Freigeben über


Eseutil /R - Wiederherstellungsmodus

 

Gilt für: Exchange Server 2007 SP3, Exchange Server 2007 SP2, Exchange Server 2007 SP1, Exchange Server 2007

Letztes Änderungsdatum des Themas: 2011-06-16

Die Wiederherstellung bezieht sich auf den Vorgang der Wiedergabe von Transaktionsprotokolldateien in eine Datenbank. Es stehen zwei Arten der Wiederherstellung zur Verfügung:

  • Hard Recovery   Ein Vorgang der Wiedergabe von Transaktionsprotokollen, der nach dem Wiederherstellen einer Datenbank aus einer Onlinesicherung ausgeführt wird.

  • Soft Recovery   Ein Vorgang der Wiedergabe von Transaktionsprotokollen, der ausgeführt wird, wenn eine Datenbank nach einer unerwarteten Unterbrechung erneut bereitgestellt wird, wenn Transaktionsprotokolle in eine Offlinedatei als Sicherungskopie einer Datenbank wiedergegeben werden, oder wenn Protokolle in einen Sicherungssatz des Volumeschattenkopie-Diensts wiedergegeben werden.

Weitere Informationen zur Syntax und zum Ausführen des Eseutil /R-Wiederherstellungsmodus finden Sie unterAusführen von Eseutil /R (Wiederherstellung).

Hard Recovery

Ein Hard Recovery-Vorgang findet statt, wenn Transaktionsprotokolldateien in eine wiederhergestellte Onlinesicherung wiedergegeben werden müssen. In allen anderen Wiederherstellungsszenarien wird ein Soft Recovery-Vorgang ausgeführt. Ein Hard Recovery-Vorgang kann mit den Datenbankdienstprogrammen für Exchange Server (Eseutil.exe) mithilfe des Wiederherstellungsmodus (/C) ausgeführt werden.

Soft Recovery

Im Standardszenario für einen Soft Recovery-Vorgang wird eine Exchange-Datenbank unerwartet durch ein externes Ereignis gestoppt, doch sind die Datenbank- und Protokolldateien unbeschädigt und weiterhin vorhanden. Wenn die Datenbank erneut bereitgestellt wird, liest Exchange die Prüfpunktdatei und beginnt mit der Wiedergabe des Transaktionsprotokolls, das als Protokoll für den Prüfpunkt ausgelistet ist. Wenn keine Prüfpunktdatei vorhanden ist, beginnt die Wiedergabe mit der ältesten Protokolldatei, die im Transaktionsprotokollordner für die Speichergruppe verfügbar ist.

Exchange schreibt abgeschlossene Transaktionen, die in der Protokolldatei gefunden werden und bisher noch nicht geschrieben wurden, in die Datenbankdateien und kehrt alle unvollständigen Transaktionen um. Exchange beginnt immer erst dann mit dem Schreiben einer Transaktion in die Datenbankdateien, nachdem alle Vorgänge, aus denen sich diese zusammensetzt, in den Protokolldateien gesichert wurden. Sie müssen eine Transaktion in der Datenbank nicht physikalisch rückgängig machen oder stoppen, wenn alle nicht übergebenen Transaktionsprotokolle, die zum Zeitpunkt der unerwarteten Unterbrechung vorhanden waren, zu Beginn der Wiedergabe vorhanden sind.

Wichtig

Eine Grundvoraussetzung für den Soft Recovery-Vorgang ist, dass keine Datenbank- oder Protokolldateien durch den Fehler oder nach dem Auftreten des Fehlers vom Administrator verschoben, gelöscht oder zerstört wurden.

Spezielle Wiederherstellungsszenarien

In den folgenden Abschnitten werden verschiedene Wiederherstellungsszenarien beschrieben.

Transaktionsprotokolldateien befinden sich nicht im aktuellen Ordner

Im Allgemeinen sollten Sie Eseutil /R immer aus dem Ordner ausführen, in dem sich die wiederzugebenden Transaktionsprotokolldateien befinden. Der Grund dafür ist, dass beim standardmäßigen Soft Recovery-Vorgang in den Transaktionsprotokolldateien nach dem Pfad zu den Datenbanken gesucht wird. Wenn Sie Eseutil /R aus einem Ordner ausführen, in dem keine Protokolldateien vorhanden sind, wird eine neue Transaktionsprotokolldatei generiert, und dieser Protokolldatei ist nicht bekannt, an welchem Speicherort sich die Datenbanken befinden. Wenn Sie einen Soft Recovery-Vorgang von außerhalb des Transaktionsprotokollordners ausführen möchten, fügen Sie diese Option zum Befehl hinzu:

/Lpath_to_logfiles

Beispiel:

Eseutil /R E00 /Ld:\exchsrvr\logfiles

Steuern der Prüfpunktdatei

In den meisten Fällen, in denen Sie einen Soft Recovery-Vorgang manuell ausführen, möchten Sie die Prüfpunktdatei entweder löschen oder verbergen, da Sie in der Regel alle verfügbaren Transaktionsprotokolle wiedergeben und nicht in der Mitte einer verfügbaren Abfolge beginnen möchten.

Wenn Sie einen Soft Recovery-Vorgang aus einem Ordner ausführen, in dem sich eine gültige Prüfpunktdatei befindet, und Sie nicht möchten, dass diese Datei Einfluss auf die Wiederherstellung hat, müssen Sie einen anderen Pfad für eine Prüfpunktdatei definieren, die während der Wiederherstellung erstellt werden soll. Dies kann erforderlich sein, nachdem eine Offlinesicherung in einer Speichergruppe wiederhergestellt wurde, in der Datenbanken ausgeführt werden.

Wenn Sie die Wiederherstellung aus einem anderen Ordner ausführen und die Prüfpunktdatei zum Steuern der Wiederherstellung verwenden möchten, müssen Sie auf den Pfad für die Prüfpunktdatei verweisen.

Wenn Sie die Verwendung der Prüfpunktdatei während eines Soft Recovery-Vorgangs steuern möchten, fügen Sie diese Option zum Wiederherstellungsbefehl hinzu:

/Spath_to_or_away_from_current_checkpoint

Beispiel:

Eseutil /R E00 /Sd:\

Wiederherstellen einer Speichergruppe mit fehlender Postfach- oder Öffentliche Ordner-Datenbank

Wenn eine Speichergruppe unerwartet beendet wird und eine der inkonsistenten Postfach- oder Öffentliche Ordner-Datenbanken entfernt wird oder nicht verfügbar ist, können Sie die Datenbanken in der Speichergruppe erst dann bereitstellen, nachdem Sie die fehlende Datenbank wiederhergestellt oder die manuelle Wiederherstellung mit der Option /I ausgeführt haben.

Wichtig

Vor der Wiederherstellung sollte ohne Berücksichtigung der fehlenden Postfach- oder Öffentliche Ordner-Datenbank eine Sicherungskopie aller Transaktionsprotokolldateien erstellt werden, einschließlich der aktuellen Protokolldatei (Enn.log). Nachdem Enn.log durch die Wiederherstellung der anderen Datenbanken geändert wurde, kann diese Datei möglicherweise nicht zur Wiederherstellung der fehlenden Datenbank verwendet werden, wenn diese wieder zur Verfügung gestellt wird.

Wiederherstellen einer Datenbank außerhalb des üblichen Speicherorts

Beim Wiederherstellen einer Datenbank, die sich außerhalb des üblichen Speicherorts befindet, wird der Wiederherstellungsvorgang von der aktiven Speichergruppe vollkommen getrennt. Verwenden Sie diese Methode, wenn Sie eine Offlinesicherung in einer Speichergruppe für die Wiederherstellung wiederherstellen möchten und beabsichtigen, Protokolldateien in der Sicherung wiederzugeben.

Zur Vorbereitung auf dieses Verfahren sollten Sie die Datenbankdatei und alle Transaktionsprotokolle, die wiedergegeben werden sollen, in einen einzelnen temporären Ordner verschieben. Von diesem Ordner aus können Sie dann den folgenden Befehl ausführen:

Eseutil /R Enn /I /D

Beispiel:

Eseutil /R E00 /I /D

Die Option /I ist möglicherweise nicht erforderlich. Dies hängt davon ab, ob Datensätze mit dem Clean Shutdown-Status in den Transaktionsprotokollen für andere Datenbanken vorhanden sind, die den Protokollen zugeordnet wurden. In dieser Situation wird empfohlen, diese Option zu verwenden, damit Sie die Wiederherstellung nicht erneut beginnen müssen, wenn sich eine hängende Anlage in einer Protokolldatei befindet.

Wenn die Option /D nicht angegeben ist, werden die in den Transaktionsprotokolldateien aufgezeichneten Datenbankpfade zum Auffinden der Datenbanken verwendet. Wenn die Option /D ohne Pfad verwendet wird, wird das aktuelle Verzeichnis als Pfad für die Datenbankdateien verwendet. Wenn auf die Option /D unmittelbar ein Dateipfad folgt (ohne Leerzeichen zwischen den Einträgen), wird dieser Pfad zum Auffinden der Datenbankdateien verwendet.

Da immer die Möglichkeit einer fehlerhaften Eingabe besteht, wird dringend empfohlen, die Verwendung von Pfaden für Eseutil-Optionen zu vermeiden, indem Sie Eseutil nach Möglichkeit aus einem Ordner ausführen, in dem bereits alle Datendateien vorhanden sind.

Wenn die Wiederherstellung abgeschlossen ist und sich die Datenbankdateien im Clean Shutdown-Status befinden, können diese an die übliche Position in der entsprechenden Speichergruppe verschoben und den Protokolldateien zugeordnet werden, wodurch die Datenbanken bereitgestellt werden.

Hinweis

Es kann möglicherweise erforderlich sein, das Kontrollkästchen für Diese Datenbank kann bei einer Wiederherstellung überschrieben werden unter den Eigenschaften für Datenbankobjekte in der Exchange-Verwaltungskonsole zu aktivieren, bevor die Datenbank bereitgestellt wird.

Wiederherstellen einer Datenbank mit fehlenden Protokolldateien

Exchange Server 2007 bietet ein neues Feature mit der Bezeichnung LLR (Lost Log Resilience), mit dem Exchange-Datenbanken vor dem Verlust der letzten Protokolldateien geschützt werden, und das eine schnellere Wiederherstellung ermöglicht. Wenn eine durch LLR geschützte Protokolldatei fehlt oder beschädigt ist, schlägt die normale Bereitstellung oder Wiederherstellung der Datenbank mit Eseutil ohne die neue Wiederherstellungsoption /A fehl. Ein Ereignisprotokoll mit der Ereignis-ID 523 gibt den Typ des Fehlers an. Sie können die Eseutil-Wiederherstellung für eine Datenbank ausführen, wenn eine durch LLR geschützte Protokolldatei fehlt oder beschädigt ist, indem Sie die Option /A wie folgt im Wiederherstellungsmodus verwenden:

ESEUTIL /R Enn /A

Hinweis

Sie können die Befehlszeilenreferenz und die Syntax für Eseutil anzeigen, indem Sie an der Eingabeaufforderung eseutil /? eingeben. Die Option /A ist in der Exchange 2007 RTM-Version der Befehlszeilenreferenz jedoch nicht aufgelistet.

Bei früheren Versionen als Exchange 2007 müssen Sie beim Wiederherstellen einer Datenbank mit fehlenden Protokolldateien entweder Datenbanken aus Sicherungen wiederherstellen oder die vorhandene Datenbankdatei mit Eseutil /P reparieren. In Exchange 2007 ist die Datenbankwiederherstellung verbessert, und Sie können eine Datenbank mit fehlenden Protokolldateien im LLR-Bereich wiederherstellen, indem Sie den Wiederherstellungsbefehl mit der Option /A ausführen.

Weitere Informationen

Weitere Informationen zu Eseutil finden Sie unter den folgenden Themen: