Herstellen von Verbindungen über IPv6
Von SQL Server und SQL Server Native Client werden das Internetprotokoll, Version 4 (IPv4), und das Internetprotokoll, Version 6 (IPv6), vollständig unterstützt. Wenn Windows mit IPv6 konfiguriert ist, erkennen SQL Server-Komponenten automatisch das Vorhandensein von IPv6. Eine spezielle SQL Server-Konfiguration ist nicht erforderlich.
Umfang der Unterstützung:
SQL Server Database Engine (Datenbankmodul) und die anderen Serverkomponenten können gleichzeitig IPv4- und IPv6-Adressen überwachen. Wird sowohl IPv4 als auch IPv6 verwendet, können Sie Database Engine (Datenbankmodul) mit dem SQL Server-Konfigurations-Manager so konfigurieren, dass nur IPv4-Adressen oder nur IPv6-Adressen überwacht werden.
Wenn der SQL Server-Browserdienst auf einem Computer ausgeführt wird, der sowohl IPv4 als auch IPv6 unterstützt, wird beim Abfragen einer IPv4-Adresse eine IPv4-Adresse sowie der erste IPv4t-TCP-Port in der Liste zurückgegeben. Beim Abfragen einer IPv6-Adresse antwortet der Dienst mit einer IPv6-Adresse und dem ersten IPv6-TCP-Port in seiner Liste. Zur Vermeidung von Inkonsistenzen wird empfohlen, den IPv4- und IPv6-Listener so zu konfigurieren, dass sie denselben Port überwachen.
Tools wie SQL Server Management Studio und der SQL Server-Konfigurations-Manager akzeptieren bei IP-Adressen sowohl das IPv4- als auch das IPv6-Format. In den meisten Fällen muss die Verbindungszeichenfolge nicht geändert werden, wenn für <computer_name>\<instance_name> der Serverhostname oder der vollqualifizierte Domänenname (Fully Qualified Domain Name, FQDN) angegeben wird. Verwendet der Servercomputer sowohl IPv4 als auch IPv6, wird sein Hostname oder FQDN in mehrere IP-Adressen aufgelöst, d. h. in mindestens eine IPv4-Adresse und mehrere IPv6-Adressen. SQL Server Native Client versucht, Verbindungen mithilfe dieser IP-Adressen herzustellen, und verwendet die erste Verbindung, die erfolgreich hergestellt werden kann. Die IP-Adressen werden dabei in der Reihenfolge verwendet, wie sie aus TCP/IP empfangen werden. Da die Reihenfolge von SQL Server Native Client nicht vorhergesagt werden kann, muss sie als zufällige Reihenfolge betrachtet werden. Wenn sowohl IPv4- als auch IPv6-Adressen vorhanden sind, werden die IPv4-Adressen zuerst versucht. Diese Logik ist für die Benutzer von ODBC, OLE DB oder ADO.NET transparent.
Hinweis Wenn Database Engine (Datenbankmodul) IPv4 nicht überwacht, wird erst nach Ablauf der Timeoutspanne für die IPv4-Verbindung versucht, die Verbindung über die IPv6-Adresse herzustellen. Um diese Verzögerung zu vermeiden, müssen Sie die Verbindung direkt mit der IPv6-Adresse herstellen oder auf dem Client einen Alias mit der IPv6-Adresse konfigurieren.