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Codieren effizienter Transaktionen

Transaktionen sollten so kurz wie möglich gehalten werden. Wenn eine Transaktion gestartet wird, muss ein Datenbank-Managementsystem (Database Management System, DBMS) viele Ressourcen bis zum Ende der Transaktion bereitstellen, um die ACID-Eigenschaften der Transaktion zu schützen. Wenn Daten verändert werden, müssen die zu ändernden Zeilen durch exklusive Sperren geschützt werden, die verhindern, dass andere Transaktionen die Zeilen lesen. Diese exklusiven Sperren müssen so lange aufrechterhalten werden, bis für die Transaktion ein Commit oder Rollback ausgeführt wird. Abhängig von den Einstellungen der Isolationsstufen von Transaktionen können SELECT-Anweisungen Sperren einrichten, die bis zum Ausführen eines Commits oder Rollbacks für die Transaktion aufrechterhalten werden müssen. Vor allem bei Systemen mit zahlreichen Benutzern müssen Transaktionen so kurz wie möglich gehalten werden, um die Wahrscheinlichkeit zu reduzieren, dass gleichzeitige Verbindungen um Sperren für Ressourcen konkurrieren. Lang andauernde, ineffiziente Transaktionen sind bei wenigen Benutzern möglicherweise nicht problematisch, in einem System mit Tausenden von Benutzern jedoch inakzeptabel.

Richtlinien für das Codieren

Im Folgenden sind Richtlinien für das Codieren von effizienten Transaktionen aufgeführt:

  • Verzichten Sie auf Benutzereingaben während einer Transaktion.
    Sorgen Sie dafür, dass alle notwendigen Eingaben von den Benutzern vor Beginn der Transaktion vorgenommen werden. Wenn zusätzliche Benutzereingaben während einer Transaktion notwendig sind, führen Sie für die aktuelle Transaktion einen Rollback aus, und starten Sie die Transaktion neu, nachdem die Benutzereingaben erfolgt sind. Selbst wenn Benutzer sofort reagieren, ist die menschliche Reaktionszeit bedeutend langsamer als die Geschwindigkeit von Computern. Alle Ressourcen, die von der Transaktion beansprucht werden, sind für besonders lange Zeit belegt, was zu Blockierungsproblemen führen kann. Wenn Benutzer nicht reagieren, bleibt die Transaktion aktiv und sperrt so lange wichtige Ressourcen, bis der Benutzer reagiert. Dies kann Minuten, sogar Stunden dauern.
  • Öffnen Sie nach Möglichkeit keine Transaktion während des Durchsuchens von Daten.
    Transaktionen sollten erst dann gestartet werden, wenn alle vorhergehenden Datenanalysen abgeschlossen sind.
  • Achten Sie darauf, dass eine Transaktion so kurz wie möglich ist.
    Wenn Sie wissen, welche Änderungen vorgenommen werden müssen, starten Sie eine Transaktion, führen Sie die Änderungsanweisungen aus, und führen Sie unmittelbar im Anschluss einen Commit oder Rollback aus. Öffnen Sie die Transaktion erst, wenn es erforderlich ist.
  • Sie sollten für schreibgeschützte Abfragen gegebenenfalls eine auf Zeilenversionsverwaltung basierende Isolationsstufe verwenden, um die Möglichkeit von Blockierungen zu reduzieren. Weitere Informationen finden Sie unter Verwenden von auf Zeilenversionsverwaltung basierenden Isolationsstufen.
  • Setzen Sie die niedrigeren Isolationsstufen von Transaktionen sinnvoll ein.
    Viele Anwendungen können ganz leicht so codiert werden, dass die Isolationsstufe, bei der ein Commit vor dem Lesevorgang ausgeführt sein muss, für die Transaktion verwendet wird. Nicht alle Transaktionen erfordern die serialisierbare Isolationsstufe.
  • Setzen Sie die niedrigen Optionen der Cursorparallelität, wie etwa die vollständige Parallelität, sinnvoll ein.
    Wenn es in einem System relativ unwahrscheinlich ist, dass Aktualisierungen gleichzeitig vorgenommen werden, kann der Aufwand, der gelegentlich für die Fehlerbehandlung entsteht, wenn Daten nach einem Lesevorgang von einem anderen Benutzer geändert werden, bedeutend geringer sein als der Aufwand, der durch das konsequente Sperren von Zeilen bei jedem Lesen entsteht.
  • Während einer Transaktion sollte auf so wenige Daten wie möglich zugegriffen werden.
    Dadurch wird die Anzahl der gesperrten Zeilen gesenkt und das Konkurrieren von Transaktionen vermieden.

Vermeiden von Parallelitäts- und Ressourcenproblemen

Wenn Sie Parallelitäts- und Ressourcenprobleme vermeiden möchten, sollten implizite Transaktionen sorgfältig verwaltet werden. Bei impliziten Transaktionen wird durch die nächste Transact-SQL-Anweisung nach COMMIT oder ROLLBACK automatisch eine neue Transaktion gestartet. Dadurch kann eine neue Transaktion geöffnet werden, während die Anwendung Daten durchsucht oder sogar wenn Eingaben des Benutzers erforderlich sind. Nach Abschluss der letzten Transaktion, die zum Schutz von Datenänderungen erforderlich ist, sollten Sie die impliziten Transaktionen deaktivieren, bis erneut eine Transaktion benötigt wird, um Datenänderungen zu schützen. Auf diese Weise kann SQL Server-Datenbankmodul den Autocommitmodus verwenden, während die Anwendung Daten durchsucht und Benutzereingaben vorgenommen werden.

Wenn die Snapshotisolationsstufe aktiviert ist, obwohl eine neue Transaktion keine Sperren beibehält, verhindert außerdem eine Transaktion mit langer Ausführungszeit, dass die alten Versionen aus tempdb entfernt werden.

Siehe auch

Konzepte

Transaktionen (Datenbankmodul)

Hilfe und Informationen

Informationsquellen für SQL Server 2005