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SQL Server-Bereitstellung

 

Veröffentlicht: Januar 2017

Gilt für: Dynamics 365 (on-premises), Dynamics CRM 2016

Wenn in der Organisation Microsoft SQL Server für alle Anwendungen außer Microsoft Dynamics 365 verwendet wird, wird die Leistung möglicherweise beeinträchtigt, da die Ressourcen von den anderen Anwendungen belegt werden. Wenn Sie einen Computer mit SQL Server verwenden, der für andere Anwendungen genutzt wird, sollten Sie sorgfältig analysieren, welche Auswirkungen Microsoft Dynamics 365 auf die vorhandene Installation von SQL Server haben wird. Weitere Informationen zur Überwachung von SQL Server finden Sie unter Leistungsüberwachungs- und Optimierungstools.

Zur Erzielung optimaler Ergebnisse empfiehlt es sich, die Microsoft Dynamics 365-Datenbanken auf einem Computer mit SQL Server zu verwalten und nur Microsoft Dynamics 365-Datenbanken und keine anderen Datenbanken oder Datenbankanwendungen zu unterstützen.

In diesem Thema

Überlegungen zur Bereitstellung von SQL Server

Sprachabhängige Sortierreihenfolge

Festplattenkonfigurationen und Dateispeicherorte

Speicherort von SQL Server-Programmdateien

Speicherort von SQL Server-Datendateien

Überegungen zur Microsoft Dynamics 365-Datenbank-Umbenennung

Transparente Datenverschlüsselung in SQL Server (TDE)

SQL Server In-Memory OLTP

Überlegungen zur Bereitstellung von SQL Server

Microsoft Dynamics 365 ist eine Anwendung, die hohe Anforderungen an die Datenbank stellt. Vor der Bereitstellung von Microsoft Dynamics 365 für eine Instanz von SQL Server sollten Sie folgende Anforderungen und Datenbankkonfigurationen beachten:

  • Änderung von Systemtabellen. Die SQL Server -Systemtabellen sollten nicht vor der Installation von Microsoft Dynamics 365 Server geändert werden. Manche Datenbankanwendungen ändern möglicherweise die SQL Server-Systemtabellen. In diesem Fall ergeben sich möglicherweise Probleme mit Microsoft Dynamics 365 und mit Daten.

  • Indizierung. Die Volltextindizierung muss installiert sein. Dies ist für die Microsoft Dynamics 365-Wissensdatenbankfunktionalität erforderlich.

  • Kompatibilitätsgrad. Während eines Upgrades oder einer neuen Installation wird der Datenbankkompatibilitätsgrad der Organisationsdatenbank von Microsoft Dynamics CRM Server-Setup auf 100 festgelegt, was dem Kompatibilitätsgrad von Microsoft SQL Server 2008 entspricht.

  • Automatische Vergrößerung. Dateien der Microsoft Dynamics 365-Organisationsdatenbank werden standardmäßig mit einer Einstellung von autogrowth 256 MB für die automatische Vergrößerung erstellt. Bei früheren Versionen von Microsoft Dynamics 365 wurde eine Standardeinstellung von 1 MB autogrowth verwendet. Wenn Sie intensive Datenbanktransaktionen durchführen, beispielsweise große Datenimporte, sollten Sie eine Erhöhung des Werts für die autogrowth erwägen, um die Leistung zu verbessern. Weitere Informationen zum Ändern der Einstellung für die autogrowth für Datenbanken finden Sie in der Hilfe zu SQL Server Management Studio.

  • Maximaler Serverspeicher. Wenn Sie SQL Server auf einem Computer ausführen, auf dem auch andere Anwendungen ausgeführt werden, wird empfohlen, dass Sie den maximalen SQL Server-Serverspeicher auf nicht mehr als die Hälfte des installierten RAM festlegen. Standardmäßig ist der maximale Serverspeicher in neueren Versionen von SQL Server auf 2147483647 Megabyte festgelegt, was allerdings bei intensiver Verwendung von Microsoft Dynamics 365 zu Ressourcenproblemen mit SQL Server führt.Weitere Informationen:MSDN: Serverspeicheroptionen

  • Maximaler Grad des Parallelismus. Es wird empfohlen, wenn Sie schlechte SQL Server-Leistung erhalten, was aufgrund komplexer Indexanweisungen auftreten kann, dass der Wert für den maximalen Grad des Parallelimsus des SQL Server auf 1 festgelegt wird, um zu einer besseren Gesamtleistung der Anwendung bei Multiprozessorsystemen beizutragen.Weitere Informationen:MSDN: Die Option des maximalen Parallelimusgrades konfigurieren

  • RCSI. Die Ausführung von Microsoft Dynamics 365 mit einem SQL Server, der für die Read Commited-Momentaufnahmeisolation (RCSI) konfiguriert ist, wird für die Verwendung mit dieser Version von Microsoft Dynamics 365 Server unterstützt.

Sprachabhängige Sortierreihenfolge

Die Installation von SQL Server in einer anderen Sprache als Englisch (USA) kann eine Änderung des Sortierungskennzeichners erforderlich machen. Die folgende Tabelle enthält die Sortierungskennzeichner für einige der verfügbaren Sprachen.

Windows-Gebietsschema

Gebietsschemabezeichner (Locale Identifier, LCID)

Sortierungskennzeichner

Codepage

Dänisch

0X406

Danish_Norwegian

1252

Niederländisch (Standard)

0X413

Latin1_General

1252

Englisch (Vereinigte Staaten)

0X409

Latin1_General

1252

Französisch (Frankreich)

0X40C

French

1252

Deutsch (Deutschland)

0X407

Latin1_General

1252

Italienisch

0X410

Latin1_General

1252

Portugiesisch (Brasilien)

0X416

Latin1_General

1252

Spanisch (Traditionell)

0XC0A

Modern_Spanish

1252

Festplattenkonfigurationen und Dateispeicherorte

Für die Standardinstanz von SQL Server ist das Standardverzeichnis für Programm- und Datendateien standardmäßig \Program Files\Microsoft SQL Server\MSSQL*<ver>*.MSSQLSERVER\MSSQL\DATA, wobei <ver> die Hauptversion von SQL Server wie 11 für Microsoft SQL Server 2012. Sie können für Programm- und Datendateien einen anderen Dateispeicherort angeben.

Hinweis

Die Standardspeicherorte für Programm- und Datendateien sind nicht unbedingt immer optimal. Sie sollten für eine optimale Kombination von Fehlertoleranz und Leistung der Festplatte(n) die von Hardwareherstellern angebotenen RAID-Spezifikationen berücksichtigen. Sie können die Microsoft Dynamics 365-Datenbanken auf den Partitionen speziell für diese Dateien erstellen und die vorhandenen Datenbanken bei der Ausführung von Microsoft Dynamics CRM Server-Setup angeben. Die von Microsoft Dynamics 365 erstellten Datenbanken sind am angegebenen Speicherort für Datendateien verfügbar. Weitere Informationen finden Sie unter Speicherort von SQL Server-Datendateien weiter unten in diesem Abschnitt.

Standardmäßig werden Tools in \Program Files\Microsoft SQL Server\110\Tools im Systemlaufwerk installiert. Dieser Ordner enthält die standardmäßigen und benannten Dateien, die von allen Instanzen von SQL Server gemeinsam verwendet werden. Zu den Tools zählen u. a. Microsoft SQL Server Management Studio, das Befehlszeilentool T-SQL und das OSQL SQL-Abfragetool.

Mithilfe von Microsoft SQL Server-Setup werden auch Dateien im Windows-Systemverzeichnis installiert. Der Speicherort für Systemdateien kann nicht geändert werden.

Speicherort von SQL Server-Programmdateien

Die SQL Server-Programmdateien werden auch in \Program Files\Microsoft SQL Server\MSSQL*<ver>*.MSSQLSERVER\MSSQL\Binn installiert.

Binäre Dateien werden im Stammverzeichnis gespeichert, in dem von Setup die Ordner für Programmdateien und andere Dateien erstellt werden, deren Pfad bei der Verwendung von SQL Server i. d. R. nicht geändert wird. Obwohl diese Dateien nicht schreibgeschützt sind, enthalten die Ordner keine Daten, Protokolle, Sicherungsdateien oder Replikationsdaten. Daher sollte der Speicherplatzbedarf für diese Dateien bei der Verwendung von SQL Server und im Laufe der Zeit bei Updates nur geringfügig ansteigen.

Wichtig

Programmdateien können nicht auf Wechseldatenträgern installiert werden.

Speicherort von SQL Server-Datendateien

Jede SQL Server-Datenbank besteht aus mindestens einer Datenbankdatei und mindestens einer Transaktionsprotokolldatei.Microsoft Dynamics 365 erstellt mindestens zwei Datenbanken:

  • MSCRM_CONFIG. Diese Datenbank beinhaltet Microsoft Dynamics 365-Metadaten, zum Beispiel die für die einzelnen Organisationsdatenbanken spezifischen Konfigurations- und Ortsinformationen.

  • OrganizationName_MSCRM. Dabei handelt es sich um die Organisationsdatenbank, in der Microsoft Dynamics 365-Daten gespeichert werden, zum Beispiel alle Datensätze und Aktivitäten. In Microsoft Dynamics 365 Server können mehrere Organisationen unterstützt werden, sodass Sie Datenbanken mehrerer Organisationen verwalten können.

In Microsoft Dynamics 365 werden außerdem die SQL Server-Systemdatenbanken verwendet, um Konfigurationsinformationen zu Microsoft Dynamics 365 zu speichern. Zu diesen Datenbanken zählen die master-Datenbank und die msdb-Datenbank. Die zu einer Datenbank gehörenden Datenbankdateien enthalten sämtliche Daten und Eigenschaften für die betreffende Datenbank. In den Transaktionsprotokolldateien werden die Schreibaktivitäten innerhalb der Datenbank aufgezeichnet, beispielsweise wenn eine Zeile hinzugefügt, geändert oder entfernt wird. Transaktionsprotokolldateien sind binär und können nicht für das Überwachen der Datenbankaktivität verwendet werden.

Sicherungs- und Wiederherstellungsinformation für SQL Server-Datenbanken, einschließlich Transaktions-Protokolldateien, finden Sie unter MSDN: Sicherung und Wiederherstellung von SQL Server-Datenbanken.

Überegungen zur Microsoft Dynamics 365-Datenbank-Umbenennung

Wie bereits beschriebenen, umfasst eine Dynamics 365 (lokal)-Bereitstellung die folgenden Datenbanken:

  • Eine einzelne MSCRM_CONFIG-Datenbank

  • Eine oder mehrere (für mehrinstanzenfähigen Bereitstellung) OrganizationName_MSCRM-Datenbanken

Die Konfigurationsdatenbank MSCRM_CONFIG kann nicht umbenannt werden. Wenn die MSCRM_CONFIG-Datenbank umbenannt wird, funktioniert das Microsoft Dynamics 365-System nicht richtig.

Organisationsdatenbanken, OrganizationName_MSCRM können mithilfe der folgenden Richtlinien und Gesichtspunkte umbenannt werden.

Namen von Organisationsdatenbanken

Microsoft Dynamics 365-Organisationsdatenbanken verwenden Display und einen eindeutigen Namen.

  • Anzeigename. Dies ist der Name, der in der Microsoft Dynamics 365-Anwendung angezeigt wird, etwa in der oberen rechten Ecke des Bildschirms der Anwendung. Der Anzeigename kann Leerzeichen enthalten und bis zu 250 Zeichen lang sein.

  • Eindeutiger Name. Dies ist der Name, der verwendet wird, um die URL zu erstellen, um die Verbindung zu der Anwendung herstellen und die mit _MSCRM angefügt wird. Es ist ferner der physische Datenbankname, da er in SQL Server-Anwendungen wie Microsoft SQL Server Management Studio angezeigt wird. Dieser Name kann Leerzeichen enthalten und darf nicht mehr als 30 Zeichen enthalten.

Umbenennen von Organisationsdatenbanken

Der Anzeigename wird geändert, indem Sie Assistent zum Bearbeiten einer Organisation in der Bereitstellungs-Manager verwenden. Die grundlegenden Schritte bestehen darin, die Organisation zu deaktivieren, und dann den Assistent zum Bearbeiten einer Organisation auzuführen. Weitere Informationen finden Sie im Hilfe zum Bereitstellungs-Manager.

Obwohl wir es nicht empfehlen, können Sie den Namen eines eindeutigen Datenbanknamens der Organisation (OrganizationName_MSCRM) ändern. Führen Sie die folgenden Schritte aus, um den eindeutigen Namen der Organisationsdatenbank zu ändern:

Warnung

Das Umbenennen des eindeutigen Datenbanknamen für eine Organisation wurde noch nicht vollständig von Microsoft getestet und kann zu unerwarteten Ergebnissen führen. Es wird keine Garantie übernommen, dass Probleme, die durch Ausführen dieser Vorgehensweise entstehen, gelöst werden können. Die Umbenennung des eindeutigen Namens der Organisationsdatenbank geschieht auf eigenes Risiko.

Wichtig

Bevor Sie mit dem folgenden Verfahren beginnen, erstellen Sie eine vollständige Sicherungskopie der Organisationsdatenbank, die Sie umbenennen möchten.

Für die folgenden Schritte ist es erforderlich, bereits über eine funktionsfähige Organisationsdatenbank zu verfügen, die von Microsoft Dynamics CRM Server-Setup erstellt wurde oder von einer unterstützten Microsoft Dynamics 365-Methode importiert wurde.

  1. Stellen Sie die Sicherung der Organisationsdatenbank auf dem SQL Server wieder her, der den gewünschten Namen verwendet und der von SQL Server unterstützt wird.

  2. Importieren Sie die umbenannte Organisationsdatenbank in die vorhandene Microsoft Dynamics 365-Bereitstelung mit Assistent zum Importieren einer Organisation in Bereitstellungs-Manager.

  3. Geben Sie während des Importvorgangs für die Organisationsdatenbank einen Anzeigenamen und einen eindeutigen Namen ein, die keine Beziehung zu dem ursprünglichen Datenbanknamen haben.

  4. Führen Sie die Schritte auf dem Bildschirm aus, um den Importvorgang abzuschließen.

  5. Sicherstellen, dass Microsoft Dynamics 365-Benutzer die neue URL erhalten, die als Ergebnis der Umbenennung der Organisation erstellt wird.

Transparente Datenverschlüsselung in SQL Server (TDE)

Die Funktion für die transparente Datenverschlüsselung (TDE) von Microsoft SQL Server wird für die Verwendung mit Microsoft Dynamics 365 unterstützt. Basierend auf Ergebnissen intern durchgeführter Tests kann die Verwendung dieser Funktion jedoch eine Abnahme der Gesamtleistung um etwa 10 % bewirken, wenn sie bei gleicher Arbeitsauslastung für eine verschlüsselte Datenbank ausgeführt wird.

SQL Server In-Memory OLTP

Aktuell unterstützen Microsoft Dynamics 365-Datenbanktabellen keine In-Memory-Onlinetransaktionsverarbeitung (OLTP) von SQL Server. Weitere Informationen zu OLTP finden Sie unter In-Memory-OLTP (In-Memory-Optimierung).

Siehe auch

SQL Server-Installation und -Konfiguration
SQL Server-Anforderungen und Empfehlungen für Microsoft Dynamics 365
Weitere Ressourcen für SQL Server

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