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Durchführen einer einstufigen Migration

 

Letztes Änderungsdatum des Themas: 2006-03-07

Einstufige Migrationen umfassen mehrere wichtige Schritte:

  • Auswählen geeigneter Migrationstools
  • Testen von Migrationsverfahren in einer Testumgebung und anschließendes Bereitstellen von Exchange 2003
  • Erstellen von Empfängerobjekten in Active Directory
  • Bereitstellen von Outlook und Anbieten von Benutzertrainings
  • Migrieren von Benutzerdaten
  • Abschalten des Altsystems

Die Reihenfolge dieser Schritte hängt von der jeweiligen Situation ab. Sie können beispielsweise Outlook bereits früher bereitstellen, wenn das alte Messagingsystem, wie bereits erläutert, MAPI unterstützt. Durch das Bereitstellen von Outlook vor der Migration können Benutzer vorhandene Nachrichten, Termine und Aufgaben in PST-Dateien auf ihre Arbeitsstationen herunterladen. Diese Daten bleiben in der neuen Exchange 2003-Organisation erhalten. In diesem Fall ist es nicht notwendig, serverbasierte Daten mit dem Assistenten für die Migration zu Exchange oder anderen Tools zu migrieren. Sie müssen lediglich das vorhandene Messagingsystem ersetzen und die Outlook-Profile der Benutzer für Exchange 2003 neu konfigurieren.

Der Erfolg einer einstufigen Migration hängt überwiegend von der Vorbereitung ab. Sie müssen die einzelnen Migrationsschritte in einer Testumgebung testen und wichtige Probleme in den Verfahren beheben, bevor Sie die Arbeit in der Produktionsumgebung aufnehmen können. Zusätzlich müssen sich die Benutzer vor der Migration mit Outlook vertraut machen. Dies kann über Schulungen und praktische Erfahrungen erfolgen, und zwar entweder in der alten Messagingumgebung, wenn diese Outlook unterstützt, oder in der neuen Exchange 2003-Organisation, wenn Sie Outlook nicht im Voraus bereitstellen können. Im letzteren Fall sollten Sie nach der Bereitstellung von Exchange 2003 und Outlook erst eine Weile – ein paar Wochen oder einen Monat – warten, bevor Sie die Postfächer migrieren, damit die Benutzer noch die Möglichkeit haben, den neuen Messagingclient zu verwenden.

Wichtig

Beachten Sie bei einer einstufigen Migration die ausführlichen Anweisungen, die Sie in einer Testumgebung geprüft haben.

Verwenden Sie das in Abbildung 1 dargestellt Flussdiagramm als Hilfe, um eine geeignete Abfolge von Migrationsschritten festzulegen.

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Migrationstools

Die Verfahren zum Verschieben von Postfächern und Daten nach Exchange 2003 sind im Wesentlichen von den Funktionen der ausgewählten Migrationstools abhängig. Ein empfehlenswertes Tool ist der Assistent für die Migration zu Exchange, der im Exchange 2003-Produktpaket enthalten ist. Außerdem gibt es eine Vielzahl von Tools, die nicht von Microsoft entwickelt wurden.

Wichtig

Weitere Informationen zu Tools, Anleitungen sowie zusätzliche Ressourcen zur Interoperabilität zwischen Lotus Notes R5/R6, Exchange Server 2003 und Windows Server 2003 Active Directory, die heruntergeladen werden können, finden Sie unter Resources for Moving to the Microsoft Collaboration Platform.

Zu den primären Migrationstools gehören:

  • **Assistent für die Migration zu Exchange   **Dieser Assistent automatisiert die Migration von Postfächern und serverbasierten Daten zu Exchange 2003. Er extrahiert und konvertiert bei Bedarf Ordner, Nachrichten und Adressbücher.

  • Outlook 2003   Outlook kann ebenfalls als Migrationstool eingestuft werden, da dieser Client Daten aus vielerlei Quellen importieren kann, einschließlich Lotus cc:Mail-Archiven, PST-Dateien, Datenbanken usw. Für die Outlook-Funktion zum Importieren/Exportieren wird unter Umständen zusätzliche Software auf dem Clientcomputer benötigt.

  • **Exchange Application Converters   **Application Converter vereinfachen die Migration von Arbeitsgruppenanwendungen. Einfache Diskussionsformulare können beispielsweise schnell in Outlook-Formularanwendungen konvertiert werden. Bei hochentwickelten Anwendung ist jedoch eine vollständig Neuentwicklung erforderlich.

  • Importer for Lotus cc:Mail Archives   Sie können mit diesem Tool Lotus cc:Mail-Archivdateien in Ordner in einem Exchange 2003-Postfachspeicher oder in eine oder mehrere PST-Dateien importieren. Importer for Lotus cc:Mail Archives können Sie unter https://go.microsoft.com/fwlink/?LinkId=25933 herunterladen.

  • Microsoft-fremde Tools   Es gibt eine Vielzahl von Tools anderer Anbieter als Microsoft, die die Migration zu Exchange vereinfachen. Viele dieser Tools basieren auf MAPI und kommunizieren mit Exchange 2003 über einen Outlook-Client. Microsoft unterstützt diese Tools nicht und garantiert auch nicht deren Zweckmäßigkeit in einem Migrationsszenario. Sie müssen deren Funktionalität und Zuverlässigkeit in einer Testumgebung überprüfen. In Tabelle 1 werden Beispiele von Migrationstools für Exchange 2003 aufgelistet, die nicht von Microsoft stammen.

    Tabelle 1 Beispiele von Microsoft-fremden Migrationstools für Exchange 2003

    Migrationstool Verwendung

    Automation-Specialists Exchange Directory Migration Manager

    Migration von Verteilerlisten und benutzerdefinierten Empfängern zu einer Exchange 2003-Organisation

    AutoProf Profile Maker

    Erstellen oder Modifizieren von Outlook-Profilen per Remotezugriff

    ComAxis Technology UniAccess

    Migration von CompuServe WinCIM-Daten

    CompuSven E-Mail Shuttle

    Migration von Daten von Fischer Totally Automated Office (TAO) und H & W SYSM zu Exchange

    Gens Software QmailMig to Microsoft Exchange

    Migration von QmailMig-Daten zu Exchange

    Incognito Software Migration Director

    Migration von Banyan VINES-Konten und -Postfächern zu Exchange

    Lightspeed Systems Vines Migration Tools (VMT)

    Migration von Banyan Systems BeyondMail- und Intelligent Messaging III/IV-Benutzern zu Exchange

    OpenOne Direct-TO-1

    Migration von digitalen E-Mail-Servern zu Exchange

    Simpler-Webb, Inc. CalMover

    Migration von Kalenderdaten von Steltor CorporateTime, HP OpenTime und Netscape Calendar Server zu Exchange

    Simpler-Webb, Inc. MailMover Suite

    Migration von Benutzern von HP OpenMail oder Samsung Contact zu Exchange

    TBS Software MIGRA/PS-Export for the Microsoft Exchange Migration Wizard

    Migration von Benutzern von IBM OfficeVision/MVS zu Exchange

    Transend Migrator

    Migration von Daten aus mehreren Messagingsystemen, einschließlich Lotus cc:Mail, Novell GroupWise, IMAP4, Netscape, Eudora/Eudora Pro, Microsoft Outlook Express und MHS (Message Handling System) zu Exchange

    Wingra Technologies Novell GroupWise Migrator for Outlook

    Migration von Novell GroupWise-Daten zu Outlook.

Assistent für die Migration zu Exchange

Der Assistent für die Migration zu Exchange ist ein wichtiges Migrationstool. Er wird gemeinsam mit dem Exchange-System-Manager auf dem Exchange 2003-Server installiert. Sie können mit dem Assistenten für die Migration zu Exchange eine Verbindung mit dem alten Mailsystem herstellen, die Benutzerdaten in temporäre Migrationsdateien extrahieren und dann die Verbindung mit dem Exchange 2003-Zielserver herstellen, um die Daten in den entsprechenden Postfächern abzulegen. Der Assistent ist außerdem in der Lage, während dieses Prozesses die Postfächer automatisch zu erstellen. Sie können den gesamten Prozess in einem Schritt durchführen oder in zwei Schritten, wenn Sie die Migrationsdateien modifizieren möchten.

noteAnmerkung:
Dieses Tool ist für das Extrahieren und Importieren von Daten konzipiert, jedoch nicht für die Analyse von Sicherheitseinstellungen. Aus diesem Grund behält der Assistent keine Stellvertreterberechtigungen für andere Postfächer, Posteingangsregeln oder spezielle Konfigurationseinstellungen für einzelne Postfächer bei. Die Benutzer müssen ihre speziellen Posteingangsregeln, Ansichten, Zugriffsberechtigungen usw. auf ihre neuen Postfächer in der Exchange 2003-Organisation anwenden.

Der Assistent für die Migration zu Exchange basiert auf zwei Schritten:

  • Quellenextraktion   Quellenextraktionsprogramme stellen eine Verbindung mit dem Quell-E-Mail-System her und extrahieren die Daten, um sie in einer Reihe von Migrationsdateien zu speichern. Der Assistent für die Migration zu Exchange kann eine Reihe von Quellextraktionsprogrammen für mehrere Messagingsysteme verwenden, einschließlich Microsoft Mail für PC-Netzwerke, Lotus cc:Mail, Novell GroupWise und IMAP4-Hosts sowie LDAP-konforme (Lightweight Directory Access Protocol) Verzeichnisse. Sie können das gewünschte Quellenextraktionsprogramm auf der Seite des Assistenten für die Migration auswählen. Diese wird angezeigt, wenn Sie auf dem Begrüßungsbildschirm des Assistenten auf Weiter klicken.

    noteAnmerkung:
    Einige Quellenextraktionsprogramme benötigen für eine optimale Ausführung möglicherweise zusätzliche Software, z. B. das Export.exe-Tool von Lotus cc:Mail oder einen auf dem lokalen Computer installierten Novell GroupWise-Client.
  • Migrationsdateiimport   Der Assistent für die Migration zu Exchange verwendet das interne Importprogramm für Migrationsdateien, um Nachrichten, Kalenderinformationen und Daten zur Zusammenarbeit in den ausgewählten Exchange-Informationsspeicher und Empfängerinformationen in Active Directory einzufügen. Obwohl es unterschiedliche Typen von Quellenextraktionsprogrammen gibt, steht nur ein Importprogramm für Migrationsdateien zur Verfügung.

    noteAnmerkung:
    Sie müssen in der administrativen Zielgruppe über die Berechtigung Exchange-Administrator - Vollständig verfügen und in der Active Directory-Zieldomäne oder entsprechenden Organisationseinheit die Funktion des Konto-Administrators innehaben, um E-Mail-Daten und Verzeichnisinformationen importieren zu können.

Migrationsdateien

Migrationsdateien sind CSV-Dateien, die in einem Texteditor oder mit Microsoft Excel geöffnet werden. Sie können die Migrationsdateien auch mit Excel bearbeiten, bevor Sie sie mit dem Assistenten für die Migration zu Exchange importieren. Auf diese Weise können Sie den Postfachalias ändern oder anhand der Anzeigenamen Felder für Vor- und Nachname generieren. Außerdem können Sie zusätzliche Informationen hinzufügen wie Telefonnummern, Abteilungsnamen usw. Darüber hinaus können Sie alle vor einem bestimmten Datum gesendeten Nachrichten löschen.

Das Importprogramm für Migrationsdateien des Assistenten für die Migration zu Exchange benötigt für eine vollständige Migration folgende drei Dateitypen:

  • Eine Listendatei   Diese wird zur Identifizierung der primären und sekundären Migrationsdateien verwendet. Der Assistent für die Migration zu Exchange benötigt die Listendatei, um alle primären und sekundären Dateien zu bestimmen, die von der Migration betroffen sind.
  • Primärdateien   Diese beinhalten Verzeichnisinformationen sowie Nachrichtenkopfzeilen und Zeiger auf Sekundärdateien. Es gibt eine Primärdatei, directory.pri, in der Verzeichnisinformationen für alle Benutzer und deren Attribute enthalten sind (z. B. Anzeigename, Alias und E-Mail-Adressen). Außerdem ist für jeden Benutzer eine Primärdatei verfügbar, die entsprechende Nachrichtenheaderinformationen (wie An, Von, Cc, Betreff sowie Angaben zu Datum und Uhrzeit) und Zeiger auf Sekundärdateien enthält. Primärdateien für Benutzer werden mit einer Nummernfolge bezeichnet (beispielsweise 00000001.pri, 00000002.pri, 00000003.pri usw.).
  • Sekundärdateien   Diese enthalten Rohdaten, wie z. B. Nachrichtentexte und Anlagen.
    noteAnmerkung:
    Sekundäre Migrationsdateien dürfen nicht bearbeitet werden. Durch Änderungen in Sekundärdateien werden alle Offsets und Zeiger in der entsprechenden Primärdatei ungültig. Die Bearbeitung primärer Migrationsdateien kann ebenfalls falsche Daten nach sich ziehen. Speichern Sie eine Kopie der ursprünglichen Migrationsdateien, und testen Sie die Änderungen sorgfältig, bevor Sie sie in einer Produktionsumgebung anwenden.

Vom Assistenten für die Migration zu Exchange werden Nachrichten aus den Quellpostfächern weder geändert noch gelöscht. Die Quellpostfächer bleiben erhalten und empfangen auch nach der Migration weiterhin E-Mails. Es gibt keine Option, mit der alte Postfächer automatisch gelöscht werden. Sie müssen das Nachrichtenrouting neu konfigurieren und das Altsystem außer Betrieb setzen.

Migrieren von Empfängerinformationen

Vor dem Kopieren von vorhandenen Nachrichten, Terminen, Aufgaben, Kontakten und anderen benutzerbezogenen Daten nach Exchange 2003 müssen Sie Postfächer erstellen, die denen des alten Messagingsystems entsprechen. Es ist außerdem hilfreich andere Empfängerobjekte zu spiegeln, wie beispielsweise Verteilerlisten und Fremdempfänger außerhalb der migrierten Umgebung. Wenn Sie eine vollständige Migration der Empfängerinformationen durchführen, können die Benutzer weiterhin die vertrauten E-Mail-Adressen in der neuen Messagingumgebung nutzen.

Die Verzeichnisinformationen können auf folgende Arten migriert werden:

  • Automatisierte Migration   Mit dem Assistenten für die Migration zu Exchange können Sie bei der Migration von Postfächern automatisch postfachaktivierte Benutzerkonten erstellen. Die Fähigkeiten des Assistenten bezüglich Verteilerlisten und Gruppen sind jedoch begrenzt.
  • Manuelle Migration   Mit Active Directory-Benutzer und -Computer können Sie postfachaktivierte Benutzerkonten und andere Empfängerobjekte manuell erstellen. Wenn nur eine geringe Anzahl von Benutzern migriert werden muss, eignet sich diese Strategie gut.
  • Migration unter Verwendung von Programmcode   Mit ADSI und CDOEXM können Sie benutzerdefinierte Anwendungen in Microsoft Visual Basic Scripting Edition (VBScript) programmieren. Sie können beispielsweise eine ASP-Seite zur Migration und Verwaltung von Empfängerinformationen erstellen. Diese Vorgehensweise ist flexibel und ermöglicht das Spiegeln von Postfächern, Verteilerlisten und Fremdempfängern wie im alten Messagingsystem, erfordert aber Programmierkenntnisse.
  • Halbautomatisierte Migration   Wenn Sie die Möglichkeit haben, sämtliche Empfängerinformationen aus dem alten Messagingsystem in eine Textdatei zu exportieren, können Sie anhand dieser Informationen mit Ldifde.exe eine LDIF-Datei zum Importieren der Empfänger in Active Directory erstellen oder mit Csvde.exe eine CSV-Datei anlegen und die Informationen importieren .

Erstellen von postfachaktivierten Konten mit dem Assistenten für die Migration zu Exchange

Der Assistent für die Migration zu Exchange kann Postfächer automatisch erstellen. Sie können die Organisationseinheit für neue postfachaktivierte Benutzerkonten festlegen. Darüber hinaus können Sie angeben, wie Kennwörter erzeugt werden. Der Assistent für die Migration zu Exchange kann den Kontonamen als Kennwort verwenden oder für alle Benutzer zufällige Kennwortzeichenfolgen generieren, die dann in eine ACCOUNT.PASSWORD-Datei im temporären Migrationsverzeichnis geschrieben werden.

Beibehalten alter E-Mail-Adressen

Wenn Sie Empfängerinformationen ändern oder hinzufügen möchten, können Sie im Assistenten für die Migration zu Exchange eine Migration in zwei Schritten durchführen und die Benutzerlistendatei Directory.pri bearbeiten, bevor Sie die Änderungen in Exchange 2003 anwenden. Wenn möglich, sollten Sie jedoch das Ändern des sekundären Proxyadressfelds der Benutzer vermeiden. Der Assistent behält beim Erstellen von Benutzerkonten in Active Directory in diesem Feld die ursprüngliche E-Mail-Adresse für jeden Benutzer bei, sodass Exchange Antworten auf alte Nachrichten an das neue Exchange 2003-Postfach des Benutzers weiterleiten kann. Beispiel: Ein migrierter Benutzer (jetzt Exchange-Benutzer) antwortet auf eine alte Nachricht von Ihnen oder gibt Ihre alte E-Mail-Adresse in eine neue Nachricht ein. Wenn der Benutzer auf der Symbolleiste auf die Schaltfläche Namen überprüfen klickt (oder die Nachricht ohne Überprüfung sendet, wobei Outlook den Namen dann automatisch prüft), findet Exchange ein Empfängerobjekt in Active Directory, das auf Ihr Postfach verweist, da dieses Objekt über eine entsprechende sekundäre Proxyadresse verfügt. Die E-Mail-Nachricht wird dann an Ihr Exchange 2003-Postfach übermittelt. Weitere Informationen zu sekundären Proxyadressen finden Sie weiter unten in diesem Thema.

noteAnmerkung:
Wenn Exchange-fremde Benutzer Nachrichten an die alten Adressen migrierter Benutzer senden, werden möglicherweise NDRs generiert, wenn Sie die alten Postfächer nach der Migration im alten Messagingsystem gelöscht haben. Einige Messagingsysteme unterstützen Regeln zur automatischen Weiterleitung. In diesem Fall ist es vorteilhaft, migrierte Postfächer zu verbergen statt sie zu löschen, und eine Regel zu automatischen Weiterleitung zu konfigurieren, damit alle an die alten Adressen gesendeten Nachrichten an die neuen Exchange-Postfächer gesendet werden.

Zuordnen von Adressen

Unter Umständen enthält Active Directory bereits Empfängerinformationen bevor Sie den Assistenten für die Migration zu Exchange durchführen. Beispielsweise können Ihre Novell GroupWise- oder IMAP4-Benutzer bereits Konten in einer Windows-Domäne haben, die zu Ihrer Active Directory-Gesamtstruktur gehört. Die Ausführung des Assistenten für die Migration zu Exchange sollte nicht zu doppelten Benutzerinformationen führen. Der Assistent sucht in Active Directory nach übereinstimmenden Empfängerobjekten, um doppelte Konten nach Möglichkeit zu vermeiden.

Bei der Migration aus einem anderen E-Mail-System als Exchange verwendet der Assistent für die Migration zu Exchange folgende Informationen zur Bestimmung von Zuordnungen:

  • Der Assistent für die Migration zu Exchange vergleicht die E-Mail-Adresse des zu migrierenden Kontos mit der E-Mail-Adresse des Zielbenutzerobjekts in Active Directory. Da E-Mail-Adressen in einem Messagingsystem eindeutig sind, werden übereinstimmende Konten als endgültige Zuordnungen betrachtet.
    Wenn Sie während der Migration versuchen, eine endgültige Zuordnung zu trennen, werden Sie vom Assistenten für die Migration zu Exchange gewarnt, dass die Zuordnung des ausgewählten Objekts nicht aufgehoben werden kann, da sie auf einer übereinstimmenden Proxyadresse basiert. Wenn die Migration von einem anderen System als Exchange erfolgt und Sie endgültige Zuordnungen mit vorhandenen Benutzerkonten vermeiden möchten, müssen Sie vor dem Starten des Migrationsprozesses mit dem Assistenten entweder die E-Mail-Adresse des Benutzers im Messagingsystem bearbeiten, von dem aus die Migration erfolgt, oder die E-Mail-Adresse des Active Directory-Benutzerobjekts, damit die Adressen nicht mehr zugeordnet sind.
  • Der Assistent für die Migration zu Exchange ordnet die Attribute Vollständiger Name und Anmelde-ID des zu migrierenden Kontos den entsprechenden Attributen des Zielbenutzerobjekts zu. Da diese beiden Attribute in einer Active Directory-Gesamtstruktur mit mehreren Domänen möglicherweise nicht eindeutig sind, werden übereinstimmende Konten als mögliche Zuordnungen angesehen.
    Zum Ändern möglicher Zuordnungen stehen zwei Optionen zur Verfügung, die im Exchange-System-Manager auf der Seite Windows-Kontoerstellung und -verknüpfung in der Spalte Vorhandenes Windows-Konto angezeigt werden:
    • Verwenden Sie Vorhandenes Konto suchen, um das Postfach des Messagingsystems, aus dem Sie migrieren, einem vorhandenen Windows-Benutzerkonto zuzuordnen.
    • Verwenden Sie die Option Neues Konto erstellen, um eine Zuordnung zu ignorieren und ein neues Benutzerobjekt zu erstellen. Bei einem neuen Windows-Konto können Sie die Attribute Vollständiger Name und Anmelde-ID bearbeiten. Doppelklicken Sie dafür auf das Konto, um die Kontoeigenschaften zu öffnen, und bearbeiten Sie dann die Kontoinformationen.

Migrieren von Benutzerkonten zu einer Ressourcengesamtstruktur

Wenn Sie die Optionen zur Kontoerstellung im Assistenten für die Migration zu Exchange überprüfen (dazu klicken Sie auf der Seite Container für neue Windows-Konten des Assistenten auf Optionen), erkennen Sie, dass der Assistent migrierte Konten anderen Konten in einer externen Domäne zuordnen kann. Außerdem haben Sie die Möglichkeit zugeordnete Konten in einer externen Domäne zu erstellen, wenn Sie ein Administratorkonto mit entsprechenden Administratorrechten angeben. Diese Funktion ist hilfreich, wenn Sie Exchange-fremde Benutzer zu einer Exchange 2003-Organisation migrieren möchten, die in einer Ressourcengesamtstruktur bereitgestellt wird.

Organisationen stellen Exchange 2003 in einer Ressourcengesamtstruktur bereit, wenn interne Ressourcen über mehrere Microsoft Windows NT®-Domänen oder verschiedene Active Directory-Gesamtstrukturen verteilt sind. In diesem Fall stellen Sie eine separate Gesamtstruktur für die Exchange 2003-Organisation bereit, bei der postfachaktivierte Benutzerkonten deaktiviert sind. Sie müssen Vertrauensstellungen zwischen der Ressourcengesamtstruktur und den Kontodomänen einrichten. Anschließend können Sie einem externen Konto in einer Kontodomäne die Berechtigung Zugeordnetes externes Konto für ein postfachaktiviertes Benutzerkonto in der Ressourcengesamtstruktur zuweisen, das deaktiviert ist. Rufen Sie dazu die Eigenschaften des postfachaktivieren Benutzerkontos in Active Directory-Benutzer und -Computer auf, klicken Sie auf die Registerkarte Exchange - Erweitert und dann auf Postfachberechtigungen. Diese Postfachberechtigungen ermöglichen bestimmten Benutzern, sich bei dem Postfach mit ihren eigenen Konten anzumelden. Der Assistent für die Migration zu Exchange kann eine Zuordnung eines externen Kontos automatisch durchführen. Weitere Informationen zur Bereitstellung von Exchange Server 2003 in einer Ressourcengesamtstruktur finden Sie unter Planen eines Exchange Server 2003-Messagingsystems (https://go.microsoft.com/fwlink/?LinkId=21766).

Manuelles Erstellen von Empfängerobjekten

Wenn Ihr altes Messagingsystem nicht vom Exchange-System-Manager unterstützt wird oder Sie eine andere Migrationsmethode verwenden möchten, ist es unter Umständen erforderlich, Postfächer und andere Empfängerobjekte in Exchange 2003 manuell zu erstellen. In Exchange 2003 werden Postfächer durch postfachaktivierte Benutzerkonten in Active Directory erstellt. Alte Verteilerlisten entsprechen E-Mail-aktivierten Benutzergruppen und Adressverweise auf Empfänger außerhalb des alten Messagingsystems entsprechen E-Mail-aktivierten Benutzerkonten oder Kontakten in Active Directory. Sie können Active Directory-Benutzer und -Computer zur Postfachaktivierung von Benutzerkonten sowie zur E-Mail-Aktivierung von Benutzerkonten, Gruppen und Kontakten verwenden. Tabelle 2 enthält die Zuordnung gängiger Empfängerobjekte in einem Microsoft-fremden Messagingsystem zu entsprechenden Empfängerobjekten in Active Directory.

Tabelle 2   Empfängerobjekte in Microsoft-fremden Messagingsystemen und in Exchange 2003

Microsoft-fremdes Messagingsystem Exchange 2003-Messagingsystem Kommentar

Postfach

Postfachaktiviertes Benutzerkonto

Wenn die Benutzer in Active Directory bereits über Konten verfügen (z. B. weil sie mit Microsoft Windows XP-Arbeitsstationen in einer Windows-Domänenumgebung arbeiten), sollten Sie für bestehende Konten eine Postfachaktivierung vornehmen. Für Benutzer, die nicht in einer Active Directory-Gesamtstruktur enthalten sind, müssen Sie neue postfachaktivierte Konten erstellen.

Externer Empfänger

E-Mail-aktiviertes Benutzerkonto

Verwenden Sie E-Mail-aktivierte Benutzerkonten, wenn die Benutzer in der Active Directory-Gesamtstruktur enthalten sind, aber in einem Exchange-fremden Messagingsystem, das nicht migriert wird, erhalten bleiben.

Externer Empfänger

E-Mail-aktivierter Kontakt

Verwenden Sie E-Mail-aktivierte Kontaktobjekte für Benutzer, die nicht in der Active Directory-Gesamtstruktur sondern in einem Microsoft-fremden Messagingsystem enthalten sind, das nicht migriert wird.

Verteilerliste

E-Mail-aktivierte universelle Verteiler- oder Sicherheitsgruppe

Erstellen Sie möglichst E-Mail-aktivierte Sicherheitsgruppen, und konfigurieren Sie die Gruppenmitgliedschaft den Verteilerlisten im Altsystem entsprechend. E-Mail-aktivierte Gruppen können jede Art von Empfängerobjekt beinhalten, einschließlich postfachaktivierter Benutzer sowie E-Mail-aktivierter Benutzer, Gruppen, Kontakte und Öffentlicher Ordner.

Verteilerliste

E-Mail-aktivierter Öffentliche Ordner

Unter bestimmten Umständen können E-Mail-aktivierte Öffentliche Ordner für alte Verteilerlisten konfiguriert werden. Sie können beispielsweise Verteilerlisten zu Öffentlichen Ordnern migrieren und Regeln für Öffentliche Ordner konfigurieren, sodass eingehende Nachrichten an alle Empfänger, die ursprünglich Mitglieder der Verteilerliste waren, weitergeleitet werden. Diese Vorgehensweise beinhaltet unter anderem folgende Nachteile:

  • Alle Nachrichten müssen zuerst auf dem Server eingehen, auf dem sich der Öffentliche Ordner befindet. Die Effizienz des Nachrichtenroutings wird hierdurch möglicherweise eingeschränkt.
  • Regeln für Öffentliche Ordner sind bei einer großen Anzahl von Postfächern weniger geeignet.
  • Alle Benutzer benötigen Schreibzugriff auf den Öffentlichen Ordner, der die Verteilerliste enthält.
  • Bei migrierten Benutzern müssen die Regeln für Öffentliche Ordner manuell so aktualisiert werden, dass eine Nachrichtenweiterleitung an die Exchange-Postfächer erfolgt. Diese Aufgabe kann nicht vom Assistenten für die Migration von Exchange übernommen werden.
noteAnmerkung:
Um ein Nachrichtenarchiv für eine Verteilerliste zu implementieren, können Sie die E-Mail-Aktivierung für einen Öffentlichen Ordner vornehmen und dann diesen Ordner der Verteilergruppe als Mitglied hinzufügen. Sie sollten jedoch einen Öffentlichen Ordner nicht als Ersatz für eine Verteilerliste verwenden.

Konfigurieren von Empfängerrichtlinien

Exchange 2003 behält serverbasierte Adresslisten, z. B. die globale Adressliste, automatisch bei, wenn Sie für Verzeichnisobjekte in Active Directory die Postfach- oder E-Mail-Aktivierung durchführen. Dies ist die Aufgabe des Empfängeraktualisierungsdiensts. Dieser Dienst weist Standard-E-Mail-Adressen allen postfachaktivierten oder E-Mail-aktivierten Empfängerobjekten wie Benutzerkonten, Gruppen und Kontakten zu. Das Format der erzeugten E-Mail-Adressen wird in einer Empfängerrichtlinie festgelegt.

Verwenden Sie den Exchange-System-Manager, um die Einstellungen der Standardempfängerrichtlinie folgendermaßen anzupassen:

  1. Erweitern Sie in der Konsolenstruktur den Container Empfänger, und wählen Sie dann Empfängerrichtlinien aus. Im Detailbereich wird das Objekt Standardrichtlinie aufgelistet. Wenn Sie vorhandene Empfängerinformationen erhalten möchten, müssen Sie diese Empfängerrichtlinie anpassen oder eine neue Richtlinie mit höherer Priorität erstellen, die auf alle relevanten Objekte angewendet wird und Standard-E-Mail-Adressen zuweist, die denen des früheren Messagingsystems entsprechen.

  2. Doppelklicken Sie auf das Objekt Standardrichtlinie, um dessen Eigenschaften anzuzeigen, und klicken Sie dann auf die Registerkarte E-Mail-Adressen. Nun können Sie die verschiedenen Regeln zur Adressengenerierung, beispielsweise für SMTP-Adressen, ändern. Sie können in den Generierungsregeln für Ihre E-Mail-Adressen Platzhalter verwenden. Wenn Sie beispielsweise das Standardadressformat von <Benutzeranmeldename>@<Domänenname> in das Format <Vorname>.<Nachname>@<Domänenname> (z. B. Frank.Miller@contoso.com) ändern möchten, müssen Sie für den Vornamen und den Nachnamen Platzhalter verwenden, da es sich hier um variable Informationen handelt. In diesem Beispiel wählen Sie den Eintrag für SMTP-Adressen auf der Registerkarte E-Mail-Adressen aus, klicken auf Bearbeiten und fügen dann unter Adresse am Anfang der Adressdefinition die Platzhalter %g.%s hinzu (Beispiel: %g.%s@contoso.com). Zusätzlich können Sie angeben, wie viele Zeichen verwendet werden sollen (Beispiel: mit %g%1s@contoso.com erhalten Sie TedB@contoso.com). In Tabelle 3 sind die in Adressgenerierungsregeln möglichen Platzhalter aufgelistet.

    Tabelle 3   Platzhalter in Adressgenerierungsregeln

    Platzhalter Beschreibung

    %d

    Anzeigename

    %g

    Vorname

    %i

    Initiale

    %m

    Alias

    %s

    Nachname

    noteAnmerkung:
    Informationen über weitere Platzhalter finden Sie im Microsoft Knowledge Base-Artikel 285136 mit Informationen zum Anpassen der SMTP-E-Mail-Adressgeneratoren mit Empfängerrichtlinien (https://go.microsoft.com/fwlink/?linkid=3052&kbid=285136).

Konfigurieren von primären und sekundären Adressen

Einige Organisationen möchten ihre SMTP-Adressen, insbesondere bei Unternehmensfusionen, während der Migration ändern. Wenn Sie jedoch den Benutzern neue E-Mail-Adressen zuweisen, werden Antworten auf alte Nachrichten nicht mehr übermittelt. Um die früheren Adressinformationen zu erhalten, müssen Sie die Empfängerrichtlinien so anpassen, dass den Benutzern zusätzlich zu den neuen primären SMTP-Adressen sekundäre SMTP-Adressen zugewiesen werden. Sie müssen eine Adressgenerierungsregel festlegen, die sekundäre, dem alten System entsprechende Adressen erzeugt. Exchange 2003 benutzt dann die primäre SMTP-Adresse für alle ausgehenden E-Mails und übermittelt alle eingehenden E-Mails, die an eine der sekundären Adressen gerichtet sind. Empfänger in einer Exchange 2003-Organisation können eine primäre SMTP-Adresse und bis zu 32 sekundäre SMTP-Adressen verwenden. Dies ist für die meisten Benutzer ausreichend.

Erstellen von Empfängerobjekten mit Programmcode

Mit ADSI und CDOEXM können Sie ebenfalls postfach- und E-Mail-aktivierte Empfängerobjekte in Active Directory erstellen. Wichtige Objekte sind CDO.Person und ADSI.User. Im folgenden VBScript-Codebeispiel wird CDO.Person zum Erstellen eines Benutzerkontos in Active Directory und Durchführen der Postfachaktivierung verwendet.

noteAnmerkung:
Das folgende Codebeispiel wurde auf dem Domänencontroller Server01 mit dem Exchange-Server EX-SRV1 in der Domäne contoso.com geschrieben und getestet. Wenn Sie diesen Code auf einem anderen Computer testen möchten, müssen Sie den LDAP-Pfad ändern. Dies gilt auch für alle anderen Codebeispiele dieses Themas.

Ein Beispiel für das Arbeiten mit Active Directory-Informationen unter Verwendung von ADSI.User wird im Abschnitt "Aktualisieren von Empfängerinformationen mit VBScript" angeführt.

Set oPerson = CreateObject("CDO.Person")
oPerson.LastName = "Bremer"
oPerson.DataSource.SaveTo "LDAP://server01.contoso.com/" _
                        & "CN=Ted,CN=Users,DC=Contoso,DC=com"

Set oMailbox = oPerson.GetInterface("IMailboxStore") 
oMailbox.CreateMailbox _
     "CN=Mailbox Store (EX-SRV1),cn=First Storage Group," _
   & "cn=InformationStore,cn=EX-SRV1,cn=Servers," _
   & "cn=First Administrative Group," _
   & "cn=Administrative Groups,cn=Exchange," _
   & "cn=Microsoft Exchange,cn=Services,cn=Configuration," _
   & "dc=Contoso,dc=com"

oPerson.DataSource.Save
set oMailbox = nothing
set oPerson = Nothing

Beachten Sie die Verwendung der IMailboxStore-Schnittstelle, die Sie mit der GetInterface-Methode aus den Objekten CDOEX und ADSI abrufen können. IMailboxStore ist eine CDOEXM-Schnittstelle, die das Erstellen von Postfächern für Benutzerkonten vereinfacht. In diesem Codebeispiel werden keine E-Mail-Adressen angegeben. Der Empfängeraktualisierungsdienst von Exchange weist die Informationen basierend auf den bereits zuvor beschriebenen Empfängerrichtlinien zu. Weitere Informationen zu ADSI, CDOEX und CDOEXM finden Sie im Exchange Software Development Kit (SDK) (https://go.microsoft.com/fwlink/?LinkId=25925).

Halbautomatisches Erstellen von Empfängerobjekten mit LDIFDE oder CSVDE

Wenn Sie keine Programmierkenntnisse haben, können Sie die erforderlichen Empfängerobjekte mit Ldifde.exe oder Csvde.exe erstellen. Ldifde.exe arbeitet mit LDIF-Dateien, einem Dateiformatstandard zur Stapelverarbeitung für LDAP-konforme Verzeichnisse. Um die allgemeinen Parameter von Ldifde.exe anzuzeigen, wechseln Sie zur Eingabeaufforderung, geben Sie ldifde ein, und drücken Sie die EINGABETASTE. Die Bildschirmausgabe zeigt verfügbare Optionen und Befehlszeilenbeispiele an. Weitere Information zu Ldifde.exe finden Sie im Microsoft Knowledge Base-Artikel 237677, "Importieren und Exportieren von Verzeichnisobjekten in bzw. aus Active Directory mit LDIFDE" (https://go.microsoft.com/fwlink/?linkid=3052&kbid=237677).

Viele Großunternehmen, die verschiedene Messagingumgebungen verwenden, bevorzugen die manuelle Verzeichnissynchronisierung. So behalten sie die Synchronisierung von Verzeichnissen, die viele Hunderttausend Empfängerobjekte enthalten können, unter Kontrolle. Adressbuchdateien werden üblicherweise im CSV-Format verteilt. Bei diesem Dateiformat können Sie Adressinformationen vor dem Import in Excel verarbeiten. Zur Verarbeitung dieses Dateityps wird das Tool Csvde.exe verwendet. Die Befehlssyntax entspricht der beim LDIFDE-Tool. Beide Tools haben viele Funktionen gemein.

Das folgende Beispiel verwendet Ldifde.exe, um das postfachaktivierte Benutzerkonto Ted mit SMTP und X.400-Proxyadressen zu erstellen. Sie können diese Datei mit folgendem Befehl importieren: ldifde -i -f <Import File> -s <Domain Controller> (Beispiel: ldifde -i -f Import.ldf -s server01).

dn: CN=Ted,CN=Users,DC=contoso,DC=com
changetype: add
displayName: Ted
objectCategory: CN=Person,CN=Schema,CN=Configuration,DC=contoso,DC=com
objectClass: user
proxyAddresses: X400:c=us;a= ;p=Exchange;o=Exchange;s=Ted;
proxyAddresses: smtp:OldTed@Contoso.com
proxyAddresses: SMTP:Ted@Contoso.com
name: Ted
sAMAccountName: Ted
userAccountControl: 512
userPrincipalName: Ted@Contoso.com
msExchHomeServerName: 
 /o=Exchange/ou=First Administrative Group/cn=Configuration/cn=Servers/cn=EX-SRV1
mailNickname: Ted

Wichtig

Beim Erstellen von Benutzerkonten mit Ldifde.exe und Csvde.exe müssen Sie sicherstellen, dass die in der Importdatei angegebenen Informationen auf Ihre spezielle Umgebung zutreffen. Beide Tools führen keine Gültigkeitsprüfungen durch. Beispielsweise kann die ungültige Information msExchHomeServerName importiert werden. In diesem Fall wird das Postfach auf einem nicht vorhandenen Server platziert, und der Benutzer kann die Exchange-Organisation nicht nutzen. Falls dies geschieht, korrigieren Sie die Informationen durch Modifizierung der betreffenden Attribute mit Ldifde.exe auf ähnliche Weise wie in den Verfahren der vorherigen Abschnitte beschrieben.

Aktualisieren von Empfängerinformationen in Active Directory

Nachdem Sie Empfängerinformationen in Active Directory mit dem Assistenten für die Migration zu Exchange, Active Directory-Benutzer und -Computer oder einer der anderen erläuterten Methoden erstellt haben, können Sie beispielsweise primäre oder sekundäre E-Mail-Adressen überprüfen und aktualisieren. Dies trifft insbesondere dann zu, wenn Sie vorhandene Adressinformationen erhalten müssen, die keinem bestimmten Muster folgen. Wenn Ihre Benutzer willkürliche E-Mail-Adressen verwenden, können Sie diese Informationen nicht mithilfe von Empfängerrichtlinien beibehalten. Sie müssen die E-Mail-Adressen in Active Directory-Benutzer und -Computer manuell anpassen, nachdem der Empfängeraktualisierungsdienst die Standardadressen zugewiesen hat. Insbesondere wenn eine große Anzahl von Benutzern migriert wird, kann dies schwierig sein. Um diesen Vorgang zu vereinfachen, verwenden Sie Ldifde.exe, Csvde.exe oder ADSI und CDOEXM zur Stapelverarbeitung für Active Directory.

Aktualisieren von Empfängerinformationen mit LDIFDE

Das Verfahren zur Aktualisierung von Empfängerinformationen in Active Directory mit Ldifde.exe ist nahezu identisch mit dem zuvor beschriebenen Verfahren zur Erstellung von postfachaktivierten Benutzerkonten. Sie müssen lediglich den Änderungstyp und das zu modifizierende Verzeichnisobjekt angeben. Exportieren Sie zur Modifizierung der E-Mail-Adressen von Benutzerkonten, Gruppen und Kontakten zuerst die Verzeichnisinformationen von einem Domänencontroller. Anhand der gelieferten Exportdatei können Sie dann den jeweiligen DN (Distinguished Name) der zu aktualisierenden Empfängerobjekte bestimmen. Mit dem DN werden Verzeichnisobjekte eindeutig identifiziert.

Verwenden Sie den Befehl ldifde -f c:\Export.ldf -s <Domain Controller> (Beispiel: ldifde -f export.ldf -s server01), um alle verfügbaren Verzeichnisinformationen in der Domäne zu exportieren. Sie können die Ausgabe auf eine bestimmte Organisationseinheit oder ein spezielles Benutzerkonto beschränken, indem Sie den Parameter –d verwenden und den DN der Suchbasis für den Datenexport angeben. Verwenden Sie den folgenden Befehl, um alle Objekte im Container Benutzer zu exportieren: ldifde -f Export.ldf -s <Domain Controller> -d "CN=Users,DC=<Domain>,DC=<com>" (Beispiel: ldifde -f Export.ldf -s server01 -d "CN=Users,DC=Contoso,DC=com").

Nachdem Sie die Verzeichnisinformationen exportiert und den DN des gewünschten Empfängerobjekts festgelegt haben, können Sie relativ einfach eine Importdatei für eine E-Mail-Adressenaktualisierung erstellen. Die Zeilen, die DNs enthalten, beginnen mit "dn:". Das folgende Beispiel zeigt eine Importdatei, die zwei SMTP-Adressen und eine X.400-Adresse einem postfachaktivierten Konto mit der Bezeichnung Ted zuweist. Sie können diese Datei auf die gleiche Weise importieren, wie Sie Konten erstellen (Beispiel: ldifde -i -f Import.ldf -s server01).

dn: CN=Ted,CN=Users,DC=contoso,DC=com
changetype: modify
replace: proxyAddresses
proxyAddresses: SMTP:Ted@contoso.com
proxyAddresses: X400:c=US;a= ;p=FirstOrg;o=Exchange;s=Ted;
proxyAddresses: smtp:postmaster@contoso.com
-

Beachten Sie die Bindestriche zwischen Aktualisierungseinträgen und in der letzten Importdateizeile.

Wichtig

Sichern Sie die Domänencontroller und globalen Katalogserver, testen Sie die Importdateien in einer Testumgebung und prüfen Sie die Ergebnisse sorgfältig, bevor Sie Ldifde.exe in der Produktionsumgebung einsetzen. Wird Ldifde.exe mit falschen Importeinstellungen verwendet, kann dies Active Directory schädigen, sodass Sie eine Wiederherstellung von Active Directory mithilfe der Sicherungskopie erforderlich wird.

Aktualisieren von Empfängerinformationen mit CSV-Dateien

Csvde.exe ist weniger leistungsstark als Ldifde.exe, da hierbei keine vorhandenen Verzeichnisobjekte geändert oder gelöscht werden können. Wenn Sie eine Aktualisierung der Empfängerinformationen anhand einer CSV-Datei beabsichtigen, müssen Sie deshalb die entsprechenden CSV-Einträge extrahieren und in eine LDF-Datei schreiben. Anschließend können Sie Ldifde.exe wie zuvor beschrieben ausführen.

Das folgende Excel-Makro zeigt, wie eine LDF-Datei aus einer CSV-Datei generiert wird, die das Attribut proxyAddresses enthält. Um die Spalte proxyAddresses zu bestimmen, setzt der Code setzt voraus, dass der DN sich in der ersten Spalte der Datei befindet und sich in allen übrigen Kopfzeilenzellen wiederholt. Als Ergebnis wird ein Eintrag für jedes Empfängerobjekt der CSV-Datei zum Ändern des Attributs proxyAddresses geliefert. Diese Vorgehensweise kann mit geringfügigen Änderungen auch auf andere Verzeichnisattribute angewendet werden.

Sub LDFfromCSV(Optional sAttribute As String = "proxyAddresses")
    ' Create the LDF file.
    sDefName = Application.DefaultFilePath & "\Import.ldf"
    sFile = Application.GetSaveAsFilename(InitialFilename:=sDefName, _
                                          Title:="Save LDF file")
    If sFile = "" Then
        Exit Sub
    Else
        Set fso = CreateObject("Scripting.FileSystemObject")
        Set f = fso.CreateTextFile(sFile, True)
    End If
  
    ' Determine the number of entries in the .csv file.
    nRows = ActiveSheet.UsedRange.Rows.Count
    nColumns = ActiveSheet.UsedRange.Columns.Count
    For i = 2 To nRows
        ' Specify the distinguished name of each recipient 
        ' for whom you want to modify a value.
        sVal = ActiveSheet.Cells(1, 1).Value & ": " _
             & ActiveSheet.Cells(i, 1).Value _
             & vbCrLf & "changetype: modify" & vbCrLf
        For j = 2 To nColumns
            sHdrValue = ActiveSheet.Cells(1, j).Value
            If sHdrValue = sAttribute Then
                ' You are now in the appropriate column.
                sVal = sVal & "replace: " & sHdrValue & vbCrLf _
                     & sHdrValue & ": " & ActiveSheet.Cells(i, j).Value _
                     & vbCrLf & "-" & vbCrLf
            End If
        Next
        sEntry = VBA.Replace(sVal, "\,", "\,", 1, -1, vbTextCompare)
        f.writeline sEntry
    Next
    f.Close
    Set f = Nothing
    Set fso = Nothing
End Sub

Um eine CSV-Datei in eine LDF-Datei umzuwandeln, exportieren Sie mithilfe von Csvde.exe die Objekte aus dem Container Benutzer. Geben Sie beispielsweise folgenden Befehl ein: csvde -f export.csv -s <Domain Controller> -d "CN=Users,DC=<Domain>,DC=<com>". Neben anderen Informationen enthält die Ergebnisdatei das Attribut proxyAddresses für alle postfachaktivierten Benutzerkonten. Anschließend können Sie die proxyAddresses-Information für bestimmte Benutzer ändern und das Makro zum Generieren der LDF-Datei ausführen.

Aktualisieren von Empfängerinformationen mit VBScript

Wenn Sie Empfängerinformationen statt mit Ldifde.exe und Excel-Makros lieber auf direkterem Weg aktualisieren möchten, können Sie ADSI und VBScript in einem benutzerdefinierten Verwaltungstool verwenden. Das folgende Codebeispiel zeigt, wie E-Mail-Adressen für ein Benutzerkonto mit dem ADSI.User-Objekt programmiert werden Sie können diesen Code beispielsweise in einer ASP-Seite verwenden. Sie müssen dabei eigenen Code für das Prüfen von Berechtigungen und die Fehlerbehebung einbinden. Das Codebeispiel ist eine gute Ausgangsbasis für eine Active Directory-Anwendung.

Const ADS_PROPERTY_CLEAR = 1
Const ADS_PROPERTY_UPDATE = 2
Const ADS_PROPERTY_APPEND = 3
Const ADS_PROPERTY_DELETE = 4

Set oUser = GetObject("LDAP://CN=testuser,CN=Users,DC=contoso,DC=com")
   
oUser.PutEx ADS_PROPERTY_UPDATE, "proxyAddresses", _
            Array("SMTP:olduseraddr@contoso.com", _
                  "SMTP:updateduser@contoso.com", _
                  "X400:c=us;a= ;p=Exchange;o=Exchange;s=updateduser;")
oUser.SetInfo

Wichtig

Wie bei Ldifde.exe und Csvde.exe müssen Sie Ihre Lösungen in einer Testumgebung sorgfältig testen, bevor Sie sie in der Produktionsumgebung einsetzen. Bei falscher Verwendung von ADSI kann Active Directory geschädigt werden, sodass eine Wiederherstellung mithilfe der Sicherungskopie erforderlich wird. Stellen Sie sicher, dass eine funktionierende Sicherungskopie der Domänencontroller und globalen Katalogserver verfügbar ist.

Migrieren von Benutzerdaten und Kalenderinformationen

Eine Anforderung von Benutzern ist üblicherweise, dass wichtige Nachrichten, Termine, Aufgaben und Kontaktinformationen auch während der Migration zur Verfügung stehen. Um dieser Anforderung gerecht zu werden, müssen Sie Strategien für das Verschieben vorhandener Daten zu Exchange 2003 entwerfen. Daten können sich auf dem Server in Postfächern, Diskussionsrunden und anderen Repositorys oder auf Clients in persönlichen Nachrichtenspeichern befinden.

Migrieren serverbasierter Daten

Wenn die Benutzer den größten Teil der Daten auf dem Server speichern, müssen Sie für diese Benutzer eine Strategie zur Datenmigration entwickeln. Dabei sind folgende Fragen zu berücksichtigen:

  • Sind spezielle Ressourcenkonten von der Migration zu Exchange 2003 betroffen?   Möglicherweise werden spezielle Konten für bestimmte Ressourcen oder Geräte wie Besprechungsräume, Onlinekonferenz etc. verwendet.. Im Kalender eines Kontos wird diese Ressource oder das Gerät, ähnlich wie bei einer Terminplanung, gebucht. Mit dem Assistenten für die Migration zu Exchange können Sie spezielle Konten und deren Daten zu Exchange 2003 verschieben. Die Konfiguration bleibt jedoch nicht erhalten. Der Assistent kann beispielsweise nicht zwischen Benutzerpostfächern und Ressourcenpostfächern unterscheiden. Deshalb müssen Sie die Konfiguration manuell anpassen. Sie müssen dem für die Ressource verantwortlichen Benutzer die Berechtigungen Vollständiger Postfachzugriff für das entsprechende postfachaktivierte Ressourcenkonto in Active Directory-Benutzer und -Computer zuweisen und eine Verbindung mit dem Ressourcenpostfach in Outlook herstellen, um dieses als Ressourcenkonto neu zu konfigurieren. Klicken Sie in Outlook im Menü Extras auf Optionen. Klicken Sie auf der Registerkarte Allgemein auf Kalenderoptionen und dann auf Ressourcenplanung. Diese Schritte müssen für alle migrierten Ressourcenkonten wiederholt werden.
  • Ist der Speicherplatz auf dem Server für eine vollständige Migration ausreichend?   Der Assistent für die Migration zu Exchange benötigt temporären Speicherplatz für seine Migrationsdateien. Außerdem speichert Exchange 2003 migrierte Nachrichten an zwei Speicherorten, in Datenbanken und in entsprechenden Transaktionsprotokolldateien. Sie sollten für die Migration mindestens das Dreifache des Speicherplatzes reservieren, der für die tatsächlich zu verschiebenden Daten benötigt wird. Die Speicherplatzanforderungen sind höher als beim früheren System, da die Migrationstools kein Single Instance Storage vornehmen können. Diese Art der Speicherung spart Speicherplatz und beschleunigt die Nachrichtenübermittlung. Eine Nachricht mit einer Instanz, die an fünf Empfänger adressiert ist, wird lediglich einmal gespeichert, allerdings mit fünf Objektzeigern für die einzelnen Empfänger. Migrationstools wie Benutzer sehen das Objekt jedoch als einzelnes Nachrichtenelement an. Das Element wird fünfmal extrahiert, einmal für jedes einzelne Postfach. Letztendlich wird das Element fünfmal in den Exchange-Speicher kopiert.
  • Verfügen Sie über die erforderlichen Zugriffsberechtigungen, um alle Daten für die Benutzer zu migrieren?   Das Konto, das Sie für den Zugriff auf das Quellnachrichtensystem verwenden (d. h. das Migrationskonto) muss die entsprechenden Zugriffsrechte zum Extrahieren von Daten aus sämtlichen Postfächern aufweisen. Dazu sind unter Umständen neben den Administratorrechten noch weitere Rechte für ein Postoffice erforderlich. In Novell GroupWise beispielsweise müssen Sie dem Migrationskonto Novell GroupWise-Proxyrechte für alle Postfächer zuweisen.
  • Speichern die Benutzer verschlüsselte Nachrichten in ihren serverbasierten Postfächern?   Die Verschlüsselung ist erforderlich, um Nachrichten in Exchange-Formate zu umzuwandeln, sie kann jedoch nur von dem entsprechenden Benutzer durchgeführt werden. Weisen Sie die Benutzer an, alle verschlüsselten Nachrichten auf die Clients herunterzuladen, und geben Sie an, dass nach der Migration die Nachrichtenverschlüsselung in Outlook mit der standardmäßigen Verschlüsselungstechnologie, die auf X.509 Version 3 basiert, durchgeführt werden kann.
  • Unterstützt der Assistent für die Migration zu Exchange das vorhandene Nachrichtensystem?   Der Assistent für die Migration zu Exchange ist das wichtigste Migrationstool von Exchange 2003 und sollte nach Möglichkeit eingesetzt werden. Wenn Ihr System nicht unterstützt wird, sollten Sie eventuell alle Daten von den Servern auf die Arbeitsstationen der Benutzer verschieben oder ein Microsoft-fremdes Migrationstool verwenden.
  • Können Nachrichtenressourcen vor der Migration konsolidiert werden?   Je geringer die Anzahl der zu verwaltenden Postoffices und E-Mail-Hosts, desto einfacher ist die Migration. Die Konsolidierung alter Nachrichtensysteme in deren vorhandenen Umgebungen kann jedoch ebenso komplex sein, wie die Migration der einzelnen Systeme. Geeigneter ist möglicherweise eine Konsolidierung von Nachrichtenressourcen während der Migration. Sie können beispielsweise mehrere Postoffices zu demselben Exchange 2003-Server migrieren.
  • Sollen alle Elemente oder nur die neueren Elemente migriert werden?   Sie können im Assistenten für die Migration zu Exchange einen Datumsbereich festlegen, der das Alter der zu erhaltenden Nachrichten bestimmt. Viele Unternehmen nutzen diese Gelegenheit alte E-Mails zu löschen. Dies spart Speicherplatz auf dem Server und reduziert die Migrationszeit. Trotzdem ist es ratsam, eine Richtlinie für Daten zu erstellen, die nicht migriert werden. Die Benutzer sollten entsprechend informiert werden, sodass sie alte Nachrichten, private Adresslisten und andere Informationen wie Verarbeitungsregeln für Nachrichten ausdrucken oder die Daten in persönlichen Nachrichtenarchiven speichern können.
  • Möchten Sie Daten über das Computernetzwerk migrieren?   Wenn ganze Postoffices oder andere Nachrichtenrepositorys nicht vor der Migration auf den lokalen Exchange-Server kopiert werden können, müssen Sie sicherstellen, dass die verfügbare Bandbreite Ihres Computernetzwerks die Arbeitslast verarbeiten kann. Vergewissern Sie sich, dass Quell- und Zielsysteme sich im selben LAN befinden. Vermeiden Sie möglichst die Migration über WAN-Verbindungen, und führen Sie vor der Migration Wartungs- und Konsistenzprüfungen durch.

Migrieren clientbasierter Benutzerdaten

Wenn die Benutzer ihre E-Mail-Nachrichten, Kontakte und Kalenderinformationen lokal und nicht auf dem Server verwalten, stehen bei der Migration vier Möglichkeiten zur Auswahl.

  • Die Benutzer können ihre lokalen Daten vor der Migration auf den Server verschieben.   Das Verschieben von Daten zurück auf den Server ist unter Umständen nicht vorteilhaft. Es führt zu erhöhtem Netzwerkverkehr, belegt Speicherplatz auf dem Server und erschwert allgemein die Arbeit des Messagingadministrators. Von einigen Messagingsystemen wie POP3-Hosts wird diese Option nicht unterstützt.
  • Die Benutzer können Outlook in der alten Messagingumgebung verwenden.   Das Arbeiten mit Outlook in der alten Umgebung ermöglicht Benutzern den Download aller Daten in Informationsspeicher für persönliche Ordner, wenn die Speicherkapazität auf der lokalen Festplatte ausreicht. Hierdurch reduziert sich die Datenmenge, die der Assistenten für die Migration zu Exchange verschieben muss. Außerdem werden Probleme mit Berechtigungen und verschlüsselten Nachrichten vermieden. Die Benutzer können diese Repositorys in der Exchange 2003-Organisation weiterhin nutzen.
  • Die Benutzer müssen clientbasierte Daten selbst migrieren.   Aus Sicht des Administrators ist die Durchführung der Datenmigration durch den Benutzer selbst die ideale Lösung, allerdings fühlen sich die Benutzer dabei häufig überfordert. Dies kann zu Frustration, einer steigenden Anzahl von Helpdeskanfragen und eingeschränkter Produktivität führen.
  • Führen Sie die Migration auf den Computern der einzelnen Benutzer manuell durch.   Eine praktikable Lösung für viele Unternehmen ist die gemeinsame Ausführung des clientbasierten Datentransfers durch Administrator bzw. Helpdeskpersonal und Benutzer.

Migrieren von Arbeitsgruppen- und Workflowanwendungen

Arbeitsgruppen- und Workflowanwendungen komplizieren ein Migrationsszenario. Eine einstufige Migration kann durch vorhandene Arbeitsgruppen- und Workflowlösungen sowie deren Daten sogar verhindert werden. In diesem Fall ist eine kurz- oder auch langfristige Koexistenz und Interoperabilität von Exchange 2003 und altem Messagingsystem erforderlich, bis wichtige Geschäftsanwendungen neu entwickelt und in der Exchange 2003-Organisation bereitgestellt werden konnten. Je anspruchsvoller eine Arbeitsgruppenlösung ist, desto komplizierter ist die Migration und desto höher sind die Kosten.

Wenn Sie eine Migrationsstrategie für Arbeitsgruppen- und Workflowanwendungen festlegen, müssen Sie folgende Fragen berücksichtigen:

  • Sollen Anwendungen zur Zusammenarbeit zu Exchange 2003 oder anderen Plattformen migriert werden?   Es stehen zwei allgemeine Optionen zur Migration von Arbeitsgruppen- und Workflowanwendungen zur Verfügung: Sie können diese Lösungen auf Exchange 2003 oder eine andere Plattform portieren. Es empfiehlt sich möglicherweise, die Arbeitsgruppenlösungen zu einem anderen System als Exchange 2003 zu migrieren, um die Interoperabilitätsanforderung aus Ihrem Migrationsplan zu streichen. Bei einigen Anwendungen besteht die Möglichkeit der Portierung auf ein Datenbankverwaltungssystem wie Microsoft SQL Server™ in Kombination mit einem Webserver, beispielsweise IIS (Internet Information Services) und der Microsoft .NET-Plattform. Diese Technologien des Office-Systems, z. B. Microsoft Windows SharePoint® Services, können auch zur Entwicklung und Implementierung von Anwendungen zur Zusammenarbeit für die Freigabe von Aufgaben, Kontakten und Kalendern eingesetzt werden. Zusätzlich können Sie Microsoft Office SharePoint Portal Server 2003 als Basis für Dokumentverwaltungslösungen verwenden. Weitere Informationen zu SharePoint-Produkten und -Technologien finden Sie auf der SharePoint-Website (https://www.microsoft.com/sharepoint).

  • Sind kritische Arbeitsgruppenanwendungen vorhanden, für deren Portierung auf die neue Umgebung ein enormer Programmieraufwand erforderlich ist?   In diesem Fall müssen Sie Möglichkeiten zur Migration dieser Anwendungen herausfinden oder eine Koexistenzstrategie auf Basis einer mehrstufigen Migration entwickeln.

    noteAnmerkung:
    Wenn Sie wichtige Arbeitsgruppen- und Workflowanwendungen nicht innerhalb eines angemessenen Zeitraums migrieren können, kann keine einstufige Migration durchgeführt werden.
  • Müssen öffentliche Diskussionsforen auf Exchange 2003 portiert werden?   Wenn dies zutrifft, legen Sie eine Person als Besitzer aller Öffentlichen Ordner fest, die Sie für Diskussionsforen in Exchange 2003 anlegen. Zusätzlich müssen Sie standardmäßige und spezifische Benutzerberechtigungen für den Öffentlichen Ordner spezifizieren, da Berechtigungseinstellungen nicht migriert werden. Danach müssen Sie mit dem Exchange-System-Manager die Sicherheitseinstellungen manuell korrigieren. Wenn vorhandene Diskussionsforen auf benutzerdefinierten Formularen für Dateneingabe und -anzeige basieren, implementieren Sie mit Outlook Forms Designer ein entsprechendes Outlook-Formular, und ordnen Sie dieses Formular dem entsprechenden Öffentlichen Ordner zu.