Replizieren von Identitätsspalten
Wenn Sie einer Spalte eine IDENTITY-Eigenschaft zuweisen, generiert Microsoft SQL Server für neue Zeilen, die in die Tabelle, die die Identitätsspalte enthält, eingefügt werden, automatisch sequenzielle Zahlwerte. Weitere Informationen finden Sie unter IDENTITY-Eigenschaft (Transact-SQL). Da Identitätsspalten als Teil des Primärschlüssels aufgenommen werden können, ist es wichtig, dass die Identitätsspalten keine doppelten Werte enthalten. Wenn Identitätsspalten in einer Replikationstopologie verwendet werden sollen, die an mehreren Knoten Aktualisierungen besitzt, muss jeder Knoten in der Replikationstopologie einen anderen Bereich von Identitätswerten verwenden, damit es nicht zu Dopplungen kommt.
Beispielsweise kann dem Verleger der Bereich 1-100, dem Abonnenten A der Bereich 101-200 und dem Abonnenten B der Bereich 201-300 zugewiesen werden. Wenn auf dem Verleger eine Zeile eingefügt wird und der Identitätswert z. B. 65 ist, wird dieser Wert auf allen Abonnenten repliziert. Beim Einfügen der Daten auf den einzelnen Abonnenten erhöht die Replikation jedoch nicht den Identitätsspaltenwert in der Abonnententabelle um 1, sondern es wird der Literalwert 65 eingefügt. Eine inkrementelle Erhöhung des Identitätsspaltenwertes erfolgt nur bei Benutzereinfügungen, nicht jedoch bei Einfügungen durch einen Replikations-Agent.
Die Replikation behandelt die Identitätsspalten in allen Publikations- und Abonnementtypen und ermöglicht es Ihnen so, die Spalten entweder selbst manuell zu verwalten oder die Spalten automatisch durch die Replikation verwalten zu lassen.
Hinweis: |
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Das Hinzufügen einer Identitätsspalte zu einer veröffentlichten Tabelle wird nicht unterstützt, da ein solcher Vorgang zu Nichtkonvergenz führen kann, wenn die Spalte auf den Abonnenten repliziert wird. Die Werte in der Identitätsspalte auf dem Verleger richten sich nach der Ordnung, in der die Zeilen für die betreffende Tabelle physikalisch gespeichert sind. Es ist möglich, dass die Zeilen auf dem Abonnenten anders gespeichert sind, sodass der Wert für die Identitätsspalte für dieselben Zeilen unterschiedlich sein kann. |
Angeben der Optionen für die Identitätsbereichsverwaltung
Die Replikation bietet die folgenden drei Optionen für die Identitätsbereichsverwaltung:
- Automatisch. Diese Option ist bei Mergereplikationen und Transaktionsreplikationen mit Aktualisierung auf den Abonnenten zu verwenden. Geben Sie die Größenbereiche für den Verleger und die Abonnenten an. Die Replikation übernimmt dann automatisch die Zuweisung der neuen Bereiche. Die Replikation aktiviert die Option NOT FOR REPLICATION für die Identitätsspalte auf dem Abonnenten, sodass nur Benutzereinfügungen zu einer inkrementellen Erhöhung des Wertes auf dem Abonnenten führen. Weitere Informationen finden Sie unter Steuern von Einschränkungen, Identitäten und Triggern mithilfe von NOT FOR REPLICATION.
Hinweis: Die Abonnenten müssen mit dem Verleger synchronisiert werden, um die neuen Bereiche zu empfangen. Da den Abonnenten die Identitätsbereiche automatisch zugewiesen werden, ist es für alle Abonnenten möglich, sämtliche Identitätsbereiche auszuschöpfen, wenn wiederholt neue Bereiche angefordert werden. - Manuell. Diese Option ist bei Snapshot- und Transaktionsreplikationen ohne Aktualisierungen auf dem Abonnenten, bei Peer-to-Peer-Transaktionsreplikationen und in den Fällen zu verwenden, in denen Ihre Anwendung die Identitätsbereiche programmgesteuert kontrollieren muss. Wenn Sie die manuelle Verwaltung angeben, müssen Sie sicherstellen, dass dem Verleger und den einzelnen Abonnenten Bereiche zugewiesen werden und dass neue Bereiche zugeordnet werden, sofern die anfänglichen Bereiche verwendet werden. Die Replikation aktiviert die Option NOT FOR REPLICATION für die Identitätsspalte auf dem Abonnenten.
- Keine. Diese Option sollte nur für die Rückwärtskompatibilität mit früheren SQL Server-Versionen verwendet werden. Bei Transaktionspublikationen ist die Option nur über die gespeicherte Prozedur verfügbar.
So geben Sie eine Option für die Identitätsbereichsverwaltung an
- SQL Server Management Studio: Vorgehensweise: Verwalten von Identitätsspalten (SQL Server Management Studio)
- Replikationsprogrammierung mit Transact-SQL: How to: Manage Identity Columns (Replication Transact-SQL Programming)
Zuweisen von Identitätsbereichen
Bei der Mergereplikation und der Transaktionsreplikation kommen zum Zuweisen von Bereichen unterschiedliche Methoden zum Einsatz. Diese Methoden werden im Folgenden näher beschrieben.
Beim Replizieren von Identitätsspalten sind die folgenden beiden Bereichstypen zu berücksichtigen: Bereiche, die dem Verleger und den Abonnenten zugewiesen werden, und der Bereich des Datentyps in der Spalte. Die folgende Tabelle enthält eine Übersicht über die für die Datentypen verfügbaren Bereiche, die in der Regel in Identitätsspalten verwendet werden. Der Bereich wird in allen Knoten in einer Topologie verwendet. Wenn Sie z. B. smallint beginnend mit 1 und einem Inkrement von 1 verwenden, sind maximal 32.767 Einfügungen für den Verleger und alle Abonnenten zulässig. Die tatsächliche Anzahl der Einfügungen hängt davon ab, ob es in den verwendeten Werten Lücken gibt und ob ein Schwellenwert verwendet wird. Weitere Informationen zu Schwellenwerten finden Sie in den folgenden Abschnitten: "Mergereplikation" und "Transaktionsreplikation mit Abonnements mit verzögerter Aktualisierung über eine Warteschlange".
Wenn der Verleger nach einer Einfügung seinen Identitätsbereich ausgeschöpft hat, kann er automatisch einen neuen Bereich zuweisen, wenn die Einfügung von einem Mitglied mit der festen db_owner-Datenbankrolle ausgeführt wurde. Wenn die Einfügung von einem Benutzer mit einer anderen Rolle ausgeführt wird, muss der Protokolllese-Agent, der Merge-Agent oder ein Benutzer, der Mitglied der db_owner-Rolle ist, sp_adjustpublisheridentityrange (Transact-SQL) ausführen. Bei Transaktionspublikationen muss der Protokolllese-Agent ausgeführt werden, damit automatisch ein neuer Bereich zugeordnet wird (der Agent wird standardmäßig ununterbrochen ausgeführt).
Datentyp | Bereich |
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tinyint |
Keine Unterstützung bei automatischer Verwaltung |
smallint |
-2^15 (-32.768) bis 2^15-1 (32.767) |
int |
-2^31 (-2.147.483.648) bis 2^31-1 (2.147.483.647) |
bigint |
-2^63 (-9.223.372.036.854.775.808) bis 2^63-1 (9.223.372.036.854.775.807) |
decimal und numeric |
-10^38+1 bis 10^38-1 |
Mergereplikation
Identitätsbereiche werden vom Verleger verwaltet und vom Merge-Agent an die Abonnenten weitergegeben (in einer Wiederveröffentlichungshierarchie werden die Bereiche vom Stammverleger und den Neuverlegern verwaltet). Die Identitätswerte werden auf dem Verleger aus einem Pool zugewiesen. Wenn Sie einen Artikel mit einer Identitätsspalte einer Publikation im Assistenten für neue Publikation oder mithilfe von sp_addmergearticle (Transact-SQL) hinzufügen, können Sie Werte für die folgenden Parameter angeben:
- @identity_range-Parameter: Mit diesem Parameter wird die Größe des Identitätsbereichs gesteuert, der dem Verleger und den Abonnenten mit Clientabonnements anfänglich zugeordnet wird.
Hinweis: Bei Abonnenten, die eine ältere SQL Server-Version ausführen, steuert dieser Parameter darüber hinaus die Größe des Identitätsbereichs auf den Wiederveröffentlichungsabonnenten (und tritt damit an die Stelle des @pub_identity_range-Parameters). - @pub_identity_range-Parameter: Mit diesem Parameter wird die Größe des Identitätsbereichs für die Wiederveröffentlichung gesteuert, der den Abonnenten mit Serverabonnements zugeordnet ist (erforderlich für die Wiederveröffentlichung von Daten). Alle Abonnenten mit Serverabonnenten erhalten einen Bereich zur Wiederveröffentlichung, auch wenn sie gar keine Daten erneut veröffentlichen.
- @threshold-Parameter: Mit diesem Parameter wird bestimmt, wann ein neuer Identitätsbereich für ein Abonnement von SQL Server Compact Edition oder eine frühere SQL Server-Version erforderlich ist.
So könnten Sie z. B. für @identity_range 10.000 und für @pub_identity_range 500.000 angeben. Dem Verleger und allen Abonnenten, auf denen SQL Server 2005 ausgeführt wird, einschließlich des Abonnenten mit dem Serverabonnement, wird der Primärbereich 10.000 zugewiesen. Dem Abonnenten mit dem Serverabonnement wird außerdem der Primärbereich 500.000 zugewiesen, der von den Abonnenten verwendet werden kann, die eine Synchronisierung mit dem Wiederveröffentlichungsabonnenten ausführen (für die Artikel in der Publikation auf dem Wiederveröffentlichungsabonnenten müssen Sie ebenfalls einen Wert für @identity_range, @pub_identity_range und @threshold angeben).
Jeder Abonnent, auf dem SQL Server 2005 ausgeführt wird, erhält darüber hinaus einen sekundären Identitätsbereich. Der sekundäre Bereich entspricht in seiner Größe der Größe des Primärbereichs. Wenn der Primärbereich ausgeschöpft ist, wird der sekundäre Bereich verwendet, und der Merge-Agent weist dem Abonnenten einen neuen Bereich zu. Der neue Bereich wird zum sekundären Bereich, und der Prozess wird fortgesetzt.
Abonnenten, auf denen SQL Server Compact Edition oder eine ältere Version von SQL Server ausgeführt wird, wird nur der Primärbereich zugewiesen. Das Zuweisen neuer Bereiche wird durch den @threshold-Parameter gesteuert. Darüber hinaus besitzt ein Wiederveröffentlichungsabonnent nur den im @identity_range-Parameter angegebenen Bereich. Diesen Bereich muss dieser Abonnent für lokale Änderungen und für Änderungen auf Abonnenten verwenden, die eine Synchronisierung mit dem Wiederveröffentlichungsabonnenten vornehmen. So könnten Sie z. B. für @pub_identity_range 10.000, für @identity_range 500.000 und für @threshold 80 % angeben. Nach 8.000 Einfügungen auf einem Abonnenten (80 % von 10.000), weist der Verleger einen neuen Bereich zu. Beim Zuweisen eines neuen Bereichs ergibt sich jedoch eine Lücke in den Identitätsbereichswerten in der Tabelle. Durch Angabe eines höheren Schwellenwertes fallen diese Lücken zwar kleiner aus, das System ist dann aber auch weniger fehlertolerant, d. h., wenn der Merge-Agent aus irgendeinem Grund nicht ausgeführt werden kann, gehen einem Abonnenten möglicherweise schneller die Identitäten aus.
Transaktionsreplikation mit Abonnements mit verzögerter Aktualisierung über eine Warteschlange
Die Identitätsbereiche werden vom Verteilungs-Agent auf dem Verteiler verwaltet und an die Abonnenten weitergegeben. Die Identitätswerte werden auf dem Verteiler aus einem Pool zugewiesen. Die Größe des Pools richtet sich nach der Größe des Datentyps und des für die Identitätsspalte verwendeten Inkrements. Wenn Sie einen Artikel mit einer Identitätsspalte einer Publikation im Assistenten für neue Publikation oder mithilfe von sp_addarticle (Transact-SQL) hinzufügen, können Sie Werte für die folgenden Parameter angeben:
- @identity_range-Parameter: Mit diesem Parameter wird die Größe des Identitätsbereichs gesteuert, der allen Abonnenten anfänglich zugeordnet wird.
- @pub_identity_range-Parameter: Mit diesem Parameter wird die Größe des Identitätsbereichs gesteuert, der dem Verleger zugeordnet wird.
- @threshold-Parameter: Anhand dieses Parameters wird bestimmt, wann ein neuer Bereich für ein Abonnement erforderlich ist.
So könnten Sie z. B. für @pub_identity_range 10.000, für @identity_range 1.000 (unter der Annahme einer geringeren Anzahl von Aktualisierungen auf dem Abonnenten) und für @threshold 80 Prozent angeben. Nach 800 Einfügungen auf einem Abonnenten (80 Prozent von 1.000) wird einem Abonnenten ein neuer Bereich zugewiesen. Nach 8.000 Einfügungen auf dem Verleger wird dem Verleger ein neuer Bereich zugewiesen. Beim Zuweisen eines neuen Bereichs ergibt sich jedoch eine Lücke in den Identitätsbereichswerten in der Tabelle. Durch Angabe eines höheren Schwellenwertes fallen diese Lücken zwar kleiner aus, das System ist dann aber auch weniger fehlertolerant, d. h., wenn der Verteilungs-Agent aus irgendeinem Grund nicht ausgeführt werden kann, gehen einem Abonnenten möglicherweise schneller die Identitäten aus.
Zuweisen von Bereichen für die manuelle Identitätsbereichsverwaltung
Wenn Sie die manuelle Identitätsbereichsverwaltung angeben, müssen Sie sicherstellen, dass der Verleger und alle Abonnenten verschiedene Identitätsbereiche verwenden. Stellen Sie sich z. B. eine Tabelle auf dem Verleger mit einer als IDENTITY(1,1)
definierten Identitätsspalte vor: Die Identitätsspalte beginnt mit 1 und erhöht sich bei jeder neu eingefügten Zeile um 1. Wenn die Tabelle auf dem Verleger 5.000 Zeilen besitzt und Sie für den weiteren Entwicklungsverlauf der Anwendung eine gewisse Vergrößerung der Tabelle erwarten, könnte der Verleger den Bereich 1-10.000 verwenden. Bei Vorhandensein von zwei Abonnenten könnte der Abonnent A den Bereich 10.001-20.000 und der Abonnent B den Bereich 20.001-30.000 verwenden.
Nachdem ein Abonnent mit einem Snapshot oder auf andere Weise initialisiert wurde, führen Sie DBCC CHECKIDENT aus, um dem Abonnenten einen Anfangspunkt für dessen Identitätsbereich zuzuweisen. Auf Abonnent A würden Sie dazu z. B. DBCC CHECKIDENT('<TableName>','reseed',10001)
ausführen. Auf Abonnent B ist dann CHECKIDENT('<TableName>','reseed',20001)
auszuführen.
Zum Zuweisen neuer Bereiche zum Verleger bzw. zu den Abonnenten führen Sie DBCC CHECKIDENT aus, und geben Sie einen neuen Wert als Ausgangswert für die Tabelle an. Auf irgendeine Weise müssen Sie auch bestimmen, wann ein neuer Bereich zugewiesen werden muss. So könnte Ihre Anwendung z. B. einen Mechanismus besitzen, der erkennt, wann ein Knoten seinen Bereich fast ausgeschöpft hat, und mithilfe von DBCC CHECKIDENT einen neuen Bereich zuweisen. Sie können auch eine CHECK-Einschränkung hinzufügen, um sicherzustellen, dass keine Zeile hinzugefügt wird, wenn dies zum Verwenden eines außerhalb des Bereichs liegenden Identitätswertes führen würde.
Umgang mit Identitätsbereichen nach einer Datenbankwiederherstellung
Wenn Sie die automatische Identitätsbereichsverwaltung verwenden und ein Abonnent aus einer Sicherung wiederhergestellt wird, fordert dieser Abonnent automatisch einen neuen Bereich von Identitätswerten an. Wenn ein Verleger aus einer Sicherung wiederhergestellt wird, müssen Sie selbst sicherstellen, dass dem Verleger ein entsprechender Bereich zugewiesen wird. Bei Mergereplikationen werden neue Bereiche mithilfe von sp_restoremergeidentityrange (Transact-SQL) zugewiesen. Bei Transaktionsreplikationen müssen Sie den höchsten Wert bestimmen, der verwendet wurde, und dann den Anfangspunkt für neue Bereiche festlegen. Gehen Sie nach dem Wiederherstellen der Publikationsdatenbank wie folgt vor:
- Beenden Sie alle Aktivitäten auf allen Abonnenten.
- Gehen Sie für jede veröffentlichte Tabelle, die eine Identitätsspalte enthält, wie folgt vor:
- Führen Sie in der Abonnementdatenbank auf jedem Abonnenten
IDENT_CURRENT('<TableName>')
aus. - Notieren Sie sich den höchsten Wert, den Sie bei den Abonnenten gefunden haben.
- Führen Sie in der Publikationsdatenbank auf dem Verleger
DBCC CHECKIDENT(<TableName>','reseed',<HighestValueFound+1>
) aus. - Führen Sie in der Publikationsdatenbank auf dem Verleger
sp_adjustpublisheridentityrange <PublicationName>, <TableName>
aus.
Hinweis: Wenn für den Wert in der Identitätsspalte festgelegt wurde, dass er verringert statt vergrößert werden soll, notieren Sie sich den niedrigsten gefundenen Wert, und legen Sie diesen Wert dann als neuen Ausgangswert fest. - Führen Sie in der Abonnementdatenbank auf jedem Abonnenten
Siehe auch
Andere Ressourcen
Backing Up a Database
DBCC CHECKIDENT (Transact-SQL)
IDENT_CURRENT (Transact-SQL)
IDENTITY-Eigenschaft (Transact-SQL)
sp_adjustpublisheridentityrange (Transact-SQL)