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Upgrade von Exchange 2003 für den Clientzugriff

Letztes Änderungsdatum des Themas: 2009-11-10

Beim Upgrade einer vorhandenen Microsoft Exchange Server 2003-Organisation auf Exchange Server 2010 ist für einen bestimmten Zeitraum sowohl Exchange 2003 als auch Exchange 2010 in Ihrer Organisation vorhanden. In diesem Thema werden die verschiedenen Schritte beschrieben, die für das Upgrade einer Exchange 2003-Organisation auf Exchange 2010 ausgeführt werden müssen.

Übersicht über den Upgradevorgang

Der Upgradevorgang umfasst die folgenden Schritte:

  1. Installieren von Exchange 2010 innerhalb Ihrer Organisation auf neuer Hardware.

  2. Konfigurieren von Exchange 2010 für den Clientzugriff.

  3. Erstellen von Legacyhostnamen und Zuordnen dieser Hostnamen zu Ihrer Exchange 2003-Infrastruktur.

    Hinweis

    Legacyhostnamen müssen das Format "legacy.contoso.com" aufweisen, wobei "contoso.com" dem aktuellen Hostnamen entspricht.

    Hinweis

    Die Konfiguration von Legacyhostnamen ist nur erforderlich, wenn sowohl Exchange 2003 als auch Exchange 2010 in derselben Organisation vorhanden sein muss. Wenn Sie über eine geringe Anzahl von Postfächern verfügen und sämtliche Postfächer während der geplanten Ausfallzeit für das Upgrade von Exchange 2003 nach Exchange 2010 verschieben können, muss dieser Schritt nicht ausgeführt werden.

  4. Anfordern eines digitalen Zertifikats mit den Namen, die während der Koexistenz beider Versionen verwendet werden, und Installation dieses Zertifikats auf Ihrem Exchange 2010-Clientzugriffsserver.

  5. Zuordnen des gegenwärtig für Ihre Exchange 2003-Infrastruktur verwendeten Hostnamens zur neu installierten Exchange 2010-Infrastruktur.

  6. Verschieben von Postfächern von Exchange 2003 nach Exchange 2010.

  7. Außerbetriebnahme Ihrer Exchange 2003-Infrastruktur.

Hinweis

In diesem Thema wird mail.contoso.com als primärer Namespace und legacy.contoso.com als Legacynamespace verwendet. Während des Upgrades ersetzen Sie die Namen durch Ihre eigenen primären und Legacynamespaces.

Grundlegendes zu Legacyhostnamen

Ein wichtiger Teil des Upgradevorgangs ist die Konfiguration eines Legacyhostnamens und das Zuordnen dieses Hostnamens zu Ihrer Exchange 2003-Infrastruktur. Dieser Schritt ist erforderlich, wenn in Ihrer Organisation eine große Anzahl von Postfächern vorhanden ist, die nicht alle während der geplanten Ausfallzeit für das Upgrade von Exchange 2003 nach Exchange 2010 verschoben werden können, und wenn Ihre Organisation Outlook Web Access für Internetbenutzer unterstützt.

Wenn in Ihrer Organisation eine geringe Anzahl von Postfächern vorhanden ist und die Ausfallzeit für den Abend oder das Wochenende geplant werden kann, können Sie die Konfiguration eines Legacyhostnamens überspringen und sämtliche Postfächer während dieser Ausfallzeit verschieben. So ist es nicht notwendig, dass sowohl Exchange 2003 als auch Exchange 2010 vorhanden ist.

Wenn Folgendes zutrifft, müssen Sie einen Legacyhostnamen konfigurieren, der im Internet veröffentlicht und den virtuellen Verzeichnissen der verschiedenen Dienste auf Exchange 2003 zugeordnet wird, wie z. B. Microsoft Exchange ActiveSync, Microsoft Outlook Web Access, POP3 und IMAP4:

  • Sie verfügen über eine große Anzahl von Postfächern, die von Exchange 2003 nach Exchange 2010 verschoben werden sollen,
    oder
  • es sollen nicht alle Postfächer gleichzeitig verschoben werden,
    und
  • Sie verfügen über Benutzer, die über das Internet auf Outlook Web Access zugreifen.

Wenn Sie einen Legacyhostnamen konfiguriert und Ihrer Exchange 2003-Infrastruktur zugeordnet haben und nachdem Ihr aktueller Hostname Ihrer Exchange 2010-Infrastruktur zugeordnet wurde, erfolgt der Übergang für die Benutzer nahtlos. Exchange 2010 leitet Benutzer vom Exchange 2010-Clientzugriffsserver an den Exchange 2003-Front-End-Server um. Die Benutzer benötigen keine neue URL für den Zugriff auf Outlook Web Access (Outlook-Webanwendung in Exchange 2010) und müssen ihre Exchange ActiveSync-Geräte nicht neu konfigurieren. Benutzer von POP3, IMAP4 und Outlook Anywhere können ebenso ohne Unterbrechungen weiterhin auf ihre Postfächer zugreifen.

Zertifikatplanung für das Upgrade

Um die Koexistenz von Exchange 2003 und Exchange 2010 zu unterstützen, müssen Sie wahrscheinlich ein neues kommerzielles Zertifikat anfordern. Es wird empfohlen, ein Zertifikat mit Unterstützung für alternative Antragstellernamen anzufordern. Platzhalterzertifikate werden jedoch ebenfalls unterstützt. Weitere Informationen zu Zertifikaten finden Sie unter Grundlegendes zu digitalen Zertifikaten und SSL.

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Installieren von Exchange 2010

Nachdem Sie sichergestellt haben, dass alle Voraussetzungen erfüllt sind, und Sie die richtigen Zertifikate erhalten haben, können Sie mit dem Upgrade beginnen. Führen Sie dazu die folgenden Schritte aus:

Hinweis

Ersetzen Sie in den folgenden Schritten <CAS2010> durch den Namen Ihres Exchange 2010-Clientzugriffsservers.

  1. Installieren Sie die Exchange 2010-Clientzugriffs-Serverrolle.

  2. Während der Installation können Sie den primären externen Namespace für Ihre virtuellen Verzeichnisse eingeben. Bei diesem Wert sollte es sich um den primären Hostnamen handeln, den Ihre Benutzer für die Verbindung mit Exchange-Diensten über das Internet verwenden, wie z. B.: mail.contoso.com.

    • Wenn Sie das Upgrade über die Benutzeroberfläche durchführen, werden Sie zur Konfiguration einer externen Clientzugriffsdomäne aufgefordert.
    • Wenn Sie das Upgrade über eine Eingabeaufforderung durchführen, verwenden Sie die Setupeigenschaft /ExternalCASServerDomain, und geben Sie Ihre Domäne an, wie z. B.: mail.contoso.com.
  3. Wenn für Ihre Organisation Outlook Anywhere-Zugriff erforderlich ist, aktivieren Sie Outlook Anywhere.

    • Zu diesem Zweck kann der folgende Befehl verwendet werden: Enable-OutlookAnywhere -Server:<CAS2010> -ExternalHostName:mail.contoso.com -SSLOffloading $false
  4. Wenn Sie während der Installation keinen primären externen Namespace konfiguriert haben, müssen Sie zur Konfiguration der virtuellen Verzeichnisse für das Offlineadressbuch, die Exchange-Webdienste, Exchange ActiveSync, Outlook-Webanwendung und die Exchange-Systemsteuerung die folgenden Befehle ausführen. Zu diesem Zweck können Sie die folgenden Befehle verwenden:

    1. Offlineadressbuch: Set-OABVirtualDirectory <CAS2010>\OAB* -ExternalURL https://mail.contoso.com/OAB
    2. Webdienste: Set-WebServicesVirtualDirectory <CAS2010>\EWS* -ExternalURL https://mail.contoso.com/ews/exchange.asmx
    3. Exchange ActiveSync: Set-ActiveSyncVirtualDirectory -Identity <CAS2010>\Microsoft-Server-ActiveSync -ExternalURL https://mail.contoso.com
    4. Outlook-Webanwendung:Set-OWAVirtualDirectory <CAS2010>\OWA* -ExternalURL https://mail.contoso.com/OWA
    5. Exchange-Systemsteuerung: Set-ECPVirtualDirectory <CAS2010>\ECP* -ExternalURL https://mail.contoso.com/ECP
  5. Konfigurieren Sie die Exchange 2003-URL-Eigenschaft für das virtuelle Verzeichnis /owa. Dies ist für die Koexistenz von Exchange 2003 und Exchange 2010 erforderlich. Verwenden Sie für die Konfiguration dieser Eigenschaft den folgenden Befehl:

    • Set-OWAVirtualDirectory <CAS2010>\OWA* -Exchange2003URL https://legacy.contoso.com/exchange

    Hinweis

    Sie müssen die formularbasierte Authentifizierung auf dem Exchange 2003-Front-End-Server aktivieren, damit Ihre Benutzer während des Koexistenzzeitraums über die einmalige Anmeldung auf ihre Postfächer zugreifen können.

  6. Führen Sie die folgenden Schritte aus, um den Server für die Offlineadressbuch-Generierung zu ändern und die Webverteilung auf dem Exchange 2010-Clientzugriffsserver zu aktivieren:

    1. Verschieben Sie das Offlineadressbuch mithilfe des folgenden Befehls: Move-OfflineAddressBook "Default Offline Address List" -Server <MBX2010>
    2. Fügen Sie den Exchange 2010-Clientzugriffsserver mithilfe der folgenden Befehle als Webverteilungspunkt hinzu:
    • $OABVDir=Get-OABVirtualDirectory -Server <CAS2010>
    • $OAB=Get-OfflineAddressBook "Default Offline Address List"
    • $OAB.VirtualDirectories and $OABVdir.DistinguishedName = Set-OfflineAddressBook "Default Offline Address List" -VirtualDirectories $OAB.VirtualDirectories
  7. Aktivieren Sie die integrierte Windows-Authentifizierung für das virtuelle Verzeichnis Microsoft-Server-ActiveSync auf dem Exchange 2003-Back-End-Server. Dies ermöglicht die Kommunikation des Exchange 2010-Clientzugriffsservers und des Exchange 2003-Back-End-Servers mithilfe der Kerberos-Authentifizierung.

    1. Klicken Sie hier, um den zu installierenden Hotfix herunterzuladen, und passen Sie nach der Installation dieses Hotfixes die Authentifizierungseinstellungen des virtuellen Exchange ActiveSync-Verzeichnisses über den Exchange-System-Manager an.

    2. Alternativ setzen Sie das Attribut msExchAuthenticationFlags für das Objekt Microsoft-Server-ActiveSync innerhalb des Konfigurationscontainers der einzelnen Exchange 2003-Postfachserver auf den Wert 6. Ein Beispielskript finden Sie hier.

      Wichtig

      Ändern Sie die Authentifizierungseinstellungen für das virtuelle ActiveSync-Verzeichnis nicht über den Internetinformationsdienste-Manager, da der DS2MB-Prozess innerhalb der Systemaufsicht die in Active Directory gespeicherten Einstellungen überschreibt.

  8. Erstellen Sie in Ihrer externen DNS-Infrastruktur einen Legacyhostnamen und ordnen Sie diesen Hostnamen Ihrem Exchange 2003-Front-End-Server oder Ihrer Proxyinfrastruktur zu.

  9. Konfigurieren Sie die externen DNS-Einstellungen oder die Veröffentlichungsregeln für Ihre Reverse-Proxyinfrastruktur so neu, dass der ursprüngliche Namespace mail.contoso.com auf Ihren Exchange 2010-Clientzugriffsserver oder das Clientzugriffsserver-Array zeigt.

  10. Testen Sie alle Clientverbindungen, und aktivieren Sie die Internetprotokoll-Clientnutzung erneut.