Grundlegendes zu Kurzwahlnummern, Rufnummernpräfixen und Nummernformaten
Gilt für: Exchange Server 2010 SP2, Exchange Server 2010 SP3
Letztes Änderungsdatum des Themas: 2009-10-10
Sie können mehrere Kurzwahlnummern konfigurieren, die dann von einem Unified Messaging-Server (UM) zur Anwahl interner und externer Rufnummern für UM-aktivierte Benutzer verwendet werden. In vielen Fällen möchten Sie Wähleinstellungen in Verbindung mit den Kurzwahl- oder Zugriffscodes, einem nationalen Nummernpräfix oder den nationalen/regionalen oder internationalen Nummernformaten konfigurieren, damit Sie das Outdialing für Benutzer in Ihrer Organisation steuern können. Dieses Thema befasst sich mit Kurzwahlnummern, Nummernpräfixen und Nummernformaten und erläutert, wie diese zum Steuern des Outdialings in Ihrer Organisation verwendet werden können.
Inhalt
Übersicht
Amtskennziffer
Nationales Rufnummernpräfix
Länder-/Regionszugriffscode
Internationale VAZ
Nationale/regionale und internationale Nummernformate
Übersicht
Das Outdialing ist der Prozess, mit dem sich Benutzer über UM-Wähleinstellungen oder bei einer automatischen UM-Telefonzentrale einwählen und dann einen Anruf bei einer internen oder externen Rufnummer tätigen. Wenn sich ein Benutzer über UM-Wähleinstellungen oder bei einer automatischen UM-Telefonzentrale einwählt und einen Anruf tätigt, verwendet ein Unified Messaging-Server die für die Wähleinstellungen, die automatische Telefonzentrale und die UM-Postfachregel konfigurierten Einstellungen, um den Anruf durchzuführen. Ein Unified Messaging-Server tätigt einen externen Anruf in den folgenden Situationen:
Wenn er für einen Anrufer eine externe Telefonnummer wählt
Wenn er einen Anruf an eine Telefonzentrale übergibt
Wenn er einen Anruf an einen (UM-aktivierten oder nicht UM-aktivierten) Benutzer in Ihrer Organisation übergibt
Wenn ein UM-aktivierter Benutzer die Wiedergabe über Telefon in Microsoft Office Outlook 2007 oder in der Version von Outlook Web App verwendet, die mit Microsoft Exchange Server 2010 veröffentlicht wurde
Es gibt zwei Benutzertypen, die mit Outdialing arbeiten: authentifizierte Benutzer und nicht authentifizierte Benutzer. Nicht authentifizierte Benutzer rufen eine Teilnehmerzugriffsnummer an, die in einem Satz UM-Wähleinstellungen konfiguriert ist, ohne sich jedoch bei ihrem Postfach anzumelden. Nicht authentifizierte Benutzer rufen auch eine Nummer an, die in einer automatischen UM-Telefonzentrale konfiguriert ist. Authentifizierte Benutzer rufen eine Teilnehmerzugriffsnummer an und melden sich erfolgreich bei ihrem Exchange 2010-Postfach an. Wenn Benutzer eine Teilnehmerzugriffsnummer anrufen, werden sie als nicht authentifiziert angesehen, weil sie ihre Durchwahlnummer mit PIN nicht angegeben und sich nicht bei ihrem Postfach angemeldet haben. Benutzer sind authentifiziert, nachdem sie ihre Durchwahlnummer mit PIN angegeben und sich erfolgreich bei ihrem Exchange 2010-Postfach angemeldet haben.
Wenn ein nicht authentifizierter Benutzer bei einer UM-Telefonzentrale anruft und einen Anruf mithilfe von Outdialing tätigt, werden die Einstellungen für das Outdialing verwendet, die in den UM-Wähleinstellungen und für die Telefonzentrale konfiguriert sind. Wenn ein nicht authentifizierter Benutzer eine Teilnehmerzugriffsnummer wählt, die in einem Satz Wähleinstellungen konfiguriert ist, werden einzig die für die Wähleinstellungen konfigurierten Einstellungen verwendet. Wenn sich Benutzer jedoch erfolgreich bei ihrem Exchange 2010-Postfach angemeldet haben, werden für die authentifizierten Benutzer die Konfigurationseinstellungen der Wähleinstellungen sowie die UM-Postfachrichtlinie angewendet, die den authentifizierten Benutzern zugeordnet sind.
Es müssen zahlreiche Einstellungen konfiguriert werden, damit das Outdialing für Ihre Organisation gesteuert werden kann. Zum Steuern des Outdialings müssen Sie die UM-Wähleinstellungen, automatischen Telefonzentralen und UM-Postfachrichtlinien in Exchange 2010 Unified Messaging konfigurieren. Die folgenden Einstellungen können für UM-Wähleinstellungen, automatische Telefonzentralen und UM-Postfachrichtlinien konfiguriert werden, um das Outdialing zu steuern:
Amtskennziffer, nationale/regionale und internationale Zugriffscodes
Nationales Rufnummernpräfix
Nationale/regionale und internationale Nummernformate
Nationale/regionale und internationale Wählregelgruppen
Zulässige nationale/regionale und internationale Wählregelgruppen
Wählregeleinträge
Zugriffscodes, Nummernpräfixe und Nummernformate für UM-Wähleinstellungen können Sie auf der Registerkarte Kurzwahlnummern in der Exchange-Verwaltungskonsole konfigurieren. Sie können die Einstellungen auch mithilfe des Cmdlets Set-UMDialPlan konfigurieren. Sie können wählen, ob Sie alle Einstellungen, keine der Einstellungen oder nur einige der Einstellungen konfigurieren möchten. Jede Einstellung steuert jedoch einen bestimmten Teil des Outdialing-Prozesses.
Zugriffscodes, Nummernpräfixe und Nummernformate werden von einem Unified Messaging-Server verwendet, um die richtige zu wählende Nummer zu ermitteln. Sie können so konfiguriert werden, dass ausgehende Anrufe für Benutzer beschränkt werden, die sich bei einer mit UM-Wähleinstellungen verknüpften UM-Telefonzentrale einwählen, oder wenn Benutzer eine Teilnehmerzugriffsnummer wählen, die in den Wähleinstellungen konfiguriert ist. Die folgende Abbildung zeigt den Outdialing-Prozess und wie Zugriffscodes zur Steuerung des Outdialings verwendet werden können.
Outdialing (Übersicht)
Weitere Informationen zum Outdialing in Unified Messaging finden Sie unter Grundlegendes zum Outdialing.
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Amtskennziffer
Für jeden von Ihnen erstellten Satz Wähleinstellungen sollte eine Amtskennziffer konfiguriert werden. Dies hängt jedoch von der Art des vorhandenen Telefonienetzwerks sowie von dessen Konfiguration ab. Sie können eine Amtskennziffer, auch als Amtsvorwahl bezeichnet, für jeden Satz Wähleinstellungen konfigurieren, den Sie erstellen. Dies ist die Nummer, die für den Zugriff auf eine Amtsleitung verwendet wird. Diese Nummer ist auch für die PBX-Anlagen (Private Branch eXchange, Nebenstellenanlage) oder die IP-PBX-Anlagen in der Organisation konfiguriert. In den meisten Telefonienetzwerken wählen die Benutzer die Nummer "9", um auf eine Amtsleitung zuzugreifen und eine externe Telefonnummer anzurufen.
Wenn Sie für einen Satz Wähleinstellungen keine ausgehenden Kurzwahlnummern konfigurieren, ist die PBX-Anlage oder die IP-PBX-Anlage ggf. nicht in der Lage, die Nummernzeichenfolge zu erkennen, die gesendet wird, wenn ein Unified Messaging-Server, der einem Satz Wähleinstellungen zugeordnet ist, eine externe Rufnummer wählt. Wenn dies eintritt, kann die PBX- oder IP-PBX-Anlage den externen Anruf nicht für den Benutzer tätigen. Wie bereits erwähnt, lautet der Zugriffscode, den die Benutzer wählen, um auf eine Amtsleitung zuzugreifen, in vielen Organisationen beispielsweise "9", und diese Nummer wird auch für die PBX- oder IP-PBX-Anlage konfiguriert. Der Unified Messaging-Server muss der Telefonnummernzeichenfolge für die PBX- oder IP-PBX-Anlage die Nummer "9" hinzufügen, damit die externe Nummer ordnungsgemäß gewählt wird. Wenn Sie die Kurzwahlnummer so konfigurieren, dass der Unified Messaging-Server den Zugriffscode der Amtsleitung hinzufügt, kann der UM-Server mit diesem Zugriffscode auf eine Amtsleitung zugreifen, bevor die externe Telefonnummernzeichenfolge gewählt wird. Die von Ihnen konfigurierte Kurzwahlnummer gilt für alle Benutzer, denen eine UM-Postfachrichtlinie zugeordnet ist, die wiederum mit dem Satz UM-Wähleinstellungen verknüpft ist.
Nationales Rufnummernpräfix
Das nationale Rufnummernpräfix und die Landes-/Regionskennzahl können ebenfalls in UM-Wähleinstellungen konfiguriert werden. Die von Ihnen eingegebene Nummer wird vom Unified Messaging-Server zum Wählen des korrekten nationalen Rufnummernpräfixes bzw. der korrekten Landes-/Regionskennzahl verwendet, wenn ein Benutzer eine externe Rufnummer innerhalb des gleichen Landes/der gleichen Region anruft oder wenn es sich um einen internationalen Anruf handelt. Wenn ein Benutzer beispielsweise einen internationalen Anruf von Nordamerika nach Europa tätigt, stellt der Unified Messaging-Server das nationale Nummernpräfix der Rufnummernzeichenfolge voran, die er an die PBX-Anlage sendet, damit der externe Anruf getätigt wird. Der Unified Messaging-Server fügt der Rufnummernzeichenfolge die Nummer "0" für Europa hinzu. Die Nummer "1" wird als nationales Nummernpräfix für Nordamerika verwendet.
Länder-/Regionszugriffscode
In den UM-Wähleinstellungen kann ein Länder-/Regionszugriffscode konfiguriert werden. Der Länder-/Regionszugriffscode besteht aus den Ziffern, die einem bestimmten Land oder einer Region zugeordnet sind. Der Länder-/Regionszugriffscode wird vom Unified Messaging-Server verwendet, um die richtige Telefonnummer zu wählen, wenn eine Rufnummer innerhalb des gleichen Landes oder der gleichen Region angerufen wird. Der Unified Messaging-Server stellt diese Nummer der Rufnummernzeichenfolge voran, die er an die PBX- oder IP-PBX-Anlage sendet, wenn ein externer Anruf getätigt wird. Beispielsweise fügt der Unified Messaging-Server die Nummer "1" hinzu, wenn innerhalb der Vereinigten Staaten eine Rufnummer gewählt wird. Der Länder-/Regionscode für Großbritannien lautet "44".
Internationale VAZ
In den UM-Wähleinstellungen kann eine internationale VAZ konfiguriert werden. Die internationale VAZ setzt sich aus den Ziffern zusammen, die für den Zugriff auf internationale Telefonnummern verwendet werden. Die internationale VAZ wird vom Unified Messaging-Server zum Wählen der richtigen internationalen VAZ verwendet, wenn ein Anruf von einer Telefonnummer innerhalb eines Landes/einer Region getätigt wird, der angerufene Anschluss sich jedoch in einem anderen Land/einer anderen Region befindet. Der Unified Messaging-Server stellt diese Nummer der Rufnummernzeichenfolge voran, die er an die PBX- oder IP-PBX-Anlage sendet, wenn ein externer Anruf getätigt wird. Beispielsweise verwendet der Unified Messaging-Server die Nummer "011" als internationale VAZ für die Vereinigten Staaten. Für Europa lautet die internationale VAZ "00".
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Nationale/regionale und internationale Nummernformate
Sie können die Konfiguration für eingehende Anrufe für nationale/regionale und internationale Nummernformate in den UM-Wähleinstellungen festlegen. Nach der Konfiguration dieser Einstellungen ist der Unified Messaging-Server in der Lage, aus dem Inland/der Region und aus dem Ausland eingehende Anrufe anhand anderer UM-Wähleinstellungen in der gleichen Exchange 2010-Organisation zu erkennen. Mit der Konfiguration dieser Optionen kann die Organisation Geld sparen, indem externe Anrufe verhindert werden, die die Benutzer nicht vom Arbeitsplatz aus tätigen dürfen. Außerdem tragen sie dazu bei, Betrug in Verbindung mit Telefongebühren zu vermeiden. Der Unified Messaging-Server verwendet die von Ihnen konfigurierten Informationen, um das Nummernformat des eingehenden Anrufs zu vergleichen und sicherzustellen, dass das Nummernmuster den Vorgaben entspricht, bevor der Anruf entgegengenommen wird. Beispiel: Sie verfügen in einer Organisation über mehrere Sätze Wähleinstellungen, die sich in derselben Active Directory-Gesamtstruktur befinden. Wenn Sie über einen Satz Wähleinstellungen für die Vereinigten Staaten und einen weiteren für Großbritannien verfügen, möchten Sie möglicherweise dafür sorgen, dass die Benutzer in den Wähleinstellungen für die Vereinigten Staaten über die Unified Messaging-Server zwar Benutzer in den Wähleinstellungen für Großbritannien anrufen können, jedoch keine direkten Anrufe zu Anschlüssen in anderen Ländern/Regionen oder von internationalen Anschlüssen tätigen können.
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