Freigeben über


Informationen zu ethischen "Absperrungen"

 

Gilt für: Exchange Server 2007 SP3, Exchange Server 2007 SP2, Exchange Server 2007 SP1, Exchange Server 2007

Letztes Änderungsdatum des Themas: 2007-04-24

In diesem Thema werden ethische "Absperrungen" beschrieben. Außerdem erfahren Sie, wie Microsoft Exchange Server 2007 Sie dabei unterstützt, ethische "Absperrungen" in Ihrer Organisation zu konfigurieren.

Was ist eine ethische "Absperrung"?

Eine ethische "Absperrung" ist eine Kommunikationssperrzone zwischen unterschiedlichen Abteilungen eines Unternehmens oder einer Organisation, um Interessenkonflikte zu vermeiden, die zur ungeeigneten Freigabe vertraulicher Informationen führen könnten.

Eine ethische "Absperrung" umfasst normalerweise mehrere Methoden der Kommunikation, z. B. Telefon, E-Mail, Post und die direkte Kommunikation zwischen Personen. Damit sichergestellt wird, dass keine Kommunikation zwischen den durch eine ethische "Absperrung" getrennten Personen stattfindet, führen einige Organisationen die Trennung so weit, dass ganze Abteilungen auf separaten Etagen oder in eigenen Gebäuden untergebracht werden und die Mitarbeiter separate Eingänge benutzen müssen.

Ein Beispiel für die Verwendung einer ethischen "Absperrung" könnte ein Investmentunternehmen sein, in dem Broker nicht mit den Marktforschern sprechen dürfen, die ggf. über Informationen verfügen, die der allgemeinen Öffentlichkeit nicht zur Verfügung stehen. Weil Marktforscher möglicherweise über vertrauliche Informationen verfügen, die einen Broker beeinflussen könnten, verlangen Vorschriften häufig, dass jedwede Kommunikation zwischen diesen beiden Gruppen untersagt wird.

Wie unterstützt Sie Exchange 2007 bei der Implementierung ethischer "Absperrungen"?

Um Sie bei der Konfiguration ethischer "Absperrungen" zu unterstützen, verwendet Exchange 2007 Transportregeln, die auf Computern konfiguriert werden, auf denen die Serverfunktion Hub-Transport installiert ist. Wie bereits weiter oben in diesem Thema erläutert wurde, sollen solche ethischen "Absperrungen" verhindern, dass E-Mail-Nachrichten zwischen bestimmten Empfängergruppen innerhalb Ihrer Organisation gesendet werden können. 

Wichtig

Die in diesem Thema enthaltenen Informationen beschreiben Features, die Sie ggf. dabei unterstützen, Verletzungen einer ethischen "Absperrung" zu verhindern. Exchange 2007 kann jedoch nicht verhindern, dass Personen andere Kommunikationsmethoden verwenden, um Informationen weiterzugeben. Zu diesen Methoden gehören unter anderem die folgenden: Telefonanrufe, Netzwerkdateifreigaben oder private E-Mail-Konten, die außerhalb der Organisation gespeichert sind. Exchange 2007-Transportregeln sollten als Teil einer Gesamtsuite aus Tools oder Prozessen angesehen, werden, die Sie in der gesamten Organisation bereitstellen, um die Richtlinie einer ethischen "Absperrung" zu erzwingen.

Transportregeln werden von Hub-Transport-Servern in der gesamten Organisation angewendet. Weil alle Nachrichten, die in der Exchange 2007-Organisation ein- oder ausgehen oder innerhalb der Organisation gesendet werden, Hub-Transport-Server durchlaufen, können Sie Transportregeln konsistent auf jede Nachricht anwenden. 

Es ist unerheblich, ob sich das Postfach des Absenders und das Postfach des Empfängers in der gleichen Postfachdatenbank auf dem gleichen Postfachserver oder an separaten Standorten befinden. Wenn der Absender die Nachricht an den Empfänger sendet, durchläuft sie den Hub-Transport-Server. Dort können die Transportregelen angewendet werden.

Weitere Informationen zu Transportregeln und deren Anwendung in einer Exchange 2007-Organisation finden Sie unter den folgenden Themen:

Wenn ein Absender in einer typischen Konfiguration versucht, eine Nachricht an einen Empfänger zu senden, der sich auf der anderen Seite einer ethischen "Absperrung" befindet, weist Exchange 2007 die Nachricht zurück und sendet einen Unzustellbarkeitsbericht an den Absender. Standardmäßig wird der Absender informiert, dass seine Nachricht aufgrund von Richtlinieneinschränkungen nicht zugestellt werden konnte. Sie können jedoch die Informationen im Unzustellbarkeitsbericht, der an den Absender gesendet wird, auf einfache Weise ändern, indem Sie den im Unzustellbarkeitsbericht verwendeten DSN-Code (Delivery Status Notification, Benachrichtigung über den Übermittlungsstatus) und die Nachricht anpassen. Auf diese Weise können Sie dem Absender besondere Anweisungen oder Richtlinien-Hypertextlinks zur Verfügung stellen, die sich direkt auf diese Richtlinie oder die Bestimmungen beziehen, die die Zustellung verhindert haben.

Weitere Informationen zum Anpassen von DSN-Codes und Nachrichten, die in Transportregeln und Unzustellbarkeitsberichten verwendet werden, finden Sie unter Zuordnen einer DSN-Nachricht zu einer Transportregel.

Implementieren einer ethischen "Absperrung"

Da Transportregeln in hohem Maße angepasst werden können, kann sich die Art und Weise der Implementierung einer ethischen "Absperrung" in Ihrer Organisation davon unterscheiden, wie andere Organisationen ethische "Absperrungen" implementieren. Die gängigste Methode zum Implementieren einer ethischen "Absperrung" besteht jedoch darin, jedes der betroffenen Postfächer einer von zwei Verteilergruppen zuzuweisen und dann die Transportregel so zu konfigurieren, dass alle Nachrichten zurückgewiesen werden, die zwischen Mitgliedern dieser beiden Verteilergruppen gesendet werden.

Weitere Informationen zum Konfigurieren einer ethischen "Absperrung" finden Sie unter Konfigurieren einer ethischen "Absperrung".