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Reporting Services und ReportViewer-Steuerelemente in Visual Studio 2010

Die ReportViewer-Steuerelemente sind ASP.NET- und Windows Forms-Steuerelemente in Visual Studio 2010. Sie können jeweils einer AJAX-fähigen Webseite in einer ASP.NET-Webanwendung/Website und einem Formular in einer Windows Forms-Anwendung hinzufügt werden. Das Steuerelement bettet Funktionen zum Verarbeiten und Anzeigen von Berichten direkt in eine Anwendung ein. Es stellt außerdem eine integrierte Entwurfsumgebung bereit, in der Sie Clientberichtsdefinitions-Dateien (RDLC) mit Daten aus einem beliebigen ADO.NET-Datenobjekt erstellen können. Eine mit umfassenden Funktionen ausgestattete API ermöglicht den programmgesteuerten Zugriff auf das Steuerelement und auf Berichte, sodass Sie die Berichtsfunktionalität zur Laufzeit konfigurieren können. Darüber hinaus führt das ASP.NET AJAX-Steuerelement in Visual Studio 2010 einen Satz von JavaScript-APIs ein, die auf der Microsoft AJAX-Bibliothek basieren. Auf diese Weise kann die Hostanwendung bei entsprechender clientseitiger Programmierung mit dem ReportViewer-Steuerelement interagieren.

Weitere Informationen zum ReportViewer-Steuerelement finden Sie im Thema zu ReportViewer-Steuerelementen in der Visual Studio-Produktdokumentation.

Zusammenfassung der Funktionen

In der folgenden Tabelle wird dargestellt, wie sich die ReportViewer-Steuerelemente in den Punkten Berichtsverarbeitung, Datenabruf, Bereitstellung und Berichtsentwurf von Reporting Services unterscheiden. Sie können anhand dieser Informationen ermitteln, welche Microsoft-Berichtstechnologie sich für Ihre Anwendung am besten eignet.

HinweisHinweis

Im Remoteverarbeitungsmodus unterstützen die ReportViewer-Steuerelemente in Visual Studio 2010 SQL Server 2008 Reporting Services oder SQL Server 2008 R2 Reporting Services.

Funktionalität

ReportViewer-Steuerelemente (ReportViewer controls)

SQL Server Reporting Services

Berichtsverarbeitung

Lokaler Verarbeitungsmodus:

verarbeitet Berichte in der Clientanwendung

Remoteverarbeitungsmodus:

rendert Serverberichte, die auf einem SQL Server Reporting Services-Berichtsserver verarbeitet werden

verarbeitet Berichte auf einem Berichtsserver

Berichtsausgabeformate

Lokaler Verarbeitungsmodus:

GDI für Berichte, die in Windows-Anwendungen ausgeführt werden. HTML für Berichte, die auf ASP.NET-Webseiten ausgeführt werden.

Zu den Exportformaten gehören Excel, PDF und Word.

Remoteverarbeitungsmodus:

Welche Formate verfügbar sind, hängt von den Renderingerweiterungen ab, die auf dem SQL Server Reporting Services-Berichtsserver konfiguriert sind.

HTML, MHTML, TIFF, PDF, Excel, Word, CSV und XML.

Es können auch benutzerdefinierte Ausgabeformate geschrieben werden.

Berichtsfunktionen

Lokaler Verarbeitungsmodus:

Interaktive und statische Berichte für mehrdimensionale, relationale und visuelle Daten.

Sie können benutzerdefinierte Assemblys definieren, die im Bericht ausgeführt werden.

Sie können Ausrücke verwenden, um bedingte Formatierung und Aggregate bereitzustellen.

Remoteverarbeitungsmodus:

Welche Funktionen verfügbar sind, hängt vom SQL Server Reporting Services-Berichtsserver ab.

Zu den Berichtsfunktionen gehören alle in Berichten verfügbaren Funktionen, die in einem ReportViewer-Steuerelement im lokalen Verarbeitungsmodus ausgeführt werden. Hinzu kommt die Unterstützung für benutzerdefinierte Berichtssteuerelemente, die Sie erstellen und in einem Bericht ausführen können.

SQL Server 2008 R2 Reporting Services unterstützt zusätzliche Funktionen wie Karten, Sparklines, Aggregate von Aggregaten und das Verarbeiten und Rendern von Erweiterungen.

Datenquellentypen und Datenabruf

Lokaler Verarbeitungsmodus:

Sie binden direkt an ADO.NET-Datentabellen und nutzen DataTable-Instanzen, die dem Steuerelement zur Verfügung gestellt werden. Sie können auch direkt an Geschäftsobjekte binden.

Remoteverarbeitungsmodus:

Welche Datenquellentypen verfügbar sind, hängt von den Datenverarbeitungserweiterungen ab, die auf dem SQL Server Reporting Services-Berichtsserver konfiguriert sind.

Integrierte Daten- und Berichtsverarbeitung auf einem Berichtsserver und auf Remotedatenservern.

Durch die auf dem Berichtsserver vorhandenen Datenverarbeitungserweiterungen ist festgelegt, welche Datenquellentypen unterstützt werden. Standarddatenquellen schließen SQL Server, Analysis Services, SQL Server Integration Services, Oracle, XML und OLEDB ein. In SQL Server 2008 R2 Reporting Services werden ebenfalls die folgenden Datenquellen unterstützt: SQL Server SharePoint Liste, SQL Azure und SQL Server Parallel Data Warehouse.

Zur Unterstützung anderer Datenquellentypen können benutzerdefinierte Datenverarbeitungserweiterungen erstellt werden.

Berichtsparametrisierung

Lokaler Verarbeitungsmodus:

Integrierte Unterstützung für Berichtsparameter ermöglicht eine bedingte Filterung des Ergebnissets basierend auf einem statischen Wert.

Im lokalen Verarbeitungsmodus bietet das ReportViewer-Steuerelement keinen Bereich zur Eingabe von Parametern für die Übergabe von Werten für die Datenverarbeitung bereit. Die Integration von Daten und Berichtsverarbeitung wird nicht unterstützt. Sollen zur Laufzeit Benutzereingaben für Abfrageparameter oder Berichtsparameter angenommen werden, müssen Sie dazu in der Anwendung einen entsprechenden Code schreiben.

Remoteverarbeitungsmodus:

Identisch mit SQL Server Reporting Services.

Berichtsparameter können Abfrageparametern zugeordnet werden. Auf diese Weise besteht die Möglichkeit, Berichtsparameterwerte zur Laufzeit an eine Abfrage zu übergeben. Im Bericht steht standardmäßig ein Bereich für die Aufforderung zur Parametereingabe zur Verfügung. Parametereigenschaften können zur Entwurfszeit definiert und zur Laufzeit verwaltet werden.

Berichtsentwurf und Visual Studio-Integration

Lokaler Verarbeitungsmodus:

Erstellen Sie Clientberichtsdefinitions-Dateien (RDLC) in Visual Studio. Beim Hinzufügen einer Berichtsvorlage zu einem Projekt wird eine Berichtsdefinitionsdatei erstellt, die Datei wird dem Projekt hinzugefügt, und im Visual Studio-Arbeitsbereich wird ein integrierter Berichts-Designer geöffnet. Alternativ können Sie Ihrem Projekt die Vorlage des Berichts-Assistenten hinzufügen, sodass Sie bei der Durchführung der Berichtserstellung angeleitet werden.

Mit den Visual Studio-Datenquellen-Assistenten können Sie in Ihrer Anwendung Daten für die anschließende Verwendung im Bericht bereitstellen.

Der Visual Studio-Berichts-Designer enthält keine Registerkarte Vorschau. Um einen Bericht anzuzeigen, müssen Sie die Anwendung ausführen und den darin eingebetteten Bericht in der Vorschau anzeigen.

Der Visual Studio-Berichts-Designer ist in das Report Data-Fenster integriert. Wenn ein Benutzer ein Feld aus dem Berichtsdaten-Fenster in den Bericht zieht, kopiert der Berichts-Designer Metadaten zum Datenset in die Berichtsdefinitionsdatei. Aus diesen Metadaten erstellt das ReportViewer-Steuerelement automatisch den Code für die Datenbindung.

Remoteverarbeitungsmodus:

Identisch mit SQL Server Reporting Services.

Erstellen Sie Berichtsdefinitionen in Visual Studio durch den Business Intelligence Development Studio. Der Business Intelligence Development Studio fügt Projektvorlagen hinzu, die für SQL Server-Komponenten spezifisch sind. Wählen Sie zum Erstellen von Berichten eine Berichtsserverprojekt-Vorlage bzw. eine Vorlage aus dem Berichtsserverprojekt-Assistenten aus.

Mithilfe der Registerkarten Daten, Layout und Vorschau können Sie im selben Arbeitsbereich Daten definieren, ein Berichtslayout erstellen und eine Vorschau des Berichts anzeigen.

Bereitstellung und Verteilung

Sie können in eine Anwendung weitervertreibbare Steuerelemente und RDLC-Dateien einschließen. Im lokalen als auch im Remoteverarbeitungsmodus können Sie die Berichtsdefinition auch als Datenstrom übergeben.

ReportViewer hostet den Bericht in einem Windows-Formular oder auf einer Webseite in einer von Ihnen erstellten und bereitgestellten Anwendung.

Die ReportViewer-Symbolleiste enthält zur Unterstützung von Laufzeitvorgängen Schaltflächen für die Seitennavigation, zum Drucken und Suchen sowie für Exportformate.

Stellen Sie einen SQL Server Reporting Services-Berichtsserver bereit. Berichtsdefinitionen werden in einer Berichtsserver-Datenbank gespeichert, auf einem Server verarbeitet und in einer browserbasierten Anwendung oder benutzerdefinierten Anwendung angezeigt.

Über eine Berichtssymbolleiste sind Funktionen für die Seitennavigation, zum Drucken und Suchen sowie Exportformate verfügbar.

Zum Anzeigen von Berichten können Anzeigetools und SharePoint-Webparts verwendet werden.

Als Verteilungsfunktionen stehen die abonnementbasierte Berichtsübermittlung an E-Mail-Adressen und Speicherorte für Dateifreigaben zur Verfügung.

Internetzugriff

Wenn Sie Berichte in einer über das Internet zugänglichen Webanwendung verfügbar machen möchten, wird die Verwendung eines auf einer Webseite gehosteten ReportViewer-Steuerelements empfohlen.

Das Steuerelement und die Berichte können mithilfe der von der Anwendung unterstützten Sicherheitsinfrastruktur in eine vorhandene Webanwendung eingepasst werden.

Sie können einen Reporting Services-Berichtsserver für den Internetzugriff konfigurieren. Abhängig von den Anforderungen der Anwendung und der Benutzer müssen Sie u. U. eine benutzerdefinierte Authentifizierungserweiterung erstellen, Konfigurationsdateien ändern und den Server für SSL (Secure Sockets Layer) konfigurieren. Weitere Informationen finden Sie unter Planen zur Extranet- oder Internetbereitstellung.

Unternehmensfunktionen

ReportViewer-Steuerelemente können Berichte hosten, die sich in einer Berichtsserverbereitstellung für dezentrales Skalieren befinden (die Berichtsserverbereitstellung ist für das Steuerelement transparent).

Sie können das Steuerelement in benutzerdefinierten Anwendungen verwenden, die in einem beliebigen Bereitstellungsmodell mit hoher Verfügbarkeit ausgeführt werden.

Reporting Services unterstützt diese Unternehmensfunktionen:

  • Bereitstellung für dezentrales Skalieren.

  • Geplante und bedarfsgesteuerte Berichtsverarbeitung.

  • Ad-hoc-Berichte, die bei Bedarf für eine einmalige Verwendung erstellt oder auf einem Server gespeichert werden können.

  • Datengesteuerte Abonnements, die eine angepasste Berichtsausgabe an eine dynamische Liste von Empfängern weiterleiten.

  • Verwaltungs- und Konfigurationstools.

Anpassung

Anpassungen werden durch die API unterstützt.

Sie können auch Eigenschaften für Berichte und die ReportViewer-Symbolleiste festlegen, um die Sichtbarkeit und Funktionsverfügbarkeit zu bestimmen.

Um Unterstützung für Datenverarbeitung, Berichtsübermittlung, benutzerdefinierte Authentifizierung und Berichtsrendering hinzuzufügen, können Erweiterungen erstellt werden.

Sie können Eigenschaften für den Bericht, die Berichtssymbolleiste und den Berichtsserver festlegen.

Zusätzliche Anpassungen werden über eine umfangreiche API unterstützt.

Beispiele und exemplarische Vorgehensweisen

Suchen Sie in der Visual Studio-Produktdokumentation oder auf MSDN nach Samples and Walkthroughs in Visual Studio in Visual Studio.

Weitere Informationen über Beispiele und exemplarische Vorgehensweisen in Reporting Services finden Sie unter Suchen von Lernprogrammen.

Dokumentation

Suchen Sie in der Visual Studio-Produktdokumentation oder auf MSDN nach ReportViewer Controls (Visual Studio).

Reporting Services ist in der SQL Server-Onlinedokumentation dokumentiert.