dies kann in der Benutzeroberfläche durchgeführt werden, wenn Sie den Geschäftsprozessfluss erstellen oder bearbeiten.
Sie können mehrere Prozessflüsse für eine Entität erstellen. Sie können beispielsweise einen Prozessfluss für eine große Bestellung von Computern und einen anderen Prozess für eine kleine Bestellung erstellen.
Ein Prozessfluss ist portierbar. Sie können einen Prozessfluss als Lösung exportieren und importieren.
Sie können einen Prozessfluss für einen Entitätstyp entwerfen, oder den Prozess über mehrere Entitäten erstrecken, wie beispielsweise Lead-, Firmen- und Kontaktentitäten.
Im Multidatensatz-Prozessfluss können Sie mit jeder beliebigen Entität abschließen, die am Prozess beteiligt ist. Beispielsweise können Sie mit einer Verkaufschance beginnen, dann zu einem Angebot wechseln, anschließend zu einem Auftrag wechseln, und schließlich in der letzten Phase mit dem Gewinnen der Verkaufschance abschließen.
Ein Prozessfluss ist in hohem Maße anpassbar. Sie können problemlos Phasen, Schritte oder Entitäten hinzufügen oder entfernen.
Eine Prozessfluss hilft, die Sicherheitsrichtlinien der Organisation einzuhalten. Sie wählen bestimmte Sicherheitsrollen für den Prozessfluss aus. Nur Benutzer, die über diese Sicherheitsrollen verfügen, können den Prozess für den Datensatz wechseln oder den Prozess dem Datensatz zuordnen.
Sie können einen Prozess für einen Datensatz wechseln oder einen Prozess einem neuen Datensatz zuordnen. Sie verfügen beispielsweise über eine Verkaufschance zum Verkaufen einer kleinen Menge von medizinischen Bedarfsprodukten. Sie wählen den Prozessfluss "Kleine Verkaufschance" für Ihre Verkaufschance aus. Allerdings erfahren Sie später, dass aus dieser Verkaufschance möglicherweise ein viel größerer Auftrag werden kann. Sie können problemlos zu einem Prozessfluss "Große Verkaufschance" wechseln.
Hinweis
Der Prozessfluss beginnt immer am Anfang, wenn Sie zu einem anderen Prozess wechseln.
Mithilfe von Phasenkategorien können Phasen über Prozessflüsse hinweg für Berichtszwecke verknüpft werden.
Prozessflüsse sind in der Microsoft Dynamics 365-Webanwendung und in Microsoft Dynamics CRM für Tablets verfügbar.
Sie können einen automatischen Workflow im Prozessfluss auslösen (zur Ausführung im Hintergrund), wenn sich der Feldwert eines Datensatzes, der am Prozessfluss teilnimmt, ändert. Beispielsweise können Sie einen Workflow auslösen, der ausgeführt wird, wenn sich eine Postleitzahl oder eine Telefonnummer für eine Firma ändert.
Beispiel für einen Geschäftsprozessfluss mit mehreren Phasen und Entitäten
Dieses Beispiel zeigt, dass Sie problemlos Vertriebsprozesse wechseln und über mehrere Datensätze hinweg wechseln können, von der Verkaufschance zur Anfrage und zurück zur Verkaufschance. Es zeigt auch, dass Sie in dem Geschäftsprozessfluss einen Genehmigungsprozess hinzufügen können.
Ihr Unternehmen verkauft Internetdienste für Privat- und Geschäftskunden. Ein typisches Team umfasst einen Vertriebsmitarbeiter, einen Vertriebsmanager und einen Kundendiensttechniker. Ein Vertriebsmitarbeiter bearbeitet Verkaufschancen für den Verkauf von Internetdiensten für Privat- und Geschäftskunden.
Vom Systemadministrator werden zwei Vertriebsprozesse definiert:
Internetdienste für Privatkunden.
Internetdienste für Geschäftskunden.
Für Verkäufe an Geschäftskunden kann ein Prozess für Internetdienste folgende Phasen umfassen:
Entwickeln eines Geschäfts. Der Vertriebsmitarbeiter beginnt mit der Entwicklung einer neuen Verkaufschance. Der Vertriebsmitarbeiter füllt ein Verkaufschancenformular mit allen erforderlichen Informationen für den Verkauf von Internetdiensten für Privatkunden aus. Dabei realisiert der Vertriebsmitarbeiter, dass es sich um eine viel größere Verkaufschance handelt, und entscheidet, die Verkaufschance in einen Verkauf an Unternehmenskunden zu ändern. Der Vertriebsmitarbeiter wechselt den Prozessfluss vom Verkauf von Internetdiensten für Privatkunden zum Verkauf von Internetdiensten für Unternehmenskunden.
Angebot eines Geschäfts. Der Vertriebsmitarbeiter übermittelt das Angebot an den Vertriebsmanager zur Genehmigung. Die Vertriebsmanager genehmigt das Angebot. Die Vertriebsmitarbeiter informiert den Kunden, dass das Angebot genehmigt ist.
Installieren des Internetdienstes. Der Vertriebsmitarbeiter erstellt eine Anfrage, um die Installation nachzuverfolgen und sie dem Kundendiensttechniker zuzuweisen. Nachdem die Installation abgeschlossen ist, informiert der Kundendiensttechniker den Vertriebsmitarbeiter. Die Vertriebsmitarbeiter schließt die Anfrage als abgeschlossen.
Abschließen eines Geschäfts. Die Vertriebsmitarbeiter füllt das Formular aus und schließt die Verkaufschance als gewonnen.
Implementieren von Geschäftsprozessflüssen in Code
Der Geschäftsprozessfluss ist eine der Kategorien des Workflows (Prozesses). Andere Prozesskategorien umfassen Aktion, Workflow und Dialog. Weitere Informationen finden Sie unter Workflow-Kategorien. Mehrere Attribute unterstützen die Geschäftsprozessflussfunktionen. Zwei Attribute gehören zur Workflow (Prozess)-Entität und andere Attribute zu jeder beliebigen Entität, die am Prozessfluss teilnimmt. Benutzerdefinierte Entitäten und Entitäten mit aktualisierten Benutzeroberflächenformularen können am Prozessfluss teilnehmen. Für die aktualisierten Benutzeroberflächen-Entitäten ist die Eigenschaft IsAIRUpdated auf true festgelegt. Um eine Entität für den Geschäftsprozessfluss zu aktivieren, legen Sie Eigenschaft IsBusinessProcessEnabled auf true fest.
Wichtig
Das Aktivieren einer Entität für den Geschäftsprozessfluss ist ein unidirektionaler Prozess. Sie können ihn nicht umkehren.
Hinweis
Zum Anzeigen der Entitätsmetadaten für Ihre Organisation installieren Sie die Metadatenbrowserlösung, die in Durchsuchen der Metadaten für die Organisation beschrieben ist. Sie können auch die Metadaten für ein nicht angepasstes Unternehmen in einer Excel-Tabellenkalkulation mit der Bezeichnung EntityMetadata.xlsx anzeigen, die im obersten Ordner des SDK-Downloads enthalten ist.
Bevor Sie den Prozessfluss verwenden können, müssen Sie ihn aktivieren. Um ihn zu aktivieren, müssen Sie über das Recht prvActivateBusinessProcessFlow für die Workflow (Prozess)-Entität verfügen. Verwenden Sie die Meldung SetStateRequest, um den Status des Workflow (Prozess)-Datensatzes auf Activated festzulegen.
Die Attribute, die den Geschäftsprozessfluss unterstützen, sind in der folgenden Tabelle aufgeführt.
Entität |
Attributname |
Beschreibung |
Typ |
---|---|---|---|
Workflow (Prozess) |
ProcessRoleAssignment |
Sicherheitsrollen, die diesem Geschäftsprozessfluss zugeordnet werden. Nur Benutzer mit diesen Sicherheitsrollen können einen Prozess für den Datensatz wechseln oder einen Prozess einem neuen Datensatz zuordnen. |
Mehrere Textzeilen |
Workflow (Prozess) |
ProcessOrder |
Reihenfolge der Geschäftsprozessflüsse für eine Entität. Die angegebene Reihenfolge wird verwendet, um die Geschäftsprozessflüsse in einer Liste anzuzeigen. Abhängig von ihren Sicherheitsrollen sehen Benutzer möglicherweise nicht jeden Geschäftsprozessfluss in der Liste. |
Ganze Zahl |
Für Geschäftsprozessfluss aktivierte Entität |
ProcessId |
Die ID des Geschäftsprozessflusses, an dem der Entitätsdatensatz teilnimmt. |
GUID |
Für Geschäftsprozessfluss aktivierte Entität |
StageId |
Die ID der Phase des Geschäftsprozessflusses, dem der Entitätsdatensatz zuordnet wird. Die Phase besteht aus logisch verbundenen Schritten. Die Phasen und Schritte werden im Attribut Workflow.XAML beschrieben. |
GUID |
Für Geschäftsprozessfluss aktivierte Entität |
TraversedPath |
Nur zur internen Verwendung. Das Aktialisieren dieses Wertes wird nicht unterstützt. |
Zeichenfolge |
Maximale Anzahl der Prozesse, Phasen und Schritte
Pro Entität ist der Standardwert für die maximale Anzahl von aktivierten Geschäftsprozessflüssen 10. Sie können einen anderen Wert angeben, indem Sie das Attribut Organization.MaximumActiveBusinessProcessFlowsAllowedPerEntity nutzen. Wenn der Wert jedoch größer als 10 ist, stellen Sie möglicherweise eine Abnahme der Systemleistung fest, wenn Sie Prozesse wechseln oder einen Datensatz öffnen, der einen zugeordneten Geschäftsprozessfluss besitzt. Das ist möglicherweise besonders spürbar, wenn Prozesse mehrere Entitäten umfassen.
Die folgenden Einstellungen können nicht angepasst werden:
Die maximale Anzahl von Phasen pro Entität im Prozess ist 30.
Die maximale Anzahl der Schritte in einer Phase ist 30.
Die maximale Anzahl von Entitäten, die am Prozessfluss teilnehmen können, ist 5.
Verwenden von clientseitigem Skript, um die Interaktion mit Geschäftsprozessflüssen zu automatisieren
In Microsoft Dynamics CRM 2015 und Microsoft Dynamics CRM Online 2015-Update gibt es ein clientseitiges Objekt, das Sie verwenden können, um mit Geschäftsprozessflüssen in Ihren Formular-Skripts zu interagieren.Weitere Informationen:Schreiben von Skripts für Geschäftsprozessflüsse
Siehe auch
Video: Geschäftsprozess in Microsoft Dynamics CRM 2015
Workflow-Kategorien
Erstellen von Workflows zum Automatisieren von Geschäftsprozessen
Erstellen von Echtzeitworkflows
Prozessaktivierung mit Microsoft Dynamics CRM 2013
Hilfe und Schulung: Erstellen eines neuen Geschäftsprozesses
Hilfe und Schulung: Zuweisen einer Sicherheitsrolle zu einem Geschäftsprozess
Hilfe und Schulung: Mitarbeiter durch häufig ausgeführte Aufgaben mit Prozessen führen
Hilfe und Schulung: Fertige Geschäftsprozesse hinzufügen
TechNet: Geschäftsprozessflüsse
Schreiben von Skripts für Geschäftsprozessflüsse
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