Freigeben über


Grundlagen zu Protokollen, Ports und Diensten in Unified Messaging

 

Gilt für: Exchange Server 2007 SP3, Exchange Server 2007 SP2, Exchange Server 2007 SP1, Exchange Server 2007

Letztes Änderungsdatum des Themas: 2008-04-23

Microsoft Exchange Server 2007 Unified Messaging (UM) erfordert die Verwendung mehrerer TCP- (Transmission Control Protocol) und UDP-Ports (User Datagram Protocol) zum Einrichten der Kommunikation zwischen Servercomputern mit Exchange 2007 und anderen Geräten. Indem Sie den Zugriff über diese Ports zulassen, ermöglichen Sie Unified Messaging die ordnungsgemäße Funktion. In diesem Thema werden die TCP- und UDP-Ports erörtert, die für Exchange 2007 Unified Messaging verwendet werden.

UM-Protokolle und Dienste

Features und Dienste von Exchange 2007 Unified Messaging basieren auf statischen und dynamischen TCP- und UDP-Ports, um den ordnungsgemäßen Betrieb des Computers sicherzustellen, der die Serverfunktion Unified Messaging ausführt.

Session Initiation-Protokoll

Das Session Initiation-Protokoll (SIP) stellt ein Protokoll dar, das für das Einleiten, Ändern und Beenden einer interaktiven Benutzersitzung mit Multimediaelementen, wie etwa Video, Sprache, Instant Messaging, Onlinespielen und virtueller Realität verwendet wird. Es ist eins der führenden Signalisierungsprotokolle für Sprache über IP (Voice over IP, VoIP), zusammen mit H.323. Die meisten auf VoIP-Standards basierenden Lösungen verwenden entweder das H.323 oder SIP (Session Initiation Protocol). Es besteht jedoch auch eine Reihe proprietärer Entwürfe und Protokolle. Die VoIP-Protokolle unterstützen normalerweise Funktionen wie Anklopffunktion, Konferenzgespräche und Anrufübergabe.

SIP-Clients, wie etwa IP-Gateways und IP/PBX-Geräte (IP Private Branch eXchanges), können den TCP- und UDP-Port 5060 für die Verbindung mit SIP-Servern verwenden. SIP wird nur beim Einrichten und Beenden von Sprach- oder Videoanrufen verwendet. Die gesamte Sprach- und Videokommunikation erfolgt über RTP (Realtime Transport Protocol).

Real-Time Transport-Protokoll

RTP definiert ein standardisiertes Paketformat zur Übermittlung von Audio und Video über ein bestimmtes Netzwerk, wie etwa das Internet. RTP transportiert nur Sprach-/Videodaten im Netzwerk. Die Anrufeinrichtung und -beendigung werden im Allgemeinen vom SIP-Protokoll durchgeführt.

RTP erfordert keinen standardmäßigen oder statischen TCP- oder UDP-Port für die Kommunikation. RTP-Kommunikationsvorgänge erfolgen auf einem geraden UDP-Port, und der nächst höhere ungerade Port wird für die TCP-Kommunikation verwendet. Zwar bestehen keine standardmäßigen Portbereichszuweisungen, RTP wird jedoch im Allgemeinen für die Verwendung von Ports im Bereich 16384 bis 32767 konfiguriert. Das Durchqueren von Firewalls ist für RTP schwierig, weil ein dynamischer Portbereich verwendet wird.

T.38

T.38 ist ein Faxübermittlungsstandard und -protokoll, der die Faxübermittlung in einem IP-basierenden Netzwerk ermöglicht. Das IP-basierte Netzwerk verwendet dann SMTP (Simple Mail Transfer Protocol) und MIME, um die Nachricht an das Postfach eines Empfängers zu senden. T.38 ermöglicht IP-Faxübertragungen für IP-fähige Faxgeräte und Faxgateways. Die Geräte können auf IP-Netzwerken basierende Hosts umfassen, wie etwa Clientcomputer und Drucker. In Exchange 2007 Unified Messaging stellen die Faxdateien separate Dokumente dar, die als TIFF-Grafiken (Tagged Image File Format) codiert und einer E-Mail-Nachricht als Anlage angefügt sind. Sowohl die E-Mail-Nachricht als auch die TIFF-Anlage wird an das Exchange 2007 UM-aktivierte Postfach des Empfängers gesendet.

UM-Webdienste

Die Unified Messaging-Webdienste, die auf einem Clientzugriffsserver installiert werden, verwenden IP für die Netzwerkkommunikation zwischen einem Client, dem Unified Messaging-Server, dem Clientzugriffsserver und Computern, die andere Exchange 2007-Serverfunktionen ausführen. Es gibt mehrere Exchange 2007 Outlook Web Access- und Microsoft Office Outlook 2007-Clientfeatures, die für die ordnungsgemäße Funktion auf die UM-Webdienste angewiesen sind.

Die folgenden Unified Messaging-Clientfeatures bauen auf den UM-Webdiensten auf:

  • Die in Exchange 2007 Outlook Web Access verfügbaren Voicemailoptionen, einschließlich der Funktion Wiedergabe über Telefon und der Rücksetzmöglichkeit für eine PIN.

  • Die Funktion Wiedergabe über Telefon im Outlook 2007-Client.

Hinweis

Wenn eine Organisation Wiedergabe über Telefon und andere Clientfeatures in Exchange 2007 Unified Messaging verwendet, ist über den oder die Computer mit installierter Serverfunktion Unified Messaging hinaus ein Computer am gleichen Active Directory-Standort erforderlich, der die Serverfunktionen ClientAccess, Hub-Transport und Mailbox ausführt.

Portzuweisungen

Die folgende Tabelle führt die IP-Ports auf, die Unified Messaging für die einzelnen Protokolle verwendet, und gibt an, ob die für die einzelnen Protokolle verwendeten IP-Ports geändert werden können.

Für Unified Messaging-Protokolle verwendete IP-Ports

Protokoll TCP-Port UDP-Port Können die Ports gewechselt werden?

SIP (Microsoft Exchange 2007 Unified Messaging-Dienst)

5060 (TCP)

5061 (MTLS)

 

Ports sind fest codiert und können nicht geändert werden.

SIP (UM-Arbeitsprozesse)

5065 und 5066

 

Ports sind fest codiert und können nicht geändert werden.

RTP

 

Ports zwischen 1024 und 65535

Der Bereich der Ports, der in der Registrierung geändert werden kann:

HKEY_LOCAL_MACHINE\SOFTWARE\Microsoft\Microsoft Speech Server\2.0\AudioConnectionMinPort

HKLM\SOFTWARE\Microsoft\Microsoft Speech Server\2.0\AudioConnectionMaxPort

T.38

 

Ports zwischen 1024 und 65535

Ports sind fest codiert und können weder in der Konfigurationsdatei Globcfg.xml noch in der Registrierung festgelegt werden.

UM-Webdienst

443

 

Der Port ist auf der Website konfiguriert, auf der sich das virtuelle Unified Messaging-Verzeichnis befindet. Der Port kann mithilfe von IIS-Manager geändert werden.

Neues in Exchange 2007 Service Pack 1 (SP1)

Die RTM-Version ((Release To Manufacturing) von Exchange 2007 Unified Messaging unterstützt keine NAT-Suche (Network Address Translation). Microsoft Exchange Server 2007 Service Pack 1 (SP1) fügt Unterstützung für RTP-Medien hinzu, die eine NAT-Firewall in einem Tunnel durchlaufen. Damit dies funktioniert, muss jedoch auch Office Communications Server 2007 in Ihrer Umgebung bereitgestellt werden. Wenn Sie Exchange 2007 SP1 und Communications Server 2007 in Ihrem Netzwerk bereitstellen, können Unified Messaging-Server mit Endpunkten außerhalb einer NAT-Firewall kommunizieren. Der Unified Messaging-Server wird einem Office Communications Server-Pool zugeordnet und ruft die entsprechenden Authentifizierungstoken vom Communications Server 2007 A/V-Authentifizierungsdienst auf einem Computer ab, der diesen bestimmten Office Communications Server-Pool bedient.

Der A/V-Authentifizierungsdienst wird verwendet, damit Sprachmedien NAT-Geräte und -Firewalls durchlaufen können. Dies ist erforderlich, weil Mediengateways nur Signale verarbeiten und Sprache nicht sicher über ein NAT-Gerät oder eine -Firewall transportieren können. Wenn Sie einen Vermittlungsserver in Communications Server 2007 konfigurieren, geben Sie den A/V-Edge-Server an, auf dem der A/V-Authentifizierungsdienst ausgeführt wird, damit der Vermittlungsserver informiert ist, wohin die eingehenden Medienpakte weitergeleitet werden sollen.

Weitere Informationen zum Bereitstellen von Office Communications Server 2007 und Exchange 2007 Unified Messaging finden Sie unter den folgenden Themen:

Die folgende Tabelle beschreibt die in SP1 vorgenommenen Portkonfigurationsänderungen.

In SP1 enthaltene Portkonfigurationsänderungen

Protokoll TCP-Port UDP-Port Können die Ports gewechselt werden?

SIP (Microsoft Exchange 2007 Unified Messaging-Dienst)

5060 (ungesichert)

5061 (gesichert) Der Dienst überwacht beide Ports.

 

Die Ports können in der Konfigurationsdatei UMRecyclerConfig.xml geändert werden.

SIP (UM-Arbeitsprozesse)

5065 und 5067 für TCP (ungesichert). 5066 und 5068 für MTLS (gesichert)

 

Die Ports können in der Konfigurationsdatei UMRecyclerConfig.xml geändert werden.

RTP

 

Ports zwischen 1024 und 65535

Der Bereich der Ports kann in der Registrierung geändert werden:

HKEY_LOCAL_MACHINE\SOFTWARE\Microsoft\Microsoft Speech Server\2.0\AudioConnectionMinPort

HKLM\SOFTWARE\Microsoft\Microsoft Speech Server\2.0\AudioConnectionMaxPort

T.38

 

Ports zwischen 1024 und 65535

Der Mindest- und der Maximalport können in der Konfigurationsdatei Globcfg.xml festgelegt werden. Entfernen Sie die Kommentarzeichen in der folgenden Zeile, und legen Sie die Werte für Mindest- und Maximalport fest:

<!--  For specifying FAX port ranges - please use the below here parameters

<MinFAXPort>Portnummer</MinFAXPort>

<MaxFAXPort>Portnummer</MaxFAXPort> -->

UM-Webdienst

443

 

Der Port ist auf der Website konfiguriert, auf der sich das virtuelle Unified Messaging-Verzeichnis befindet. Der Port kann mithilfe von IIS-Manager geändert werden.

Weitere Informationen

Weitere Informationen zu den neuen Unified Messaging-Clientfeatures finden Sie unter Clientfeatures in Unified Messaging.

Weitere Informationen zu den Unified Messaging-Clientfeatures in Outlook 2007 finden Sie unter Verwalten von Outlook-Features für Exchange Unified Messaging.

Weitere Informationen zur Funktion "Wiedergabe über Telefon" finden Sie unter Outlook-Features für Exchange Unified Messaging: Wiedergabe über Telefon.