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Ablaufverfolgung für Treibervorgänge

Microsoft SQL Server JDBC Driver unterstützt Ablaufverfolgung (oder Protokollierung), um die Lösung von Problemen mit dem JDBC-Treiber in der Anwendung zu ermöglichen. Für die Ablaufverfolgung verwendet der JDBC-Treiber die Protokollierungs-APIs in "java.util.logging", die eine Reihe von Klassen zum Erstellen von Logger- und LogRecord-Objekten bereitstellen.

Hinweis

Für die im JDBC-Treiber enthaltene systemeigene Komponente ("sqljdbc_xa.dll") wird die Ablaufverfolgung durch das BID-Framework (Built-In Diagnostics) ermöglicht. Informationen zu BID finden Sie unter Data Access Tracing in SQL Server 2005.

Bei der Entwicklung der Anwendung können Sie Logger-Objekte aufrufen, die wiederum LogRecord-Objekte erstellen, die zur Verarbeitung anschließend an Handler-Objekte übergeben werden. Logger-Objekte und Handler-Objekte verwenden Protokolliergrade und optional Protokollierungsfilter, um zu steuern, welche LogRecords verarbeitet werden. Nach Abschluss der Protokolliervorgänge können die Handler-Objekte die Protokollinformationen ggf. mit Formatter-Objekten veröffentlichen.

Standardmäßig erfolgt die Ausgabe des java.util.logging-Frameworks in eine Datei. Diese Ausgabeprotokolldatei muss Schreibberechtigungen für den Kontext aufweisen, unter dem der JDBC-Treiber ausgeführt wird.

Hinweis

Weitere Informationen zur Verwendung der verschiedenen Protokollierungsobjekte für die Programmablaufverfolgung finden Sie unter Java Logging APIs auf der Sun Microsystems-Website.

Die folgenden Abschnitte beschreiben die Protokolliergrade sowie die protokollierbaren Kategorien und enthalten Informationen darüber, wie die Ablaufverfolgung in der Anwendung aktiviert werden kann.

Protokolliergrade

Jeder erstellten Protokollmeldung ist ein Protokolliergrad zugeordnet. Der Protokolliergrad bestimmt die Wichtigkeit der Protokollmeldung, die durch die Level-Klasse in java.util.logging definiert wird. Durch Aktivieren der Protokollierung für einen bestimmten Grad wird auch das Protokollieren für alle höheren Grade aktiviert. In diesem Abschnitt werden die Protokolliergrade für öffentliche und interne Protokollierungskategorien beschrieben. Weitere Informationen zu den Protokollierungskategorien finden Sie in diesem Thema im Abschnitt "Protokollierungskategorien".

Die verfügbaren Protokolliergrade für öffentliche Protokollierungskategorien werden in der folgenden Tabelle beschrieben:

Name Beschreibung

SEVERE

Der höchste Protokolliergrad, der schwerwiegende Fehler kennzeichnet. Im JDBC-Treiber wird dieser Grad für Fehler und Ausnahmen verwendet.

WARNING

Kennzeichnet ein mögliches Problem.

INFO

Stellt informative Meldungen bereit.

CONFIG

Stellt Konfigurationsmeldungen bereit. Beachten Sie, dass der JDBC-Treiber derzeit keine Konfigurationsmeldungen bereitstellt.

FINE

Stellt grundlegende Ablaufverfolgungsinformationen einschließlich aller von den öffentlichen Methoden ausgelösten Ausnahmen bereit.

FINER

Stellt ausführliche Ablaufverfolgungsinformationen einschließlich aller Ein- und Ausstiegspunkte von öffentlichen Methoden mit den zugeordneten Parameterdatentypen und allen öffentlichen Eigenschaften für öffentliche Klassen bereit. Außerdem Eingabeparameter, Ausgabeparameter und Methodenrückgabewerte mit Ausnahme der Rückgabewerttypen CLOB, BLOB, NCLOB, Reader und <stream>.

FINEST

Stellt sehr ausführliche Ablaufverfolgungsinformationen bereit. Dieser Grad ist der niedrigste Protokolliergrad.

OFF

Deaktiviert die Protokollierung.

ALL

Aktiviert die Protokollierung aller Meldungen.

Die verfügbaren Protokolliergrade für interne Protokollierungskategorien werden in der folgenden Tabelle beschrieben:

Name Beschreibung

SEVERE

Der höchste Protokolliergrad, der schwerwiegende Fehler kennzeichnet. Im JDBC-Treiber wird dieser Grad für Fehler und Ausnahmen verwendet.

WARNING

Kennzeichnet ein mögliches Problem.

INFO

Stellt informative Meldungen bereit.

FINE

Stellt Ablaufverfolgungsinformationen einschließlich grundlegender Informationen zum Erstellen und Löschen von Objekten. Außerdem alle von den öffentlichen Methoden ausgelösten Ausnahmen.

FINER

Stellt ausführliche Ablaufverfolgungsinformationen einschließlich aller Ein- und Ausstiegspunkte von öffentlichen Methoden mit den zugeordneten Parameterdatentypen und allen öffentlichen Eigenschaften für öffentliche Klassen bereit. Außerdem Eingabeparameter, Ausgabeparameter und Methodenrückgabewerte mit Ausnahme der Rückgabewerttypen CLOB, BLOB, NCLOB, Reader und <stream>.

In Version 1.2 des JDBC-Treibers waren die folgenden Protokollierungskategorien vorhanden, die auch den Protokolliergrad FINE aufweisen: SQLServerConnection, SQLServerStatement, XA und SQLServerDataSource. Diese wurden ab Version 2.0 auf den Grad FINER hochgestuft.

FINEST

Stellt sehr ausführliche Ablaufverfolgungsinformationen bereit. Dieser Grad ist der niedrigste Protokolliergrad.

In Version 1.2 des JDBC-Treibers waren die folgenden Protokollierungskategorien vorhanden, die auch den Protokolliergrad FINEST aufweisen: TDS.DATA und TDS.TOKEN. Diese behalten ab Version 2.0 den Protokolliergrad FINEST bei.

OFF

Deaktiviert die Protokollierung.

ALL

Aktiviert die Protokollierung aller Meldungen.

Protokollierungskategorien

Wenn Sie ein Logger-Objekt erstellen, müssen Sie an das Objekt die benannte Entität oder Kategorie übergeben, über die Protokollinformationen ermittelt werden sollen. Der JDBC-Treiber unterstützt die folgenden öffentlichen Protokollierungskategorien, die alle im com.microsoft.sqlserver.jdbc-Treiberpaket definiert sind.

Name Beschreibung

Connection

Protokolliert Meldungen in der SQLServerConnection-Klasse. Die Anwendungen können den Protokolliergrad auf FINER festlegen.

Statement

Protokolliert Meldungen in der SQLServerStatement-Klasse. Die Anwendungen können den Protokolliergrad auf FINER festlegen.

DataSource

Protokolliert Meldungen in der SQLServerDataSource-Klasse. Die Anwendungen können den Protokolliergrad auf FINE festlegen.

ResultSet

Protokolliert Meldungen in der SQLServerResultSet-Klasse. Die Anwendungen können den Protokolliergrad auf FINER festlegen.

Driver

Protokolliert Meldungen in der SQLServerDriver-Klasse. Die Anwendungen können den Protokolliergrad auf FINER festlegen.

Ab Version 2.0 von Microsoft JDBC Driver stellt der Treiber auch das com.microsoft.sqlserver.jdbc.internals-Paket bereit, das die Protokollierungsunterstützung für die folgenden internen Protokollierungskategorien enthält.

Name Beschreibung

AuthenticationJNI

Protokolliert Meldungen zu Problemen bei der integrierten Windows-Authentifizierung.

Die Anwendungen können den Protokolliergrad auf FINER und FINE festlegen.

SQLServerConnection

Protokolliert Meldungen in der SQLServerConnection-Klasse. Die Anwendungen können den Protokolliergrad auf FINE und FINER festlegen.

SQLServerDataSource

Protokolliert Meldungen in den SQLServerDataSource-, SQLServerConnectionPoolDataSource- und SQLServerPooledConnection-Klassen.

Die Anwendungen können den Protokolliergrad auf FINER festlegen.

InputStream

Protokolliert Meldungen zu den folgenden Datentypen: java.io.InputStream, java.io.Reader und Datentypen mit einem max-Spezifizierer wie die Datentypen varchar, nvarchar und varbinary.

Die Anwendungen können den Protokolliergrad auf FINER festlegen.

SQLServerException

Protokolliert Meldungen in der SQLServerException-Klasse. Die Anwendungen können den Protokolliergrad auf FINE festlegen.

SQLServerResultSet

Protokolliert Meldungen in der SQLServerResultSet-Klasse. Die Anwendungen können den Protokolliergrad auf FINE, FINER und FINEST festlegen.

SQLServerStatement

Protokolliert Meldungen in der SQLServerStatement-Klasse. Die Anwendungen können den Protokolliergrad auf FINE, FINER und FINEST festlegen.

XA

Protokolliert Meldungen für alle XA-Transaktionen in der SQLServerXADataSource-Klasse. Die Anwendungen können den Protokolliergrad auf FINE und FINER festlegen.

TDS.DATA

Protokolliert Meldungen, die Konversationen auf TDS-Protokollebene zwischen Treiber und SQL Server enthalten. Die ausführlichen Inhalte jedes gesendeten und empfangenen TDS-Pakets werden in ASCII und hexadezimal protokolliert. Die Anmeldeinformationen (Benutzernamen und Kennwörter) werden nicht protokolliert. Alle sonstigen Daten werden protokolliert.

Diese Kategorie erstellt sehr ausführliche Meldungen. Sie kann nur aktiviert werden, indem der Protokolliergrad auf FINEST festgelegt wird.

TDS.Channel

Diese Kategorie verfolgt Aktionen der TCP-Kommunikationskanäle mit SQL Server. Die protokollierten Meldungen umfassen das Öffnen und Schließen von Sockets sowie Lese- und Schreibvorgänge. Außerdem werden Meldungen zum Herstellen einer SSL (Secure Sockets Layer)-Verbindung mit SQL Server verfolgt.

Diese Kategorie kann nur aktiviert werden, indem der Protokolliergrad auf FINE, FINER oder FINEST festgelegt wird.

TDS.Writer

Diese Kategorie verfolgt Schreibvorgänge für den TDS-Kanal. Beachten Sie, dass nur die Länge der Schreibvorgänge verfolgt wird, nicht deren Inhalt. Diese Kategorie verfolgt außerdem Probleme, wenn zum Abbrechen der Ausführung einer Anweisung ein Achtungssignal gesendet wird.

Diese Kategorie kann nur aktiviert werden, indem der Protokolliergrad auf FINEST festgelegt wird.

TDS.Reader

Diese Kategorie verfolgt bestimmte Lesevorgänge für den TDS-Kanal mit dem Grad FINEST. Die Nachverfolgung mit dem Grad FINEST ist möglicherweise sehr ausführlich. Mit den Graden WARNING und SEVERE wird in dieser Kategorie verfolgt, wenn der Treiber ein ungültiges TDS-Protokoll von SQL Server empfängt, bevor der Treiber die Verbindung trennt.

Diese Kategorie kann nur aktiviert werden, indem der Protokolliergrad auf FINER und FINEST festgelegt wird.

TDS.Command

Diese Kategorie verfolgt Zustandsübergänge auf niedriger Ebene und sonstige Informationen zur Ausführung von TDS-Befehlen wie der Ausführung von T-SQL-Anweisungen, Abrufvorgängen von ResultSet-Cursorn, Commits usw.

Diese Kategorie kann nur aktiviert werden, indem der Protokolliergrad auf FINEST festgelegt wird.

TDS.TOKEN

Diese Kategorie protokolliert nur die Token im TDS-Paket und ist weniger ausführlich als die TDS.DATA-Kategorie. Sie kann nur aktiviert werden, indem der Protokolliergrad auf FINEST festgelegt wird.

Mit dem Grad FINEST verfolgt diese Kategorie TDS-Token bei der Verarbeitung in der Antwort. Mit dem Grad SEVERE verfolgt diese Kategorie das Auftreten ungültiger TDS-Token.

SQLServerDatabaseMetaData

Protokolliert Meldungen in der SQLServerDatabaseMetaData-Klasse. Die Anwendungen können den Protokolliergrad auf FINE festlegen.

SQLServerResultSetMetaData

Protokolliert Meldungen in der SQLServerResultSetMetaData-Klasse. Die Anwendungen können den Protokolliergrad auf FINE festlegen.

SQLServerParameterMetaData

Protokolliert Meldungen in der SQLServerParameterMetaData-Klasse. Die Anwendungen können den Protokolliergrad auf FINE festlegen.

SQLServerBlob

Protokolliert Meldungen in der SQLServerBlob-Klasse. Die Anwendungen können den Protokolliergrad auf FINE festlegen.

SQLServerClob

Protokolliert Meldungen in der SQLServerClob-Klasse. Die Anwendungen können den Protokolliergrad auf FINE festlegen.

SQLServerSQLXML

Protokolliert Meldungen in der internen SQLServerSQLXML-Klasse. Die Anwendungen können den Protokolliergrad auf FINE festlegen.

SQLServerDriver

Protokolliert Meldungen in der SQLServerDriver-Klasse. Die Anwendungen können den Protokolliergrad auf FINE festlegen.

SQLServerNClob

Protokolliert Meldungen in der SQLServerNClob-Klasse. Die Anwendungen können den Protokolliergrad auf FINE festlegen.

Programmgesteuerte Aktivierung der Ablaufverfolgung

Die Ablaufverfolgung kann programmgesteuert aktiviert werden, indem ein Logger-Objekt erstellt und die zu protokollierende Kategorie angegeben wird. Der folgende Code veranschaulicht beispielsweise, wie die Protokollierung für SQL-Anweisungen aktiviert wird:

Logger logger = Logger.getLogger("com.microsoft.sqlserver.jdbc.Statement");
logger.setLevel(Level.FINER);

Die Protokollierung können Sie im Code folgendermaßen deaktivieren:

logger.setLevel(Level.OFF);

Mit dem folgenden Code können Sie alle verfügbaren Kategorien protokollieren:

Logger logger = Logger.getLogger("com.microsoft.sqlserver.jdbc");
logger.setLevel(Level.FINE);

Mit dem folgenden Code können Sie die Protokollierung einer bestimmten Kategorie deaktivieren:

Logger logger = Logger.getLogger("com.microsoft.sqlserver.jdbc.Statement");
logger.setLevel(Level.OFF);

Aktivieren der Ablaufverfolgung mit der Datei "Logging.Properties"

Sie können die Ablaufverfolgung auch mit der Dateilogging.propertiesaktivieren, die sich im Verzeichnislibder JRE-Installation (Java Runtime Environment) befindet. In dieser Datei können Sie die Standardwerte für die Protokollierung und Handler festlegen, die bei Aktivierung der Ablaufverfolgung verwendet werden sollen.

Das folgende Beispiel veranschaulicht die Einstellungen, die in logging.properties-Dateien vorgenommen werden können:

   # Specify the handlers to create in the root logger
   # (all loggers are children of the root logger).
   # The following creates two handlers.
   handlers = java.util.logging.ConsoleHandler, java.util.logging.FileHandler

   # Set the default logging level for the root logger.
   .level = OFF

   # Set the default logging level for new ConsoleHandler instances.
   java.util.logging.ConsoleHandler.level = FINE

   # Set the default logging level for new FileHandler instances.
   java.util.logging.FileHandler.level = OFF

   # Set the default formatter for new ConsoleHandler instances.
   java.util.logging.ConsoleHandler.formatter = java.util.logging.SimpleFormatter

   # Set the default logging level for the logger named ConnectionPool.
   ConnectionPool.level = OFF

Hinweis

Mit dem LogManager-Objekt, das Bestandteil von "java.util.logging" ist, können Sie die Eigenschaften in der Datei logging.properties festlegen.

Siehe auch

Weitere Ressourcen

Diagnostizieren von Problemen mit JDBC Driver