Postfachverschiebevorgänge und die Tabelle „Postfach-Tombstone“

 

Letztes Änderungsdatum des Themas: 2005-10-12

Microsoft® Exchange Server 2003 und Exchange 2000 Server verwenden den Active Directory®-Verzeichnisdienst zum Speichern von Konfigurationen und Benutzerinformationen. Normalerweise werden die meisten dieser Informationen nicht auf dem Server abgespeichert, auf dem Exchange ausgeführt wird, sondern auf einem anderen Server. Der Server, auf dem Exchange ausgeführt wird, kann zum Lesen und Schreiben von Änderungen der Konfiguration einen beliebigen Active Directory-Server verwenden.

Es ist daher möglich, dass während der Operation Postfach verschieben Ursprungs- und Zielserver von mehreren Active Directory-Servern lesen oder auf diese schreiben und dass die vollständige Synchronisierung der Active Directory-Server einige Zeit in Anspruch nimmt. Dies kann zu Situationen führen, in denen während oder nach der Verschiebung von Postfächern die E-Mail an den Ursprungs- statt an den Zielserver gesendet wird.

Zur Vermeidung dieses Problems führt die Quelldatenbank von Exchange verschobene Postfächer in der Tombstone-Tabelle des Postfachs auf. Diese Tabelle ist unabhängig von Active Directory-Informationen. Wenn eine Nachricht nach dem Verschieben des Postfachs an den Ursprungsserver gesendet wird, erkennt der Ursprungsserver unabhängig von den in Active Directory gespeicherten Informationen, dass die Nachricht dort nicht zugestellt werden darf und routet die Nachricht erneut. Bei einem Zustellungsversuch tritt der Fehler „ecMailboxInTransit“ auf, und der Server versucht, die Nachricht erneut zu routen, anstatt sie lokal auszuliefern.

Wenn ein Postfach mit der Aufgabe Postfach verschieben wieder auf den ursprünglichen Server verschoben wird, löscht die Aufgabe Postfach verschieben den Tombstone-Eintrag des Postfachs. Damit dann das Postfach erfolgreich verschoben werden.

Wenn eine Datenbank auf einen anderen Server verschoben wird, markiert der Cleanup-Agent für Postfächer alle Postfächer der Datenbank mit Verbindung getrennt. Zusätzlich erstellt der Cleanup-Agent für Postfächer in der Tombstone-Tabelle des Postfachs einen Eintrag nur für das Postfach der Systemaufsicht. Dies verhindert, dass ein Postfach der Systemaufsicht eines Servers auf einem anderen Server aktiviert werden kann.

Diese Sicherheitsmaßnahme führt aber dazu, dass die Datenbank auf dem Ursprungsserver nicht mehr das Postfach der Systemaufsicht bereitstellen kann. Dies liegt daran, dass es nicht möglich ist, das Postfach der Systemaufsicht aus der Tombstone-Liste zu entfernen. Die Aufgabe „Postfach verschieben“ kann nicht auf das Postfach der Systemaufsicht angewendet werden. Da die Tombstone-Tabelle des Postfachs auf eine bestimmte physische Datenbank beschränkt ist und in Active Directory weder bekannt ist noch repliziert wird, können Sie das Postfach der Systemaufsicht reaktivieren, indem Sie eine physische Datenbank bereitstellen, die niemals einen Tombstone-Eintrag für das Postfach der Systemaufsicht enthalten hat.

Weitere Informationen

Weitere Informationen zum Postfach der Systemaufsicht finden Sie unter Probleme mit dem Postfach der Systemaufsicht beim Verschieben einer Exchange-Postfachdatenbank.

Weitere Informationen zum Verschieben von Exchange-Postfachdatenbanken finden Sie unter Verschieben einer Exchange-Postfachdatenbank auf einen anderen Server oder in eine andere Speichergruppe.