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Architektur des Workflowhostings

Letzte Änderung: Dienstag, 10. August 2010

Gilt für: SharePoint Foundation 2010

Die Workflowfunktionalität in Microsoft SharePoint Foundation 2010 basiert auf Microsoft Windows Workflow Foundation (WF), einer Windows-Plattformkomponente, die ein Programmierframework und Programmiertools für die Entwicklung und Ausführung von workflowbasierten Anwendungen bereitstellt. SharePoint Foundation 2010 nutzt zwei Komponenten von Windows Workflow Foundation: Visual Studio 2010 Workflow Designer und das WF-Laufzeitmodul.

Visual Studio-Designer für Windows Workflow Foundation

Visual Studio 2010 Workflow Designer wird in Microsoft Visual Studio gehostet und ermöglicht Entwicklern die Erstellung eigener, benutzerdefinierter Workflows und Workflowaktivitäten. Das Workflowmodell von Windows Workflow Foundation ermöglicht die Beschreibung des Ablaufs eines Geschäftsprozesses. Workflows können grafisch, mit XML-Spezifikationscode oder mit einer Kombination von beidem erstellt werden. Visual Studio 2010 Workflow Designer stellt eine intuitive, grafische Entwurfsoberfläche bereit, mit deren Hilfe Entwickler vordefinierte Aktivitäten zu einem benutzerdefinierten Workflow zusammenstellen und diesen konfigurieren können. Workflowautoren nutzen und erweitern das Workflowmodell genauso wie andere Elemente von Microsoft .NET Framework.

Weitere Informationen finden Sie unter Visual Studio Designer für Windows Workflow Foundation (Übersicht).

Windows Workflow Foundation-Laufzeitmodul

Das WF-Laufzeitmodul verwaltet die Workflowausführung und ermöglicht es Workflows, über einen langen Zeitraum und sogar bei einem Computerneustart aktiv zu bleiben. Laufzeitdienste stellen Kerndienste wie Transaktionen und Persistenz für das Laufzeitmodul bereit. WF ermöglicht die Ausführung von Workflows durch beliebige Anwendungsprozess- oder Dienstcontainer als WF-Host; dabei wird WF in den eigenen Prozess geladen. Beim Erstellen von Microsoft SharePoint Foundation 2010-Workflows ist SharePoint Foundation 2010 der Host für WF.

Das WF-Laufzeitmodul stellt die Dienste bereit, die für jede Workflowanwendung erforderlich sind, z. B. Sequenzen, Zustandsverwaltung, Nachverfolgungsfunktionen und Transaktionsunterstützung. Das WF-Modul dient als Zustandsautomat für das Laden und Entladen von Workflowvorlagen sowie für die Verwaltung des aktuellen Zustands der laufenden Workflows.

SharePoint Foundation 2010 hostet das WF-Laufzeitmodul. Anstelle der austauschbaren Dienste in WF stellt SharePoint Foundation 2010 benutzerdefinierte Implementierungen der folgenden Dienste für das Modul bereit: Transaktion, Persistenz, Benachrichtigungen, Rollen, Nachverfolgung und Messaging. Entwickler können Workflowlösungen basierend auf SharePoint Foundation 2010 erstellen.

Weitere Informationen zur Verwendung von Windows Workflow Foundation-Technologien finden Sie im Windows Workflow Foundation Developer Center.

Workflowpersistenz

Einer der wichtigsten Dienste, den SharePoint Foundation 2010 für das WF-Workflowmodul bereitstellt, ist die Persistenz. Workflows mit menschlicher Interaktion dauern von Natur aus lang; selbst unter idealen Bedingungen braucht der Mensch im Vergleich zu Maschinen relativ lang für die Erledigung von Aufgaben. In vielen Szenarien können Workflows Tage oder sogar Wochen in Anspruch nehmen. Ein Beispiel ist ein Workflow, der Dokumente zur Genehmigung weiterleitet. Dabei kann es mehrere Tage dauern, bis der Genehmiger das Dokument endlich prüfen kann.

Angesichts dieser Tatsachen ist es unmöglich, alle laufenden Workflows während ihrer gesamten Ausführungsdauer im Arbeitsspeicher zu belassen. Die für die auflaufenden lang dauernden Workflows erforderlichen Ressourcen würden das System in kürzester Zeit zum Erliegen bringen.

Bei Windows Workflow Foundation wird eine Workflowinstanz daher, sobald auf Benutzereingaben gewartet wird, von SharePoint Foundation 2010 aus dem Arbeitsspeicher entladen; die entsprechenden Daten werden persistent gespeichert. Wenn ein entsprechendes Ereignis auftritt, das das erneute Starten der Workflowinstanz erforderlich macht, beispielsweise eine Benutzereingabe, wird die Workflowinstanz von SharePoint Foundation 2010 mit den persistierten Daten erneut instanziiert, sodass sie das Ereignis empfangen und ggf. verarbeiten kann.

Auf diese Weise ist es möglich, dass zwar zu jedem Zeitpunkt zahlreiche Workflowinstanzen ausgeführt werden, aber nur ein Bruchteil dieser Workflows tatsächlich in den Arbeitsspeicher geladen ist und Systemressourcen nutzt.

Siehe auch

Konzepte

Workflowentwicklung für SharePoint Foundation

Einführung in Workflows in SharePoint Foundation