Einführung in Transaktionsprotokolle
Aktualisiert: 17. Juli 2006
Jede SQL Server 2005-Datenbank verfügt über ein Transaktionsprotokoll, in dem alle Transaktionen sowie die Datenbankänderungen aufgezeichnet werden, die von den einzelnen Transaktionen vorgenommen werden. Das Transaktionsprotokoll ist eine wichtige Komponente der Datenbank und wird im Falle eines Systemfehlers ggf. benötigt, um einen konsistenten Status der Datenbank wiederherzustellen. Das Transaktionsprotokoll sollte nur dann gelöscht oder verschoben werden, wenn die Auswirkungen dieses Vorgangs vollständig bekannt sind.
Vom Transaktionsprotokoll unterstützte Operationen
Das Transaktionsprotokoll unterstützt die folgenden Operationen:
- Wiederherstellen einzelner Transaktionen.
- Wiederherstellen aller unvollständigen Transaktionen, wenn SQL Server gestartet wird.
- Ausführen eines Rollforwards für eine wiederhergestellte Datenbank bis zu dem Punkt, an dem der Fehler aufgetreten ist.
- Unterstützen der Transaktionsreplikation.
- Unterstützen von Standbyserverlösungen.
Wiederherstellen einzelner Transaktionen
Wenn eine Anwendung eine ROLLBACK-Anweisung ausgibt oder wenn Datenbankmodul einen Fehler erkennt, z. B. die unterbrochene Verbindung mit einem Client, werden die Protokolldatensätze verwendet, um für die Änderungen, die von unvollständigen Transaktionen vorgenommen wurden, einen Rollback auszuführen.
Wiederherstellen aller unvollständigen Transaktionen, wenn SQL Server gestartet wird
Wenn ein Server, auf dem SQL Server ausgeführt wird, ausfällt, bleiben die Datenbanken möglicherweise in einem Status, in dem einige Änderungen nicht vom Puffercache in die Datendateien geschrieben wurden, einige Änderungen von unvollständigen Transaktionen jedoch bereits in den Datendateien vorgenommen wurden. Beim Starten einer Instanz von SQL Server wird eine Wiederherstellung aller Datenbanken ausgeführt. Für jede Änderung, die im Protokoll aufgezeichnet wurde und die möglicherweise nicht in die Datendateien geschrieben wurde, wird ein Rollforward ausgeführt. Für jede unvollständige Transaktion, die im Transaktionsprotokoll erkannt wird, wird anschließend ein Rollback ausgeführt, um sicherzustellen, dass die Integrität der Datenbank aufrechterhalten wird.
Ausführen eines Rollforwards für eine wiederhergestellte Datenbank, Datei oder Dateigruppe bis zu dem Punkt, an dem der Fehler aufgetreten ist.
Nach einem Hardwareverlust oder Datenträgerfehler, der sich auf die Datendateien auswirkt, können Sie die Datenbank so wiederherstellen, wie sie zum Zeitpunkt des Ausfalls vorlag. Sie stellen zuerst die letzte vollständige und die letzte differenzielle Datenbanksicherung und anschließend die nachfolgende Folge von Transaktionsprotokollsicherungen bis zu dem Punkt wieder her, an dem der Fehler aufgetreten ist. Beim Wiederherstellen der einzelnen Protokollsicherungen übernimmt Datenbankmodul erneut sämtliche im Protokoll aufgezeichneten Änderungen, um für alle Transaktionen einen Rollforward auszuführen. Sobald die letzte Protokollsicherung wiederhergestellt ist, verwendet Datenbankmodul die Protokollinformationen, um für sämtliche Transaktionen einen Rollback auszuführen, die zu diesem Zeitpunkt noch nicht abgeschlossen waren.
Unterstützen der Transaktionsreplikation
Der Protokolllese-Agent überwacht das Transaktionsprotokoll jeder für die Transaktionsreplikation konfigurierten Datenbank und kopiert die für die Replikation markierten Transaktionen aus dem Transaktionsprotokoll in die Verteilungsdatenbank. Weitere Informationen finden Sie unter Funktionsweise der Transaktionsreplikation.
Unterstützen von Standbyserverlösungen
Standbyserverlösungen, Datenbankspiegelung und Protokollversand hängen in großem Umfang vom Transaktionsprotokoll ab. In einem Protokollversendungsszenario sendet der primäre Server das aktive Transaktionsprotokoll der primären Datenbank an ein oder mehrere Ziele. Jeder sekundäre Server stellt das Protokoll in seiner lokalen sekundären Datenbank wieder her. Weitere Informationen finden Sie unter Grundlegendes zum Protokollversand.
In einem Datenbankspiegelungsszenario wird jede Aktualisierung einer Datenbank (der Prinzipaldatenbank) sofort in einer separaten vollständigen Kopie der Datenbank (der Spiegeldatenbank) reproduziert. Die Prinzipalserverinstanz sendet jeden Protokolldatensatz sofort an die Spiegelserverinstanz, die die eingehenden Protokolldatensätze auf die Spiegeldatenbank anwendet, um kontinuierlich ein Rollforward dafür auszuführen. Weitere Informationen finden Sie unter Übersicht über die Datenbankspiegelung.
Merkmale von Transaktionsprotokollen
SQL Server-Datenbankmodul-Transaktionsprotokolle weisen die folgenden Merkmale auf:
- Das Transaktionsprotokoll wird als eine separate oder mehrere Dateien in der Datenbank implementiert. Der Protokollcache wird getrennt vom Puffercache für Datenseiten verwaltet, woraus sich ein einfacher, schneller und zuverlässiger Code innerhalb des Datenbankmoduls ergibt.
- Das Format der Protokolldatensätze und -seiten muss nicht dem Format von Datenseiten entsprechen.
- Das Transaktionsprotokoll kann in Form mehrerer Dateien implementiert werden. Für die Dateien kann automatische Vergrößerung durch Festlegen des FILEGROWTH-Wertes für das Protokoll definiert werden. Auf diese Weise nimmt die Wahrscheinlichkeit ab, dass im Transaktionsprotokoll kein Speicherplatz mehr verfügbar ist. Zudem wird der Verwaltungsaufwand verringert. Weitere Informationen finden Sie unter ALTER DATABASE (Transact-SQL).
- Der Mechanismus zum erneuten Verwenden des freien Speicherplatzes in den Protokolldateien ist schnell und wirkt sich nur minimal auf den Transaktionsdurchsatz aus.
Siehe auch
Konzepte
Verwenden von Transaktionsprotokollsicherungen
Andere Ressourcen
CREATE DATABASE (Transact-SQL)
Verstehen und Verwalten von Transaktionsprotokollen
Hilfe und Informationen
Informationsquellen für SQL Server 2005
Änderungsverlauf
Version | Verlauf |
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17. Juli 2006 |
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