Überwachen der Datenträgernutzung
In Microsoft SQL Server werden E/A-Aufrufe (Eingabe/Ausgabe) des Betriebssystems Microsoft Windows für die Ausführung von Lese- und Schreibvorgängen auf dem Datenträger verwendet. Durch SQL Server wird der Zeitpunkt und die Art der Ausführung von Datenträger-E/A verwaltet, die zugrunde liegenden E/A-Vorgänge werden jedoch durch das Windows-Betriebssystem ausgeführt. Das E/A-Teilsystem umfasst Systembus, Datenträgercontrollerkarten, Datenträger, Bandlaufwerke, CD-ROM-Laufwerk und zahlreiche andere E/A-Geräte. Datenträger-E/A ist häufig die Ursache von Engpässen in einem System.
Die Überwachung der Datenträgeraktivitäten ist auf zwei Bereiche konzentriert:
Überwachen der Datenträger-E/A und Erkennen von zu häufigem Auslagern
Isolieren der durch SQL Server erstellten Datenträgeraktivität
Überwachen der Datenträger-E/A und Erkennen von zu häufigem Auslagern
Die folgenden zwei Leistungsindikatoren können überwacht werden, um die Datenträgeraktivität zu bestimmen:
Physischer Datenträger: Zeit (%)
Physischer Datenträger: Durchschnittliche Warteschlangenlänge des Datenträgers
Im Systemmonitor überwachen die Physischer Datenträger:Zeit (%)-Leistungsindikatoren den Prozentsatz der Zeit, den der Datenträger für Lese-/Schreibaktivitäten aufwendet.Wenn der Physischer Datenträger: Zeit (%)-Leistungsindikator einen hohen Wert besitzt (über 90 Prozent), überprüfen Sie den Physischer Datenträger: Aktuelle Warteschlangenlänge-Leistungsindikator, um zu ermitteln, wie viele Systemanforderungen auf einen Datenträgerzugriff warten. Die Anzahl der wartenden E/A-Anforderungen sollte das Anderthalbfache bis Zweifache der Anzahl der Spindeln, aus denen sich der physische Datenträger zusammensetzt, nicht überschreiten. Die meisten Datenträger verfügen über eine Spindel, obwohl RAID-Geräte (Redundant Array of Independent Disks) in der Regel mehrere besitzen. Ein RAID-Hardwaregerät wird im Systemmonitor als ein physischer Datenträger angezeigt. Mithilfe von Software erstellte RAID-Geräte werden im Systemmonitor als mehrere Instanzen angezeigt.
Verwenden Sie die Werte der Leistungsindikatoren Aktuelle Warteschlangenlänge und Zeit (%), um die Engpässe innerhalb des Subsystems der Datenträger zu erkennen. Wenn die Werte der Leistungsindikatoren Aktuelle Warteschlangenlänge und Zeit (%) durchgängig sehr hoch sind, sollten Sie einen der folgenden Schritte ausführen:
Verwenden eines schnelleren Dateträgerlaufwerkes.
Verlagern einiger Dateien auf einen zusätzlichen Datenträger oder einen zusätzlichen Server.
Hinzufügen von Datenträgern zu einem RAID-Gerät, falls ein solches verwendet wird.
Wenn Sie ein RAID-Gerät verwenden, kann der Zeit (%)-Leistungsindikator einen Wert aufweisen, der über 100 % liegt. Wenn dies der Fall ist, sollten Sie den Physischen Datenträger: Durchschnittliche verwenden. Warteschlangenlänge des Datenträgers-Leistungsindikator verwenden, um zu ermitteln, wie viele Systemanforderungen im Durchschnitt darauf warten, auf den Datenträger zuzugreifen.
Bei Anwendungen und Systemen, die E/A-gebunden sind, bleibt der Datenträger möglicherweise konstant aktiv.
Überwachen Sie den Speicher:Seitenfehler/s-Leistungsindikator, um sicherzustellen, dass die Datenträgeraktivität nicht durch Auslagern verursacht wird. In Windows wird eine Auslagerung durch Folgendes verursacht:
Prozesse, die so konfiguriert sind, dass sie zu viel Arbeitsspeicher beanspruchen.
Dateisystemaktivität.
Wenn Sie über mehr als eine logische Partition auf derselben Festplatte verfügen, sollten Sie anstelle der Physischer Datenträger-Leistungsindikatoren die Logischer Datenträger-Leistungsindikatoren verwenden. Zeigen Sie die Leistungsindikatoren für logische Datenträger an, um leichter zu ermitteln, auf welche Dateien häufig zugegriffen wird. Nachdem Sie die Datenträger mit hoher Lese-/Schreibaktivität ermittelt haben, können Sie mithilfe der lese- und schreibspezifischen Leistungsindikatoren die Art der Datenträgeraktivität ermitteln, die die Arbeitsauslastung auf den einzelnen logischen Volumes verursachen, z. B. Logischer Datenträger: Bytes geschrieben/s.
Isolieren der Datenträgeraktivität von SQL Server
Sie können die folgenden zwei Leistungsindikatoren überwachen, um den durch SQL Server-Komponenten erstellten E/A-Umfang zu ermitteln:
SQL Server:Puffer-Manager:Seitenlesevorgänge/Sekunde
SQL Server:Puffer-Manager:Seitenschreibvorgänge/Sekunde
Im Systemmonitor überwachen diese Leistungsindikatoren den durch SQL Server-Komponenten erstellten E/A-Umfang, indem die folgenden Leistungsbereiche untersucht werden:
Schreiben von Seiten auf den Datenträger
Lesen von Seiten vom Datenträger
Wenn die Werte dieser Leistungsindikatoren die Kapazitätsgrenze des Hardware-E/A-Subsystems erreichen, versuchen Sie, die Werte zu verringern, indem Sie entweder die Anwendung oder die Datenbank optimieren, um E/A-Operationen (z. B. Indexerfassung, verbesserte Indizes oder Normalisierung) zu reduzieren, oder aber indem Sie die E/A-Kapazität der Hardware erhöhen oder den Arbeitsspeicher vergrößern. Sie können beispielsweise den Datenbankmodul-Optimierungsratgeber verwenden, um typische SQL Server-Arbeitsauslastungen zu analysieren und Empfehlungen für Indizes, indizierte Sichten und die Partitionierung zu erstellen. Dadurch kann die Serverleistung gesteigert werden. Weitere Informationen zum Datenbankmodul-Optimierungsratgeber finden Sie unter Optimieren des physischen Datenbankentwurfs.