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Neue Funktionen in SQL Server Compact 3.5 und 3.5 SP2

Microsoft SQL Server Compact bietet neue Funktionen und stellt eine umfassende Entwicklungsumgebung bereit. In diesem Thema werden die neuen Funktionen der Versionen SQL Server Compact 3.5, SQL Server Compact 3.5 Service Pack 1 (SP1) und SQL Server Compact 3.5 Service Pack 2 (SP2) beschrieben.

Neue Funktionen in SQL Server Compact 3.5

SQL Server Compact 3.5 wurde mit Visual Studio 2008 veröffentlicht. Seit der Version SQL Server Compact 3.5 bietet SQL Server Compact die folgenden neuen Funktionen:

  • SQL Server Compact implementiert den timestamp (rowversion)-Datentyp. rowversion ist ein Datentyp, der automatisch generierte binäre Zahlen verfügbar macht, die in einer Datenbank immer eindeutig sind. Er wird normalerweise als Mechanismus zum Erstellen eines Versionsstempels für Tabellenzeilen verwendet.

  • SQL Server Compact unterstützt den lokalen Transaktionsbereich auf Desktopcomputern.

  • Der SQL Server Compact Tabellen-Designer in Visual Studio 2008 wurde verbessert und bietet eine Benutzeroberfläche zum Erstellen von Primär- und Fremdschlüsselbeziehungen zwischen Tabellen.

  • Die SQL Server Compact-Unterstützung für Transact-SQL-Anweisungen wurde wie folgt erweitert:

    • Geschachtelte Abfragen in FROM-Klauseln

    • CROSS APPLY und OUTER APPLY

    • CAST

    • TOP

    • SET IDENTITY INSERT

  • SQL Server Compact unterstützt Unicode-Zeichen jedes beliebigen Gebietsschemas, einschließlich chinesischer GB 18030-Zeichen.

  • SQL Server Compact unterstützt das Entwickeln von Desktopanwendungen, die Visual C# 2008 Express Edition und Visual Basic 2008 Express Edition verwenden.

  • SQL Server Compact Version 3.5 unterstützt die gleichzeitige Installation mit der früheren Version (3.1) auf Desktopcomputern. Weitere Informationen über die Interaktion mit früheren Versionen finden Sie unter Aktualisieren von früheren Versionen (SQL Server Compact).

  • Dank der abwärtskompatiblen Verschlüsselungsmodi unterstützt SQL Server Compact sowohl neue, sichere Verschlüsselungsalgorithmen als auch Verschlüsselungsalgorithmen älterer Betriebssysteme. Eine vollständige Liste abwärtskompatibler Verschlüsselungsmodi finden Sie unter Aktualisieren von früheren Versionen (SQL Server Compact).

  • SQL Server Compact unterstützt LINQ to SQL. LINQ to SQL ist eine Komponente des LINQ-Projekts. Diese bietet eine Laufzeitinfrastruktur zum Verwalten relationaler Daten als Objekte, ohne dass auf die Möglichkeit von Abfragen verzichtet werden muss. Dabei werden sprachintegrierte Abfragen für die Ausführung durch SQL Server Compact in Transact-SQL übersetzt und dann die in tabellarischem Format vorliegenden Ergebnisse wieder in die vom Anwendungsentwickler definierten Objekte zurückübersetzt. In LINQ to SQL gibt es keine Designerunterstützung für SQL Server Compact. Für SQL Server Compact muss das Hilfsprogramm SqlMetal.exe verwendet werden. Das Befehlszeilentool SqlMetal generiert Code und Mappings für die LINQ to SQL-Komponente des .NET Frameworks. Standardmäßig befindet sich die Datei SQLMetal unter %ProgramFiles%\Microsoft SDKs\Windows\vn.nn\bin. Weitere Informationen finden Sie unter Codegenerierung in LINQ to SQL. SqlMetal kann für Folgendes verwendet werden:

    • Generieren von Quellcode und Mappingattributen oder einer Mappingdatei ausgehend von einer Datenbank.

    • Generieren einer DBML-Datei (Intermediate Database Markup Language) ausgehend von einer Datenbank für die Anpassung.

    • Generieren von Code und Mappingattributen oder einer Mappingdatei ausgehend von einer DBML-Datei.

Neue Funktionen in SQL Server Compact 3.5 Service Pack 1

SQL Server Compact 3.5 Service Pack 1 (SP1) ist in SQL Server 2008 und Visual Studio 2008 SP1 enthalten. Seit der Version SQL Server Compact 3.5 SP1 bietet Server Compact die folgenden neuen Funktionen:

  • SQL Server Compact unterstützt das ADO.NETEntity Framework. Das Entity Framework ermöglicht Ihnen die Arbeit mit Daten in Form von domänenspezifischen Objekten und Eigenschaften, wie Kunden und Kundenadressen, ohne dass Sie sich dabei mit den zugrunde liegenden Datenbanktabellen und -spalten beschäftigen müssen, in denen die Daten gespeichert sind.

  • Die Unterstützung von ADO.NETEntity Framework ermöglicht Ihnen die Erstellung von flexiblen, stark typisierten Abfragen für den Entity Framework-Objektkontext mithilfe von LINQ-Ausdrücken und den LINQ-Standardabfrageoperatoren direkt aus der Entwicklungsumgebung.

  • SQL Server Compact unterstützt auf Datenbankebene Sortierungen, bei denen die Groß- und Kleinschreibung beachtet wird. Weitere Informationen finden Sie unter Arbeiten mit Sortierungen (SQL Server Compact).

  • Sie können SQL Server Compact-Datenbanken, die auf einem intelligenten Gerät oder einem Desktopcomputer gespeichert sind, über SQL Server Management Studio (SSMS) in SQL Server 2008 zugreifen.

  • SQL Server Compact bietet Unterstützung für das Replizieren neuer Datentypen in SQL Server 2008 wie date, time, datetime2, datetimeoffset, geography und geometry. Die neuen Datentypen in SQL Server 2008 werden nchar, nvarchar, image usw. zugeordnet. Weitere Informationen über Datentypen in SQL Server 2008 finden Sie in der Onlinedokumentation von SQL Server 2008 unter Datentypen (Datenbankmodul).

  • SQL Server Compact kann in einer 64-Bit-Umgebung systemeigen ausgeführt werden. Bei den betreffenden MSI-Dateien handelt es sich um die SQL Server Compact 64-Bit-Laufzeit (SSCERuntime-ENU.msi) und die Servertools von SQL Server Compact 64-Bit (SSCEServerTools-ENU.msi). Die Unterstützung von 32-Bit-MSIs wurde nicht geändert. Entwickler, die für ihre Anwendungen eine ClickOnce-Bereitstellung verwenden, müssen für die 32-Bit- und die 64-Bit-Version URLs zum Herunterladen angeben. Weitere Informationen finden Sie unter Verwaltung von 64-Bit-Datenbankanwendungen.

  • SQL Server Compact unterstützt die Datenreplikation mit SQL Server 2000, SQL Server 2005 und SQL Server 2008 mit Synchronisierungsdienste für ADO.NET. Synchronisierungsdienste für ADO.NET ist für Desktopcomputer und mobile Geräte verfügbar.

  • SQL Server Compact unterstützt die Datenreplikation mit SQL Server 2005 und SQL Server 2008 mithilfe von Mergereplikation und Remotedatenzugriff (RDA).

  • SQL Server Compact bietet eine verbesserte Versionskompatibilität für die Mergereplikation zwischen SQL Server Compact und SQL Server.

  • Die Servertools zur Konfiguration von Mergereplikation und Remotedatenzugriff mit SQL Server Compact 3.5 SP1 können vom Microsoft Download Center heruntergeladen werden. Die Servertools von SQL Server Compact 3.5 SP1 können nicht gleichzeitig mit früheren Versionen der Servertools auf dem Computer installiert werden, der als IIS-Server fungiert. Mit den Servertools von SQL Server Compact 3.5 SP1 können Daten zwischen SQL Server Compact 3.5 und SQL Server 2005 oder SQL Server 2008 repliziert werden. Die Servertools von SQL Server Compact 3.5 SP1 unterstützen auch die Datenreplikation zwischen SQL Server 2005 Compact Edition oder SQL Server 2005 Mobile Edition und SQL Server 2005 oder SQL Server 2008.

  • SQL Server Compact unterstützt Windows Server 2008. Eine Liste aller unterstützten Windows-Versionen finden Sie unter Hardware- und Softwareanforderungen.

Neue Funktionen in SQL Server Compact 3.5 Service Pack 2

SQL Server Compact 3.5 Service Pack 2 (SP2) ist Bestandteil von SQL Server 2008 R2 und Visual Studio 2010. SQL Server Compact bietet ab Version SQL Server Compact 3.5 SP2 die folgenden neuen Funktionen:

  • Unterstützung des Transact-SQL-Editors in Visual Studio 2010. Der Transact-SQL-Editor kann jetzt zum Ausführen von Transact-SQL-Freitextabfragen für SQL Server Compact 3.5-Datenbanken verwendet werden. Der Transact-SQL-Editor ermöglicht auch das Anzeigen und Speichern ausführlicher geschätzter und tatsächlicher Abfrageshowpläne für SQL Server Compact 3.5-Datenbanken. Bisher konnten die vom Transact-SQL-Editor bereitgestellten Funktionen nur über SQL Server Management Studio genutzt werden. Weitere Informationen finden Sie unter Transact-SQL-Editor in Visual Studio.

  • Unterstützung der Änderungsnachverfolgung für SQL Server Compact-Datenbanken. Dem System.Data.SqlServerCe-Namespace wurden neue Klassen und Elemente hinzugefügt, um die Änderungsnachverfolgung für Datenbanktabellen auf Zeilenebene zu unterstützen. Wenn die Nachverfolgung für eine Tabelle aktiviert ist, speichert die Nachverfolgungsinfrastruktur Informationen zu den in der Tabelle ausgeführten Einfüge-, Lösch- und Aktualisierungsvorgängen. Diese Informationen werden sowohl in den Spalten gespeichert, die der nachverfolgten Tabelle hinzugefügt wurden, als auch in den von der Nachverfolgungsinfrastruktur verwalteten Systemtabellen. Mithilfe dieser neuen Klassen können Sie die Änderungsnachverfolgung für eine Tabelle konfigurieren, aktivieren und deaktivieren sowie auf die für eine Tabelle verwalteten Nachverfolgungsdaten zugreifen. Mithilfe der Änderungsnachverfolgung können Funktionen in unterschiedlichen Szenarien bereitgestellt werden. Sie können z. B. benutzerdefinierte Implementierungen von Client-zu-Server- oder Client-zu-Client-Synchronisierungen für OCS (Occasionally Connected Systems, gelegentlich verbundene Systeme) bereitstellen, oder Sie können mithilfe der Änderungsnachverfolgung eine benutzerdefinierte Listeneranwendung implementieren. Weitere Informationen finden Sie unter Erstellen von Anwendungen, die die Änderungsnachverfolgung verwenden (SQL Server Compact).

  • Neue Unterstützung und Verzeichnisstruktur für die Verwaltung von Assemblyversionen, durch die SQL Server Compact-Anwendungen, die die private Bereitstellung verwenden, Hotfixes, Sicherheitspatches und wichtige Updates empfangen können. Weitere Informationen finden Sie unter Private Bereitstellung oder zentrale Bereitstellung (SQL Server Compact).

  • Neue Unterstützung für die 64-Bit-ClickOnce-Bereitstellung. Weitere Informationen finden Sie unter Bereitstellen von Desktopanwendungen.

  • SQL Server Compact unterstützt Windows 7 und Windows Server 2008 R2. Eine Liste aller unterstützten Windows-Versionen finden Sie unter Hardware- und Softwareanforderungen.

Weitere neue Funktionen

SQL Server Compact 3.5 stellt die folgenden Komponenten bereit: SSCEVSTools-ENU.msi, SSCERuntime-ENU.msi, SSCEDeviceRuntime-ENU.msi und SSCESqlWbTools-ENU.msi.

  • SQL Server Compact 3.5 SP2 Design Tools (SSCEVSTools-ENU.msi): Diese Datei installiert die Entwurfszeitkomponenten von SQL Server Compact mit Visual Studio 2010. Zu den Entwurfszeitkomponenten zählen die Benutzeroberfläche, Dialogfelder und die Entwurfszeitumgebung. Mithilfe dieser Komponenten werden Anwendungen für SQL Server Compact geschrieben. Die Entwurfszeitkomponenten von SQL Server Compact werden im Verzeichnis %ProgramFiles%\Microsoft Visual Studio 10\Common7\IDE\ installiert. Beispiele werden unter %ProgramFiles%\Microsoft SQL Server Compact Edition\v3.5\Samples installiert. Diese Komponenten sind an Visual Studio gebunden und können nicht unabhängig von Visual Studio erworben werden. SQL Server Compact-Beispiele und SQL Server Compact-Headerdateien (für die systemeigene Entwicklung) werden beim Ausführen dieser MSI-Datei ebenfalls installiert.

  • SQL Server Compact 3.5 SP2 (SSCERuntime-ENU.msi): Durch das Ausführen dieser Datei werden die SQL Server Compact-Laufzeitkomponenten für Desktopcomputer in einem zentralen Ordner installiert: %ProgramFiles%\Microsoft SQL Server Compact Edition\v3.5. Die SQL Server Compact-Laufzeitkomponenten für Desktopcomputer sind erforderlich, um Anwendungen in Visual Studio zu entwickeln und SQL Server Compact-basierte Anwendungen auf dem Desktop auszuführen. SSCERuntime-ENU.msi ist auch zum Herunterladen im Internet verfügbar. Durch diese MSI-Datei werden außerdem Synchronisierungsdienste für ADO.NET-Komponenten installiert. Synchronisierungsdienste-Komponenten werden in %ProgramFiles%\Microsoft Synchronization Services\ADO.NET\v1.0 installiert. Weitere Informationen finden Sie unter Microsoft Synchronization Services für ADO.NET.

  • SQL Server Compact 3.5 SP2 für mobile Geräte (SSCEDeviceRuntime-ENU.msi): Durch das Ausführen dieser Datei werden die Laufzeitkomponenten für SQL Server Compact-Geräte in %ProgramFiles%\Microsoft SQL Server Compact Edition\v3.5\Devices installiert. Die Laufzeitkomponenten werden zum Entwickeln von Windows Mobile- und Windows CE-gerätebasierten Anwendungen in Visual Studio sowie zum Bereitstellen der Anwendungen auf mobilen Geräten benötigt. SSCEDeviceRuntime-ENU.msi ist auch zum Herunterladen im Internet verfügbar.

  • Servertools von SQL Server Compact 3.5 SP2 (SSCEServerTools-ENU.msi): Durch das Ausführen dieser Datei werden die Servertools von SQL Server Compact in %ProgramFiles%\Microsoft SQL Server Compact Edition\v3.5\sync\SQL installiert. Diese Komponenten werden für die Herstellung einer Verbindung zwischen der SQL Server Compact-Datenbank auf einem mobilen Gerät mit einer SQL Server 2008 R2-, SQL Server 2008- oder SQL Server 2005-Datenbank benötigt. SSCEServerTools-ENU.msi ist auch zum Herunterladen im Internet verfügbar.

Ab SQL Server Compact 3.5 SP2 ist die Komponente "Abfragetools" ebenfalls verfügbar, wenn SQL Server 2008 R2 installiert ist.

  • SQL Server Compact 3.5 SP2-Abfragetools (SSCESqlWbTools-ENU.msi): Durch das Ausführen dieser Datei werden die Dateien der SQL Server Compact-Abfragetools unter %ProgramFiles%\Microsoft SQL Server Compact Edition\v3.5\Tools und Beispiele unter %ProgramFiles%\Microsoft SQL Server Compact Edition\v3.5\Samples installiert. SSCESqlWbTools-ENU.msi ist Teil der SQL Server Compact 3.5 SP2-Version. Die Datei wird als Komponente von SQL Server 2008 R2 installiert.