Platzierung von SQL Server-Daten und Protokolldatei
Letztes Änderungsdatum des Themas: 2011-05-11
Bei der Planung und Bereitstellung von Microsoft SQL Server 2005, Microsoft SQL Server 2008 oder Microsoft SQL Server 2008 R2 für Ihre Umgebung mit Microsoft Lync Server 2010 Enterprise Edition ist die Platzierung von Daten- und Protokolldateien auf physischen Festplatten für die Leistung entscheidend. Die für die Leistung am wichtigsten Dateien sind die RTCDYN- und RTC-Protokolle. Idealerweise werden diese Dateien auf einer eigenen Festplatte bzw. einem eigenen RAID-Satz (Redundant Array of Independent Disks) platziert. In der folgenden Tabelle werden die Datenbankdateien und ihr Zweck aufgeführt.
Daten- und Protokolldateien für den zentralen Verwaltungsspeicher
Datenbankdateien für zentraler Verwaltungsspeicher | Zweck der Daten- oder Protokolldatei |
---|---|
Xds.ldf |
Transaktionsprotokolldatei für zentraler Verwaltungsspeicher |
Xds.mdf |
Zur Verwaltung der aktuellen Lync Server 2010-Topologiekonfiguration, die mit dem Topologie-Generator definiert und veröffentlicht wurde |
Lis.mdf |
Datendatei des Standortinformationsdiensts |
Lis.ldf |
Transaktionsprotokoll für die Datendatei des Standortinformationsdiensts |
Daten- und Protokolldateien für Benutzer, Konferenzen und Adressbuch
Die wichtigsten Lync Server 2010-Datenbankdateien | Zweck der Daten- oder Protokolldatei |
---|---|
Rtcdyn.mdf |
Zur Verwaltung temporärer Benutzerdaten (Anwesenheitslaufzeitdaten) |
Rtcdyn.ldf |
Transaktionsprotokoll für RTCDYN-Daten |
Rtc.mdf |
Dauerhafte Benutzerdaten (beispielsweise Zugriffssteuerungslisten, Kontakte, Standard Edition-Server oder Enterprise Edition-Front-End-Pool, geplante Konferenzen) |
Rtc.ldf |
Transaktionsprotokoll für Rtc-Daten |
Rtcab.mdf |
Die RTC-Adressbuchdatenbank (Real-Time Communications) ist das SQL Server-Repository, in dem Informationen des Adressbuchdiensts gespeichert werden |
Rtcab.ldf |
Transaktionsprotokoll für den Adressbuchdienst |
Rtcab1.mdf |
Die RTC-Adressbuchdatenbank (Real-Time Communications) ist das SQL Server-Repository, in dem Informationen des Adressbuchdiensts gespeichert werden (Sekundäre Kopie aus Leistungsgründen) |
Rtcab1.ldf |
Transaktionsprotokoll für den Adressbuchdienst |
Daten- und Protokolldateien für das Parken von Anrufen und Reaktionsgruppen
Anwendungsdatenbank | Zweck der Daten- oder Protokolldatei |
---|---|
Cpsdyn.mdf |
Datenbank mit dynamischen Informationen für die Anwendung zum Parken von Anrufen |
Cpsdyn.ldf |
Transaktionsprotokoll für die Datendatei der Anwendung zum Parken von Anrufen |
Rgsconfig.mdf |
Datendatei für den Lync Server-Reaktionsgruppendienst zur Konfiguration der Dienste |
Rgsconfig.ldf |
Transaktionsprotokolldatei für die Konfiguration der Reaktionsgruppenanwendung |
Rgsdyn.mdf |
Datendatei des Reaktionsgruppendiensts für Laufzeitoperationen |
Rgsdyn.ldf |
Transaktionsprotokoll für die Laufzeitdatendatei des Reaktionsgruppendiensts |
Daten- und Protokolldateien für den Archivierungs- und Monitoring Server
Datenbankdateien für Archivierung und Überwachung | Zweck der Daten- oder Protokolldatei |
---|---|
LcsCdr.mdf |
Datenspeicher für den Prozess zur Aufzeichnung von Kommunikationsdatensätzen (KDS) des Monitoring Servers |
LcsCdr.ldf |
Transaktionsprotokoll für KDS-Daten |
QoEMetrics.mdf |
Gespeicherte Quality of Experience-Datendatei vom Monitoring Server |
QoEMetrics.ldf |
Transaktionsprotokoll für Überwachungsdaten |
Lcslog.mdf |
Datendatei für die Aufbewahrung von Sofortnachrichten- und Konferenzdaten auf einem Archivierungsserver |
Lcslog.ldf |
Transaktionsprotokoll für Archivierungsdaten |
In diesem Thema wird auf Datenträger und RAID-Sätze verwiesen. Bei der Konfiguration von SQL Server-Ressourcen bezieht sich der Begriff "Datenträger" auf ein einzelnes Hardwaregerät. Ein Festplattenlaufwerk mit zwei Partitionen (je eine Partition für Protokoll- und Datendateien) ist nicht dasselbe wie zwei Datenträger, die als zwei dedizierte Komponenten für Protokoll- bzw. Datendateien eingesetzt werden.
Bei RAID-Sätzen sind unterschiedliche RAID-Technologien von verschiedenen Anbietern verfügbar. Und mit dem verstärkten Einsatz von SANs (Storage Area Networks) werden dedizierte RAID-Sätze für ein einzelnes System seltener. Kontaktieren Sie Ihren RAID- oder SAN-Anbieter, um die beste Konfiguration für Ihr Datenträgerlayout zu ermitteln, wenn Sie Ihre Umgebung für eine hohe Leistung von SQL Server mit Lync Server 2010 konfigurieren.
Beachten Sie, dass nicht alle Festplattenlaufwerke identisch gefertigt werden, sodass einige Laufwerke eine bessere Leistung bieten als andere. Selbst bei Laufwerken eines Herstellers kann die Leistung aufgrund von Drehgeschwindigkeit, Größe des Hardwarezwischenspeichers und anderen Faktoren variieren. Sie sollten Ihre Datenträger testen, um die Datenträger mit der höheren Leistung zu ermitteln, und die wichtigeren und geschwindigkeitssensitiven Protokoll- und Datendateien – die RTCDYN- und RTC-Protokolle – auf diesen Datenträgern platzieren.
Dateiverteilung auf Datenträger und Datenbank
Für die Platzierung von Dateien sind verschiedene mögliche Lösungen verfügbar. Jede der möglichen Kombinationen geht mit Vor- und Nachteilen einher. Für die optimale Verteilung werden sechs Festplatten oder separate RAID-Sätze benötigt. Es wird empfohlen, die zwei aktivsten Dateien – die RTCDYN- und RTC-Protokolldateien – stets auf separaten Datenträgern oder RAID-Sätzen zu platzieren.
Verteilung auf sechs Datenträger
Das Verteilungsszenario mit sechs Datenträgern wird typischerweise nur in Fällen verwendet, in denen Sie die Archivierungs- und die Überwachungsdatenbank gemeinsam auf demselben SQL Server platzieren möchten. Bei dieser Lösung werden sechs physische Datenträger oder dedizierte RAID-Sätze verwendet. Die Verteilung der Daten- und Protokolldateien wird in der folgenden Abbildung gezeigt.
Vorteile – Äußerst hohe Leistung, geringe Latenz, wenig Konflikte bei Datenträger-E/A im Vergleich zu anderen Lösungen.
Nachteil – Kostenintensiver als andere Lösungen. Sie benötigen mindestens sechs Festplatten.
Verteilung auf fünf Datenträger
Bei der Verteilung auf fünf Datenträger werden fünf Datenträger oder vier RAID-Sätze verwendet. Die RTCDYN- und RTC-Protokolldateien befinden sich auf separaten Datenträgern. Die Protokoll- und Datendateien zu Archivierung und Überwachung werden auf separaten Datenträgern platziert. Die übrigen Protokoll- und Datendateien werden auf dem fünften Datenträger platziert.
Vorteile – Eine gute Leistung für die RTCDYN- und RTC-Protokolldateien, während gleichzeitig die Gesamtzahl von erforderlichen Datenträgern reduziert wird.
Nachteile – Alle anderen Protokolldateien befinden sich auf einem einzigen Datenträger, was potenziell für andere Arbeitsauslastungen zu E/A-Latenzzeiten führen kann. Die Auswirkungen werden minimiert, wenn der Archivierungsserver, der Monitoring Server oder beide Serverrollen nicht bereitgestellt werden.
Verteilung auf vier Datenträger
Bei der Verteilung auf vier Datenträger werden vier Datenträger oder vier RAID-Sätze verwendet. Aufgrund der geringen Latenz und Konflikte bei Datenträger-E/A-Ressourcen wird diese Konfiguration als die Lösung mit der besten Leistung betrachtet. Die RTCDYN- und RTC-Protokolldateien befinden sich auf separaten Datenträgern. Die übrigen Protokolldateien werden auf dem dritten Datenträger platziert, die Datendateien auf dem vierten.
Vorteile – Eine gute Leistung für die RTCDYN- und RTC-Protokolldateien, während gleichzeitig die Gesamtzahl von erforderlichen Datenträgern reduziert wird.
Nachteile – Alle anderen Protokolldateien befinden sich auf einem einzigen Datenträger, was potenziell für andere Arbeitsauslastungen zu E/A-Latenzzeiten führen kann. Die Auswirkungen werden minimiert, wenn der Archivierungsserver, der Monitoring Server oder beide Serverrollen nicht bereitgestellt werden.
Verteilung auf drei Datenträger
Bei der Verteilung auf drei Datenträger werden drei Datenträger oder RAID-Sätze verwendet. Die RTCDYN- und RTC-Protokolldateien werden auf den Laufwerken 1 und 2 platziert. Die übrigen Protokoll- und Datendateien werden auf dem dritten Datenträger platziert.
Vorteile – Kostengünstiger als die Lösungen mit sechs und vier Datenträgern. Das Platzieren der RTCDYN- und RTC-Protokolldateien auf separaten Festplatten bietet eine gute Leistung für die häufig aktualisierten Transaktionsprotokolldateien.
Nachteile – Alle anderen Protokoll- und Datendateien werden auf dem verbleibenden Datenträger platziert. Größere Wahrscheinlichkeit von Latenzzeiten aufgrund der höheren E/A aller anderen Arbeitsauslastungen auf dem einzelnen Datenträger. Wenn kein Monitoring Server oder Archivierungsserver bereitgestellt wird, sind die Auswirkungen geringer, die Leistungsbeeinträchtigung stellt jedoch trotzdem ein Problem dar.
Verteilung auf zwei Datenträger
Bei der Verteilung auf zwei Datenträger werden zwei Festplatten oder RAID-Sätze verwendet. Die RTCDYN- und RTC-Protokolldateien befinden sich auf dem ersten Datenträger. Alle anderen Protokoll- und Datendateien werden auf der zweiten Festplatte platziert.
Vorteile – Der Hauptvorteil sind die reduzierten Kosten. Da sich die Protokoll- und Datendateien für andere Arbeitsauslastungen auf dem zweiten Datenträger befinden, werden die Auswirkungen auf die RTCDYN- und RTC-Protokolldateien insgesamt verringert.
Nachteile – Die Kombination der RTCDYN- und RTC-Protokolldateien führt zu einer Leistungsbeeinträchtigung.
Verteilung auf einen Datenträger
Bei der Verteilung auf einen Datenträger wird eine einzelne Festplatte oder ein einzelner RAID-Satz verwendet. Die RTCDYN- und RTC-Protokolldateien werden gemeinsam mit den anderen Protokoll- und Datendateien auf dem einzigen Datenträger platziert.
Vorteile – Deutlich geringere Kosten als bei anderen Lösungen. Bei einer geringen Anzahl von Benutzern kann eine akzeptable Leistung erzielt werden.
Nachteile – Aufgrund von Datenträgerlatenz und -auslastung durch die Platzierung der Protokoll- und Datendateien aller Arbeitsauslastungen auf dem einzigen Datenträger wird die Leistung beeinträchtigt. Die Bereitstellung eines Monitoring Servers und Archivierungsservers beeinträchtigt die Leistung zusätzlich.