Verwalten von Data Mining-Strukturen und -Modellen
Welche Verwaltungsaufgaben mit vorhandenen Miningstrukturen und -modellen ausgeführt werden können, hängt von dem Client ab, mit dem auf den Server zugriffen wird. In Business Intelligence Development Studio können zugrunde liegende Daten bearbeitet, Objekte umbenannt oder geändert, Objekte verarbeitet und Lösungen bereitgestellt werden. In SQL Server Management Studio können Objekte erneut verarbeitet werden, die bereits bereitgestellt wurden. Es können Modelle durchsucht, Vorhersageabfragen erstellt und mithilfe von Diagrammen und anderen Werkzeugen die Genauigkeit von Miningmodellen gemessen sowie Objekte gelöscht werden. Es ist hier allerdings nicht möglich, neue Objekte zu erstellen, Objekte umzubenennen oder die Eigenschaften von Objekten zu ändern.
Außer mit Business Intelligence Development Studio und SQL Server Management Studio, können Data Mining-Objekte auch programmgesteuert mithilfe von AMO oder mit anderen Clients verwaltet werden, die eine Verbindung mit einer Analysis Services-Datenbank herstellen können, beispielweise mit den Data Mining Add-Ins für Microsoft Excel 2007.
Dieser Abschnitt erklärt, wie vorhandene Miningstrukturen und -modelle mit Business Intelligence Development Studio und SQL Server Management Studio verwaltet und in folgender Weise verändert werden:
Miningstrukturen
Ändern der Definition der Miningstruktur durch das Hinzufügen von Spalten oder Ändern von Spalteneigenschaften
Hinzufügen eines neuen Modells zu einer Struktur
Löschen oder erneutes Verarbeiten einer Miningstruktur
Löschen von zwischengespeicherten, auf die Miningstruktur bezogenen Daten
Exportieren der Miningstrukturdefinition in eine Datei
Miningmodelle
Ändern der Definition des Miningmodells durch das Hinzufügen von Spalten, Ändern von Spaltendefinitionen oder Ändern der Verwendung der Spalten im Modell
Ändern des Algorithmus, der dem Modell zugeordnet ist, oder Ändern von Algorithmusparametern
Aktivieren von Drillthrough
Hinzufügen eines Filters
Hinweis Alle Änderungen an einer Miningstruktur oder einem Miningmodell, selbst Änderungen an Metadaten wie Name oder Beschreibung, erfordern, dass die Miningstruktur bzw. das -modell erneut verarbeitet wird.
Speicherort von Miningstrukturen und Miningmodellen
Miningstrukturen und -modelle, die verarbeitet wurden, werden i. d. R. in einer Instanz von Analysis Services gespeichert.
Wenn zur Entwicklung von Data Mining-Objekten eine Verbindung mit einer Analysis Services-Datenbank im Sofort-Modus erstellt wird, werden alle neu erstellten Objekte sofort dem Server hinzugefügt. Wenn Data Mining-Objekte im Offline-Modus erstellt werden, dem Standardmodus bei der Arbeit in Business Intelligence Development Studio, dann sind die erstellten Miningobjekte so lange nur Metadatencontainer, bis sie auf einer Instanz von Analysis Services bereitgestellt werden. Jedes Mal, wenn ein Objekt verändert wird, muss es daher erneut auf dem Analysis Services-Server bereitgestellt werden. Weitere Informationen zur Data Mining-Architektur finden Sie unter Physische Architektur (Analysis Services - Data Mining).
Hinweis |
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Einige Clients, z. B. die Data Mining Add-Ins für Microsoft Excel 2007, ermöglichen die Erstellung von Miningmodellen und -strukturen als Sitzungsobjekte, für die eine Verbindung mit einer Instanz verwendet wird, deren Miningstrukturen und -modelle jedoch auf dem Server nur für die Dauer der Sitzung gespeichert werden. Diese Modelle können ebenso mit dem Client verwaltet werden wie die in einer Analysis Services-Datenbank gespeicherten Strukturen und Modelle, aber die Objekte werden nicht dauerhaft gespeichert, nachdem die Verbindung mit der Analysis Services-Instanz getrennt wurde. |
Verwalten von Strukturen und Modellen in Business Intelligence Development Studio
Business Intelligence Development Studio bietet viele Features, die das Durchsuchen, Bearbeiten und Verwalten von Data Mining-Objekten erleichtern. Eine Übersicht darüber, wie Projekte in Business Intelligence Development Studio bearbeitet werden, finden Sie unter Einführung in Business Intelligence Development Studio.
Verwalten von Strukturen und Modellen in SQL Server Management Studio
In SQL Server Management Studio können Sie Skripts für Miningstrukturen und -modelle schreiben, Miningstrukturen und -modelle verarbeiten oder löschen. Im Objektexplorer wird nur ein eingeschränkter Satz an Eigenschaften angezeigt. Sie können jedoch zusätzliche Metadaten zu Miningmodellen anzeigen, indem Sie das Fenster DMX-Abfrage-Editor öffnen und eine Miningstruktur auswählen.
Programmgesteuertes Verwalten von Strukturen und Modellen
Mit den folgenden Programmiersprachen können Data Mining-Objekte erstellt, geändert, verarbeitet und gelöscht werden. Jede Sprache wurde für verschiedene Tasks entwickelt. Daher kann es Beschränkungen hinsichtlich des Typs der ausführbaren Verwaltungsvorgänge geben. Einige Eigenschaften der Data Mining-Objekte können z. B. nicht mit DMX (Data Mining Extensions) geändert werden. Sie müssen stattdessen XML/A oder AMO verwenden.
Analysis Management Objects (AMO)
Ein Objektmodell, das auf XML/A aufsetzt und Ihnen Vollzugriff auf Data Mining-Objekte verleiht. Ermöglicht die Erstellung, Bereitstellung und Überwachung von Miningstrukturen und Miningmodellen.
Einschränkungen: Keine.
Data Mining-Erweiterungen (DMX)
Kann in Kombination mit anderen Befehlsschnittstellen wie ADO.NET oder ADOMD.NET verwendet werden, um Miningstrukturen und Miningmodelle zu erstellen, zu löschen und abzufragen.
Einschränkungen: Einige Eigenschaften können mit DMX nicht geändert werden.
XML/A [XML for Analysis]
Gibt vollständige Kontrolle über Data Mining-Objekte. Alle Verwaltungsvorgänge zwischen Client und Server können mit XMLA ausgeführt werden. Sie können die Analysis Services-Skriptsprache (ASSL) verwenden, um das XML einzubinden.
**Einschränkungen:**Business Intelligence Development Studio Generiert einige XML-Anweisungen, die nur für die interne Verwendung unterstützt werden und in XML DDL-Skripts nicht verwendet werden können.