Verwenden der Exchange-Verwaltungsshell zum Verwalten von Warteschlangen

 

Gilt für: Exchange Server 2007 SP3, Exchange Server 2007 SP2, Exchange Server 2007 SP1, Exchange Server 2007

Letztes Änderungsdatum des Themas: 2006-09-18

In diesem Thema werden die Warteschlangenanzeigen-Cmdlets in der Exchange-Verwaltungsshell beschrieben, und es wird erläutert, wie die Cmdlets und Parametersätze zum Erstellen einer Abfrage, Abrufen der Ergebnisse und Ausführen von Änderungsaktionen verwendet werden. Weitere Informationen zu Warteschlangenaufgaben und ihre Verwendung zur Überwachung und Problembehebung finden Sie unter Verwalten von Warteschlangen.

In Microsoft Exchange Server 2007 können Sie die Exchange-Verwaltungsshell zum Ausführen von Verwaltungs- und Konfigurationsaufgaben und zum Erstellen von Skripts für das Automatisieren von Aufgaben verwenden. Sie können die Exchange-Verwaltungsshell darüber hinaus auch zum Anzeigen von Informationen über Warteschlangen auf einem Server und der in diesen Warteschlangen vorhandenen Nachrichten sowie zum Durchführen von Verwaltungsaktionen für Warteschlangen und E-Mail-Elemente verwenden. Diese Vorgänge sind für die Problembehebung des E-Mail-Flusses und das Identifizieren von Spam nützlich. Weitere Informationen zum Verwenden der Exchange-Verwaltungsshell finden Sie unter Verwenden der Exchange-Verwaltungsshell.

Verwalten von Warteschlangen und Nachrichten

Die Aufgaben für Warteschlangen sind in zwei Kategorien zusammengefasst: Anzeigeaktionen und Änderungsaktionen. Mithilfe der Anzeigeaktionen können Sie Warteschlangen und Nachrichten, die sich in Warteschlangen auf dem Server befinden, anzeigen und auswählen, wie diese Daten bei der Anzeige gruppiert und sortiert werden sollen. Die Änderungsaktionen sind Vorgänge, mit denen der Status von Warteschlangen und Nachrichten geändert wird. Beide Aufgabenarten greifen auf Daten zu, indem sie eine Verbindung mit dem Transportarbeitsprozess mithilfe von RPCs ( Procedere Callas) herstellen. Weitere Informationen über den Exchange 2007-Transportvorgang finden Sie unter Transportarchitektur.

Standardmäßig legt die Exchange-Verwaltungsshell den Schwerpunkt auf den lokalen Server. Sie können jedoch auch eine Verbindung mit einem Remoteserver herstellen und die Warteschlangen und Nachrichten auf dem betreffenden Server anzeigen, indem Sie den Namen des Remoteservers als Teil der Warteschlangenidentität angeben oder den Server-Parameter in einem Filter verwenden. Weitere Informationen zum Verwenden der Exchange-Verwaltungsshell zum Anzeigen von Warteschlangen und Nachrichten finden Sie unter Anzeigen von Warteschlangen und Anzeigen von Nachrichten.

Warteschlangen-Cmdlets

In Tabelle 1 sind die Cmdlets aufgelistet, die in der Exchange-Verwaltungsshell zum Verwalten von Warteschlangen und Nachrichten in den Warteschlangen zur Verfügung stehen. Weitere Informationen über die Verwendung dieser Cmdlets finden Sie in den Hilfethemen, die in der Spalte "Weitere Informationen" aufgelistet sind.

Tabelle 1   Warteschlangen-Cmdlets

Cmdlet Syntax Weitere Informationen

Export-Message

Dieses Cmdlet speichert eine Kopie einer Nachricht unter einem vom Administrator angegebenen Dateipfad.

Export-Message

Exportieren von Nachrichten aus Warteschlangen

Get-Message

Mit diesem Cmdlet können Detailinformationen zu den aktuell für die Übermittlung in die Warteschlange eingestellten Nachrichten angezeigt werden. Sie können das Cmdlet Get-Message verwenden, um eine Reihe von Nachrichten abzurufen und die Ergebnisse dann an eines der ausführenden Cmdlets zu übergeben.

Get-Message

Anzeigen von Nachrichten

Pipelining

Arbeiten mit Ausgaben von Befehlen

Get-Queue

Mit diesem Cmdlet können Sie die Konfigurationsdetails der Warteschlangen anzeigen, die auf den Transportservern vorhanden sind. Sie können das Cmdlet Get-Queue verwenden, um eine Reihe von Warteschlangen abzurufen und die Ergebnisse dann an eines der eingreifenden Cmdlets zu übergeben.

Get-Queue

Anzeigen von Warteschlangen

Pipelining

Arbeiten mit Ausgaben von Befehlen

Remove-Message

Dieses Cmdlet löscht eine Nachricht aus einer Warteschlange. Der Administrator kann auswählen, ob ein Unzustellbarkeitsbericht (NDR, Non-Delivery Report) gesendet werden soll.

Remove-Message

Entfernen von Nachrichten aus Warteschlangen

Resume-Message

Mit diesem Cmdlet wird die Übermittlung einer zuvor angehaltenen Nachricht wieder aufgenommen. Mit dem Cmdlet Resume-Message können Sie auch Nachrichten, die sich in der Warteschlange für nicht verarbeitete Nachrichten befinden, zurück in die Übermittlungswarteschlange übermitteln, damit sie vom Kategorisierungsmodul erneut verarbeitet werden.

Resume-Message

Fortsetzen von Nachrichten

Erneutes Übermitteln von Nachrichten in Warteschlangen

Resume-Queue

Mit diesem Cmdlet wird die Übermittlung der Nachrichten aus einer zuvor angehaltenen Wartschlange wieder aufgenommen.

Resume-Queue

Fortsetzen von Warteschlangen

Retry-Queue

Mit diesem Cmdlet wird ein Verbindungsversuch für eine Warteschlange erzwungen, die aktuell den Status Wiederholen aufweist. Dieser Verbindungsversuch überschreibt den nächsten planmäßigen Wiederholungsversuch. Mit dem Cmdlet Retry-Queue können Sie auch zusammen mit dem Parameter Resubmit Nachrichten, die sich in den Zustellungs- oder Nicht erreichbar-Warteschlangen befinden, zurück in die Übermittlungswarteschlange übermitteln, damit sie vom Kategorisierungsmodul erneut verarbeitet werden.

Retry-Queue

Wiederholen von Warteschlangen

Erneutes Übermitteln von Nachrichten in Warteschlangen

Suspend-Message

Mit diesem Cmdlet wird die Übermittlung einer Nachricht angehalten, die sich in einer Warteschlange auf einem Exchange 2007-Transportserver befindet.

Suspend-Message

Anhalten von Nachrichten

Suspend-Queue

Mit diesem Cmdlet werden ausgehende Aktivitäten für eine Warteschlange angehalten, die sich auf einem Exchange 2007-Transportserver befindet.

Suspend-Queue

Anhalten von Warteschlangen

Verwenden der Parametersätze für Aufgaben der Warteschlange

Die Aufgaben der Warteschlange unterstützen mehrere Parametersätze. Bei den Parametersätzen handelt es sich um folgende: Identity, Queue und Filter. Der Queue-Parametersatz steht nur für Nachrichtenbefehle zur Verfügung. Die Parametersätze Identity, Queue und Filter können nicht in einem Befehl kombiniert werden. Der Server-Parameter wird nur in Filterausdrücken verwendet.

Ferner können die erweiterten Pagingparameter verwendet werden, die in der Exchange-Verwaltungsshell in Kombination mit den Parametersätzen Identity, Queue und Filter zur Verfügung stehen. Die erweiterten Pagingparameter werden in Verbindung mit den Cmdlets Get-Message und Get-Queue verwendet und steuern die Sortierung und Anzeige der Ergebnisse. Die erweiterten Pagingparameter sind in Tabelle 4 weiter unten in diesem Thema beschrieben.

Wenn Sie einen Befehl verwenden, der Nachrichten oder Warteschlangen ändert, müssen Sie einen Identity-, Queue- oder Filterparametersatz verwenden. Wenn Sie keine Parameter angeben, zeigen die Cmdlets Get-Message und Get-Queue jede Nachricht oder jedes Warteschlangenobjekt auf dem lokalen Server an.

Wenn die Ergebnismenge für eine Warteschlangen- oder Nachrichtenabfrage mehr als 250.000 Elemente enthält, tritt ein Fehler auf, und Sie werden aufgefordert, einen Filter anzuwenden, um die Anzahl der Ergebnisse zu verringern.

Verwenden des "Identity"-Parameters

Verwenden Sie den Identity-Parameter, wenn die bestimmte Nachricht oder Warteschlange, die Sie anzeigen oder für die Sie eine Aktion ausführen möchten, bekannt ist. Die Suche nach der Identität erfolgt schneller als bei der Formulierung der gleichen Abfrage als Filter. Der Servername kann als Hostname oder als vollqualifizierter Domänenname (FQDN, Fully Qualified Domain Name) ausgedrückt werden. Sie können den Namen eines Remoteservers als Teil der Identität eingeben, um eine RPC-Verbindung mit dem betreffenden Server herzustellen, damit die Warteschlangen auf dem Server abgefragt werden können. Wenn Sie keinen Servernamen angeben, wird vom lokalen Host ausgegangen. Beim Angeben einer Identität für eine Änderungsaktion muss das identifizierte Objekt vollständig definiert und eindeutig sein. Wenn die Identität nicht explizit ist, wird die Aktion nicht ausgeführt. Wenn Sie den Serverteil der Identitätsangabe fortlassen, wird vom lokalen Computer ausgegangen.

Wenn der Parameter Identity als Teil des Cmdlets Get-Queue oder Get-Message verwendet wird, unterstützt der Parameter Identity die Verwendung von Platzhalterzeichen.

Warteschlangenidentität

Beständige Warteschlangen weisen eindeutige Namen auf und können anhand des Namens angegeben werden. Übermittlungswarteschlangen wird eine eindeutige Datenbankidentität zugewiesen. Sie können diese Datenbankidentität oder den Namen des Übermittlungsziels verwenden, um eine Warteschlange anzugeben. Zum Ausführen eines Vorgangs für eine Warteschlange durch Angeben ihrer eindeutigen Datenbankidentität muss zuerst das Cmdlet Get-Queue ausgeführt werden. Die Datenbankidentität wird in den Ergebnissen zurückgegeben. Die akzeptierten Identitätsformate für Warteschlangen sind in Tabelle 2 aufgeführt.

Tabelle 2   Formate von Warteschlangenidentitäten

Format der Warteschlangenidentität Syntax

Server\QueueJetID (Int64)

Die vollständige, eindeutige Identität für eine Übermittlungswarteschlange.

\QueueJetID

Die Identität einer Warteschlange auf dem lokalen Server. Der Servername ist ausgelassen. Daher wird vom lokalen Server ausgegangen.

Server\*

Eine beliebige Warteschlange auf dem angegebenen Server.

Server\NextHopDomain

Eine Warteschlange auf dem angegebenen Server, die Nachrichten für die Übermittlung an eine bestimmte Remotedomäne enthält.

\NextHopDomain

Eine Warteschlange, die Nachrichten für eine bestimmte Domäne enthält und sich auf dem lokalen Server befindet.

Server\Poison

Die Warteschlange für nicht verarbeitbare Nachrichten, die sich auf dem angegebenen Server befindet.

Server\Submission

Die Warteschlange mit Elementen, die auf die Verarbeitung durch das Kategorisierungsmodul warten.

Server\Unreachable

Die Warteschlange, die Elemente enthält, die nicht weitergeleitet werden können, und sich auf dem angegebenen Server befindet.

Der folgende Code zeigt ein Beispiel für die Verwendung einer Warteschlangenidentität mit dem Cmdlet Get-Queue. Dieses Beispiel gibt eine Liste aller Warteschlangen zurück, die Nachrichten für die Übermittlung an SMTP-Domänennamen (Simple Mail Transfer Protocol) enthalten, die auf Contoso.com enden. In diesem Beispiel wird die Ergebnismenge außerdem als detaillierte Liste formatiert:

Get-Queue -Identity Server\*Contoso.com | format-list

Nachrichtenidentität

Die Identität einer Nachricht ist eine Aggregation des eindeutigen Datenbank-E-Mail-Elements und der Warteschlangenidentität. Eine Identität wird einer Nachricht in Form einer ganzen Zahl zugewiesen, wenn die Nachricht in die die Warteschlange betreibende JET-Datenbank eintritt, und diese ganze Zahl wird an die Warteschlangenidentität angefügt, um die Nachrichtenidentität zu erstellen. Zum Ausführen eines Vorgangs für eine Nachricht durch Angeben ihrer Datenbankidentität muss zuerst das Cmdlet Get-Message ausgeführt werden. Die Identität wird in den Ergebnissen zurückgegeben. Wenn Sie eine Verbindung mit einem Remoteserver herstellen möchten, können Sie den Servernamen als Teil der Nachrichtenidentität einschließen. Wenn der Servername ausgelassen wird, wird vom lokalen Server ausgegangen. Eine Nachricht, die an mehr als einen Empfänger gesendet wird, kann sich in mehreren Warteschlangen befinden. Sie können ein Platzhalterzeichen verwenden, um anzugeben, dass die Nachricht in jeder Warteschlange gesucht werden soll, an die die Nachricht weitergeleitet wurde. Tabelle 3 enthält Beispiele für eine gültige Nachrichtenidentität.

Tabelle 3   Formate von Nachrichtenidentitäten

Format der Nachrichtenidentität Syntax

Server\QueueJetId\MessageJetID

Vollständige Benennung einer Nachricht in einer Warteschlange.

Server\Poison\MessageJetID

Eine Nachricht, die sich in der Warteschlange für nicht verarbeitbare Nachrichten befindet.

MessageJetID

Alle Nachrichten, die diese JET-Datenbankidentität aufweisen und an eine beliebige Warteschlange auf dem lokalen Server weitergeleitet werden (eine Nachricht wird an mehrere Warteschlangen weitergeleitet).

Server\*\MessageJetID

Alle Nachrichten, die diese JET-Datenbankidentität aufweisen und an eine beliebige Warteschlange auf dem angegebenen Server weitergeleitet werden.

Der folgende Code zeigt ein Beispiel für die Verwendung einer Nachrichtenidentität mit dem Cmdlet Get-Message. Dieses Beispiel gibt eine Liste aller Nachrichten zurück, die die angegebene Identität aufweisen und sich in einer beliebigen Warteschlange auf dem angegebenen Server befinden. In diesem Beispiel wird die Ergebnismenge außerdem als detaillierte Liste formatiert:

Get-message -Identity Server\*\1234 | Format-List

Verwenden des "Filter"-Parameters

Aufgaben der Warteschlangen unterstützen den Parameter Filter, mit dem Filterkriterien für das Abrufen von Warteschlangen und Nachrichten angegeben werden können. Die Warteschlangen- und Nachrichteneigenschaften werden als Filterkriterien verwendet. Erstellen Sie einen Filter, um eine eingeschränkte Menge von Warteschlangen oder Nachrichten anzuzeigen. Nachdem Sie die zu überwachenden Warteschlangen und Nachrichten gefunden haben, können Sie die Eigenschafteninformationen für jedes der Objekte anzeigen. Diese Informationen sind bei der Behebung von Problemen des E-Mail-Flusses nützlich.

Verwenden Sie den Filter-Parameter, um einen Ausdruck mit logischen und relationalen Operatoren bereitzustellen, sodass nur die Warteschlangen- oder Nachrichtenobjekte angezeigt werden, die den Filterkriterien entsprechen. Sie können den logischen Operator -and verwenden, um mehrere Bedingungen anzugeben, denen die Ergebnisse entsprechen sollen. Wenn Sie den Operator -and verwenden, werden nur Objekte angezeigt, die allen angegebenen Bedingungen des Ausdrucks entsprechen. Eine Teilmenge der Eigenschaften einer Nachricht oder einer Warteschlange wird verwendet, um die Filterkriterien anzugeben. Wenn eine Eigenschaft angegeben wird, muss es sich um eine gültige Eigenschaft für das Objekt handeln, für das die Abfrage erfolgt, und der Wert, dem entsprochen werden soll, muss in ordnungsgemäßer Syntax ausgedrückt werden. Wenn ein Eigenschaftenwert in anderer Form als in der einer einzelnen ganzen Zahl angegeben wird, achten Sie darauf, den Wert in Anführungszeichen einzuschließen.

Der Server-Parameter kann zusammen mit dem Filter-Parameter in einem Befehl verwendet werden. Verwenden Sie den Server-Parameter, um den Hostnamen oder FQDN des Servers anzugeben, zu dem Sie eine Verbindung mithilfe von RPC herstellen möchten, um die Warteschlangen und Nachrichten auf dem betreffenden Server abzufragen und eine Ergebnismenge abzurufen.

Weitere Informationen über die Eigenschaften, die zum Filtern verwendet werden können, die ordnungsgemäße Syntax für diese Eigenschaften und die unterstützten Operatoren finden Sie in den folgenden Themen:

Verwenden des "Queue"-Parameters

Der Queue-Parameter wird nur für Nachrichtenbefehle verwendet. Verwenden Sie diesen Parameter, um die Identität der Warteschlange anzugeben, aus der Nachrichten abgerufen werden. Wenn eine Warteschlange angegeben wird, werden alle Nachrichten in der betreffenden Warteschlange abgerufen. Dadurch können alle Nachrichten aus einer bestimmten Warteschlange abgerufen werden, ohne einen Filterausdruck verwenden zu müssen. Nachrichten können mithilfe eines Platzhalterzeichens aus mehreren Warteschlangen abgerufen werden. Verwenden Sie das Format der Warteschlangenidentität aus Tabelle 2, wenn Sie den Queue-Parameter in Verbindung mit einem Nachrichtenbefehl verwenden. Das folgende Codebeispiel zeigt die Verwendung des Parameters Queue mit dem Cmdlet Get-Message. Dieses Beispiel erzeugt eine Ergebnismenge, die nur Nachrichten enthält, die sich auf dem angegebenen Server befinden und für die Übermittlung an die SMTP-Domäne Contoso.com in die Warteschlange eingestellt sind:

Get-message -Queue Server\Contoso.com

Verwenden der erweiterten Pagingparameter

Abhängig vom aktuellen E-Mail-Fluss können Abfragen auf Warteschlangen und Nachrichten eine sehr große Menge von Objekten zurückgeben. Mithilfe der erweiterten Pagingparameter lässt sich steuern, wie Ergebnismengen abgerufen und angezeigt werden.

Wenn die Exchange-Verwaltungsshell zum Anzeigen von Warteschlangen und Nachrichten in den Warteschlangen verwendet wird, rufen die Abfragen jeweils eine Seite Informationen ab. Die erweiterten Pagingparameter steuern die Größe der Ergebnismenge und können außerdem zum Sortieren der Ergebnisse verwendet werden. Alle erweiterten Pagingparameter sind optional und können mit allen Parametersätzen kombiniert werden, die mit den Cmdlets Get-Queue und Get-Message verwendet werden können. Wenn Sie keine erweiterten Pagingparameter angeben, gibt die Abfrage die Ergebnisse in aufsteigender Reihenfolge der Identität zurück. Standardmäßig ist beim Angeben einer Sortierreihenfolge die Nachrichtenidentitätseigenschaft immer eingeschlossen und wird in aufsteigender Reihenfolge sortiert. Dies ist die Standardsortierbeziehung. Die Nachrichtenidentitätseigenschaft wird eingeschlossen, weil die anderen Eigenschaften, die in eine Sortierreihenfolge eingeschlossen werden können, nicht eindeutig sind. Indem Sie die Nachrichtenidentitätseigenschaft explizit in die Sortierreihenfolge einschließen, können Sie angeben, dass die Nachrichtenidentität in den Ergebnissen in absteigender Reihenfolge sortiert anzeigt wird.

Sie können die Parameter BookmarkIndex und BookmarkObject verwenden, um eine Position in der sortierten Ergebnismenge zu markieren. Wenn das Lesezeichenobjekt beim Abrufen der nächsten Seite mit Ergebnissen nicht mehr vorhanden ist, stellt die standardmäßige Sortierbeziehung sicher, dass die Ergebnismenge mit dem Objekt beginnt, das dem Lesezeichen zunächst liegt. Das nächst gelegene Objekt hängt von der angegebenen Sortierreihenfolge ab.

Tabelle 4 beschreibt die erweiterten Pagingparameter.

Tabelle 4   Erweiterte Pagingparameter

Parameter Beschreibung

BookmarkIndex

Der BookmarkIndex-Parameter gibt die Position in der Ergebnismenge an, an der die angezeigten Ergebnisse beginnen. Der Wert des BookmarkIndex-Parameters ist ein 1-basierter Index in der Gesamtergebnismenge. Wenn der Wert kleiner als oder gleich Null ist, wird die erste vollständige Seite mit Ergebnissen zurückgegeben. Wenn der Wert auf Int.MaxValue festgelegt ist, wird die letzte vollständige Seite mit Ergebnissen zurückgegeben.

BookmarkObject

Der BookmarkObject-Parameter gibt das Objekt in der Ergebnismenge an, bei dem die angezeigten Ergebnisse beginnen. Wenn Sie ein Lesezeichenobjekt angeben, wird dieses Objekt als Ausgangspunkt für die Suche verwendet. Abhängig vom Wert des SearchForward-Parameters, werden die Zeilen vor oder nach diesem Objekt abgerufen. Der BookmarkObject-Parameter und der BookmarkIndex-Parameter können nicht in einer einzelnen Abfrage kombiniert werden.

IncludeBookmark

Der IncludeBookmark-Parameter gibt an, ob das Lesezeichenobjekt in die Ergebnismenge eingeschlossen werden soll. Standardmäßig ist dieser Wert auf $true festgelegt, und das Lesezeichenobjekt wird eingeschlossen. Sie können eine Abfrage ausführen, um eine eingeschränkte Ergebnisgröße zurückzugeben, und das letzte Element in der Ergebnismenge als Lesezeichen für die nächste Abfrage verwenden. In diesem Fall kann es sinnvoll sein, IncludeBookmark auf $false festzulegen, damit das Objekt nicht in beiden Ergebnismengen enthalten ist.

ResultSize

Der ResultSize-Parameter gibt die Anzahl der pro Seite anzuzeigenden Ergebnisse an. Wenn kein Wert angegeben wird, wird die Standardergebnisgröße von 1.000 Objekten verwendet. Exchange Server 2007 schränkt die Ergebnismenge auf 250.000 ein.

ReturnPageInfo

Der ReturnPageInfo-Parameter ist ein ausgeblendeter Parameter. Er gibt Informationen über die Gesamtzahl der Ergebnisse und den Index des ersten Objekts der aktuellen Seite zurück. Der Standardwert ist $false.

SearchForward

Der SearchForward-Parameter gibt an, ob in der Ergebnismenge vorwärts oder rückwärts gesucht werden soll. Dieser Parameter wirkt sich nicht auf die Reihenfolge aus, in der die Ergebnismenge zurückgegeben wird. Er bestimmt die Suchrichtung relativ zum Lesezeichenindex oder -objekt. Wenn kein Lesezeichenindex oder -objekt angegeben ist, bestimmt der SearchForward-Parameter, ob die Suche beim ersten oder letzten Objekt in der Ergebnismenge beginnt. Der Standardwert für diesen Parameter ist $true. Wenn der SearchForward-Parameter auf $true festgelegt und ein Lesezeichen angegeben ist, sucht die Abfrage vom Lesezeichen aus vorwärts. Wenn Sie diese Konfiguration verwenden und sich hinter dem Lesezeichen keine Ergebnisse befinden, gibt die Abfrage die letzte volle Seite mit Ergebnissen zurück. Wenn der SearchForward-Parameter auf $false festgelegt und ein Lesezeichen angegeben ist, sucht die Abfrage vom Lesezeichen aus rückwärts. Wenn Sie diese Konfiguration verwenden und sich weniger als eine volle Seite mit Ergebnissen jenseits des Lesezeichens befindet, gibt die Abfrage die erste volle Seite mit Ergebnissen zurück.

SortOrder

Der SortOrder-Parameter gibt ein Array mit Nachrichteneigenschaften an, die verwendet werden, um die Sortierreihenfolge der Ergebnismenge zu steuern. Die Eigenschaften für die Sortierreihenfolge werden absteigend nach ihrem Vorrang angegeben. Jede Eigenschaft wird durch ein Komma getrennt, und ihr wird ein +-Zeichen angefügt, um in aufsteigender Reihenfolge zu sortieren, oder ein --Zeichen, um in absteigender Reihenfolge zu sortieren. Wenn durch die Verwendung dieses Parameters keine explizite Sortierreihenfolge angegeben wird, werden die der Abfrage entsprechenden Datensätze angezeigt und nach dem Identitätsfeld für den entsprechenden Objekttyp sortiert. Wenn keine Sortierreihenfolge explizit angegeben ist, werden die Ergebnisse immer nach der Identität in aufsteigender Reihenfolge sortiert.

Das folgende Codebeispiel zeigt die Verwendung der erweiterten Pagingparameter in einer Abfrage. In diesem Beispiel stellt der Befehl eine Verbindung mit dem angegebenen Server her und ruft eine Ergebnismenge ab, die 500 Objekte enthält. Die Ergebnisse werden sortiert angezeigt, zuerst in aufsteigender Reihenfolge nach der Absenderadresse und dann in absteigender Reihenfolge nach der Nachrichtengröße:

Get-message -Server Exchange.Contoso.com -ResultSize 500 -SortOrder +FromAddress,-Size

Wenn Sie aufeinander folgende Seiten anzeigen möchten, können Sie ein Lesezeichen für das letzte in einer Ergebnismenge abgerufene Objekt festlegen und eine weitere Abfrage ausführen. Zum Ausführen dieses Vorgangs müssen Sie die Skriptfähigkeit der Exchange-Verwaltungsshell verwenden.

Im folgenden Beispiel wird ein Skript verwendet, um die erste Ergebnisseite abzurufen, das Lesezeichenobjekt festzulegen, das Lesezeichenobjekt aus der Ergebnismenge auszuschließen und anschließend die nächsten 500 Objekte auf dem angegebenen Server abzurufen.

Beispiel: Verwenden eines Skripts zum Festlegen eines Lesezeichenobjekts

  1. Öffnen Sie die Exchange-Verwaltungsshell, und geben Sie den folgenden Befehl ein, um die erste Ergebnisseite abzurufen:

    $Results=Get-message -Server Exchange.Contoso.com -ResultSize 500 -SortOrder +FromAddress,-Size
    
  2. Geben Sie zum Festlegen des Lesezeichenobjekts den folgenden Befehl ein, um das letzte Element der ersten Seite in einer Variablen zu speichern:

    $temp=$results[$results.length-1]
    
  3. Geben Sie den folgenden Befehl ein, um die nächsten 500 Objekte auf dem angegebenen Server abzurufen und das Lesezeichenobjekt auszuschließen:

    Get-message -Server Exchange.Contoso.com -BookmarkObject:$temp -IncludeBookmark $False -ResultSize 500 -SortOrder +FromAddress,-Size
    

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