Verwalten der Volltextsuche

Die Volltextverwaltung kann in vier Hauptaufgaben unterteilt werden:

  • Erstellen von Volltextindizes und Volltextkatalogen.
  • Ändern vorhandener Volltextindizes und -kataloge.
  • Löschen vorhandener Volltextindizes und -kataloge.
  • Planen und Verwalten der Indexauffüllung.

Die Volltextverwaltung wird auf Server-, Datenbank-, Tabellen- und Spaltenebene ausgeführt. Auf der Serverebene können Sie bestimmte serverweite Eigenschaften festlegen, wie z. B. resource_usage, um den Umfang der vom Volltextdienst verwendeten Systemressourcen zu vergrößern oder zu reduzieren. Auf der Datenbankebene können Sie eine Datenbank für die Verwendung des Dienstes Microsoft Volltextmodul für SQL Server (MSFTESQL) aktivieren oder deaktivieren. Sie können die Metadaten für Volltextkataloge in einer volltextfähigen Datenbank erstellen oder löschen.

ms142557.note(de-de,SQL.90).gifHinweis:
In Microsoft SQL Server 2005 sind alle Datenbanken standardmäßig volltextfähig.

Auf der Tabellenebene können Sie eine Tabelle für die Volltextunterstützung aktivieren oder deaktivieren. Wenn die Volltextdefinition für eine Tabelle geändert wird, z. B. durch das Einbeziehen einer neuen Spalte, die ebenfalls für eine Volltextsuche indiziert wird, müssen Sie den zugeordneten Volltextkatalog neu auffüllen, um den Volltextindex mit der neuen Volltextdefinition zu synchronisieren. Auf der Spaltenebene können Sie Spalten hinzufügen oder löschen, die Volltextabfragen unterstützen.

Erwägungen beim Erstellen von Volltextindizes und Volltextkatalogen

Bevor Sie mehr über das Erstellen von Volltextindizes erfahren, sollten Sie die Unterschiede zu regulären SQL Server-Indizes kennen. Diese Unterschiede sind in der folgenden Tabelle aufgeführt.

Volltextindizes Reguläre SQL Server-Indizes

Werden im Dateisystem gespeichert, jedoch über die Datenbank verwaltet.

Werden unter der Steuerung der Datenbank gespeichert, in der sie definiert sind.

Nur ein Volltextindex pro Tabelle zulässig.

Mehrere reguläre Indizes pro Tabelle zulässig.

Hinzufügen von Daten zu Volltextindizes, Auffüllen genannt, muss angefordert werden. Dies erfolgt entweder mithilfe eines Zeitplanes oder mithilfe einer speziellen Anforderung oder automatisch beim Hinzufügen neuer Daten.

Automatische Aktualisierung, wenn die Daten, auf denen der Index basiert, eingefügt, aktualisiert oder gelöscht werden.

Gruppiert innerhalb derselben Datenbank zu einem oder mehreren Volltextkatalogen.

Nicht gruppiert.

Auf allen genannten Ebenen stehen Funktionen zur Verfügung, um Metadaten und Statusinformationen abzurufen.

Volltextindizes können wie reguläre SQL Server-Indizes automatisch aktualisiert werden, sobald Daten in den zugeordneten Tabellen geändert werden. Alternativ können Sie Volltextindizes in entsprechenden Intervallen manuell neu auffüllen. Dies kann jedoch zeit- und ressourcenaufwändig sein. Daher erfolgt die Indexaktualisierung in der Regel als asynchroner Prozess, der zu Zeiten geringer Datenbankaktivität im Hintergrund ausgeführt wird.

Tabellen mit denselben Aktualisierungsmerkmalen (z. B. geringe Anzahl an Änderungen gegenüber einer großen Anzahl an Änderungen oder Tabellen, die regelmäßig zu bestimmten Tageszeiten geändert werden) sollten gruppiert und demselben Volltextkatalog zugewiesen werden. Wenn Sie Zeitpläne für Volltextkataloge auf diese Weise einrichten, bleiben Volltextindizes mit den Tabellen synchronisiert, ohne dass sich dies in Phasen umfangreicher Datenbankaktivitäten negativ auf die Ressourcenverwendung des Datenbankservers auswirkt.

Es ist wichtig, die Zuordnung von Volltextindizes für Tabellen zu Volltextkatalogen zu planen. Wenn Sie einem Volltextkatalog eine Tabelle zuweisen, sollten Sie die folgenden Richtlinien berücksichtigen:

Wählen Sie stets den kleinsten eindeutigen Index, der verfügbar ist, als eindeutigen Volltextschlüssel aus (ein 4 Byte umfassender, auf dem integer-Datentyp basierender Index ist am besten geeignet). Hierdurch können Sie den Umfang der Ressourcen, die vom Microsoft Search-Dienst im Dateisystem benötigt werden, erheblich reduzieren. Wenn Sie einen breiten Primärschlüssel verwenden (mehr als 100 Byte), sollten Sie erwägen, als eindeutigen Volltextschlüssel einen anderen eindeutigen Index in der Tabelle auszuwählen (oder einen anderen eindeutigen Index zu erstellen). Andernfalls kann die Volltextauffüllung nicht mehr fortgesetzt werden, wenn der eindeutige Volltextschlüssel die maximal zulässige Größe erreicht (900 Bytes).

Wenn Sie eine Tabelle indizieren, die über mehrere Millionen Zeilen verfügt, sollten Sie die Tabelle einem eigenen Volltextkatalog zuweisen.

Berücksichtigen Sie sowohl den Umfang der Änderungen in den Tabellen, die mit einem Volltextindex indiziert werden, als auch die Anzahl der Tabellenzeilen. Wenn die Gesamtanzahl der geänderten Zeilen zusammen mit der Anzahl an Zeilen, die während der letzten Volltextauffüllung in der Tabelle enthalten waren, mehrere Millionen umfasst, sollten Sie die Tabelle einem eigenen Volltextkatalog zuweisen.

Siehe auch

Konzepte

Volltextindizes
Einführung in die Volltextsuche
Architektur der Volltextsuche
Abfragen von SQL Server mithilfe der Volltextsuche

Andere Ressourcen

Konzepte der Volltextsuche

Hilfe und Informationen

Informationsquellen für SQL Server 2005