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Manuelle Konfiguration bestimmter Exchange-Cmdlets

 

Gilt für: Exchange Server 2007 SP3, Exchange Server 2007 SP2, Exchange Server 2007 SP1, Exchange Server 2007

Letztes Änderungsdatum des Themas: 2007-08-25

das Exchange 2007 Management Pack führt Diagnose-Cmdlets in festgelegten Intervallen aus, um die Exchange-Umgebung zu überwachen. Die Diagnose-Cmdlets sind von Cmdlets der Exchange-Verwaltungsshell abgeleitet. Damit sichergestellt ist, dass die vom Exchange 2007 Management Pack verwendeten Cmdlets Warnungen auslösen und Daten für Berichte erfassen können, müssen Sie das System wie folgt konfigurieren.

Aktivieren der Überwachung von Unified Messaging-Remoteverbindungen

Das Exchange 2007 Management Pack verwendet das Cmdlet Test-UMConnectivity zum Testen der UM-Verbindungen (Unified Messaging). Test-UMConnectivity überwacht die lokalen Verbindungen, ohne dass zusätzliche Konfiguration erforderlich ist. Wenn Sie Remotesprachverbindungen überwachen möchten, müssen Sie die Parameter des Skripts ändern, das Test-UMConnectivity ausführt, um eine Telefonnummer und einen IP-Gateway bereitzustellen.

Das Cmdlet Test-UMConnectivity überprüft die Verbindungen mit Unified Messaging-Servern abhängig von den übergebenen Parametern auf verschiedene Weise. Für Sprachverbindungen stehen drei Testmodi zur Verfügung:

  • Lokal   Das Cmdlet überprüft die grundlegende VoIP-Kommunikation mit dem Unified Messaging-Server, der auf dem gleichen Computer ausgeführt wird.

  • Lokal mit TUI-Anmeldung   Das Cmdlet überprüft die VoIP-Kommunikation mit dem Unified Messaging-Server, der auf dem gleichen Computer ausgeführt wird. Wird die Verbindung hergestellt, versucht das Cmdlet, sich an mindestens einem UM-aktivierten Postfach anzumelden, indem die Durchwahlnummer und PIN des zu testenden Postfachs gesendet werden.

  • Remote   Das Cmdlet versucht, sich bei einem Unified Messaging-Server (der ggf. auf einem anderen Computer ausgeführt wird) einzuwählen, indem ein Anruf über einen VoIP-Gateway getätigt wird. Wird die Verbindung hergestellt, werden einige grundlegende Überprüfungen der Medienpfade durchgeführt.

Damit Überprüfungen der Remoteverbindungen durchgeführt werden können, muss der Administrator die Angaben zur Verfügung stellen, die erforderlich sind, um dem Cmdlet Test-UMConnectivity die Einwahl in einen a Unified Messaging-Server zu ermöglichen. Die erforderlichen Angaben hängen von der Telefonieumgebung des jeweiligen Standorts ab. Die folgenden Szenarien sind möglich:

  • Plan der Durchwahlnummer   Damit ein Unified Messaging-Server angerufen werden kann, muss das Cmdlet wissen, welche Telefonnummer angerufen werden soll, und es muss sich um eine Nummer handeln, die ein Unified Messaging-Server beantwortet.

  • Name und Nummer der IP-Gateways   Damit ein Anruf erfolgen kann, muss das Cmdlet die Identität eines IP-Gateways kennen, über den es mit dem Telefonnetzwerk verbunden wird. Der IP-Gateway muss die folgenden beiden Bedingungen erfüllen:

    • Er muss eine IP-Adresse besitzen, auf die vom Cmdlet-Host aus zugegriffen werden kann.

    • Er muss so konfiguriert sein, dass ausgehende Anrufe, die standardmäßig aktiviert sind, zulässig sind. Das Cmdlet Get-UMIPGateway kann zum Erkennen der Gateways, ihrer IP-Adressen und der Unterstützung ausgehender Anrufe verwendet werden.

  • Verteilung eingehender Anrufe durch die IP-Gateways an die Unified Messaging-Server   Die Verteilung eingehender Anrufe ist im Zusammenhang mit Verbindungstests nicht auf einfache Weise zu berücksichtigen. Sie kann jedoch in Konfigurationen wichtig sein, in denen Unified Messaging-Server nicht alle die gleiche Art von Anrufverarbeitung ausführen. Grundsätzlich können Unified Messaging-Server eingehende Sprachanrufe auf zwei Arten beantworten.

    • Benutzer, die eine Teilnehmerzugriffsnummer eines Wählplans anrufen und die folgende Standardansage hören: "Willkommen. Sie sind mit Microsoft Exchange verbunden. Wenn Sie auf Ihr Postfach zugreifen möchten, geben Sie Ihre Durchwahl ein..." usw. Auf diese Weise erhalten Benutzer, die mit Outlook Voice Access angemeldet sind, Zugriff auf ihr Exchange 2007-Postfach; nicht authentifizierte Anrufer können die Verzeichnissuche nutzen.

    • Benutzer, die eine Telefonnummer anrufen, die für eine automatische Telefonzentrale konfiguriert ist und die folgende Standardansage hören: "Willkommen bei der automatischen Exchange-Telefonzentrale". Auf diese Weise erhalten Anrufer Zugriff auf das Verzeichnis, benutzerdefinierte Menüs usw. Dabei handelt es sich um ein optionales Unified Messaging-Feature, das separat erstellt und konfiguriert werden muss.

Standardmäßig beantworten alle Unified Messaging-Server, denen ein Wählplan zugeordnet ist, sowohl Sprachanrufe, die an die Teilnehmerzugriffsnummer des Wählplans gerichtet sind, als auch Anrufe, die von mindestens einer automatischen Telefonzentrale beantwortet werden, die dem Wählplan zugeordnet ist. Einige Kunden entscheiden sich jedoch ggf. dafür, ihre IP-Gateways und Unified Messaging-Sammelanschlüsse so zu konfigurieren, dass ein einziger Unified Messaging-Server nur Anrufe der Teilnehmerzugriffsnummer des Wählplans beantwortet und ein anderer Unified Messaging-Server nur eingehende Anrufe beantwortet, die von mindestens einer automatischen Telefonzentrale beantwortet werden. In solchen Konfigurationen müssen Verbindungsüberprüfungen eines bestimmten Unified Messaging-Servers dessen konfigurierte Funktion berücksichtigen. Betrachten Sie das folgende Beispiel:

  • Für Unified Messaging-Server, die Anrufe für die Teilnehmerzugriffsnummer für eine Wählplanpilotnummer beantworten, sollten die Remoteverbindungsüberprüfungen die Wählplanpilotnummer als den Parameter Phone angeben. Eine Liste der Wählpläne kann mit dem Cmdlet Get-UMDialPlan abgerufen werden. Eine Liste der Teilnehmerzugriffsnummern für jeden Wählplan kann aus seiner Eigenschaft AccessTelephoneNumbers abgerufen werden.

  • Für Unified Messaging-Server, die nur automatische Telefonzentralendienste bereitstellen, müssen die Remoteverbindungsüberprüfungen im Parameter Phone eine Nummer angeben, die eine automatische Telefonzentrale beantwortet. Diese Pilotnummern von automatischen Telefonzentralen werden in der Eigenschaft PilotIdentifierList angezeigt. Diese Angabe wird als Teil der Standardliste angezeigt, die mit Get-UMAutoAttendant abgerufen wird.

Nachdem Sie die entsprechenden Parameter UMIPGateway und Phone identifiziert haben, verwenden Sie die folgenden Verfahren, um die Skriptparameter in der MOM 2005-Verwaltungskonsole außer Kraft zu setzen.

  1. Suchen Sie Management Packs\Rule Groups\Microsoft Exchange Server\Exchange 2007\Unified Messaging\UM Connectivity\Event Rules in der MOM 2005-Verwaltungskonsole.

  2. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf Execute: Test-UmConnectivity (Remote Voice) diagnostic cmdlet. (Report Collection), aktivieren Sie das Kontrollkästchen This rule is enabled, und klicken Sie dann auf Properties.

  3. Wählen Sie auf der Registerkarte Responses die Skriptantwort aus, und klicken Sie dann auf Edit.

  4. Wählen Sie den Parameter cmdlet Command aus, und klicken Sie dann auf Edit Parameter.

  5. Kopieren Sie den Text in das Feld Value. Dieser Text ist der Befehl, der vom Skript ausgeführt wird.

  6. Aktivieren Sie das Kontrollkästchen Enable overrides for this script parameter, und klicken Sie dann auf Set Criteria.

  7. Klicken Sie auf Hinzufügen.

  8. Wählen Sie im Feld Target den entsprechenden Unified Messaging-Server oder die Computergruppe aus, die Unified Messaging-Server enthält.

  9. Fügen Sie im Feld Value den Text für den Befehl ein.

  10. Ersetzen Sie {gatewayname} (einschließlich der geschweiften Klammen) durch den Namen Ihres Unified Messaging-IP-Gateways.

  11. Ersetzen Sie {extension} (einschließlich der geschweiften Klammen) durch die entsprechende Nummer, die Sie zuvor ermittelt haben.

  12. Klicken Sie auf OK, um die Änderungen an der Regel zu speichern.

  13. Klicken Sie im Navigationsbereich der MOM 2005-Verwaltungskonsole mit der rechten Maustaste auf Management Packs, und klicken Sie dann auf Commit Configuration Change.

Hinweis

Wiederholen Sie diese Schritte für jeden Server, wenn Sie mehrere Unified Messaging-Server verwenden.

Aktivieren der Verbindungsüberwachung für Outlook Web Access, Exchange ActiveSync und die Exchange-Webdienste

Test-OwaConnectivity, Test-ActiveSyncConnectivity und Test-WebServicesConnectivity sind die Cmdlets, die das Exchange 2007 Management Pack zum Testen der Verbindungen von Clientzugriffsservern mit Postfachservern für Microsoft Office Outlook Web Access, Exchange ActiveSync und die Exchange-Webdienste verwendet. Diese Cmdlets erfordern, dass ein Testpostfach auf jedem Exchange 2007-Postfachserver erstellt wird, der getestet werden soll.

Um das Testpostfach zu erstellen, melden Sie sich am Exchange 2007-Postfachserver mit einem Benutzerkonto an, das die Berechtigungen eines Exchange-Postfachadministrators besitzt. Öffnen Sie die Exchange-Verwaltungsshell, suchen Sie das Verzeichnis Scripts unter dem Installationspfad für Exchange 2007 (normalerweise \Programme\Microsoft\Exchange Server\Scripts), und führen Sie dann das Skript New-TestCasConnectivityUser.ps1 aus. Wiederholen Sie diesen Vorgang auf jedem Exchange 2007-Postfachserver, der getestet werden soll.

Aktivieren der externen Outlook Web Access-Verbindungsüberwachung

Die Regel ist standardmäßig aktiviert. Sie müssen jedoch einen externen URL für Ihr virtuelles Outlook Web Access-Verzeichnis festlegen. Um einen externen URL festzulegen, müssen Sie den Befehl Set-OwaVirtualDirectory der Exchange-Verwaltungsshell ausführen. Die Syntax dieses Befehls lautet folgendermaßen:

  • set-owavirtualdirectory "<Servername>\owa (Standardwebsite)" -externalurl:"https://<FQDN>/owa"

Wenn der Name des Servers beispielsweise Server01 lautet und die Domäne Domain.contoso.com heißt, führen Sie folgenden Befehl aus:

  • set-owavirtualdirectory "Server01\owa (Standardwebsite)" -externalurl:"https://Server01.Domain.contoso.com/owa"

Hinweis

Diese Beispiele gehen davon aus, dass SSL aktiviert ist. Wenn SSL nicht aktiviert ist, verwenden Sie http:// anstelle von https://.