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Gegenseitige Importe

Das Exportieren aus bzw. das Importieren in eine andere ausführbare Datei bringt Komplikationen mit sich, wenn die Importe gegenseitig (oder zirkulär) sind. Wenn beispielsweise zwei DLLs Symbole untereinander importieren, ist dies mit gegenseitigen, rekursiven Funktionen vergleichbar.

Das Problem bei gegenseitig importierenden ausführbaren Dateien (gewöhnlich DLLs) besteht darin, dass keine der beiden Dateien erstellt werden kann, ohne dass zuerst die andere erstellt wurde. Jeder Buildprozess erfordert eine Importbibliothek als Eingabe, die im jeweils anderen Buildprozess generiert wurde.

Die Lösung besteht darin, das LIB-Dienstprogramm mit der /DEF-Option auszuführen. Durch dieses Dienstprogramm wird eine Importbibliothek ohne ausführbare Datei erstellt. Mit diesem Dienstprogramm können Sie alle benötigten Importbibliotheken erstellen, unabhängig davon, wie viele DLLs beteiligt oder wie kompliziert die Abhängigkeiten sind.

Eine Lösung zur Handhabung gegenseitiger Importe sieht folgendermaßen aus:

  1. Bearbeiten Sie die DLLs der Reihe nach. (Obwohl bestimmte Reihenfolgen vorteilhafter sind, ist die Reihenfolge im Prinzip unerheblich.) Wenn alle benötigten Importbibliotheken vorhanden und aktuell sind, führen Sie LINK aus, um die ausführbare Datei (DLL) zu erstellen. Dadurch wird eine Importbibliothek generiert. Andernfalls führen Sie LIB aus, um eine Importbibliothek zu erstellen.

    Durch Ausführen von LIB mit der /DEF-Option wird eine zusätzliche Datei mit der Erweiterung EXP generiert. Diese EXP-Datei muss später zum Erstellen der ausführbaren Datei verwendet werden.

  2. Nachdem Sie sämtliche Importbibliotheken entweder mit LINK oder LIB erstellt haben, führen Sie LINK erneut aus, um die ausführbaren Dateien zu erstellen, die im vorherigen Schritt nicht erstellt wurden. Beachten Sie, dass die entsprechende EXP-Datei in der LINK-Befehlszeile angegeben werden muss.

    Wenn Sie das LIB-Dienstprogramm zu einem früheren Zeitpunkt ausgeführt hätten, um eine Importbibliothek für DLL1 zu erzeugen, hätte LIB die Datei DLL1.exp ebenfalls erstellt. DLL1.exp muss beim Erstellen von DLL1.dll als Eingabe für LINK verwendet werden.

Die folgende Illustration zeigt eine Lösung für zwei sich gegenseitig importierende DLLs, DLL1 und DLL2. In Schritt 1 wird LIB mit der /DEF-Option für DLL1 ausgeführt. In Schritt 1 wird die Importbibliothek DLL1.lib sowie DLL1.exp generiert. In Schritt 2 wird die Importbibliothek verwendet, um DLL2 zu erstellen, wodurch wiederum eine Importbibliothek für die Symbole von DLL2 generiert wird. In Schritt 3 werden DLL1.exp und DLL2.lib als Eingabe verwendet, um DLL1 zu erstellen. Beachten Sie, dass für DLL2 keine EXP-Datei erforderlich ist, da LIB nicht zum Erstellen der Importbibliothek von DLL2 verwendet wurde.

Verknüpfen von zwei DLLs mit gegenseitigen Importen

Zwei DLLs werden mithilfe von gegenseitigen Importen verknüpft

Einschränkungen von _AFXEXT

Das _AFXEXT-Präprozessorsymbol kann für Erweiterungs-DLLs verwendet werden, solange die Erweiterungs-DLLs nicht mehrschichtig angelegt sind. Wenn Sie über Erweiterungs-DLLs verfügen, die Klassen in Ihren eigenen Erweiterungs-DLLs aufrufen oder von darin enthaltenen Klassen ableiten und diese DLLs wiederum von MFC-Klassen abgeleitet werden, müssen Sie ein eigenes Präprozessorsymbol verwenden, um Mehrdeutigkeiten zu vermeiden.

Bei Win32 besteht das Problem darin, dass Sie alle Daten explizit als __declspec(dllexport) deklarieren müssen, wenn sie aus einer DLL exportiert werden sollen, und als __declspec(dllimport), wenn sie aus einer DLL importiert werden sollen. Wenn Sie _AFXEXT definieren, wird durch die MFC-Header sichergestellt, dass AFX_EXT_CLASS korrekt definiert wird.

Bei Verwendung mehrerer Ebenen ist ein Symbol wie AFX_EXT_CLASS nicht ausreichend, da eine Erweiterungs-DLL sowohl neue Klassen exportieren als auch weitere Klassen aus einer anderen Erweiterungs-DLL importieren kann. Um dieses Problem zu beheben, verwenden Sie ein spezielles Präprozessorsymbol, das angibt, dass Sie die DLL erstellen und nicht verwenden. Angenommen, Sie verfügen über die beiden Erweiterungs-DLLs A.dll und B.dll. Beide exportieren einige Klassen in A.h bzw. B.h. B.dll verwendet die Klassen von A.dll. Die Headerdateien würden in etwa wie folgt aussehen:

/* A.H */
#ifdef A_IMPL
   #define CLASS_DECL_A   __declspec(dllexport)
#else
   #define CLASS_DECL_A   __declspec(dllimport)
#endif

class CLASS_DECL_A CExampleA : public CObject
{ ... class definition ... };

// B.H
#ifdef B_IMPL
   #define CLASS_DECL_B   __declspec(dllexport)
#else
   #define CLASS_DECL_B   __declspec(dllimport)
#endif

class CLASS_DECL_B CExampleB : public CExampleA
{ ... class definition ... };
...

A.dll wird mit /D A_IMPL, B.dll mit /D B_IMPL erstellt. Indem separate Symbole für jede DLL verwendet werden, wird CExampleB beim Erstellen von B.dll exportiert und CExampleA importiert. CExampleA wird beim Erstellen von A.dll exportiert und importiert, wenn es von B.dll oder einem anderen Client verwendet wird.

Diese Art der Schichtung wird nicht implementiert, wenn Sie die integrierten Präprozessorsymbole AFX_EXT_CLASS und _AFXEXT verwenden. Mit der oben beschriebenen Technik wird das Problem auf eine Weise gelöst, die dem Mechanismus ähnelt, der von MFC beim Erstellen von Erweiterungs-DLLs für Active Technology, Datenbanken und Netzwerke verwendet wird.

Kein Exportieren der gesamten Klasse

Wenn Sie keine gesamte Klasse exportieren, müssen Sie sich vergewissern, dass die durch die MFC-Makros erstellten, erforderlichen Datenelemente korrekt exportiert werden. Dazu können Sie AFX_DATA als Makro für Ihre spezifische Klasse neu definieren. Die Neudefinition ist jedes Mal erforderlich, wenn Sie nicht die gesamte Klasse exportieren.

Beispiel:

/* A.H */
#ifdef A_IMPL
   #define CLASS_DECL_A  _declspec(dllexport)
#else
   #define CLASS_DECL_A  _declspec(dllimport)
#endif

#undef  AFX_DATA
#define AFX_DATA CLASS_DECL_A

class CExampleA : public CObject
{
   DECLARE_DYNAMIC()
   CLASS_DECL_A int SomeFunction();
   //... class definition ...
};

#undef AFX_DATA
#define AFX_DATA

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Siehe auch

Konzepte

Importieren und Exportieren