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Status der Ressourcenkontrolle

Die Ressourcenkontrolle kann in SQL Server zwei Status aufweisen: aktiviert oder deaktiviert. Diese Status wirken sich auf grundlegende Vorgänge sowie die Arbeitsauslastungsverarbeitung aus, wenn Sie Konfigurationsänderungen vornehmen. In diesem Thema werden die Status der Ressourcenkontrolle vorgestellt. Außerdem erfahren Sie Folgendes:

  • Die anfängliche Konfiguration und den anfänglichen Status nach Installation der Ressourcenkontrolle.

  • Was geschieht, wenn Sie die Ressourcenkontrolle aktivieren bzw. deaktivieren.

  • Was geschieht, wenn Sie die Konfiguration der Ressourcenkontrolle ändern.

Anfängliche Konfiguration

Bei der Installation der Ressourcenkontrolle werden die folgenden Arbeitsauslastungsgruppen mit den zugehörigen Ressourcenpools erstellt:

  • Interne Gruppe und interner Pool

  • Standardgruppe und Standardpool

Zu diesem Zeitpunkt ist die Ressourcenkontrolle deaktiviert.

Aktivieren bzw. Deaktivieren der Ressourcenkontrolle

Wenn Sie die Ressourcenkontrolle aktivieren bzw. deaktivieren, verhält sich das Programm folgendermaßen:

Aktivieren der Ressourcenkontrolle

Führen Sie ALTER RESOURCE GOVERNOR RECONFIGURE aus, um die Ressourcenkontrolle zu aktivieren. Wenn Sie die Ressourcenkontrolle aktivieren, geschieht Folgendes:

  • Die Klassifizierungsfunktion wird für neue Verbindungen ausgeführt, damit deren Arbeitsauslastung Arbeitsauslastungsgruppen zugeordnet werden kann.

  • Die in der Konfiguration der Ressourcenkontrolle angegebenen Ressourcengrenzwerte werden überprüft und durchgesetzt.

  • Alle Konfigurationsänderungen, die bei deaktivierter Ressourcenkontrolle vorgenommen wurden, wirken sich auf Anforderungen aus, die bereits bestanden, bevor die Ressourcenkontrolle aktiviert wurde.

Deaktivieren der Ressourcenkontrolle

Führen Sie ALTER RESOURCE GOVERNOR DISABLE aus, um die Ressourcenkontrolle zu deaktivieren. Wenn Sie die Ressourcenkontrolle deaktivieren, geschieht Folgendes:

  • Die Klassifizierungsfunktion wird nicht ausgeführt.

  • Alle neuen Verbindungen werden automatisch der Standardgruppe zugewiesen.

  • Vom System initiierte Anforderungen werden der internen Arbeitsauslastungsgruppe zugewiesen.

  • Alle Einstellungen für bestehende Arbeitsauslastungsgruppen und Ressourcenpools werden auf die Standardwerte zurückgesetzt. In diesem Fall werden keine Ereignisse ausgelöst, wenn Grenzwerte erreicht werden.

  • Die reguläre Systemüberwachung bleibt unbeeinflusst.

  • Sie können die Konfiguration der Ressourcenkontrolle ändern, wenn diese deaktiviert ist, die Änderungen treten jedoch erst in Kraft, wenn die Ressourcenkontrolle wieder aktiviert wird.

  • Beim Neustart von SQL Server lädt die Ressourcenkontrolle nicht ihre Konfiguration, sondern enthält lediglich die standardmäßigen sowie die internen Gruppen und Pools.

Ändern der Ressourcenkontrollenkonfiguration

Änderungen an der Konfiguration der Ressourcenkontrolle treten nicht sofort in Kraft. Konfigurationsänderungen werden in zwei Schritten durchgeführt:

  1. Verwenden Sie die entsprechende ALTER-Anweisung, um eine Einstellung für einen Ressourcenpool oder eine Arbeitsauslastungsgruppe zu ändern. Hierdurch werden die Konfigurationsmetadaten aktualisiert.

  2. Geben Sie die ALTER RESOURCE GOVERNOR-Anweisung aus. Hierdurch werden die aktualisierten Metadaten in die Konfiguration im Arbeitsspeicher kopiert. In der folgenden Tabelle wird beschrieben, wann allgemeine Konfigurationsänderungen wirksam werden und in einer Sitzung der Ressourcenkontrolle sichtbar sind.

Komponente

Beschreibung

Benutzerdefinierte Klassifikation

Die Änderung tritt bei neuen Sitzungsverbindungen in Kraft.

Ressourcenpool

Bei lang andauernden Sitzungen wird die Änderung wahrscheinlich übernommen, kürzere Sitzungen sind eventuell bereits zu Ende, bevor die Änderung in Kraft tritt.

Arbeitsauslastungsgruppe

Die aktuellen Sitzungen werden nicht von der Änderung beeinflusst, bei neuen Verbindungen tritt sie jedoch in Kraft.

Neben den allgemeinen Verhaltensweisen von Sitzungen, die zu beobachten sind, wenn DDL-Anweisungen der Ressourcenkontrolle ausgegeben werden, gibt es noch individuelle Einstellungen in einem Ressourcenpool, die bei Änderung vorhersagbare Ergebnisse und spezifische Auswirkungen auf die Verarbeitung haben.

Einstellungen für Ressourcenpools

Es gibt vier Einstellungen zum Konfigurieren von Ressourcenpools. Diese sind:

  • Ein minimaler und ein maximaler Prozentwert für die CPU-Nutzung

  • Ein minimaler und ein maximaler Prozentwert für die Arbeitsspeicherauslastung

Wenn Sie Änderungen an der Konfiguration eines Ressourcenpools vornehmen, gibt es eine Übergangsperiode, in der aktive und wartende Anforderungen verarbeitet werden. In der folgenden Tabelle werden die Sitzungsanforderungen und Sitzungsverhaltensweisen bei Änderung einer Ressourcenpooleinstellung beschrieben.

Einstellung

Aktion

Beschreibung

Minimaler Prozentwert

Erhöhung oder Verringerung

  • Erhöhung: Alle anderen Ressourcenpools werden auf ihre geltenden maximalen Einstellungen reduziert. Falls alle Mindesteinstellungen zusammen 100 Prozent ergeben, müssen Sie zunächst einige der Mindesteinstellungen in den anderen Ressourcenpools senken und dann die Mindesteinstellung des aktuellen Ressourcenpools erhöhen.

  • Verringerung: Falls der geltende Höchstwert dem Mindestwert entspricht, wird nicht zugewiesener Arbeitsspeicher vom Ressourcenpool abgezogen, und Anforderungen in der Warteschlange schlagen eventuell fehl. Zugeordneter Arbeitsspeicher wird erst dann vom Ressourcenpool abgezogen, nachdem die aktiven Anforderungen abgeschlossen wurden.

Maximaler Prozentwert

Erhöhung oder Verringerung

  • Erhöhung: Die Einstellungsänderung hat keine Auswirkungen.

  • Verringerung: Solange der neue Wert größer ist als die tatsächliche Ausnutzung, hat die Änderung keine Auswirkungen. Falls der neue Wert niedriger ist als die tatsächliche Ausnutzung, gibt es eine Übergangsperiode. Laufende Anforderungen werden abgeschlossen, bevor die Änderung vorgenommen werden kann, und neue Anforderungen scheitern möglicherweise.

Einstellungen für Arbeitsauslastungsgruppen

Es gibt sieben Einstellungen zum Konfigurieren von Arbeitsauslastungsgruppen. Diese sind:

  • Die maximale Arbeitsspeicherzuordnung für eine Anforderung

  • Die maximale CPU-Zeit für eine Anforderung

  • Der Ressourcentimeout für eine Anforderung

  • Die relative Wichtigkeit für eine Anforderung

  • Der Arbeitsgruppengrenzwert für die Anzahl von Anforderungen

  • Der maximale Grad an Parallelität

  • Der angegebene Ressourcenpool

Einstellung

Aktion

Beschreibung

Maximaler Arbeitsspeicher

Erhöhung oder Verringerung

  • Erhöhung: Keine Auswirkung auf aktive Abfragen; diese Abfragen können mehr Arbeitsspeicher beziehen (sofern verfügbar).

  • Verringerung: Keine Auswirkung auf aktive Anforderungen, für neue Anforderungen steht weniger Arbeitsspeicher zur Verfügung.

Maximale CPU-Zeit

Erhöhung oder Verringerung

  • Erhöhung: Keine Auswirkung auf aktive Abfragen.

  • Verringerung: Für Abfragen über dem Grenzwert wird ein Ereignis ausgelöst, die Abfragen werden jedoch weiter ausgeführt.

Ressourcentimeout

Erhöhung oder Verringerung

Keine Auswirkung auf Abfragen, die sich bereits in der Warteschlange befinden. Neue Abfragen verwenden die neue Einstellung.

Wichtigkeit

Erhöhung oder Verringerung

Wirkt sich nur auf die CPU-Verteilung für Abfragen in der Arbeitsauslastungsgruppe aus.

Maximale Anzahl von Anforderungen

Erhöhung oder Verringerung

  • Erhöhung: Keine Auswirkung auf bestehende Abfragen.

  • Verringerung: Keine Auswirkung auf bestehende Abfragen, neue Abfragen müssen jedoch warten und laufen eventuell in einen Timeout.

Maximaler Grad an Parallelität

Erhöhung oder Verringerung

Wirkt sich nur auf die Kompilierung und Ausführung neuer Abfragen aus.

Angegebener Ressourcenpool

Änderung

Aktive Anforderungen verwenden weiterhin den vorhandenen Ressourcenpool und dessen Einstellungen. Neue Anforderungen verwenden den neuen Pool mit den entsprechenden Einstellungen.

Einstellungen der Ressourcenkontrolle

Neben den Änderungen an der Konfiguration bzw. dem aktuellen Status der Ressourcenkontrolle können Sie mit der ALTER RESOURCE GOVERNOR RECONFIGURE-Anweisung auch eine Klassifizierungsfunktion erstellen bzw. ändern.

Wenn Sie eine neue Klassifizierungsfunktion registrieren, ändern Sie die Regeln, mit denen neue Verbindungen in eine andere Arbeitsauslastungsgruppe geleitet werden. Diese Änderung wirkt sich nicht auf bereits klassifizierte, sondern nur auf neue Abfragen aus.