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Einführung zu Sicherungs- und Wiederherstellungsstrategien in SQL Server

Aktualisiert: 12. Dezember 2006

SQL Server-Sicherungen werden erstellt, damit beschädigte Datenbanken wiederhergestellt werden können. Das Sichern und Wiederherstellen von Daten muss jedoch auf die entsprechende Umgebung und auf die verfügbaren Ressourcen abgestimmt werden. Die zuverlässige Verwendung von Sicherungen und Wiederherstellungen erfordert daher eine Sicherungs- und Wiederherstellungsstrategie. Eine sorgfältig geplante Sicherungs- und Wiederherstellungsstrategie maximiert Datenverfügbarkeit und minimiert Datenverluste, wobei die besonderen Anforderungen des entsprechenden Unternehmens berücksichtigt werden.

ms191239.note(de-de,SQL.90).gifWichtig:
Platzieren Sie die Datenbank und die Sicherungen auf separaten Medien. Andernfalls stehen Ihre Sicherungen nicht mehr zur Verfügung, wenn auf dem Medium mit den Datenbankdateien Fehler auftreten. Wenn Sie die Daten und die Sicherungen auf separaten Medien speichern, wird auch die E/A-Leistung für das Schreiben von Sicherungen sowie für die produktive Nutzung der Datenbank optimiert.

Eine Sicherungs- und Wiederherstellungsstrategie enthält einen Sicherungsteil und einen Wiederherstellungsteil. Der Sicherungsteil der Strategie definiert den Typ und die Häufigkeit der Sicherungen, die Art und die Geschwindigkeit der dafür benötigten Hardware, die vorgesehene Testmethode für die Sicherungen sowie Speicherort und -methode von Sicherungsmedien (einschließlich Sicherheitsüberlegungen). Der Wiederherstellungsteil der Strategie definiert, wer für die Ausführung der Wiederherstellungen verantwortlich ist und wie Wiederherstellungen ausgeführt werden sollen, um die jeweiligen Ziele hinsichtlich der Verfügbarkeit der Datenbank und Minimierung von Datenverlusten zu erreichen. Es empfiehlt sich, Sicherungs- und Wiederherstellungsprozeduren zu dokumentieren und eine Kopie der Dokumentation im Ausführungsbuch aufzubewahren.

Das Entwerfen einer effektiven Sicherungs- und Wiederherstellungsstrategie erfordert sorgfältiges Planen, Implementieren und Testen. Die Testphase ist erforderlich. Sie haben erst dann eine Sicherungsstrategie, wenn Sie die Sicherungen, die in Ihrer Wiederherstellungsstrategie enthalten sind, in allen Kombinationen erfolgreich wiederhergestellt haben. Sie müssen eine Vielzahl von Faktoren berücksichtigen: Dabei handelt es sich z. B. um Folgendes:

  • Die Produktionsziele des Unternehmens im Verhältnis zur Datenbank, besonders die Anforderungen an Verfügbarkeit und Schutz vor Datenverlusten.
  • Die Art Ihrer einzelnen Datenbanken, beispielsweise Größe, Verwendungsmuster, Art des Inhalts und Anforderungen für die Daten.
  • Einschränkungen hinsichtlich der Ressourcen, wie z. B. Hardware, Mitarbeiter, Platz zum Speichern von Sicherungsmedien und physische Sicherheit der gespeicherten Medien.
    ms191239.note(de-de,SQL.90).gifHinweis:
    Das SQL Server-Speicherformat für Datenträger stimmt in 64-Bit- und in 32-Bit-Umgebungen überein. Daher können Sicherungs- und Wiederherstellungsvorgänge für 32-Bit- und 64-Bit-Umgebungen übergreifend ausgeführt werden. Eine Sicherung, die auf einer in der einen Umgebung ausgeführten Serverinstanz erstellt wurde, kann auf einer Serverinstanz wiederhergestellt werden, die in der anderen Umgebung ausgeführt wird.

Auswirkung des Wiederherstellungsmodells auf das Sichern und Wiederherstellen

Sicherungs- und Wiederherstellungsvorgänge werden im Kontext eines Wiederherstellungsmodells durchgeführt. Bei einem Wiederherstellungsmodell handelt es sich um eine Datenbankeigenschaft, mit der die Verwaltung des Transaktionsprotokolls gesteuert wird. Das Wiederherstellungsmodell einer Datenbank bestimmt, welche Sicherungsarten und Wiederherstellungsszenarien für die Datenbank unterstützt werden. Meistens wird für Datenbanken entweder das einfache Wiederherstellungsmodell oder das vollständige Wiederherstellungsmodell verwendet. Mit dem vollständigen Wiederherstellungsmodell können Sie vor dem Ausführen von Massenvorgängen ergänzend das massenprotokollierte Wiederherstellungsmodell verwenden. Eine Einführung zu diesen Wiederherstellungsmodellen und deren Auswirkung auf die Verwaltung des Transaktionsprotokolls finden Sie unter Verwalten von Wiederherstellungs- und Transaktionsprotokollen.

Die Wahl des für Ihre Datenbank am besten geeigneten Wiederherstellungsmodells hängt von Ihren Geschäftsanforderungen ab. Verwenden Sie das einfache Wiederherstellungsmodell, wenn Sie die Verwaltung des Transaktionsprotokolls vermeiden und den Sicherungs- und Wiederherstellungsprozess so einfach wie möglich gestalten möchten. Wenn das Risiko eines Arbeitsdatenverlusts so klein wie möglich sein soll und Sie bereit sind, dafür einen höheren Verwaltungsaufwand in Kauf zu nehmen, verwenden Sie das vollständige Wiederherstellungsmodell. Informationen zur Auswirkung von Wiederherstellungsmodellen auf Sicherungs- und Wiederherstellungsvorgänge finden Sie in den folgenden Themen:

Entwerfen der Sicherungsstrategie

Nachdem Sie ein Wiederherstellungsmodell ausgewählt haben, das Ihre Geschäftsanforderungen für eine bestimmte Datenbank erfüllt, müssen Sie eine entsprechende Sicherungsstrategie planen und implementieren. Die optimale Sicherungsstrategie hängt von verschiedenen Faktoren ab, wobei den folgenden eine besondere Bedeutung zukommt:

  • Wie viele Stunden täglich müssen Anwendungen auf die Datenbank zugreifen können?
    Wenn es feste Zeiten ohne Spitzenbetrieb gibt, sollten Sie vollständige Datenbanksicherungen für diesen Zeitraum planen.
  • Wie häufig werden Änderungen und Aktualisierungen im Allgemeinen vorgenommen?
    Berücksichtigen Sie bei häufigen Änderungen Folgendes:
    • Bei Verwendung des einfachen Wiederherstellungsmodells sollten Sie zwischen vollständigen Datenbanksicherungen differenzielle Sicherungen planen. Bei einer differenziellen Sicherung werden nur die Änderungen seit der letzten vollständigen Datenbanksicherung erfasst.
    • Bei Verwendung des vollständigen Wiederherstellungsmodells sollten Sie häufige Protokollsicherungen planen. Wenn Sie zwischen vollständigen Sicherungen differenzielle Sicherungen planen, kann dies die Wiederherstellungszeit verkürzen, da Sie nach dem Wiederherstellen der Daten nur eine geringe Anzahl von Protokollsicherungen wiederherstellen müssen.
  • Werden Änderungen eher in einem kleinen oder in einem großen Teil der Datenbank vorgenommen?
    Bei einer großen Datenbank, in der sich die Änderungen auf einen Teil der Dateien oder Dateigruppen konzentrieren, können Teilsicherungen und/oder Dateisicherungen sinnvoll sein. Weitere Informationen finden Sie unter Teilsicherungen und Vollständige Dateisicherungen.
  • Wie viel Speicherplatz nimmt eine vollständige Datenbanksicherung in Anspruch?
    Weitere Informationen hierzu finden Sie unter "Schätzen der Größe einer vollständigen Datenbanksicherung" weiter unten in diesem Thema.

Schätzen der Größe einer vollständigen Datenbanksicherung

Vor dem Implementieren einer Sicherungs- und Wiederherstellungsstrategie sollten Sie schätzen, wie viel Speicherplatz eine vollständige Datenbanksicherung auf dem Datenträger verwenden wird. Beim Sicherungsvorgang werden die in der Datenbank enthaltenen Daten in die Sicherungsdatei kopiert. Die Sicherung enthält nur die in der Datenbank vorhandenen Daten, nicht etwa auch ungebrauchten Speicherplatz. Daher ist die Sicherung normalerweise kleiner als die Datenbank selbst. Ein Schätzwert der Größe einer vollständigen Datenbanksicherung kann mithilfe der gespeicherten Systemprozedur sp_spaceused ermittelt werden. Weitere Informationen finden Sie unter sp_spaceused (Transact-SQL).

Planen von Sicherungen

Nachdem Sie entschieden haben, welche Arten von Sicherungen Sie benötigen und wie oft Sie diese jeweils durchführen müssen, empfiehlt es sich, im Rahmen eines Datenbank-Wartungsplanes für die Datenbank die regelmäßige Durchführung dieser Sicherungen zu planen. Informationen zu Wartungsplänen für Datenbank- und Protokollsicherungen und zu deren Erstellung finden Sie unter Warten von Datenbanken (Datenbankmodul) und Wartungsplanungs-Assistent.

So erstellen Sie einen Wartungsplan

So erstellen und planen Sie Aufträge

Testen von Sicherungen

Sie verfügen erst dann über eine Wiederherstellungsstrategie, wenn Sie die Sicherungen getestet haben. Es ist entscheidend, dass Sie Ihre Sicherungsstrategie für jede Ihrer Datenbanken gründlich testen, indem Sie eine Kopie der Datenbank auf einem Testsystem wiederherstellen. Sie müssen die Wiederherstellung jedes Sicherungstyps testen, den Sie zu verwenden beabsichtigen.

Es empfiehlt sich, für jede Datenbank ein Betriebshandbuch zu führen. In diesem Betriebshandbuch sollten der Aufbewahrungsort der Sicherungen, die Namen der Sicherungsmedien sowie Angaben zum Zeitaufwand für die Wiederherstellung der Testsicherungen vermerkt sein.

Siehe auch

Konzepte

Sichern und Wiederherstellen von vereinten Datenbankservern
Auswählen des Wiederherstellungsmodells für eine Datenbank
Übersicht zu Sicherungen (SQL Server)
Übersicht über Wiederherstellungsvorgänge in SQL Server
Übersicht über die Wiederherstellungsmodelle
Übersicht über die Wiederherstellungsmodelle

Andere Ressourcen

Notfallwiederherstellung

Hilfe und Informationen

Informationsquellen für SQL Server 2005

Änderungsverlauf

Version Verlauf

12. Dezember 2006

Neuer Inhalt:
  • Es wurde ein Hinweis dazu hinzugefügt, dass das SQL Server-Speicherformat für Datenträger in 64-Bit- und 32-Bit-Umgebungen übereinstimmt.

05. Dezember 2005

Neuer Inhalt
  • Abschnitt zum Planen von Sicherungen hinzugefügt.
Geänderter Inhalt:
  • Das frühere Thema "Wichtigkeit von Sicherungs- und Wiederherstellungsstrategien" wurde eingefügt.