Verwenden von AWE
Diese Funktion wird in der nächsten Version von Microsoft SQL Server entfernt. Verwenden Sie diese Funktion beim Entwickeln neuer Anwendungen nicht, und planen Sie so bald wie möglich das Ändern von Anwendungen, in denen es zurzeit verwendet wird.
SQL Server verwendet die AWE-API (Address Windowing Extensions) von Microsoft Windows, die große Mengen an physikalischem Arbeitsspeicher unterstützt. SQL Server kann unter Microsoft Windows 2000 Server und Microsoft Windows Server 2003 auf bis zu 64 Gigabyte (GB) Arbeitsspeicher zugreifen.
Hinweis |
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Die AWE-Unterstützung steht nur in der SQL Server Enterprise, Standard und Developer Edition zur Verfügung und wird nur auf 32-Bit-Versionen von SQL Server angewendet. Analysis Services kann den mithilfe von AWE zugeordneten Arbeitsspeicher nicht verwenden. Wenn weniger physischer Speicher als im virtuellen Adressraum (Benutzermodus) verfügbar ist, ist die Aktivierung von AWE nicht möglich. |
Standardmäßige 32-Bit-Adressen können maximal 4 GB Arbeitsspeicher zuordnen. Die Standard-Adressräume von 32-Bit-Prozessen sind daher auf 4 GB beschränkt. Bei den 32-Bit-Betriebssystemen von Microsoft Windows werden standardmäßig 2 GB für das Betriebssystem reserviert, während die übrigen 2 GB für die Anwendung verfügbar sind. Falls Sie den /3gb-Parameter in der Datei Boot.ini von Windows 2000 Advanced Server angeben, reserviert das Betriebssystem nur 1 GB des Adressraums, und die Anwendung kann auf bis zu 3 GB zugreifen. Weitere Informationen zum /3gb-Parameter finden Sie unter Prozessadressraum.
Bei AWE handelt es sich um eine Gruppe von Erweiterungen zu den Arbeitsspeicherverwaltungs-Funktionen von Windows, mit deren Hilfe Anwendungen mehr als die 2-3 GB Arbeitsspeicher reservieren können, die über die standardmäßige 32-Bit-Adressierung verfügbar sind. Mithilfe von AWE können Anwendungen physikalischen Arbeitsspeicher reservieren und anschließend Sichten des nicht ausgelagerten Arbeitsspeichers dynamisch dem 32-Bit-Adressraum zuordnen. Obwohl der 32-Bit-Adressraum auf 4 GB begrenzt ist, kann der nicht ausgelagerte Arbeitsspeicher viel umfangreicher sein. Hierdurch können arbeitsspeicherintensive Anwendungen, z. B. große Datenbanksysteme, mehr Arbeitsspeicher reservieren, als in einem 32-Bit-Adressraum unterstützt werden kann.
Bevor Sie das Betriebssystem für AWE konfigurieren, sollten Sie Folgendes beachten:
AWE ermöglicht die Zuordnung von physikalischem Arbeitsspeicher oberhalb von 4 GB auch auf 32-Bit-Systemen. AWE sollte nur dann verwendet werden, wenn der verfügbare physikalische Arbeitsspeicher größer ist als der im Benutzermodus verfügbare virtuelle Arbeitsspeicher.
Um einen physikalischen Arbeitsspeicher mit mehr als 4 GB in 32-Bit-Betriebssystemen zu unterstützen, müssen Sie der Datei Boot.ini den /pae-Parameter hinzufügen und den Computer neu starten. Weitere Informationen finden Sie in der Windows-Dokumentation.
Hinweis In Windows Server 2003 wird PAE nur automatisch aktiviert, wenn der Server Geräte zum Hinzufügen von Speicher im laufenden Systembetrieb (Hot-Add Memory) verwendet. In einem System, das für die Verwendung von Geräten zum Hinzufügen von Speicher im laufenden Systembetrieb konfiguriert wurde, ist nicht erforderlich, den /pae-Parameter zu verwenden. In allen anderen Fällen müssen Sie den /pae-Parameter in der Datei Boot.ini verwenden, um Arbeitsspeicher über 4 GB zu nutzen.
Wenn auf einem Computer mehr als 16 GB an physikalischem Arbeitsspeicher verfügbar sind, erfordert das Betriebssystem 2 GB des virtuellen Adressraums für Systemzwecke und kann deshalb im Benutzermodus nur einen virtuellen Adressraum von 2 GB unterstützen. Damit das Betriebssystem den Arbeitsspeicherbereich oberhalb von 16 GB verwenden kann, darf der /3gb-Parameter nicht in der Datei Boot.ini vorhanden sein. Wenn der Parameter enthalten ist, kann das Betriebssystem den physikalischen Arbeitsspeicher oberhalb von 16 GB nicht verwenden.
Hinweis |
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Der SQL Server-Pufferpool kann den AWE zugeordneten Arbeitsspeicher vollständig verwenden. Allerdings können nur Datenbankseiten dem virtuellen Adressraum von SQL Server dynamisch zugeordnet werden, dementsprechend können Zuordnungen auch aufgehoben werden und von den Vorteilen des durch AWE zugeordneten Arbeitsspeichers profitieren. AWE kann zusätzliche Benutzer, Threads, Datenbanken, Abfragen und andere Objekte, die dauerhaft im virtuellen Adressraum vorhanden sind, nicht direkt unterstützen. |
Eine Tabelle, in der die maximalen Werte für den Serverarbeitsspeicher aufgelistet sind, finden Sie unter Arbeitsspeicherarchitektur.