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Internes Nachrichtenrouting

 

Gilt für: Exchange Server 2010 SP2, Exchange Server 2010 SP3

Letztes Änderungsdatum des Themas: 2009-12-07

Die interne Nachrichtenzustellung umfasst einen Routingvorgang, bei dem E-Mails über folgende Methoden weitergeleitet werden:

  • Von einem Microsoft Exchange Server 2010-Server mit der Hub-Transport-Serverrolle an einen Exchange Server 2007- oder Exchange 2010-Hub-Transport-Server an einem anderen Active Directory-Standort.

  • Von einem Exchange 2010-Hub-Transport-Server an einen Exchange 2010-Postfachserver am selben Active Directory-Standort.

  • Von einem Exchange 2010-Hub-Transport-Server an einen Exchange 2007-Hub-Transport-Server zur Zustellung an ein Empfängerpostfach auf einem Exchange 2007-Server.

  • Von einem Exchange 2010-Hub-Transport-Server an einen Exchange Server 2003-Server zur Zustellung an ein Empfängerpostfach auf einem Exchange 2003-Server.

  • Von einem Exchange 2010-Hub-Transport-Server an einen Exchange 2010-Postfachserver zur Zustellung an einen E-Mail-aktivierten Öffentlichen Ordner.

Weitere Informationen dazu, wie Exchange Routingentscheidungen trifft, finden Sie unter Grundlegendes zum Nachrichtenrouting.

Möchten Sie wissen, welche Verwaltungsaufgaben es im Zusammenhang mit dem Nachrichtenrouting gibt? Informationen hierzu finden Sie unter Verwalten von Nachrichtenrouting.

Inhalt

Routing von Nachrichten für die Zustellung an Exchange 2010-Server

Routing von Nachrichten für die Zustellung an Exchange 2007-Server

Routing von Nachrichten für die Zustellung an Exchange 2003-Server

Weiterleiten von Nachrichten an Öffentliche Ordner

Routing von Nachrichten für die Zustellung an Exchange 2010-Server

Nachdem der Hub-Transport-Server in Exchange 2010 eine Nachricht empfangen hat, wird die Nachricht der Übermittlungswarteschlange hinzugefügt. Nachrichten durchlaufen aus der Übermittlungswarteschlange das Kategorisierungsmodul. Wenn die Nachricht kategorisiert ist, wird die E-Mail-Adresse eines Empfängers in ein Objekt in Active Directory aufgelöst. Mit dieser Abfrage werden das Postfach, das dieser E-Mail-Adresse zugeordnet ist, und der Postfachserver bestimmt, auf dem das Postfach gehostet wird.

Nachdem die Informationen zum Empfänger aufgelöst sind, wird im nächsten Schritt der Postfachserver in einen Active Directory-Standort aufgelöst. Diese Active Directory-Standortinformationen werden als das Attribut NextHopSolutionKey auf die Nachricht gestempelt. Die erweiterte DNS-Komponente des Microsoft Exchange-Transportdiensts greift auf die Topologieinformationen zu, um zu bestimmen, welche Hub-Transport-Server sich am gleichen Standort wie der Zielpostfachserver befinden. Dann wird auf eine Liste mit Hub-Transport-Servern am Active Directory-Standort verwiesen, um zu bestimmen, wohin die Nachricht weitergeleitet werden soll. Wenn sich der Zielpostfachserver am gleichen Standort wie der abfragende Hub-Transport-Server befindet, speichert dieser Hub-Transport-Server die Nachricht für die lokale Zustellung in der Warteschlange. Wenn sich der Zielpostfachserver an einem anderen Standort befindet, speichert der lokale Hub-Transport-Server die Nachricht für die Remotezustellung an diesem anderen Active Directory-Standort in der Warteschlange.

Eine Nachricht, die für die lokale Zustellung in einer Warteschlange gespeichert ist, wird mithilfe des Informationsspeichertreibers in den Zielpostfachspeicher übertragen. Die Übertragung der Nachricht vom Hub-Transport-Server an den Postfachserver erfolgt mithilfe eines Exchange-Remoteprozeduraufrufs (Remote Procedure Call, RPC).

Eine Nachricht, die für die Zustellung an einen Active Directory-Remotestandort in einer Warteschlange gespeichert ist, wird mithilfe von SMTP übertragen. Bevor die Nachricht mittels Relay umgeleitet wird, wählt die Routingkomponente des Kategorisierungsmoduls den kostengünstigsten Routingpfad aus. Die Methode zur Ermittlung des kostengünstigsten Routingpfads wird im Abschnitt "Bestimmen des kostengünstigsten Routingpfads" im Thema Grundlegendes zum Nachrichtenrouting im Detail erläutert.

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Routing von Nachrichten für die Zustellung an Exchange 2007-Server

Aufgrund der Änderungen am XSO-Modell (Exchange Server Object, Exchange-Serverobjekt) in Exchange 2010 können Exchange 2010-Hub-Transport-Server keine Nachrichten von Exchange 2007-Postfachservern abrufen oder an diese Server übermitteln. Gleichermaßen können Exchange 2007-Hub-Transport-Server nicht mit Exchange 2010-Postfachservern kommunizieren. Daher müssen Sie beide Versionen von Hub-Transport-Servern an einem Standort beibehalten, um an einem Active Directory-Standort sowohl über Exchange 2010 als auch über Exchange 2007 zu verfügen.

Wenn ein Hub-Transport-Server Active Directory zur Ermittlung des Postfachservers abfragt, auf dem das Zielpostfach gehostet wird, wird auch die Version des Postfachservers abgerufen. Wenn es sich bei dem Postfachserver um einen Exchange 2007-Server am selben Standort wie der Hub-Transport-Server handelt, leitet der Hub-Transport-Server die Nachricht an einen Exchange 2007-Hub-Transport-Server am selben Active Directory-Standort weiter. Die Verwendung der Versionsinformationen, um Routingentscheidungen zu treffen, wird als Routing mit Versionsangabe bezeichnet. Eine detaillierte Beschreibung dieses Vorgangs finden Sie unter Upgrade des Exchange 2007-Transports.

Wenn sich der Postfachserver an einem anderen Active Directory-Standort befindet, wird die Nachricht in einer Warteschlange platziert und unter Verwendung von SMTP übermittelt.

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Routing von Nachrichten für die Zustellung an Exchange 2003-Server

Die Routingtopologie und die Komponenten von Exchange 2010 weichen erheblich von Exchange 2003 ab, können jedoch allgemein auf folgende Weise zugeordnet werden:

  • Der Active Directory-Standort in Exchange 2010 entspricht Routinggruppen in Exchange 2003.

  • IP-Standortverknüpfungen in Exchange 2010 entsprechen dem Konzept von Routinggruppenconnectors in Exchange 2003.

  • Die Funktionsweise der Hub-Transport-Serverrolle in Exchange 2010 entspricht der Funktion eines dedizierten Bridgeheadservers in Exchange 2003.

Alle Exchange-Versionen unterscheiden sich jedoch hinsichtlich der Methode, die zum Bestimmen der Routingpfade verwendet wird. Weitere Informationen zu den Unterschieden beim Routing finden Sie unter Upgrade des Exchange 2003-Transports.

Eine Nachricht, die mittels Relay von einem Hub-Transport-Server an einen Exchange 2003-Server für die Zustellung an ein Empfängerpostfach auf einem Exchange 2003-Server umgeleitet wird, muss über einen Routinggruppenconnector umgeleitet werden. Alle Exchange 2010-Server werden mittels einer einzelnen Routinggruppe namens Exchange-Routinggruppe (DWBGZMFD01QNBJR) zum Zweck des Routings früheren Versionen von Exchange zugeordnet, wenn sowohl Exchange 2010 als auch Exchange 2003 innerhalb einer Organisation verwendet wird. Das Platzieren von Exchange 2010 und früheren Versionen von Exchange in der gleichen Routinggruppe wird nicht unterstützt. Daher trennt mindestens ein Routinggruppenconnector Exchange 2010-Server stets von Exchange 2003-Servern.

Wenn ein Exchange 2010-Hub-Transport-Server den kostengünstigsten Routingpfad zu einem Exchange 2003-Server ermittelt, verwendet die Routingkomponente des Microsoft Exchange-Transportdiensts den folgenden Algorithmus, um den kostengünstigsten Routingpfad zu einem Exchange 2003-Computer zu ermitteln:

  1. Untersuchen Sie alle möglichen Routingpfade über Routinggruppenconnectors, und wählen Sie den Routingpfad mit den geringsten Gesamtkosten aus.

  2. Wenn mindestens zwei Routingpfade die gleichen Kosten aufweisen, untersuchen Sie alle möglichen Routingpfade über IP-Standortverknüpfungen zum Erreichen des ersten Routinggruppenconnectors, und wählen Sie den Routingpfad mit den niedrigsten Gesamtkosten für die IP-Standortverknüpfung aus.

  3. Wenn mindestens zwei Routingpfade die gleichen Routinggruppenkosten und die gleichen IP-Standortverknüpfungskosten aufweisen, wählen Sie den Routingpfad mit der geringsten Anzahl von Hops aus.

  4. Wenn mindestens zwei Routingpfade die gleichen Routinggruppenkosten, die gleichen IP-Standortverknüpfungskosten und die gleiche Anzahl von Hops aufweisen, wählen Sie den Routingpfad, in dem der Name des letzten Active Directory-Standorts vor dem Zielstandort den niedrigsten alphanumerischen Wert aufweist.

In der folgenden Abbildung wird ein Beispiel für eine Routingtopologie dargestellt, in der Exchange 2010 und Exchange 2003 koexistieren.

Routingtopologie, in der Exchange 2010 und Exchange 2003 koexistieren

Routenauswahl – Exchange 2007 zu Exchange 2003

In diesem Beispiel wird eine Nachricht von einem Hub-Transport-Server an Standort A an einen Exchange 2003-Server weitergeleitet, der sich in Routinggruppe 2 befindet. Zum Erreichen von Routinggruppe 2 sind zwei mögliche Routingpfade verfügbar:

  • Option 1: Vom Routinggruppenconnector A3 mit Kosten von 10 zu Routinggruppenconnector 2-3 mit Kosten von 20. Dieser Routingpfad weist Gesamtkosten von 30 auf.

  • Option 2: Vom Routinggruppenconnector C1 mit Kosten von 10 zu Routinggruppenconnector 1-2 mit Kosten von 10. Dieser Routingpfad weist Gesamtkosten von 20 auf.

In diesem Beispiel weist Option 2 niedrigere Routinggruppenconnector-Gesamtkosten aus, und die Nachricht wird vom Hub-Transport-Server an Standort A an einen Hub-Transport-Server an Standort C weitergeleitet, wo sie für die Zustellung mithilfe des Routinggruppenconnectors C1 in einer Warteschlange gespeichert wird.

Das vorhergehende Beispiel zeigt, wie Routingentscheidungen aufgrund der zugeordneten Kosten für die Routinggruppenconnectors möglicherweise nicht zu einem optimalen Routing führen. Um ein optimales Routing sicherzustellen, müssen Sie die Kosten der Routinggruppenconnectors in Ihrer Organisation möglicherweise ändern. Die folgende Abbildung zeigt dieselbe Topologie, die Kosten der Routinggruppenconnectors 2-3 wurden jedoch in 10 geändert.

Routingtopologie, in der Exchange 2010 und Exchange 2003 koexistieren, mit geänderten Kosten für Routinggruppenconnectors

Geänderte Kosten für Route von Exchange 2007 zu Exchange 2003

Auch hier stehen zwei mögliche Routingpfade zum Erreichen von Routinggruppe 2 zur Verfügung:

  • Option 1: Vom Routinggruppenconnector A3 mit Kosten von 10 zu Routinggruppenconnector 2-3 mit Kosten von 10. Dieser Routingpfad weist Gesamtkosten von 20 auf.

  • Option 2: Vom Routinggruppenconnector C1 mit Kosten von 10 zu Routinggruppenconnector 1-2 mit Kosten von 10. Dieser Routingpfad weist Gesamtkosten von 20 auf.

In diesem Szenario weisen die beiden Optionen die gleichen Routinggruppenconnector-Gesamtkosten auf. Das Routing wertet nun die Kosten der IP-Standortverknüpfungen aus, die zum Erreichen des ersten Routinggruppenconnectors durchlaufen werden müssen. Für Standort A betragen die IP-Standortverknüpfungskosten zum Erreichen von Routinggruppenconnector A3 0 (Null), und die Kosten zum Erreichen von Routinggruppenconnector C1 betragen 20. Daher wird der in Option 1 beschriebene Routingpfad ausgewählt.

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Weiterleiten von Nachrichten an Öffentliche Ordner

Öffentliche Ordner können in Exchange für E-Mail aktiviert werden. Benutzer können Nachrichten an E-Mail-aktivierte Öffentliche Ordner wie an jeden anderen Empfänger senden. Wenn ein Hub-Transport-Server eine Nachricht empfängt, die an einen E-Mail-aktivierten Öffentlichen Ordner gesendet wurde, wird der folgende Routingvorgang ausgeführt:

  1. Das Kategorisierungsmodul muss ermitteln, in welcher Öffentliche Ordner-Hierarchie sich der Öffentliche Ordner befindet.

  2. Das Kategorisierungsmodul ermittelt das Attribut homeMDB für den Öffentlichen Ordner. Das Attribut homeMDB gibt die Öffentliche Ordner-Hierarchie an, in der der Öffentliche Zielordner gespeichert ist.

  3. Basierend auf den Routingtabellenberechnungen, die vom Microsoft Exchange-Transportdienst durchgeführt und im Abschnitt "Auswählen der Öffentliche Ordner-Zieldatenbank" weiter unten in diesem Thema beschrieben werden, wird die bevorzugte Öffentliche Ordner-Datenbank verwendet, um zu bestimmen, welche Öffentliche Ordner-Hierarchie ein Replikat des Öffentlichen Zielordners enthält.

    Wenn sich die bevorzugte Öffentliche Ordner-Datenbank am gleichen Active Directory-Standort wie der weiterleitende Hub-Transport-Server befindet, wird die Nachrichtenverarbeitung wie in Schritt 4 in diesem Abschnitt beschrieben fortgesetzt.

    Wenn sich die bevorzugte Öffentliche Ordner-Datenbank an einem Active Directory-Remotestandort befindet, wird die Nachricht mittels Relay über den kostengünstigsten Routingpfad an diesen Standort weitergeleitet. Der in Schritt 1 und Schritt 2 weiter oben in diesem Abschnitt beschriebene Nachrichtenkategorisierungsvorgang wird vom Hub-Transport-Server wiederholt, der die Nachricht am Remotestandort empfängt.

    Wenn sich die bevorzugte Öffentliche Ordner-Datenbank auf einem Exchange 2007- oder Exchange 2003-Server befindet, wird die Nachricht mittels Relay an den Exchange 2007-Hub-Transport-Server oder den Exchange 2003-Bridgeheadserver weitergeleitet, und die Nachrichtenzustellung wird durch die niedrigere Version von Exchange bestimmt.

  4. Der Hub-Transport-Server stellt eine Verbindung mit dem Informationsspeichertreiber auf dem Postfachserver her, der die bevorzugte Öffentliche Ordner-Datenbank enthält. Die Öffentliche Ordner-Datenbank wird abgefragt, damit ermittelt werden kann, ob Inhalte für den Öffentlichen Ordner verfügbar sind. Auf die Identität des Zielordners wird durch das Attribut legacyExchangeDN verwiesen, und die Verfügbarkeit von Inhalten wird durch den Wert des Attributs IsContentAvailable bestimmt. Der Informationsspeichertreiber akzeptiert die Nachricht für die Zustellung oder antwortet mit einer Liste alternativer Server, die ein Replikat des betreffenden Servers enthalten, wenn die Ordnerinhalte lokal nicht verfügbar sind.

    Das Verhalten, bei dem eine alternative Liste von Servern zurückgegeben wird, wird als Speicherüberschreibung bezeichnet. Die alternative Liste der Server, die das Replikat des Öffentlichen Ordners enthalten, wird in der gleichen Reihenfolge angegeben, die in Verweisen auf Clientordner bereitgestellt wird, und der oberste Eintrag wird vom Transport ausgewählt. Dieser Verweis wird dem Routingvorgang als Ziel bereitgestellt, an das die Nachricht weitergeleitet werden soll. Weitere Informationen zu Verweisen auf Clientordner finden Sie unter Konfigurieren von Verweisen auf Öffentliche Ordner.

  5. Wenn der Speicherüberschreibungsvorgang stattfindet, verwendet der Hub-Transport-Server die Routingtabelle, um den kostengünstigsten Routingpfad zum Server zu ermitteln, der das bevorzugte Öffentliche Ordner-Replikat enthält. Anschließend leitet er die Nachricht an dieses Ziel weiter.

  6. Die Nachricht wird an den Öffentliche Ordner-Speicher übermittelt.

Auswählen der Öffentliche Ordner-Zieldatenbank

Öffentliche Ordner werden in Datenbanken gespeichert, die auf Postfachservern erstellt werden. Aus Effizienz- und Fehlertoleranzgründen können Sie die Inhalte Ihrer Öffentlichen Ordner auf mehrere Postfachserver replizieren. Inhalte Öffentlicher Ordner sind nur in Exchange-Datenbanken vorhanden, die so konfiguriert sind, dass ein Replikat eines bestimmten Ordners vorhanden ist, während die Hierarchie in alle Öffentliche Ordner-Datenbanken repliziert wird. Die Informationen zu Inhalt und Hierarchie werden getrennt repliziert.

Öffentliche Ordner-Hierarchien werden beim Berechnen von Routingtabellen abgerufen. Das Hierarchieobjekt auf oberster Ebene verfügt über eine Liste aller Öffentlichen Ordner-Datenbanken, in die diese Hierarchie repliziert wird. Diese Liste der Öffentliche Ordner-Datenbanken wird als das Attribut msExchOwningPFTreeBL in Active Directory gespeichert. Das Attribut msExchOwningPFTreeBL listet immer die zuletzt hinzugefügten Öffentliche Ordner-Datenbanken am Anfang der Liste auf.

In Exchange 2010 wird die bevorzugte Öffentliche Ordner-Datenbankhierarchie mithilfe der folgenden Kriterien ausgewählt:

  1. Rangordnung nach Alter der Öffentliche Ordner-Datenbank   Standardmäßig werden Öffentliche Ordner-Datenbanken, die einen Altersschwellenwert von weniger als zwei Tagen aufweisen, nur dann berücksichtigt, wenn das Alter aller Öffentliche Ordner-Datenbank geringer ist als der Schwellenwert oder wenn das Alter unbekannt ist.

  2. **Nähe   **Derlokale Server wird bevorzugt. Wenn der lokale Server kein Replikat der Öffentliche Ordner-Datenbank enthält, wird ein Server am gleichen Active Directory-Standort bevorzugt. Wenn der lokale Active Directory-Standort kein Replikat der Öffentliche Ordner-Datenbank enthält, wird ein Server an einem Active Directory-Remotestandort oder in einer Routinggruppe als bevorzugtes Ziel ausgewählt.

  3. **Kosten   **Wenn mehrere Active Directory-Remotestandorte oder Routinggruppen ein Replikat der Öffentliche Ordner-Datenbank enthalten, wird der Server am Active Directory-Standort oder in der Routinggruppe als bevorzugtes Ziel ausgewählt, der bzw. die den kostengünstigsten Routingpfad vom lokalen Active Directory-Standort besitzt.

Wenn weiterhin mehrere Server die Kriterien erfüllen, wird der erste Server in der von Active Directory zurückgegebenen Replikatliste ausgewählt.

Nach dem Lesen der Hierarchie ermittelt Exchange, welche Öffentliche Ordner-Datenbanken über Replikate des Inhalts verfügen. Um sicherzustellen, dass eine ordnungsgemäße Nachrichtenzustellung an das Öffentliche Ordner-Replikat erfolgen kann, wird von der Routingkomponente des Microsoft Exchange-Transportdiensts aus der msExchOwningPFTreeBL-Liste eine bevorzugte Öffentliche Ordner-Datenbank ausgewählt. Diese Auswahl erfolgt anhand des folgenden Auswertungsvorgangs:

  1. Wenn nur eine einzelne Instanz einer Öffentliche Ordner-Datenbank vorhanden ist, wird der Server ausgewählt, der als Host dieser Datenbank fungiert.

  2. Wenn die Liste Öffentliche Ordner-Datenbanken enthält, die sich auf Exchange 2007- oder Exchange Server 2003-Servern befinden, werden diese Öffentliche Ordner-Datenbanken nicht als bevorzugte Öffentliche Ordner-Datenbanken berücksichtigt, wenn auch auf einem Exchange 2010-Postfachserver ein Replikat vorhanden ist.

  3. Wenn mehrere Exchange 2010 Öffentliche Ordner-Datenbanken verfügbar sind, werden die folgenden Kriterien für die Auswahl einer bevorzugten Öffentliche Ordner-Datenbank verwendet:

    1. Rangordnung nach Alter der Öffentliche Ordner-Datenbank   Je älter eine Öffentliche Ordner-Datenbank ist, desto wahrscheinlicher ist es, dass ein Replikat des Öffentlichen Zielordners vorhanden ist. Daher werden alle Öffentliche Ordner-Datenbanken, die in der Liste msExchOwningPFTreeBL aufgeführt werden, mithilfe einer konfigurierbaren Anzahl von Tagen als Baseline nach dem Erstellungsdatum angeordnet. Für die einzelnen Öffentliche Ordner-Datenbanken sind folgende Altersbewertungen möglich (beste bis schlechteste Option):

      • Älter als Baselinetage

      • Jünger als Baselinetage

      • Unbekannt

      Die Öffentliche Ordner-Datenbank mit der besten Altersbewertung wird als bevorzugte Öffentliche Ordner-Datenbank ausgewählt. Das standardmäßige Baselinealter für Öffentliche Ordner-Replikate beträgt zwei Tage (48 Stunden). Sie können diesen Wert ändern, indem Sie den Schlüssel PFReplicaAgeThreshold in der Datei EdgeTransport.exe.config bearbeiten. Sie finden diese Datei auf einem Exchange 2010-Computer im Verzeichnis "%ProgramFiles%\Microsoft\Exchange Server\V14\Bin".

    2. Nähe   Wenn mehrere Öffentliche Ordner-Datenbanken die beste Altersbewertung aufweisen, wird der Postfachserver ausgewählt, der die beste Nähenbewertung aufweist. Für die einzelnen Öffentliche Ordner-Datenbanken sind folgende Nähenbewertungen möglich (beste bis schlechteste Option):

      Lokaler Server   Wenn der lokale Server ein Replikat der Öffentliche Ordner-Datenbank enthält, wird er als bevorzugtes Ziel für das Routing an Öffentliche Ordner ausgewählt, die in dieser Hierarchie enthalten sind.

      Server am lokalen Active Directory-Standort   Wenn sich mehrere Server in der Liste am lokalen Active Directory-Standort befinden, wird der erste Server in der Liste als bevorzugtes Ziel für das Routing an Öffentliche Ordner ausgewählt, die in dieser Hierarchie enthalten sind.

      Server an einem Active Directory-Remotestandort   Wenn die Liste Server an mehreren Active Directory-Remotestandorten enthält, wird der Server am Active Directory-Standort mit den geringsten Routingpfadkosten vom lokalen Active Directory-Standort als bevorzugtes Ziel für das Routing an Öffentliche Ordner ausgewählt, die in dieser Hierarchie enthalten sind. Wenn an diesem Standort mehrere Server mit einem Replikat der Öffentliche Ordner-Datenbank vorhanden sind, wird der erste Server in der Liste ausgewählt. Wenn mehrere Active Directory-Remotestandorte den gleichen Wert für den kostengünstigsten Routingpfad aufweisen, wird der erste Server in der Liste ausgewählt.

  4. Wenn sich auf einem Exchange 2010-Postfachserver kein Replikat einer Öffentliche Ordner-Datenbank befindet, wird eine Öffentliche Ordner-Datenbank auf einem Exchange 2007-Server als bevorzugtes Ziel ausgewählt. Wenn keine Exchange 2007-Server vorhanden sind, wird eine Öffentliche Ordner-Datenbank auf einem Exchange 2003-Computer als bevorzugtes Ziel für das Routing an Öffentliche Ordner ausgewählt, die in dieser Hierarchie enthalten sind. In jedem Fall wird die Öffentliche Ordner-Zieldatenbank nach der Altersbewertung der Öffentliche Ordner-Datenbank ausgewählt. Die Altersbewertung wird über dieselbe Methode wie bei einem Exchange 2010-Server bestimmt. Wenn mehrere Öffentliche Ordner-Datenbanken die gleiche Altersbewertung aufweisen, wird der erste Server in der Liste ausgewählt.

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