Angeben des Abfrageparametrisierungsverhaltens mithilfe von Planhinweislisten
Wenn die PARAMETERIZATION-Datenbankoption auf SIMPLE festgelegt ist, kann der SQL Server-Abfrageoptimierer die Abfragen ggf. parametrisieren. Dies bedeutet, dass alle eventuell in einer Abfrage enthaltenen Literalwerte durch Parameter ersetzt werden. Dieses Verfahren wird als einfache Parametrisierung bezeichnet. Wenn die einfache Parametrisierung aktiviert ist, können Sie nicht steuern, welche Abfragen parametrisiert werden sollen und welche nicht. Sie können jedoch angeben, dass alle Abfragen einer Datenbank parametrisiert werden sollen, indem Sie die PARAMETERIZATION-Datenbankoption auf FORCED festlegen. Dieses Verfahren wird als erzwungene Parametrisierung bezeichnet.
Sie können das Parametrisierungsverhalten einer Datenbank außer Kraft setzen, in dem Sie Planhinweislisten verwenden. Es gibt dabei folgende Möglichkeiten:
Wenn die PARAMETERIZATION-Datenbankoption auf SIMPLE festgelegt ist, können Sie angeben, dass für eine bestimmte Abfrageklasse die erzwungene Parametrisierung versucht werden soll. Erstellen Sie dazu eine TEMPLATE-Planhinweisliste für die parametrisierte Form der Abfrage, und geben Sie den PARAMETERIZATION FORCED-Abfragehinweis in der gespeicherten Prozedur sp_create_plan_guide an. Betrachten Sie diese Art, Planhinweislisten zu verwenden, als Verfahren, die erzwungene Parametrisierung nur für eine bestimmte, jedoch nicht alle Abfrageklassen zu aktivieren.
Wenn die PARAMETERIZATION-Datenbankoption auf FORCED festgelegt ist, können Sie angeben, dass für eine bestimmte Abfrageklasse nur die einfache Parametrisierung versucht werden soll, jedoch nicht die erzwungene Parametrisierung. Erstellen Sie dazu eine TEMPLATE-Planhinweisliste für die erzwungene parametrisierte Form der Abfrage, und geben Sie in sp_create_plan_guide den PARAMETERIZATION SIMPLE-Abfragehinweis an.
Betrachten Sie die folgende Abfrage in der AdventureWorks2008R2-Datenbank:
SELECT pi.ProductID, SUM(pi.Quantity) AS Total
FROM Production.ProductModel AS pm
INNER JOIN Production.ProductInventory AS pi
ON pm.ProductModelID = pi.ProductID
WHERE pi.ProductID = 101
GROUP BY pi.ProductID, pi.Quantity HAVING SUM(pi.Quantity) > 50;
Als Datenbankadministrator haben Sie bestimmt, dass Sie die erzwungene Parametrisierung nicht für alle Abfragen der Datenbank aktivieren möchten. Sie sind jedoch darauf bedacht, den Aufwand zu vermeiden, alle Abfragen neu zu kompilieren, obwohl sie syntaktisch mit vorherigen Abfragen gleichwertig sind und sich lediglich durch ihre konstanten Literalwerte unterscheiden. Mit anderen Worten möchten Sie solche Abfragen parametrisieren, sodass für diese Art von Abfragen ein Abfrageplan wiederverwendet wird. Führen Sie in diesem Fall die folgenden Schritte aus:
Rufen Sie die parametrisierte Form der Abfrage ab. Die einzig sichere Möglichkeit, diesen Wert zum Verwenden in sp_create_plan_guide abzurufen, besteht in der Verwendung der gespeicherten Systemprozedur sp_get_query_template.
Erstellen Sie die Planhinweisliste für die parametrisierte Form der Abfrage, indem Sie den PARAMETERIZATION FORCED-Abfragehinweis angeben.
Wichtig Im Rahmen der Parametrisierung einer Abfrage weist SQL Server den Parametern, die die Literalwerte ersetzen, abhängig von Wert und Größe der Literalwerte, einen Datentyp zu. Dasselbe Verfahren wird auf den Wert der an den @stmt-Ausgabeparameter von sp_get_query_template übergebenen konstanten Literale angewendet. Da der im @params-Argument von sp_create_plan_guide angegebene Datentyp mit dem der von SQL Server parametrisierten Abfrage übereinstimmen muss, müssen Sie möglicherweise mehrere Planhinweislisten erstellen, um die gesamte Palette der möglichen Parameterwerte abzudecken. Informationen zu den Datentypen, die Parametern beim Parametrisieren von Abfragen in SQL Server zugewiesen werden, finden Sie unter Erzwungene Parametrisierung.
Verwenden Sie das folgende Skript, um die parametrisierte Abfrage und anschließend eine Planhinweisliste dafür zu erstellen:
DECLARE @stmt nvarchar(max);
DECLARE @params nvarchar(max);
EXEC sp_get_query_template
N'SELECT pi.ProductID, SUM(pi.Quantity) AS Total
FROM Production.ProductModel AS pm
INNER JOIN Production.ProductInventory AS pi ON pm.ProductModelID = pi.ProductID
WHERE pi.ProductID = 101
GROUP BY pi.ProductID, pi.Quantity
HAVING sum(pi.Quantity) > 50',
@stmt OUTPUT,
@params OUTPUT;
EXEC sp_create_plan_guide
N'TemplateGuide1',
@stmt,
N'TEMPLATE',
NULL,
@params,
N'OPTION(PARAMETERIZATION FORCED)';
Auf ähnliche Weise können Sie in einer Datenbank mit bereits aktivierter erzwungener Parametrisierung sicherstellen, dass die Beispielabfrage und andere, mit Ausnahme ihrer konstanten Literalwerte, syntaktisch gleichwertige Abfragen gemäß den Regeln für die einfache Parametrisierung parametrisiert werden. Geben Sie dazu in der OPTION-Klausel PARAMETERIZATION SIMPLE anstelle von PARAMETERIZATION FORCED an.
Hinweis |
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Durch TEMPLATE-Planhinweislisten wird eine Übereinstimmung zwischen Anweisungen und batchweise übermittelten Abfragen hergestellt, die nur aus einer einzigen Anweisung bestehen. Für Anweisungen innerhalb von Batches mit mehreren Anweisungen können TEMPLATE-Planhinweislisten keine Übereinstimmungen herstellen. |
Siehe auch