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Planen von Prozessorkonfigurationen

 

Gilt für: Exchange Server 2007 SP3, Exchange Server 2007 SP2, Exchange Server 2007 SP1, Exchange Server 2007

Letztes Änderungsdatum des Themas: 2013-02-04

Bei der Auswahl von Hardware für die Verwendung mit Microsoft Exchange Server 2007 ist eine Vielzahl von Faktoren zu berücksichtigen. Drei der wichtigsten zu berücksichtigenden Faktoren sind die Wahl des Prozessors, die Menge an Arbeitsspeicher und die Auswahl der Speicherlösung. Dieses Thema enthält Richtlinien für Prozessorkonfigurationen, die gute Leistung und eine leistungsfähige Plattform für Exchange Server bieten. Ausführliche Anleitungen und empfohlene Konfigurationen für Arbeitsspeicher finden Sie unter Planen von Speicherkonfigurationen. Ausführliche Anleitungen und empfohlene Konfigurationen für Speicherkonfigurationen finden Sie unter Planen von Datenträgerspeicher.

Auswählen des geeigneten Prozessors

Für Produktionsumgebungen müssen Sie einen Prozessor wählen, der mit der x64-basierten Version von Windows Server funktioniert:

  • Die RTM-Version (Release to Manufacturing) von Microsoft Exchange Server 2007 wird nur in Produktionsumgebungen unterstützt, wenn die x64-Version von Exchange 2007 auf einem Computer mit x64-kompatiblen Prozessoren installiert ist, auf dem eine x64-Version von Windows Server 2003 ausgeführt wird.

  • Microsoft Exchange Server 2007 Service Pack 1 (SP1) wird nur in Produktionsumgebungen unterstützt, wenn die x64-Version von Exchange 2007 auf einem Computer mit x64-kompatiblen Prozessoren installiert ist, auf dem die x64-Version von Windows Server 2003 oder eine der x64-Versionen des Betriebssystems Windows Server 2008 ausgeführt wird.

Sie können Prozessoren von Intel wählen, die Intel Extended Memory 64 Technology unterstützen, oder Prozessoren von AMD, die AMD64 unterstützen. Weitere Informationen zu diesen Prozessoroptionen finden Sie auf der Website zur Intel 64-Architektur unter http://www.intel.de/content/www/de/de/homepage.html oder auf der Website der AMD Opteron-Prozessorfamilie unter http://www.amd.com/de-de/Processors/ProductInformation/0,,30_118_8825,00.htm.

Hinweis

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Itanium-Prozessoren können nicht mit Exchange 2007 verwendet werden und werden nicht unterstützt. Exchange 2007 ist ausschließlich für x64-fähige Prozessoren, wie die zuvor aufgeführten, ausgelegt und kann auf Itanium-basierten Systemen nicht ausgeführt werden.

Ungeachtet des gewählten Pozessors muss beim Serverprodukt das Logo "Designed for Windows" unterstützt werden. Weitere Informationen finden Sie unter Windows Hardware Certification (in englischer Sprache). Zum Sicherstellen der Unterstützung müssen Sie einen Server auswählen, der im Windows-Serverkatalog aufgeführt ist. Wenn Ihr Server nicht aufgelistet ist, sollten Sie sich beim Hardwarelieferanten vergewissern, dass er sich in der Testphase befindet.

Multi-Core-Prozessoren

Umfangreiche Tests mit Dual-Core-Prozessoren haben gezeigt, dass Exchange Server von der Verwendung der Multi-Core-Prozessortechnologie wesentlich profitiert. Der Leistungsvorteil für Exchange Server aus Dual-Core-Technologie hängt vom spezifischen verwendeten Prozessor ab. Die Ergebnisse der Exchange Server 2003-Dual-Core-Tests sind im Microsoft Knowledge Base-Artikel 827281, CPU- und Speicherskalierbarkeit für Exchange Server 2003 und für Exchange 2000 Server zusammengefasst.

Heutzutage stellen Multi-Core-Prozessoren aufgrund von Preis und Leistung eine attraktive Option für Exchange 2007 dar. Wir empfehlen, sich zu den Vorzügen der Dual-Core-Technologie für Exchange Server für Ihre spezifische Hardwareplattform an Ihren Hardwarelieferanten zu wenden.

Empfohlene Prozessorkonfigurationen

Die folgende Tabelle kann Ihnen bei der Auswahl von Serverhardware für Exchange 2007 helfen. Sie gibt Mindestanforderungen, Empfehlungen und empfohlene Maximalkonfigurationen für Exchange 2007 an.

Hinweis

Bei den folgenden Angaben wird von einem durchschnittlichen Parallelitätsprofil ausgegangen. Parallelität ist als der Prozentsatz der Gesamtzahl von Benutzern auf einem Server definiert, die verbunden sind und den Server zu einer bestimmten Spitzenauslastungszeit verwenden. Bei einem vollständig ausgelasteten Server beträgt die Parallelität in der Regel 75 bis 80 Prozent.

Nachfolgend sind die Mindestanforderungen, Empfehlungen und empfohlenen Maximalkonfigurationen beschrieben.

  • Minimum   Dies ist die minimale Prozessor- und Speicherkonfiguration, die für bestimmte Serverrollen geeignet ist. Die Mindesthardwareanforderungen müssen erfüllt sein, um Unterstützung vom Microsoft-Produktsupport zu erhalten.

  • Empfohlen   Dies ist die empfohlene Prozessor- und Speicherkonfiguration für bestimmte Serverrollen. Bei der empfohlenen Konfiguration handelt es sich um diejenige, die in Hinsicht auf Preis und Leistung optimal ist. Außerdem sind bei der empfohlenen Konfiguration die Prozessor- und Speicherkapazität aufeinander abgestimmt. Das Ziel ist es, die Speicherkonfiguration so auf die Prozessorkonfiguration abzustimmen, dass die Prozessoren effektiv vom System genutzt werden, ohne dass ein Engpass aufgrund des Arbeitsspeichers oder umgekehrt entsteht.

  • Maximum   Dies ist die maximale Prozessor- und Speicherkonfiguration für bestimmte Serverrollen. Das Maximum stellt die obere Begrenzung für geeignete Pozessor- und Speicherkonfigurationen in Hinsicht auf Preis und Leistung dar. Bei der empfohlenen maximalen Konfiguration handelt es sich um einen Richtwert. Dies ist kein Supportkriterium, und der Wert berücksichtigt nicht die Ressourcenanforderungen für Anwendungen von Drittanbietern, die möglicherweise auf den Server zugreifen oder auf diesem installiert sind. Die empfohlene maximale Konfiguration kann sich im Lauf der Zeit aufgrund von Preisänderungen und technologischen Weiterentwicklungen ändern.

Prozessorkonfigurationen für Exchange 2007-Serverrollen

Exchange 2007-Serverrolle Minimum Empfohlen Maximum

Edge-Transport

1 Prozessor-Core

2 Prozessor-Cores

6 Prozessor-Cores

Hub-Transport

1 Prozessor-Core

4 Prozessor-Cores

12 Prozessor-Cores

ClientAccess

1 Prozessor-Core

4 Prozessor-Cores

6 Prozessor-Cores

Unified Messaging

1 Prozessor-Core

4 Prozessor-Cores

6 Prozessor-Cores

Mailbox

1 Prozessor-Core

4 Prozessor-Cores

12 Prozessor-Cores

Mehrere Serverrollen (Kombinationen der Serverrollen Hub-Transport, ClientAccess, UnifiedMessaging und Mailbox)

1 Prozessor-Core

4 Prozessor-Cores

6 Prozessor-Cores

Hinweis

Die auf der Website Standard Performance Evaluation Corporation verfügbaren Bewertungen können verwendet werden, um schwer vergleichbare Prozessor- und Serverkonfigurationen in ein Verhältnis zu setzen. UNRESOLVED_TOKEN_VAL(exNote3rdPartyURL)

Serverrolle "Edge-Transport"

Die Serverrolle Edge-Transport ist besonders effizient konzipiert und benötigt daher nur mäßige Verarbeitungsleistung. Darüber hinaus stellen Organisationen, die Fehlertoleranz benötigen, mehrere Edge-Transport-Server zu Redundanzzwecken bereit. Bei der empfohlenen Konfiguration mit 2 Prozessor-Cores wird von einer Bereitstellung mit Fehlertoleranz ausgegangen. Große Organisationen mit einem hohen Volumen an eingehenden und ausgehenden Nachrichten können Server mit 4 Prozessor-Cores verwenden, um die Anzahl zusammengesetzter Edge-Transport-Server zu reduzieren. Die Prozessorauslastung basiert auf verschiedenen Faktoren, wie z. B. Nachrichtenrate, durchschnittliche Nachrichtengröße, Anzahl aktivierter Transport-Agents, Antiviruskonfiguration und Anwendungen von Drittanbietern.

Serverrolle "Hub-Transport"

Die empfohlene Konfiguration für die Serverrolle Hub-Transport umfasst 4 Prozessor-Cores in Organisationen, in denen Hub-Transport-Server mit mehreren Postfachservern und tausenden von Postfächern bereitgestellt werden. Server mit 8 Prozessor-Cores können effizient verwendet werden, wenn der Hub-Transport-Server für die Verwendung von Antivirus und Antispam konfiguriert ist. Konfigurationen mit 1 oder 2 Prozessor-Cores können bei Organisationen in Erwägung gezogen werden, die nicht genügend Postfächer oder einen zu geringen Nachrichtenverkehr aufweisen, um eine Konfiguration mit 4 Prozessor-Cores zu rechtfertigen. Die Prozessorauslastung basiert auf verschiedenen Faktoren, wie z. B. Nachrichtenrate, durchschnittliche Nachrichtengröße, Anzahl aktivierter Transport-Agents, Antiviruskonfiguration und Anwendungen von Drittanbietern.

Serverrolle "ClientAccess"

In der Exchange 2007-Architektur wurden die meisten clientspezifischen Funktionen vom Postfachserver auf den Clientzugriffsserver verlagert. In Exchange 2007 werden Nachrichten auf dem Clientzugriffsserver konvertiert, wenn von einem Nicht-MAPI-Client (z. B. POP3 und IMAP4) darauf zugegriffen wird. Darüber hinaus wird das Rendering für Microsoft Outlook Web Access iauf dem Clientzugriffsserver ausgeführt, im Gegensatz zum Microsoft Exchange-Informationsspeicherdienst in früheren Versionen von Exchange Server. Aufgrund dieser Architekturänderungen kann der Clientzugriffsserver einen bedeutenden Teil der Verarbeitung vom Postfachserver übernehmen und ist dadurch in der Lage, 4 Prozessor-Cores effektiv zu nutzen. Server mit 1 oder 2 Prozessor-Cores können für Clientzugriffsserver in Organisationen verwendet werden, die nicht genügend Postfächer oder einen zu geringen Nicht-MAPI-Clientverkehr aufweisen, um einen Server mit 4 Prozessor-Cores zu rechtfertigen.

Serverrolle "UnifiedMessaging"

Die empfohlene Konfiguration für die Serverrolle UnifiedMessaging umfasst 4 Prozessor-Cores. Auf dem Unified Messaging-Server werden mehrere Cores für verschiedene Architekturfunktionen verwendet, wie Konvertierungen von WAV in Microsoft Windows Media Audio (WMA) für Voicemailnachrichten. Server mit 1 oder 2 Prozessor-Cores können für Unified Messaging-Server in Organisationen verwendet werden, die nicht genügend Postfächer oder eine zu geringe Aktivität des Unified Messaging-Servers aufweisen, um einen Server mit 4 Prozessor-Cores zu rechtfertigen.

Serverrolle "Mailbox"

Die empfohlene Konfiguration für die Serverrolle Mailbox basiert in erster Linie auf der Anzahl der Postfächer und dem Benutzerprofil. Ein Server mit 4 Prozessor-Cores bietet ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis und sollte als Host für mehrere tausend Postfächer geeignet sein. Zur Skalierung für den Postfachserver sind Kenntnisse über das durchschnittliche Clientbenutzerprofil erforderlich. Dieses Profil kann mit dem Microsoft Exchange Server Profile Analyzer oder mit Tools von Drittanbietern ermittelt werden. Weitere Informationen finden Sie auf der Website Microsoft Exchange Server Profile Analyzer. In der folgenden Tabelle sind generische und allgemeine Knowledge Worker-Profile für Microsoft Outlook-Clients aufgelistet.

Knowledge Worker-Profile für Outlook-Benutzer

Benutzertyp (Verwendungsprofil) Anzahl der täglich gesendeten/empfangenen Nachrichten mit einer Größe von ca. 50 KB

Niedrig

5 gesendet/20 empfangen

Mittel

10 gesendet/40 empfangen

Hoch

20 gesendet/80 empfangen

Sehr hoch

30 gesendet/120 empfangen

Beim Skalieren von Postfachservern sind neben den zuvor aufgelisteten Benutzertypen verschiedene Faktoren zu berücksichtigen. Diese umfassen Postfachserver, die Exchange 2007-Features wie die fortlaufende lokale Replikation (Local Continuous Replication, LCR) verwenden, sowie Postfachserver, auf die über Microsoft Forefront Security für Exchange Server zugegriffen wird, Anwendungen von Drittanbietern, mobile Geräte und Outlook-Onlineclients (im Gegensatz zu Clients mit der Funktion "Exchange-Cachemodus"). Bei einer Skalierung, die in erster Linie Budgetierungszwecken dient, kann davon ausgegangen werden, dass 1.000 Postfächer mit einem durchschnittlichen Benutzerprofil 1 Prozessor-Core erfordern. (Beispiel: Ein Server mit 4.000 Postfächern und einem Verwendungsprofil des Typs "Mittel" erfordert 4 Prozessor-Cores.) Für ein Auslastungsprofil des Typs "Hoch" sind mehr Prozessorzyklen als für ein Profil des Typs "Durchschnittlich" erforderlich. Verwenden Sie für Planungszwecke daher 750 aktive Postfächer mit einem Auslastungsprofil des Typs "Hoch" pro Prozessor-Core. Ein Postfachserver mit 6.000 Postfächern und einem Profil des Typs "Hoch" erfordert daher einen Server mit 8 Prozessor-Cores. Die maximale Anzahl von Prozessor-Cores, die von der Mailbox-Serverrolle effizient verwendet werden können, beträgt 12. Durch die Bereitstellung von Postfächern auf Servern mit mehr als 12 Cores werden keine wesentlichen Verbesserungen der Skalierbarkeit erreicht.

Prozessorempfehlungen für die fortlaufende lokale Replikation

In einer LCR-Umgebung (Local Continuous Replication, fortlaufende lokale Replikation) befinden sich die aktive und die passive Kopie LCR-aktivierter Speichergruppen auf demselben Server. In dieser Umgebung ergibt sich ein zusätzlicher Verarbeitungsaufwand durch den Microsoft Exchange-Replikationsdienst, der Protokolle in die passive Kopie der Datenbank kopiert bzw. wiedergibt. Diese zusätzliche Verarbeitungslast beläuft sich auf ungefähr 20 % und sollte beim Planen der Größe von Postfachservern berücksichtigt werden, auf denen mindestens eine Speichergruppe für LCR aktiviert ist.

Mehrere Serverrollen

Die Richtlinien für einen Computer mit mehreren darauf installierten Serverrollen ähneln denen für die Serverrolle Mailbox. Um die Serverrollen ClientAccess und Hub-Transport auf demselben Server wie die Serverrolle Mailbox auszuführen, verringern Sie bei der Skalierung die Berechnung mit 1.000 Postfächern pro Core basierend auf einem Clientprofil des Typs "Mittel" um 20 Prozent (800 Postfächer pro Core). Die empfohlene maximale Prozessor-Core-Konfiguration ist mit 6 Prozessor-Cores für die Konfiguration für mehrere Serverrollen angegeben, womit indirekt die maximale Anzahl der Benutzer festgelegt ist, für die ein Server mit mehreren Serverrollen als Host dienen soll. Weder die fortlaufende Clusterreplikation (Clustered Continuous Replication, CCR) noch Einzelkopiecluster (Single Copy Clusters, SCC) unterstützen das Hosting der Serverrolle Hub-Transport oder ClientAccess in einem Failovercluster, sodass der Server mit mehreren Serverrollen nicht in einem Cluster ausgeführt wird. Es empfiehlt sich, Postfachserver, auf denen sich tausende von Postfächern befinden, in einem Cluster auszuführen, um sicherzustellen, dass die Wartung oder ein Ausfall des Servers keine wesentlichen Auswirkungen auf Betriebszeit und Verfügbarkeit hat. Aus diesem Grund ist die empfohlene maximale Konfiguration der Prozessor-Cores für die Konfiguration mit mehreren Serverrollen mit 4 angegeben. Obwohl bei dieser Konfiguration bis zu 12 Prozessor-Cores verwendet werden können, wird diese Konfiguration aufgrund von Bedenken in Hinsicht auf die Verfügbarkeit nicht empfohlen.

Weitere Informationen

Weitere Informationen zu einem Problem, das auftritt, wenn Sie versuchen, Exchange 2007 auf einem Computer zu installieren, der 25 oder mehr Prozessor-Cores ausführt, finden Sie im Microsoft Knowledge Base-Artikel 981539, Installation von Exchange Server 2007 schlägt auf einem Server mit mehreren Prozessoren fehl.