Sicherungskomprimierung (SQL Server)
Sicherungskomprimierung wurde in SQL Server 2008 Enterprise eingeführt. In diesem Thema werden die Grundlagen der Sicherungskomprimierung erläutert. Sie erfahren auch, wie sich die Komprimierung von Sicherungen auf die Leistung auswirken kann.
Hinweis |
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Komprimierte Sicherungen können nur in SQL Server 2008 Enterprise und höheren Versionen erstellt werden, die Wiederherstellung einer komprimierten Sicherung ist jedoch in allen Versionen ab SQL Server 2008 möglich. |
Einschränkungen
Für komprimierte Sicherungen gelten die folgenden Einschränkungen:
Komprimierte und nicht komprimierte Sicherungen können nicht nebeneinander in einem Mediensatz bestehen.
Frühere Versionen von SQL Server können komprimierte Sicherungen nicht lesen.
Mit "NTbackup" erstellte Sicherungen können nicht auf demselben Band gespeichert werden wie komprimierte SQL Server-Sicherungen.
Auswirkungen der Sicherungskomprimierung auf die Leistung
Da eine komprimierte Sicherung kleiner als eine unkomprimierte Sicherung derselben Daten ist, wird für das Komprimieren einer Sicherung normalerweise weniger Geräte-E/A benötigt, und daher steigt die Sicherungsgeschwindigkeit in der Regel erheblich.
Standardmäßig steigt die CPU-Nutzung durch die Komprimierung erheblich, und die bei der Komprimierung zusätzlich verbrauchten CPU-Ressourcen können sich negativ auf gleichzeitige Vorgänge auswirken. Daher ist es u. U. sinnvoll, in einer Sitzung, bei der die CPU-Nutzung durch die Ressourcenkontrolle eingeschränkt ist, komprimierte Sicherungen mit niedriger Priorität zu erstellen. Weitere Informationen finden Sie unter Vorgehensweise: Einschränken der CPU-Nutzung durch die Sicherungskomprimierung mithilfe der Ressourcenkontrolle (Transact-SQL).
Wenn Sie genau wissen möchten, welche Leistung die Sicherungs-E/A erbringt, können Sie die Sicherungs-E/A zu und von den Geräten beurteilen, indem Sie die folgenden Arten von Leistungsindikatoren analysieren:
Windows-E/A-Leistungsindikatoren, wie die Indikatoren für physische Datenträger
den Indikator Mediendurchsatz Bytes/Sekunde des Objekts SQLServer:Sicherungsmedium
den Indikator Sicherungs-/Wiederherstellungsdurchsatz/Sekunde des Objekts SQLServer:Datenbanken
Informationen zu den Windows-Indikatoren finden Sie in der Windows-Hilfe. Informationen zur Arbeit mit SQL Server-Indikatoren finden Sie unter Verwenden von SQL Server-Objekten.
Konfiguration
Die Sicherungskomprimierung wird bei der Installation standardmäßig deaktiviert. Das Standardverhalten für die Sicherungskomprimierung wird auf Serverebene durch die Konfigurationsoption backup compression default (Option) definiert. Sie können die Standardeinstellung auf Serverebene überschreiben, wenn Sie eine einzelne Sicherung erstellen oder eine Reihe von Routinesicherungen einplanen.
So ändern Sie das Standardverhalten auf Serverebene
Transact-SQL
Legen Sie den Wert der Option backup compression default mithilfe der gespeicherten Prozedur sp_configure fest, und führen Sie dann die Anweisung RECONFIGURE aus.
SQL Server Management Studio
Verwenden Sie die Seite Datenbankeinstellungen im Dialogfeld Servereigenschaften. Weitere Informationen finden Sie unter Vorgehensweise: Anzeigen oder Ändern der Option 'backup compression default' (SQL Server Management Studio).
So überschreiben Sie die Standardeinstellung für die Sicherungskomprimierung
Sie können das Verhalten der Sicherungskomprimierung für eine einzelne Sicherung, einen Sicherungsauftrag oder eine Protokollversandkonfiguration ändern.
Transact-SQL
Geben Sie für eine beliebige Sicherung in einer BACKUP-Anweisung entweder WITH NO_COMPRESSION oder WITH COMPRESSION an.
Bei einer Protokollversandkonfiguration können Sie das Verhalten der Sicherungskomprimierung für Protokollsicherungen mithilfe von sp_add_log_shipping_primary_databasesp_change_log_shipping_primary_database (Transact-SQL) steuern.
SQL Server Management Studio
Sie können die Standardeinstellung für die Serversicherungskomprimierung aufheben, indem Sie die Optionen Sicherung komprimieren oder Sicherung nicht komprimieren in einem der folgenden Dialogfelder angeben:
Datenbank sichern (Seite 'Optionen')
Beim Sichern einer Datenbank können Sie die Sicherungskomprimierung für eine einzelne Datenbank, Datei oder Protokollsicherung steuern.
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Mit dem Wartungsplanungs-Assistenten können Sie die Sicherungskomprimierung bei jeder Gruppe von geplanten vollständigen oder differenziellen Datenbank- bzw. Protokollsicherungen steuern.
SQL Server 2008 Integration Services (SSIS)Task "Datenbank sichern"
Sie können das Verhalten der Sicherungskomprimierung steuern, wenn Sie ein Paket für die Sicherung einer einzelnen oder mehrerer Datenbanken erstellen.
Sicherungseinstellungen für den Transaktionsprotokollversand
Sie können das Sicherungskomprimierungsverhalten von Protokollsicherungen steuern.
Komprimierungsverhältnis
Zum Berechnen des Komprimierungsverhältnisses einer Sicherung verwenden Sie die Werte für die Sicherung in den Spalten backup_size und compressed_backup_size der Verlaufstabelle backupset wie folgt:
backup_size:compressed_backup_size
So gibt ein Komprimierungsverhältnis von 3:1 beispielsweise an, dass Sie etwa 66 Prozent an Speicherplatz sparen. Für eine Abfrage in diesen Spalten können Sie die folgende Transact-SQL-Anweisung verwenden:
SELECT backup_size/compressed_backup_size FROM msdb..backupset;
Das Komprimierungsverhältnis einer komprimierten Sicherung ist abhängig von den komprimierten Daten. Das erzielte Komprimierungsverhältnis kann durch eine Reihe von Faktoren beeinflusst werden. Zu den Hauptfaktoren gehören:
Der Datentyp.
Zeichendaten lassen sich stärker komprimieren als andere Arten von Daten.
Die Einheitlichkeit der Daten zwischen den Zeilen einer Seite.
In der Regel enthält eine Seite mehrere Zeilen, in denen ein Feld den gleichen Wert aufweist. Dieser Wert kann möglicherweise sehr stark komprimiert werden. Dagegen ist bei Datenbanken mit Zufallsdaten oder nur einer großen Zeile pro Seite die komprimierte Sicherung beinahe so groß wie eine nicht komprimierte Sicherung.
Verschlüsselungsstatus der Daten.
Verschlüsselte Daten lassen sich deutlich weniger komprimieren als entsprechende unverschlüsselte Daten. Wird die transparente Datenverschlüsselung zum Verschlüsseln einer gesamten Datenbank verwendet, ändert sich ihre Größe bei einer komprimierten Sicherung unter Umständen kaum oder gar nicht.
Komprimierungsstatus der Datenbank.
Falls die Datenbank bereits komprimiert ist, ändert sich ihre Größe bei einer komprimierten Sicherung unter Umständen kaum oder gar nicht.